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Obstclub / Vermischtes (Gelesen 395665 mal)
Moderator: cydorian
Re: Obstclub
minthe hat geschrieben: ↑12. Sep 2020, 23:30
Danke schonmal! Besser ausduennen kriege ich sicherlich hin. Die Haut laesst nicht abziehen und ist sehr samtig, so dass einem der Mund nur so fusselt nach dem Essen ;)
Ich würde den Baum so schneiden, daß viel Licht und Sonne in die Krone fällt.
Grün ist die Hoffnung
Re: Obstclub
andreasNB hat geschrieben: ↑13. Sep 2020, 12:11
Was hält dich davon ab noch eine echte Sorte zu pflanzen?
Andreas, ich wusste ehrlich nicht, dass der Baum fuer einen Saemling zu halten ist. Mein Gartenvorgaenger hat ihn gepflanzt und ich traue ihm eher Baumschulkauefe zu als Ausaaten - aber ich kann mich irren.
Ach, mir geht es ans Herz recht gesunde groessere Baume umzuhauen, so ein bisschen Topologie und Schatten im Garten sind ja auch angenehm. Ich habe bisher Sorten/Auslese-Pfirsiche nicht fuer generell besser gehalten ... was waeren denn Deine Empfehlungen?
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Re: Obstclub
minthe hat geschrieben: ↑13. Sep 2020, 22:04
Andreas, ich wusste ehrlich nicht, dass der Baum fuer einen Saemling zu halten ist. Mein Gartenvorgaenger hat ihn gepflanzt und ich traue ihm eher Baumschulkauefe zu als Ausaaten - aber ich kann mich irren.
Ach, mir geht es ans Herz recht gesunde groessere Baume umzuhauen, so ein bisschen Topologie und Schatten im Garten sind ja auch angenehm. Ich habe bisher Sorten/Auslese-Pfirsiche nicht fuer generell besser gehalten ... was waeren denn Deine Empfehlungen?
Wo gärtnerst du denn? Mich erinnert der Baum und die Früchte an die vielen Pfirsichbäume hier in den Berliner Kleingärten. Die Varianz der Früchte ist enorm, der Wuchs meistens sehr kräftig (so sieht deiner ja auch aus) auf Sand und ich kann mir das nicht anders erklären, als dass es sich doch meistens um Sämlinge handelt. Die veredelten kommerziellen wachsen hier auf jeden Fall nicht so kräftig.
Konkret erinnert mich das Problem deines Baums an das meines Gartennachbarn. Er hat einen Sämlingsbaum, vielleicht 5 Jahre alt, vor 2 Jahren (2018 - Hitze/Trockenheitsjahr!) hat der Baum erst Mitte September reife Früchte gehabt. Behang war gering. Nie habe ich so köstliche, saftige Pfirsiche gegessen!
Letztes Jahr dann Reife schon 2 Wochen früher, massenhaft Früchte, aber mehlig. Dieses Jahr massive Fäulnisprobleme bei auch hohem Behang und nicht erfolgtem Baumschnitt, Qualität auch weit unter 2018. Durchgehend sehr kräftiger Wuchs.
Ich würde die Probleme dem Gefühl nach dem Überbehang, dem fehlenden Baumschnitt (Licht!, Luft!!), dem Wetter und der späten Reife zuschreiben. Ich habe den Eindruck, dass späte Pfirsichsorten grundsätzlich etwas mehr Probleme mit dem Wetter und folgender Fäulnis bekommen. Steigender Befallsdruck in der Gartenanlage? Mein Pfirsichbaum hat bereits Anfang Juli reife Früchte, auch die Sorten, die Anfang August reifen sahen tadellos aus. Jetzt im September war es doch recht feucht und nicht mehr so warm gewesen...
Re: Obstclub
Dafür sind diese alte kernechte Sorten unempfindlich gegen Kräuselkrankheit.
Bei mir stehen Sämlinge des Kernechten aus Berlin, die Anfang September reifen. Meine tragen noch nicht.
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Re: Obstclub
Roeschen1 hat geschrieben: ↑13. Sep 2020, 22:26
Dafür sind diese alte kernechte Sorten unempfindlich gegen Kräuselkrankheit.
Bei mir stehen Sämlinge des Kernechten aus Berlin, die Anfang September reifen. Meine tragen noch nicht.
Naja, das würde ich jetzt nicht pauschal sagen. Hier kräuselt sich schon einiges im Frühjahr ;) Wo hast du die Sämlinge her?
Re: Obstclub
Kleines Tauschgeschäft mit einer Purlerin.
Bei meinen kräuselt kein Blatt.
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Re: Obstclub
minthe hat geschrieben: ↑12. Sep 2020, 16:00
Liebe Obstfreude, ich koennte Euren Rat gebrauchen.
Heute habe ich meinen vor 2 Jahren uebernommenen Pfirsich abgeerntet, 105 Stueck und schon deutlich groesse Fruechte als letztes Jahr, der kraeftige Rueckschnitt tat offenbar gut.
Aaaber, ich tue mir schwer, den optimale Genusszustand zu erreichen. Wo sich zwei Fruechte beruehren bei der Reife am Ast, faulen sie sofort, wenn ich sie nicht rechtzeitig pfluecke faulen sie am Baum vom Kern aus. Also pfluecke ich sie, wenn ein Baeckchen gelb wird und etwas nachgibt, der Rest der Frucht ist dann noch gruen. Nach 2-3 Tagen liegen sind sie weich bzw. faulen. Geschmack ist nicht schlecht, kraeftig weinbergpfirsich-herb aber nicht super-saftig, wird eher mal mehlig. Alle Fruechte haben diesen unschoenen Pilzflor auf der Haut.
Habe ich einfach etwas Pech mit der Sorte, oder koennte ich duch Pflege/Ernte etc. viel bessere Fruechte bekommen. Was meint Ihr? Oder soll ich mich mal lieber nicht anstellen und geniessen, weil das schon gut genug ist? :P
Mit Teelicht-Groessenvergleich ...
... und von innen:
Alle Pfirsiche, die zu reif geerntet werden, können mehlig sein. Das machen auch einige "richtigen" Sorten.
Am besten so, wie du es gemacht hast: hartreif ernten und noch etwas im Schatten draußen nachreifen lassen. Gut eignet sich auch ein Schuppen oder eine Garage, sofern es luftig ist.
Die Faulstellen sind schon vorher da, das ist ein Pilz, der durch "Wunden" in die Frucht eindringt. Mit verfaulten Früchten einfach rechnen, aussortieren und den Rest genießen.
Schau man nach "Peche de vigne chair jaune", den hab ich mal aus Frankreich bestellt, sieht so ähnlich aus, eher noch mehr orange im Fruchtfleisch. Solche Weinbergspfirsiche werden aber oft durch Kerne vermehrt und sind so immer leicht anders. Manche erben auch schlechtere Fruchteigenschaften.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
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Re: Obstclub
Danke Euch allen! Ich gaertnere im suedlichen Rheingraben mit ziemlich schweren, lehmigen Boden. Der Pfirsich hat lange verkahlte Triebe gemacht ueber die Jahre der Venachlaessigung und erst jetzt nach meinem Rueckschnitt (aber eben nur am letzjahrigen Austrieb) richtig Gas gegeben. Ich werde noch beherzter Schneiden und Ausduennen. Ich hatte ehrlich gesagt staendig Angst wegen der Spaetfrostattacken, dass ich gar nichts ernten kann und war daher sehr zoegerlich im reduzieren der Fruchtansaetze. Etwas kraeuselt er ab Juni/Juli, aber es geht.
Ich habe einige Saemlinge, von noch weniger kraeuselnden und wohlschmeckenderen "Weinberpfirsichen", die sich sehr gut machen. Der weiteste diesjahrige Keimling ist 1,60m hoch und der letztjaehrige bei 2m gekappt und fast ebenso breit. Denen gefaellt es offenbar hier. Hoffe die erste Ernte kommt bald...
Ich habe einige Saemlinge, von noch weniger kraeuselnden und wohlschmeckenderen "Weinberpfirsichen", die sich sehr gut machen. Der weiteste diesjahrige Keimling ist 1,60m hoch und der letztjaehrige bei 2m gekappt und fast ebenso breit. Denen gefaellt es offenbar hier. Hoffe die erste Ernte kommt bald...
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Re: Obstclub
Hallo, ich habe eine Birnenfrage. Ist jemanden von Euch Winter- und Sommer-Graulinge ein Begriff? Die Birnen sollen sich durch ihre lange Form auszeichnen, so dass sie im hessischen Hinterland als lange Beern ( lange Birnen) bekannt waren. Sie wurden mehr als Verarbeitungsfrucht verwendet. Da gibt es die Sorte "Langbirne", die aber grün ist und auch mehr in Süddeutschlad, Schweiz bekannt ist.
Danke für eure Beiträge
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Re: Obstclub
gibt es bittere Apfelsorten und kann man bzw wozu kann man sie gebrauchen?
- cydorian
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Re: Obstclub
Was ist "bitter"? Nördlich des Mains wird da oft nicht unterschieden, "bitter" und "gerbstoffhaltig" zusammengeworfen.
Äpfel enthalten durchaus Gerbstoffe, manche Sorten mehr, so dass sie nicht schmecken. Beispiel: Maunzen, Bittenfelder. Das sind gute Saftäpfel.
Bitterstoffe wie sie Grapefruit, Kumquat, Chicoree, manche Gurkensorten, Artischocken, Aprikosenkernen haben, ist im Apfelfleisch dagegen nicht wirklich vorhanden. Vielleicht in anderen Malus-Arten. Aber in den Kernen immer, Amygdalin.
Äpfel enthalten durchaus Gerbstoffe, manche Sorten mehr, so dass sie nicht schmecken. Beispiel: Maunzen, Bittenfelder. Das sind gute Saftäpfel.
Bitterstoffe wie sie Grapefruit, Kumquat, Chicoree, manche Gurkensorten, Artischocken, Aprikosenkernen haben, ist im Apfelfleisch dagegen nicht wirklich vorhanden. Vielleicht in anderen Malus-Arten. Aber in den Kernen immer, Amygdalin.
Re: Obstclub
Bei unseren Nachbarn in F und GB verwendet man einige solcher Sorten gerne für Viez
Suche „pommes á cidre“ und „cider apple bittersweet“
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- thuja thujon
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Re: Obstclub
Die Gerbstoffe haben die Aufgabe das überschüssige Eiweiß aus dem Saft zu fällen und ihn so zu klären bzw haltbarer zu machen.
Speierling wird deshalb gerne zugemischt, in wie weit bei Cidre auch Quitten usw zum Einsatz kommen würde ich auch gerne mal wissen. Auf mancher Flasche steht jedenfalls `Cidrefrüchte´ und nicht Apfel.
Sorte mit schmeckbaren Gerbstoffen: Friesenheimer Eulenapfel, vom Geschmack durchaus rund und auch Tafelapfelqualität.
Amygdalin würde ich nicht als bitter empfinden, Blausäure finde ich eher süßlich Mandelartig, Blausäure kann aber nicht jeder riechen. Wirklich scharf/brennend/bitzelnd ist es auch nicht.
Speierling wird deshalb gerne zugemischt, in wie weit bei Cidre auch Quitten usw zum Einsatz kommen würde ich auch gerne mal wissen. Auf mancher Flasche steht jedenfalls `Cidrefrüchte´ und nicht Apfel.
Sorte mit schmeckbaren Gerbstoffen: Friesenheimer Eulenapfel, vom Geschmack durchaus rund und auch Tafelapfelqualität.
Amygdalin würde ich nicht als bitter empfinden, Blausäure finde ich eher süßlich Mandelartig, Blausäure kann aber nicht jeder riechen. Wirklich scharf/brennend/bitzelnd ist es auch nicht.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Rib-2BW
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Re: Obstclub
Danke für die bisherigen Beiträge. Mit Bitter meine ich wirklich Bitter. Wie eine Bitterorange.