bristlecone hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 21:41Vielleicht könnte man darüber diskutieren, für den Anfang 5 % (um mal eine Zahl zunennen) dieser landwirtschaftlichen Fläche komplett aus jeder Form einer betriebswirtschaftlich hinterlegten Nutzung herauszunehmen und stattdessen ausschließlich nach Kriterien des Landschafts- und Naturschutzes zu pflegen? Bzw. darüber diskutieren, ob das Geld dafür den Aufwand und das Ergebnis wert sind?
Gibt es noch kompetente Ansprechpartner was Landschafts- und Naturschutz angeht? Das Rad muss ja neu erfunden werden, die Bedienungen haben sich ja geändert. Für den Nebeneffekt der Plaggenwirtschaft ist zuviel Stickstoff da. Die Bauern konnten die Entwicklung in der Landschaft ja verfolgen, kennen die Zusammenhänge, Yuppie-Naturschützer haben diese Kompetenz meist nicht, die anderen sind oftmals zu akademisch ...
Das ist genau der Kübel voll Klischees, mit denen im Kopf Du Deinen Naturschutznachbarn nicht näher kennenlernen wirst. Du glaubst ja, schon alles über ihn zu wissen.
thuja hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 22:09 ...und würde dieses Geld ausreichen, um Großbetriebe dafür zu entlohnen?
Ich kenne nur die Daten für existierende Projekte: Die offizielle Landesförderung für "wertvolle Flächen" bei passender Bearbeitung (Bedingungen hier) liegt bei uns bei maximal € 872 / Jahr und Hektar.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
Die EU-Agrarsubventionen an Deutschland beliefen sich 2016 auf etwa 6,5 Milliarden Euro. Davon 5 % wären gut 300 Millionen Euro - ich vermute, der (behördliche) Naturschutz wäre froh, über solche Summen zu verfügen.
bristlecone hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 21:41Vielleicht könnte man darüber diskutieren, für den Anfang 5 % (um mal eine Zahl zunennen) dieser landwirtschaftlichen Fläche komplett aus jeder Form einer betriebswirtschaftlich hinterlegten Nutzung herauszunehmen und stattdessen ausschließlich nach Kriterien des Landschafts- und Naturschutzes zu pflegen? Bzw. darüber diskutieren, ob das Geld dafür den Aufwand und das Ergebnis wert sind?
Gibt es noch kompetente Ansprechpartner was Landschafts- und Naturschutz angeht? Das Rad muss ja neu erfunden werden, die Bedienungen haben sich ja geändert. Für den Nebeneffekt der Plaggenwirtschaft ist zuviel Stickstoff da. Die Bauern konnten die Entwicklung in der Landschaft ja verfolgen, kennen die Zusammenhänge, Yuppie-Naturschützer haben diese Kompetenz meist nicht, die anderen sind oftmals zu akademisch ...
Das ist genau der Kübel voll Klischees, mit denen im Kopf Du Deinen Naturschutznachbarn nicht näher kennenlernen wirst. Du glaubst ja, schon alles über ihn zu wissen.
Lerchenzorn, ich bin durchaus im nicht behördlichen Naturschutz aktiv. Ich kenne zumindest die regionalen hier bzw die akademischen mit einem weiteren Wirkungskreis. Ich habe da mMn genug Luft geschnuppert um grob beurteilen zu können.
In der Regel werden die auch von denen, die Fleischverzicht usw predigen/leben leider öfters belächelt. Wen interessiert schon die Blaue Ödlandschrecke und wer würde dafür auf wieviel verzichten?
Naturschutz hat nichts mit Anti-Kleinbäuerlicher-Landwirtschaftskampagnen zu tun.
Katrin, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden? Sind das nicht die Flächen mit dem vielen Jakobskreuzkraut, mal ketzerisch gesprochen?
Dornroeschen hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 22:23 Ich denke, Geld ist da, es muß nur anders verteilt werden. [/quote]
Dazu müsste es diese geben: [quote author=RosaRot link=topic=61430.msg2919599#msg2919599 date=1500920844] Hier gibt es engagierte junge Bauern, die etwas aus diesem Beruf machen wollen und bereit sind, andere Wege zu gehen.
Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
thuja hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 22:26 Katrin, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden? Sind das nicht die Flächen mit dem vielen Jakobskreuzkraut, mal ketzerisch gesprochen?
Einfach eigenen Ort eingeben, Namen oder auch nur "<" 500 000 € eingeben und staunen.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
RosaRot hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 20:27 Hier gibt es engagierte junge Bauern, die etwas aus diesem Beruf machen wollen und bereit sind, andere Wege zu gehen.
Es gibt auch alteingesessene Betriebe, die dazu bereit sind. Beispiel Energieholz nicht als Plantage, sondern in Zusammenarbeit mit der Uni als als Forschungsprojekt in Erosionsschutzstreifen auf den Feldern.
In Mals im Vinschgau hat die örtliche Bevölkerung darüber abgestimmt, ob weiterhin Pestizide auf dem Areal der Gemeinde ausgebracht werden sollen oder nicht. 75% der Stimmberechtigten haben sich dagegen ausgesprochen, siehe z.B. Artikel im der Zürcher Zeitung "Biolandwirtschat im Südtirol - ein Dorf kämpft gegen die Agrochemie" (kann keinen Link setzen)
Diese Gehölzstreifen haben auch noch einen Wildkräuterbelassenen Randstreifen und sind Ruhezone fürs Rehwild. Inzwischen stehen sie bald zum zweiten Schnitt an. im unteren grün hinterlegten Teil ist die Landschaft großflächig zu sehen...was da im Hintergrund Wolken macht ist Verbrennung von Tagebaukohle in einem konventionellen Kraftwerk. Den Bauern hier geht es durchaus um mehr! Die Tagebaue "fressen" ihre Produktionsflächen. Nur für Strom - da sind mir Holzanbau oder Mais durchaus lieber.
Selene10 hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 22:49 In Mals im Vinschgau hat die örtliche Bevölkerung darüber abgestimmt, ob weiterhin Pestizide auf dem Areal der Gemeinde ausgebracht werden sollen oder nicht. 75% der Stimmberechtigten haben sich dagegen ausgesprochen, siehe z.B. Artikel im der Zürcher Zeitung "Biolandwirtschat im Südtirol - ein Dorf kämpft gegen die Agrochemie" (kann keinen Link setzen)
Hat der Verstand abgestimmt oder das Bauchgefühl?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Tolle Bergwiesen unterhält ihr. Hier im Ort kann man eher diverse Brombeerarten auf den `Große Naturschutzorganisation-Flächen´ bestimmen. Außerhalb ist diese Exkursion allerdings spannender. Es fehlen die Pfleger, das ist dann doch was anderes als finanziell unterstützen.
Die Pflanzenschutzindustrie hat hier diverse Varianten von Blühstreifen/Wiesen als Demo für die vielen Spaziergänger angelegt. Toll fürs Auge, für den Naturschutz nicht das gelbe vom Ei.
Selene10 hat geschrieben: ↑24. Jul 2017, 22:49 In Mals im Vinschgau hat die örtliche Bevölkerung darüber abgestimmt, ob weiterhin Pestizide auf dem Areal der Gemeinde ausgebracht werden sollen oder nicht. 75% der Stimmberechtigten haben sich dagegen ausgesprochen, siehe z.B. Artikel im der Zürcher Zeitung "Biolandwirtschat im Südtirol - ein Dorf kämpft gegen die Agrochemie" (kann keinen Link setzen)
Hat der Verstand abgestimmt oder das Bauchgefühl?
Mich würde es interessieren, was der Ortsvorsteher nach 3 Jahren darüber berichten kann. Im Schwimmbad unter Eichenprozessionsspinnern Sonne baden ist nicht lustig.
[/quote]Mich würde es interessieren, was der Ortsvorsteher nach 3 Jahren darüber berichten kann. Im Schwimmbad unter Eichenprozessionsspinnern Sonne baden ist nicht lustig. [/ quote] Der Eichenprozessiosspinner wird im Vinschgau mit dem Bacillus thuringensis bekämpft.