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Pulmonaria (Gelesen 92278 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re: Pulmonaria
Ein wunderschönes und sehr typisches Bild von 'Rachel Vernie'. Diese relativ seltene Sorte kann in der Blattzeichnung spielen.
- Danilo
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Re: Pulmonaria
Wer hat Erfahrungen mit Pulmonarien auf schwerem, humosem, gelegentlich staunassen Lehm? Genau an solcher Stelle hätte ich im Frühjahr nämlich gerne welche. Die Arten P. montana oder P. mollis sollen genau diesen Standort mögen.Da die ganze Gattungsystematik unübersichtlich und ungenau sein soll und sowieso fast alles im Handel hybriden Ursprungs ist, hat vielleicht eine der genannten Arten schon irgendwo reingemendelt.Ist jemandem solche Hybridbildung bei einer der gängigen Sorten bekannt?
Re: Pulmonaria
Puuuh, ne.
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— Robert M. Sapolsky
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- Danilo
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Re: Pulmonaria
Wenn Du nicht, wer dann sonst?Dann wird eben ausprobiert. 

Re: Pulmonaria
beim Ausprobieren ist mir Blue Ensign am dauerhaftesten vorgekommen. Allerdings auf vollsonniger Stelle. Ansonsten halte ich die Pulmonarien für sehr launisch. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Sorte dauerhaft war. Sämlinge erscheinen an den lehmigsten, feuchtesten Stellen mit der größten Konkurrenz. Auch vollsonnig. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Schattenlagen für Lungenkräuger ganz ungesund sind.
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- Danilo
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Re: Pulmonaria
Den Eindruck gewinne ich allmählich auch. Drei-Sterne-Sorten wie 'Lewis Palmer' und 'Trevi Fountain' vegetieren im konkurrenzarmen Hätschelschatten vor sich hin, während nachbarliche Sämlingsbestände vollsonnig im Lindenwurzelfilz zwischen Kriechwacholdern und Rosen vor Energie strotzen...Ich werde also ein Dutzend einer Hätschelsorte im ganzen Garten verteilen, und gucken wo sie wollen und wo nicht.Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Schattenlagen für Lungenkräuger ganz ungesund sind.
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Re: Pulmonaria
Hallo Danilo,ich hab eine Uraltsorte aus dem Garten meiner Großeltern, blaublühend, seit 6 Jahren im Eibenhain in fettem Lehm, inzwischen auch etwas humos durch ganz viel Rindenmulch, im Winter nass, im Sommer feucht bis auch mal trocken.Gedeiht üppig, war am größten im tieferen Schatten der Eiben, als sie noch nicht aufgeastet waren, seit 2 Jahren im Sommer massiv Mehltau bekommend.Die Stammpflanze davon im Farnbeet seit gut 20 Jahren, humos-sandig-lehmiger Boden, eher trockener, im lichten Schatten eines Holunders, jetzt einer Hasel, gut wachsend, kein Mehltau.Weiterhin im Eibenhain eine Sorte mit fast weißen Blättern und roten Blüten seit 2 Jahren, gut wachsend, kein Mehltau, eine gescheckte seit letztem Jahr, gut wachsend, kein Mehltau und eine weißblühende seit diesem Jahr, im Waldmeister, also Konkurrenz, gut wachsend, kein Mehltau.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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- Danilo
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Re: Pulmonaria
Danke Dir, das klingt ja vielversprechend.Obwohl es Eiben hier nicht hundertprozentig behagt. Sie wachsen durchaus, zeigen aber ohne Drainagehügel oder Bodenverbesserung die typischen Anzeichen von zuviel Nässe im Boden.Der fette, fast schwarze, also durchaus humose Lehm bietet Idealbedingungen für Ligularien, Eupatorium, Vernonia und ähnliches, aber im Frühjahr gestaltet sich die Sache schwieriger.Ich werde eine regelrechte Bodenoffensive mit Pulmonarien starten. Staunasse und zugleich überkalkte Stellen mit verschiedensten Licht- und Konkurrenzbedingungen habe ich zuhauf. Irgendwo werden sie schon wachsen. 

Re: Pulmonaria
Eigentlich sind viele Sorten einzelnen Arten zuzuschreiben. Wird aber nicht gemacht. Und wenn Hybride, dann aus wenigen, eng verwandten Arten. Ich weiß keine Hybride zwischen P. mollis und P. kernerii oder zwischen P. visianii und P. officinalis. Höchstens P. longifolia ist mit P. officinalis in Hybridisation eingegangen. Dies kann ich allerdings erst nachvollziehen, wenn ich mir die Wurzeln und das Wachstum betrachte. Wie dem auch sei, schon Ende der 80er-Jahre bemühte ich mich um ein in Österreich aktuelles Sortiment, nahm Lungenkräuter von Beth Chatto und anderen Stationen mit und war besonders von P. mollis begeistert, die ich in der Wildnis selbst sammelte und die die einzige ist, welche in unseren Pflanzungen noch vorhanden ist. Der Kontakt damals zu einem schwäbischen Professor, der sich um die Klassifizierung der verworrenen Gattung kümmerte, half mir ebenfalls in vielen Dingen weiter. Nach Jahren der Kultur folgte die Ernüchterung. Dir hilft das schönste Sortiment nichts, wenn die Leute diese Pflanzen nicht akzeptieren und als "Hänsel und Gretel" oder "ungliichi Schwöschtere" abtun, die sowieso im nächsten Gestrüpp in der Natur wachsen und daher nichts besonderes sind. Heute mag dies wieder anders sein, wenngleich meine Verkaufszahlen das Gegenteil sprechen. Und in Norddeutschland, Holland und England haben diese schönen Frühlingsblüher größere Akzeptanz als bei uns. 'Blue Ensign' ist für mich die beste dunkelblaue Sorte, gefolgt von 'David Ward' und einigen anderen, die man gut im Garten verwenden und gleichzeitig verkaufen kann. Auch 'Nürnberg' zählt dazu. Man kann mit Pulmonarien schöne Frühlingsbilder schaffen, viele Sorten haben aber die Eigenschaft, anderes zu verdrängen.Unter Flachwurzlern zu stehen, ist eine Tatsache, die sie nicht wollen. Viel lieber in freiem, offenen, lehmig-humosen Boden im lichten Halbschatten, daher marschieren sie in kalkreichen Neuanlagen mit einer guten Erstversorgung sehr gut. Gute Ernährung ist bei allen ein Muss. Hungerleider wachsen sehr schnell rückwärts. Trockene Sommermonate mit Mehltau tun den Rest. Da sind aber nicht alle anfällig und darin sehe ich auch nicht das Hauptproblem, denn bei Auftreten von Mehltau reicht es, die Blätter ratzekahl zurückzuschneiden und die Horste aufzudüngen.
Re: Pulmonaria
Mit Lehm kann ich nicht dienen. Aber diese Pflanze, die vor über 15 Jahren als "Pulmonaria rubra" in den Garten gekommen ist, bildet an der Nordseite des Hauses unter einem Zimtahorn einen dichten Teppich. Der Standort ist vollschattig und kühlfeucht. Daneben ist P. angustifolia 'Azurea' bei mir relativ robust und dauerhaft.Bei allen anderen Lungenkräutern bin ich mir nicht mehr sicher, ob es noch die Originalpflanzen sind, die ich einmal gepflanzt habe. Ich finde immer wieder Sämlinge mit verschiedenen Blattformen und -zeichnungen. Darunter auch welche mit weißen Blüten, obwohl die schwachwachsende Form, die ich einmal hätte inzwischen völlig verschwunden ist.Wer hat Erfahrungen mit Pulmonarien auf schwerem, humosem, gelegentlich staunassen Lehm? Genau an solcher Stelle hätte ich im Frühjahr nämlich gerne welche.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re: Pulmonaria
Habe einmal die Bandbreite meiner Pulmonarias zusamengestellt. Fast so spannend wie Hostas. 

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Re: Pulmonaria
Ich find die beiden ja besonders klasse - weiß allerdings von beiden den Sortennamen nicht:



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Re: Pulmonaria
gerade im trockenen Schatten kommen Pflanzen, die Mehltau simulieren, hervorragend zur Geltung! 

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Re: Pulmonaria
;DTja, wer weißgeflecktes oder weißes Laub nicht mag, sollte sich keine Pulmonarien anschaffen.Andererseits bringt nichts so einfach "Licht" in schattige Bereiche wie weiß- oder gelblaubige Pflanzen.Zumal auch gerade Pulmonarien pflanzengesellschaftlich genau aus diesem Bereich stammen

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Re: Pulmonaria
so?Hier mal ein Überblick: floraWeb Pulmonaria Hier Pulmonaria officinalis. Kalkhaltige, nährstoffreiche Böden. Gebüsche, lichte Wälder.Pulmonaria obscura. Kalkhaltige Waldböden. Auwälder, feuchte Stellen in lichten Laubwäldern.Pulmonaria mollis. Kalkhaltige Böden. Laub- und Nadelwälder, Gebüsche. Kollin-montanPulmonaria angustifolia. Lichte Trockenwälder, Gebüsche, Waldränder. Kollin-montan-subalpin.
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