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Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 27. Jun 2015, 12:49
von Querkopf
Dass hie und da ein paar Knospen abfallen, gibt es öfter mal, bei verschiedensten Rosen, darüber mache ich mir keine Gedanken. Auffällig ist beim besagten 'Marie de St. Jean'-Exemplar einfach, dass es regelmäßig die weit überwiegende Mehrzahl der Knospen trifft und "Blüte" dadurch kaum stattfindet.
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 28. Jun 2015, 00:09
von zwerggarten
meine eine marie de st. jean macht das nicht, meine ich jedenfalls, obwohl sie direkt an der wassertonne steht, die ich öfters auch mal länger überlaufen lasse...

ich schaue sie mir aber noch einmal ganz genau an.
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 1. Jul 2015, 17:45
von Constance Spry
Ich habe zu Vergleichszwecken alle weißen Rosen, die in die Portlandgruppe eingeordnet werden.Die Rosen, die ich als Marie de St. Jean habe (1x Schultheis, 1x Schütt) sind identisch und haben dieses Problem nicht.Standort: halbschattig, Boden tonig-sandigDas identische Problem habe ich aber an einer anderen weißen Portland, nämlich Blanc de Vibert (Schütt). Hier kam bisher auch kaum eine Knospe zum Blühen. Vom Vergleich her halte ich die beiden Rosen nicht für identisch. Standort der Blanc de Vibert: siehe oben. Ich habe die Rose allerdings erst im vergangenen Sommer als Containerrose erstanden und kann daher noch keine Langzeitvergleiche machen oder hundertprozentig sicher sagen, dass die Rose nicht doch identisch ist. Außerdem habe ich dieses Problem noch an einer anderen Rose, auch Portland, nämlich Les Saisons d'Italie. Im Gegensatz zuBlanc de Vibert ist diese Rose allerdings wurzelecht. Ursprung der Rose ist Sangerhausen und dort beobachte ich schon seiteinigen Jahren an den verschiedenen Saisons d'Italie-Exemplaren, dass das anscheinend typisch für die Rose ist. Das hilft natürlich im Hinblick auf deine Marie nicht wirklich weiter, da es - sollte die Rose identisch mit den normal im Handelbefindlichen Maries sein - normalerweise nicht typisch für die Rose ist. Entweder du hast ein Montagsexemplar erwischt oder es ist u.U. doch nicht Marie de St. Jean. Wo ist die Rose denn her?Zu deiner Frage bzgl. der Verträglichkeit der Unterlage kann ich nur sagen, dass ich weiß, dass manche Rosenklassen nichtgut verträglich mit bestimmten Unterlagen sind. Das ist dann aber in der Regel eher ein Problem beim Vermehren, also dass die Veredelung nicht oder nur schlecht anwächst.
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 1. Jul 2015, 19:31
von zwerggarten
meine marie de st. jean ähnelt mit ihrem rot-rosa getuschten rand ziemlich léda – trifft das auch auf deine blanc de vibert zu, bzw. auf die vermackte marie? auf dem foto sehe ich nur eine winzige rote stelle...
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 2. Jul 2015, 00:44
von Querkopf
Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort, Constance Spry

. Dein systematischer Vergleich hat bei mir prompt die Sammlerneugier wieder aufgeweckt [size=0](ich glaubte eigentlich, dieses Leiden

überwunden zu haben, nachdem ich das Sammeln mangels Platz völlig eingestellt habe)[/size]: uuunbedingt wissen wollen, wer wirklich wer ist… Bei meinen beiden Maries sind Blüten, Laub und Bestachelung m. E. identisch. Beide Pflanzen remontieren. Größe/ Habitus jedoch sind unterschiedlich. Nach den Fotos, die ich kenne, bin ich überzeugt, dass es 'Marie de St. Jean' sein müsste; potenzielle Verwechslungskandidaten wie z. B. 'Blanc de Vibert' haben etwas andere Blüten und Knospen [size=0](wobei ich die nur von Fotos kenne, nicht "live")[/size]. Nr. 1, das Problemexemplar, erhielt ich im Herbst 2004 von Schultheis, Nr. 2 im Herbst 2006 von Weingart. So weit ich weiß, hatte Raphaela damals beide Rosenschulen – wahrscheinlich auch Schütt? – mit Vermehrungsmaterial von ein und derselben Pflanze versorgt, unterschiedliche Klone kann man von daher ausschließen. Ich habe ein bisschen Thread-Archäologie bei Pur und im Planten-Forum betrieben. Und eine Beschreibung der Sorte samt Foto gefunden, beides von Raphaela – hier:
http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,849.0.html . Da kann man auch was lesen über Startprobleme bei 'Blanc de Vibert', Knospenabwurf/ schlechte Blütenöffnung inklusive. Ein zweiter Uraltthread zeigt, dass ähnliche Probleme wie bei meiner Macken-Marie auch an anderen Rosen vorkommen [size=0](scheint also nicht so extraordinär zu sein, wie ich dachte)[/size]. Fyvie hatte im hiesigen Zusammenhang als mögliche Ursache Botrytis vermutet; solch einen Hinweis gibt es dort auch:
http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,2371.0.htmlIch werd’s mit rigorosem Entfernen aller verdächtigen Knospen probieren. Und mit einem Fungizid. Spritzen ist in diesem Sommer eh fällig – die aktuelle Dürre plus Gluthitze lässt ein paar Rosen sogar mit Mehltau kämpfen, das kenne ich sonst nicht. Ob die üblichen Mittel gegen Rosenpilze auch gegen Botrytis irgendeine Wirkung haben, weiß ich freilich nicht, muss ich nachschauen. @zwerggarten: Nee, Tuschrändchen à la 'Léda' haben die Blüten meiner Maries nicht. Auf den Knospen kann etwas Rot vorkommen, bei den offenen Blüten nicht mehr [size=0](höchstens als Mini-Pünktchen wie auf dem Foto)[/size], die sind reinweiß. Allenfalls – bei kühlem Wetter – ganz, ganz zart rosa überhaucht.
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 2. Jul 2015, 06:45
von zwerggarten
ich habe gestern vor meiner mdsj gestanden und die besagten tuschrändchen gesucht (so kräftig wie bei léda sind sie aber sowieso auch nie); besonders ausgeprägt sind die ausgerechnet jetzt gerade nicht, aber ich werde mal ein paar beweisbilder sammeln!
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 7. Jul 2015, 21:03
von Querkopf
Oh ja, mach mal bitte. Bei meinen beiden kann ich grad nicht gucken, denen ist's zum Blühen zu heiß
(vernünftige Dinger
...).
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 28. Jul 2015, 21:15
von Natalie
Ich habe eine Marie de St. Jean von Weingart und auch eine von Schultheiss im selben Beet, ein Meter Abstand. Vorigen Sommer haben beide problemlos geblüht. Dieses Jahr tun sie sich schwerer, sicher wetterbedingt. Sie stehen halbschattig. Die Schultheißsche hat vertrocknete / verfaulte? Knospen. Ich hab sie jetzt nicht so genau im Blick gehabt und eben mal schnell den Ist-Zustand fotografiert. Die von Schultheiss treibt aber gerade einen schönen neuen senkrechten Trieb, das ist Premiere. Seit der Pflanzung vor 2,3 Jahren bewegten sie sich beide meist in Bodennähe...Die Blanc de Vibert habe ich auch, aus Sangerhausen. Die macht wenige lange nackte Routen. Da kann man ein Fest feiern, wenn die mal eine Blüte öffnet. Bild anbei ;-)hier die Marie von Weingart
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 28. Jul 2015, 21:16
von Natalie
hier die Marie von Schultheiß
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 28. Jul 2015, 21:17
von Natalie
hier Blanc de Vibert
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 28. Jul 2015, 21:21
von Natalie
Nachtrag: Die Weingartsche hatte anfangs einen Trieb nach dem anderen abgeworfen, die Veredelung ist tatsächlich schwierig. Der Rest wurde seitdem gar nicht erst angefasst....
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 1. Aug 2022, 00:40
von Querkopf
Keine Besserung seit dem letzten Beitrag in diesem Faden. Seit sieben (!!) Jahren - ich staune, wie geduldig ich gewesen bin ;D... Aber jetzt ist Ende Gelände.
Ich hab' zurückgeschnitten. Und der Rose eine Ansage gemacht ;): Noch eine einzige dieser verdorrten Knospen, und es gibt den Flugschein.
Weil Rosenroden aber eine fiese, strapaziöse Aktion ist, zumal in zähem Lehmboden und in der Nähe zu Pflanzen, die heil bleiben sollen, hab' ich's nochmal mit Ursachen-Analyse versucht und zwei der aktuell verdorrten Knospen scheibchenweise, mit Lupe, auseinandergepult. Siehe da: Im innersten Inneren zeigte sich ein hauchfeiner weißer Pilzrasen. fyvies Vermutung, es handle sich eventuell um Botrytis cinerea, könnte zutreffen. (Danke nochmal für den Tipp, fyvie!)
Gegen Grauschimmel könne man was tun, auch bei Rosen, meinte Tante Guckel. Einschlägige Fungizide scheinen aber nicht ganz ohne zu sein. Am häufigsten genannter Wirkstoff ist Fenhexamid (wobei Teldor, das offenbar wichtigste Mittel - Weinbau - zzt. keine Zulassung hat, Abverkaufsfrist ist seit Ende Juni vorbei, und das Zeuchs ist eh nur was für Profis). Gefunden habe ich außerdem Hinweise auf diverse andere Wirkstoffe, deren Effekt/ Effizienz aber (mir) nicht restlos klar ist. Was noch im Schrank liegt aus uralten Zeiten, zielt auf die üblichen Rosenpilze, Rost, Mehltau, Sternrußtau (Saprol F = Fenarimol, Baymat = Bitertanol) oder auf Welkepilze (Aliette = Fosetyl), Wirkung gegen Botrytis mehr als fraglich. Außerdem z. T. nicht mehr als PSM zugelassen.
Spritzen? Oder Roden?
Was würdet ihr tun?
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 1. Aug 2022, 07:55
von Blush
Ich würde roden, im Herbst, wenn der Boden vielleicht etwas Regen abbekommen hat.
Warum mit fragwürdigen Giften hantieren, zumal nach 7 Jahren, wenn es doch genug andere Rosen gäbe, die einfach das tun, was sie sollen?
Weg damit! :D
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 5. Aug 2022, 16:38
von Gersemi
Ich bin für roden, Du warst ewig geduldig mit dem Exemplar ! Daumendrück fürs ausgraben und Erde austauschen.
Meine Blush Damask, großer Strauch, neigt in zu trockenen und zu warmen Frühjahren dazu, einen Teil ihrer Unmengen Knospen vertrocknen zu lassen. Mit frühzeitigen, großzügigen Wassergaben in regelmäßigen Abständen läßt sich das aber gut vermeiden, ich achte da inzwischen drauf.
Re: 'Marie de St. Jean': Knospen verdorren - warum?
Verfasst: 5. Aug 2022, 19:59
von zwerggarten
zwerggarten hat geschrieben: ↑2. Jul 2015, 06:45… aber ich werde mal ein paar beweisbilder sammeln! 8) ;)
jahre später… ::)
es passt jetzt nicht ganz zu deiner aktuellen erfahrung und gemütslage, aber vielleicht hilft es doch: jedes jahr fotografiere ich rosenblüten, aber die mdsj zuletzt 2019 – ich liebe sie und sie blüht treu und zuverlässig, wenn auch nicht überbordend und auch nicht so expressiv getuscht wie léda…
diese rose hat – zumindestens hier – einen hochsympathischen stillen und dienenden charakter, sie ist weder laute rampensau noch zickige diva. :)