Ich habe ja auch nur geschrieben, dass wilde weiterhin besser sein
können , was nicht impliziert dass sie es zwangsweise sein müssen.
Zudem bezog ich mich bei der Aussage nicht nur auf die Attraktivität für Bienen, sondern für allerlei andere Tiere auch.
Bei manchen Tieren ist es halt wie bei dem Bauern: was der Bauer nicht kennt, isst er nicht.
Ein Beispiel dafür sind abgeänderte Farben.
Haben Beeren für mitteleuropäischer Verhältnisse seltene oder nicht vorhandene Farben, so werden diese lange Zeit geschmäht von Vögeln. Mit der Zeit lernt sie das natürlich auch oder wenn es drauf ankommt aber es ist jetzt nicht wirklich präferiert.
Erst jüngst, konnte ich Anekdotisch beobachten dass die weiße Glockenblume deutlich weniger bis gar nicht angeflogen wurde von entsprechenden angepassten Wildbienen, die blauen Sorten mehr.
Die Blütenfarbe scheint also auch relevant zu sein. Zumindest was die Präferenz betrifft. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die weißen auch besucht würden, wenn die blauen verblüht oder nicht vorhanden sind.
Soweit ich weiß, können Bienen auch in dem UV Spektrum sehen, so so dass eine Sorte vielleicht sogar für eine Biene, dann eine völlig unscheinbare Farbe annimmt.
Stark gefüllte Sorten und ich denke, da sind wir uns einig haben wenig Nutzen für alle Art von Bienen.
Und stark gefüllt sind, nicht gerade wenige Sorten. In dem Sinne ist ist es schon richtig und wichtig dass die Blüten nicht zu arg bearbeitet sind anders gesagt, näher am Wild Typ sind, was nicht heißt muss, dass sie wild sind.
Wenn diese aber nur halb gefüllt sind und entsprechende Pollen und Organe erreichbar sind, ist es ja wieder was anderes.
Und da würde ich dir zustimmen, die Sorten und Kulturpflanzen erhöhen das potentielle Spektrum an Biodiversität. Beispielsweise ist die Skabiose butterfly Blue und andere Sorten deutlich einfacher zu kultivieren, in fetterer, nährstoffreiche Erde als ihr wildes, heimisches Pedant die Taubenskabiose.
Wobei dann ja die Ackerwitwenblume auch eine Ersatzmöglichkeit wäre.
Ich denke, daher es hängt von vielen Faktoren ab. Und es gibt ja auch einheimische Pflanzen die weniger ökologischen Nutzen haben als viele Kulturpflanzen. Beispielsweise Adler Farn, es kommt also drauf an.
Ich würde aber Kulturpflanzen etc. auch eher als Bereicherung sehen als als Problem oder nutzlose Pflanzen.
thuja thujon hat geschrieben: ↑5. Jun 2025, 00:25
1.Frage dich doch einfach mal ob es Sinn macht, dass Züchter auf die schwächsten Pflanzen auslesen.
2.Frage dich auch, ob eine Pflanze, die mehr oder weniger vertrocknet ist, noch viel Energie in hochwertigen Pollen stecken kann.
3. Frage dich auch, was die heimischen Insekten fressen sollen, wenn es die heimischen Pflanzen aufgrund des Klimawandels nicht mehr hier, sondern woanders oder gar nicht mehr gibt.
1. Gegenfrage warum sollte die Natur die schwächsten auswählen oder besser gesagt die schlecht angepasstesten ? Natürlich wählen Züchter nicht die schwächsten aus, aber ihre Züchtungsziele sind meist andere, bei Nutzpflanzen meist Ertragsmaxmierung + Randbedingungen verbessern ( Resilienz gegen Pathogene, Trockenheitsverträglichkeit), aber meist sind die zu selektierenden Pflanzen schon schwächlich wenn ich an Tomaten denke, wird da eher versucht den Makel kleiner zu züchten, die kleinen Cherry Tomaten bekommen bspw später Kraut und Braunfäule oder erfrieren vorher. Und bei Zierpflanzen sind die Züchtungsziele meist Blüten- größe, - farbe, - form , Blühdauer oder Blattform und Farbe. Blühdauer wäre sicherlich ein Trait der sich vorteilhaft für Bienen erweisen würde. Viele ja fast die meisten Sorten von Wildpflanzen die ich im Garten getestet habe sind schwächlicher ungesünder als ihre wilden Kollegen, das ist meine persönliche Beobachtung. Eine Ausnahme möchte ich aber machen denn die meisten Hybriden sind oftmals etwas gesünder und wüchsiger !
Manchmal möchte man aber auch, dass die Pflanzen zahmer sind gerade bei Arten die zum wuchern neigen
2. eine vertrockenete Pflanze wird kaum Pollen abgeben schon klar. Aber warum sollte sie denn alle vertrocknen, wegen des Klimawandels ? Im Übrigen sind es doch oft die nicht heimischen Pflanzen aus den Regenreichem Regionen wie Hortensien die man oft im Sommer leiden sieht..
3. "Da es die Auffassung gibt, Wildbienen würden Wildpflanzen bevorzugen", es gibt auch Wildarten aus dem Mittelmeer

Wie oft geschildert denke ich persönlich auch das Wildarten aus dem Süden in vielen Bereichen gleichwertig zu betrachten sind. Und bei den einheimischen gibt es auch einige Kandidaten die den Klimawandel trotzen sollten.
Ich denke wir sollten die Begriffe Kulturarten, einheimische Pflanzen , Sorten, fremdländische Arten noch einmal besser trennen. Für mich persönlich zählen die alten Kulturpflanzen ohnehin zu den einheimischen Pflanzen.
Die gängige Definition von 'einheimisch', die sich oft starr an heutigen nationalen Grenzen orientiert, finde ich nicht immer zielführend. Sie berücksichtigt regionale Unterschiede zu wenig. Zum Beispiel ist es für einen Nordseebewohner wesentlich sinnvoller, auf Pflanzenarten zu setzen, die auch im westlichen Europa natürlich vorkommen, anstatt alpine Stauden zu verwenden. Eine Definition, die sich nur auf die deutsche Staatsgrenze bezieht, kann absurd werden: Nach dieser Logik wären im Jahr 1938 sogar Goldregen-Arten, inklusive Hybriden, als 'einheimisch' betrachtet worden, was die Problematik verdeutlicht.
Für Wildarten innerhalb Europas kann man denke ich behaupten, dass diese mit höherer Wahrscheinlichkeit eine höhere Breitbande ansprechen werden Gründe dafür wären:
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Spezialisierung und Koevolution: Über Jahrmillionen haben sich heimische Wildbienenarten an die hier vorkommenden Wildpflanzen angepasst und umgekehrt die Pflanzen an ihre Bestäuber
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Passende Blütenformen und -strukturen: europäische Pflanzen haben Blütenformen entwickelt, die perfekt zu den Körpermaßen, Rüssellängen und Sammeltechniken unserer Wildbienen passen. Gefüllte Blüten vieler Zierpflanzen sind zum Beispiel für Bienen oft unzugänglich, da Staubblätter und Nektarien durch zusätzliche Blütenblätter verdeckt sind
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Nährwert und Verhältnis des Pollens und Nektars: Der Pollen europäischer Pflanzen liefert oft genau die Nährstoffe (Proteine, Fette, Vitamine), die die Wildbienen für ihre Entwicklung und die ihrer Brut benötigen
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Angepasste Blühzeiten: europäische Pflanzen blühen zu Zeitpunkten, die mit dem Lebenszyklus der europäischen Wildbienen synchronisiert sind
Einschränkend möchte ich dazu sagen, Tiere können sich natürlich auch anpassen. Das geht meistens schneller, als dass es Millionen von Jahre benötigen würde. Verlängerte Blühzeiträume, oder ähnliche Arten mit anderen blühzeitraum können jahreszeitliche Turbulenzen puffern und damit Nahrungsgrundlage stabilisieren.