hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Die Reblaus vermehrt sich jedenfalls wieder und saugt an den Blättern.
Die Reblaus hat einen komplizierten Lebenszyklus, mal an den Blättern, mal an den Wurzeln.
An den Blättern ist die Reblaus relativ ungefährlich, da gut mit Insektiziten bekämpfbar. Dafür können sich die überirdischen Rebläuse besser verbreiten, aber ohne das Entwicklungsstadium im Boden gibt es auch keine Rebläuse an den Blättern. Sehr kompliziert ist die Bekämpfung an den Wurzeln, nahezu unmöglich. Da ist es noch am Besten, alle Reben zu roden und die Fläche für mehrere Jahre brach liegen lassen, ich schätze mal mindestens 5 Jahre. Die Reblaus kann im Boden mehrere Jahre ohne Reben überleben.
Ein zunehmendes Problem ist, dass die bewährten Unterlagen nicht mehr völlig reblausfest sind, so dass nach neuen Unterlagen geforscht wird. Bis jetzt sind die herkömmlichen Unterlagen aber noch so widerstandsfähig, dass sich die Reblaus nicht epidemisch vermehren kann. Falls aber keine neue reblausfesten Unterlagen gefunden werden können (da sich die Reblaus immer besser anpasst), muss bald die Forschung aufgenommen werden, um systemische Insektizite zu entwickeln, die aber die Nützlinge verschonen. Solche systemischen Spritzmittel werden von den Blättern aufgenommen und in der ganzen Rebe verteilt, auch in die Wurzeln. Wenn das alles nicht gelingt, müssen die Reben gentechnisch verändert werden, um reblausfest zu werden. Das wäre ein gigantisches Geschäft, denn in kurzer Zeit müssten bei einer Reblausepedemie alle Reben erneuert werden. Man kann nur hoffen, dass sich die Reblaus in den nächsten Jahrzehnten noch nicht besser an die bestehenden Unterlagen anpassen kann bzw. neue Unterlagen mit besserer Reblausfestigkeit gefunden oder gezüchtet werden können.