Und das wir über dieses Medium diskutieren, zeigt doch, daß es kunsttauglicher ist, als die Malerei ...
Das ist ein sehr merkwürdiges Argument ... wenn z.B. über eine Handlung heftig diskutiert wird, wie moralisch oder unmoralisch sie ist, dann soll das ein Zeichen sein, dass sie besonders moralisch ist?? 
Meinst Du, das etwas, das seicht daher kommt, in unserer Zeit noch Kunst sein kann? Mal abgesehen davon, daß es der Moral/Ethik durchaus guttut, wenn sie hin und wieder diskutiert wird. Ich habe ja nur kunsttauglicher gesagt, nicht Kunst. In einer Gesellschaft, in der Ethik/Moral heiß diskutiert wird, kommt man warscheinlich auch zu höheren ethischen Grundsätzen, als in einer Gesellschaft, in der Anweisungen gegeben und unkritisiert übernommen werden. (Griechenland/Mittelalter/Diktaturen) 

 Soll Kunst delektieren oder provozieren, ist Kunst der Röhrende Hirsch über´m Sofa oder die "Sauerei", die ein Künstler veranstaltet und in deren Folge man über menschliche Werte diskutiert? Mir zumindest ist es lieber, wenn Kunst provoziert und man darüber diskutiert, als daß man sie sich über´s Bett hängt.
Und gerade Carroll und die anderen 'betrieben' Fotografie nicht als Abklatsch der Malerei... da geht nun wirklich viel durcheinander. Von Carroll etwa weiß man, dass er sich vor allem für die technischen Möglichkeiten des neuen Mediums interessierte, z.B. den Entwicklungsprozess, und diese auszureizen versuchte. Er versuchte nicht, Malerei nachzumachen. Sondern er versuchte, mit der neuen Technik so gut wie möglich Fotos zu machen ...  
 
 
 Ich habe hier keine Namen genannt und es ist auch nie meine Absicht gewesen, die Begründer abzuwerten. Aber die ersten Fotografen kamen halt schon größtenteils aus der Malerei und da auch sie Geld verdienen mußten, blieb dem einen oder anderen auch nichts anderes über, als Produkte abzuliefern, die der guten alten Portraitmalerei gleichkamen. Das schmälert deren Leistung keineswegs, nur sind solche Gestaltungsmittel, sofern sie heute noch diskutiert werden schon in einen gesellschaftlichen Kontext zu rücken und mit allem Respekt, es sind wohl kaum mehr die fotografischen Mittel, die Fotografie heute zur Kunst machen könnten, weil dann könnten wir ja gleich in den Gefilden der Ölmalerei bleiben und bedürften der Fotografie nicht. Die Kunst der Moderne ist doch sehr Kontextbezogen, wer heute das Schwarze Quadrat in einer Ausstellung sieht, kann mit ihm ohne den sozialen Kontext doch nichts mehr anfangen, viele stehen einfach davor und sagen, naja, das hätte ich auch gekonnt. Aber wirklich, in der damaligen Situation und in der Brisanz? :-XDieses ist meine subjektive und eigensinnige Auffassung von Fotografie, die hier gerne zur Disposition steht, aber ich kann weiterhin nicht umhin, sie provokant in den Raum zu stellen.sorry und versöhnliche GrüßeUwe
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