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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 222607 mal)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
@Roeschen1: Wer sterbende Tiere noch nicht in der Hand hatte, sollte vielleicht kein Fleisch mehr essen. Bilder, die schockieren sollen, sind immer einfacher zu liefern, je weiter weg man von der Selbstversorgung kommt. Pflanzen sterben leise auf dem Teller. Auch diese zu essen, ist Teil unserer Natur.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Niemand bestreitet daß es auch Betriebe gibt die sich nicht an geltendes Tierrecht halten.
In der Zeitung sieht sowas hart aus, ist es auch!
Das sind aber wenige Fälle - demgegenüber stehen die viele normal arbeitende Betriebe! Nur: ein Bericht über den ganz gewöhnlichen Stallalltag in einem modernen Milchviehbetrieb würde (sorry) keine Sau lesen wollen!!!
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Heute war gut!
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 21:49
... Würdet ihr den Besitzer deswegen ansprechen? Was das soll mit umgraben und nichts ausgesäht über Winter?
Ja sicher. Der hat mal was von "Frostgare" gelesen und weiß nicht, dass das auf seinem Boden nichts bringt. Das kannst Du ihm sanft nahebringen.
Was das nun aber im Verhältnis zu Missständen besagen soll, die große Teile eines unsere Landschaften prägenden Wirtschaftszweiges betreffen, bleibt mir schleierhaft.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 21:49
Toto, der Anbindehaltung gings an den Kragen. War kein Tierwohl.Was man dort sieht sollte geändert werden, bildet aber die Realität nicht ab.dmks hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 21:36
Eben.
Woher kennst du die Bilder? Aus TV und Zeitschrift?
...oder warst du schonmal da, und hast Dir selbst solch einen Betrieb angeschaut? ;)
Schlchte Bilder findet man überall, erst gestern ist mir in der Gartenanlage wieder ein Gemüsegarten aufgefallen, dort wurde vor kurzem umgegraben. Nun können wir uns alle mal an die Nase fassen. Würdet ihr den Besitzer deswegen ansprechen? Was das soll mit umgraben und nichts ausgesäht über Winter?
Boxenhaltung trächtiger Sauen? Ferkeln Schwänze abschneiden, weil sie sich die sonst abkauen bei Langeweile im zu engen Gefängnis? Vorbei?
Wovon träumst Du nachts?
Wenn Du Rind-Gulasch, abgepackt, kaufst, kannst Du riechen, was das Tier gefressen hat - meist Silage.
Bei Schweine-Gulasch riechst Du den Stall.
Riecht man nicht, wenn man immer Fleisch isst - nur dann, wenn man kaum oder gar kein Fleisch isst, bemerkt man es.
Zum Garten: ja, man gräbt vor dem Frost um ohne einzusäen - man kann einsäen, man muss nicht - man kann auch Grasschnitt drauf packen oder Holzkohleasche vom Kamin - kann man, muss man nicht - was ist eigentlich Dein Problem?
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Roeschen1 hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 21:32
An alle Männer,
Kastration ohne Betäubung
bei Ferkeln immer noch erlaubt.
Eine "sanfte Alternative" ist beispielsweise die medikamentöse Kastration wenige Wochen vor der Schlachtung.
Mahlzeit!
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Da gehts um nichts weniger als das Nitratproblem, weswegen Gülle als natürlicher Dünger verteufelt wird.lerchenzorn hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 21:56thuja hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 21:49
... Würdet ihr den Besitzer deswegen ansprechen? Was das soll mit umgraben und nichts ausgesäht über Winter?
Ja sicher. Der hat mal was von "Frostgare" gelesen und weiß nicht, dass das auf seinem Boden nichts bringt. Das kannst Du ihm sanft nahebringen.
Was das nun aber im Verhältnis zu Missständen besagen soll, die große Teile eines unsere Landschaften prägenden Wirtschaftszweiges betreffen, bleibt mir schleierhaft.
Und praktisch war das bei dem betroffenen garten eher so, das er dem unkraut und den Schädlingen über Sommer nicht mehr Herr wurde und deswegen zur Notlösung, umgraben und sauberer Tisch, gegriffen hat.
Sauberer Tisch, da kommt wieder die Diskussion mit Ackerwildkräutern auf, die durch Kulturtechniken verdrängt wurden, rote Liste usw.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 21:52
@Roeschen1: Wer sterbende Tiere noch nicht in der Hand hatte, sollte vielleicht kein Fleisch mehr essen. Bilder, die schockieren sollen, sind immer einfacher zu liefern, je weiter weg man von der Selbstversorgung kommt. Pflanzen sterben leise auf dem Teller. Auch diese zu essen, ist Teil unserer Natur.
Es kommt der Tag, wo ich gar kein Fleisch mehr esse,
im Moment nur noch ganz wenig, weil ich nicht länger das Tierleid ertagen kann und den schwindenden Regenwald in Brasilien mitverantworten möchte.
Ich kaufe gern in Hofläden ein, da schaue ich auch mal in den Stall, bzw die Tiere auf der Wiese.
Da gibt es Schweine, die einen Auslauf haben, Kühe sind auf der Weide und Hühner rennen draußen rum, biozertifiziert und bezahlbar.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Eine Betäubungsspritze kostet zu viel, da das Schwein(efleisch) nicht viel Wert hat. Die Gewinnmargen sind zu gering.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
alternativ könnte man männliche ferkel gleich nach dem wurf schreddern und an die großen schwestern verfüttern, das spart dann so einiges an giftiger chemie! :D
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moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Es sei dir ungenommen. Es kommt auch der Tag, an dem die Menschen künstlich ernährt werden, smart berechnet nach Kalorien- und Vitaminverbrauch des jeweiligen (Arbeits)Tages. Ich hoffe ich muss das nicht mehr erleben.Roeschen1 hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 22:02Es kommt der Tag, wo ich gar kein Fleisch mehr esse
Zur Nitratproblematik nochmal: anbei ungedüngter Salat als Folgekultur von Cultangedüngten Frühkartoffeln, normal gedüngtem Dill und Petersilie. Das war der Tag als ich mit dem Mäher drübergefahren bin. Für die Würmer.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Folgekultur ist Gründünger, Sandhafer `Pratex´. Nitrat auffangen, Grundwasser schützen, Bodenstruktur fördern.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Roeschen1 hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 22:09
Eine Betäubungsspritze kostet zu viel, da das Schwein(efleisch) nicht viel Wert hat. Die Gewinnmargen sind zu gering.
Die Pille fürs schlachtreife Schwein (um den sonst entstehenden Ebergeschmack wegzukriegen) kostet etwa genau so viel wie die Narkose. Beides bei etwa 5 Euro.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Im Garten kanns aber auch wie im Tomatenbeet aussehen.
Das rote unten sind aussortierte Äpfel.
Ist dieses Beet erstrebenswerter weil weniger intensiv bewirtschaftet?
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 22:00
...
Und praktisch war das bei dem betroffenen Garten eher so, das er dem unkraut und den Schädlingen über Sommer nicht mehr Herr wurde und deswegen zur Notlösung, umgraben und sauberer Tisch, gegriffen hat.
Sauberer Tisch, da kommt wieder die Diskussion mit Ackerwildkräutern auf, die durch Kulturtechniken verdrängt wurden, rote Liste usw.
Eine wichtige Diskussion. Man sollte das Thema nicht vom weiten Acker hinweg und in den Kleingarten hineindiskutieren. Problem-Verunkrautung, die dort offenbar geherrscht hat, ist allerdings in allen Formen des Feldbaus, auch in den Segetalarten-Schutzäckern, unerwünscht und wird gerade in den letzteren konsequent zurückgedrängt.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Was ich persönlich an der ganzen Diskussion schwierig finde, ist, dass alle Welt den Landwirten Vorschriften machen will, aber selber nicht in der Lage wäre, über Jahre hinweg einen landwirtschaftlichen Betrieb am Laufen zu halten. Es gehört einiges an Wissen und Können dazu und das wird den Landwirten permanent aberkannt. Ich finde das traurig.