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Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen (Gelesen 76805 mal)

Pflanzen und Tiere, Landschaften, Jahreszeiten und Stimmungen, Technik, Ausrüstung und Komposition

Moderator: thomas

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frida
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

frida » Antwort #135 am:

....über "deutsche Landschaft" erzählt es mir allerdings nichts.
Ich interpretiere das Bild so, dass Gursky sich damit auseinandersetzt, wie eine ursprünglich ja ungestaltete, mäandernde und vielfältig bewegte Flusslandschaft den Erfordernissen der modernen Industriegesellschaft entsprechend selbst zu einer Art Fließband umgestaltet worden ist. Die Seelenlosigkeit dieser Fussbegradigung bringt er durch die strenge Bildgestaltung auf den Punkt.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
sarastro

Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

sarastro » Antwort #136 am:

Kapitalanlage oder nicht. Ich würde mir das Bild nicht an die Wand hängen und wenn´s von Anselm Adams persönlich wäre. Kein Schwung, kein Pepp, einfach nur langweilig und beim Betrachten empfinde ich rein gar nichts. LG Evi
Ich sehe dies ganz genauso. Dass allein ein gute Name viel Geld bringt, ist schon Skandal genug. So ein Bild kann doch jeder machen und sich einen zündenden Titel dazu überlegen. Brillianz kann auch Seelenlosigkeit hervorrufen. Mir sind weniger gute Bilder mit einer überzeugenden Aussagekraft lieber. Dass Flussbegradigungen nicht das Gelbe vom Ei sind, weiß heutzutage jedes Kind. Ich möchte nur mal wissen, ob dieses Bild vor 15 Jahren auch schon so hoch dotiert worden wäre.
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RosaRot
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

RosaRot » Antwort #137 am:

Vor 15 Jahren schlug der Kunstmarkt nicht dermaßen Welle wie heute, die Dotierung wäre vermutlich niedriger gewesen.
Viele Grüße von
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Staudo
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

Staudo » Antwort #138 am:

Die einen haben Angst, dass das Geld an Wert verliert und kaufen Gold und Kunst. Die anderen freuen sich darüber und über die hohen Preise und verkaufen diesen nutzlosen Krempel. Bloß was machen sie mit dem Geld ??? Gold und Kunst kaufen?
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frida
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

frida » Antwort #139 am:

Wie gut, dass ich diese Sorge nicht habe ;)
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RosaRot
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

RosaRot » Antwort #140 am:

Die einen haben Angst, dass das Geld an Wert verliert und kaufen Gold und Kunst. Die anderen freuen sich darüber und über die hohen Preise und verkaufen diesen nutzlosen Krempel. Bloß was machen sie mit dem Geld ??? Gold und Kunst kaufen?
In diesem schon älteren Artikel wird zu dieser Frage ein wenig Antwort erteilt, mehr aber über künstlerische Arbeitsprozesse gesprochen und es geht auch um das Rhein-Bild.Link
Viele Grüße von
RosaRot
trichopsis
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

trichopsis » Antwort #141 am:

Guten Abend,
...Weder Buch noch Zeitschrift noch Ausstellung, aber ein guter kurzer Artikel über das, was Fotografie ist - jedenfalls für Olivero Toscani...
da ich mich nach längerer Pause eh gerade durch die vergangenen Monate im Forum wühle hole ich auch den Namen Toscani mal aus der Versenkung.... ;) Auf Arte läuft in dieser Woche jeweils um 19:30 "Photo for Life" "Begleiten Sie täglich Oliviero Toscani und die sechs Nachwuchstalente der außergewöhnlichen Masterclass "Photo For Life". Von Montag, dem 21. November bis Freitag, dem 25. November, jeweils um 19.30 Uhr.Der weltbekannte italienische Fotograf wird fünf Tage lang seine Kunst vermitteln und seinen Schülern fotografische Herausforderungen stellen. Mit unerwarteten Übungen will er die Kandidaten aus der Reserve locken. Sie sollen ihre Grenzen überschreiten und im Laufe dieser Woche ihr Talent entdecken und zeigen." Quelle arte.tv Die vergangenen Sendungen kann man sich in der
Manchmal kommt das Glück auf leisen Sohlen, springt unverhofft auf deinen Schoß und schnurrt unsagbar schön. (Jochen Mariss)
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thomas
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

thomas » Antwort #142 am:

"This Snapshot Of The Rhine River Just Became The World's Most Expensive Photo"Das Foto hat was, aber der Preis, der da bezahlt wurde, ist schon bemerkenswert - um es vorsichtig auszudrücken.
Interessant, die Kommentare hier zu lesen ... ;)Meine Meinung: Das Foto ist nicht 'schön' (will es auch nicht sein), aber sehr gut (was sich begründen lässt). Ob es 'gefällt', ist rein subjektiv und deshalb nicht die Frage. Und ob es den gezahlten Preis wert ist, entscheidet der Markt.Danke für den Post!Liebe GrüßeThomasNachtrag: Und der Titel 'Deutsche Landschaft' ist witzig.
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Faulpelz
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

Faulpelz » Antwort #143 am:

aber sehr gut (was sich begründen lässt). .
Lieber Thomas,diese/deine Begründung würde mich interessieren.LG Evi
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

thomas » Antwort #144 am:

diese/deine Begründung würde mich interessieren.
Wirklich? ;)Ich schreibe jetzt erstmal keine Interpretation, sondern beschreibe nur eine Assoziation.Das Foto erinnert mich an diese Zeilen:"Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbeso müd geworden, dass er nichts mehr hält.Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbeund hinter tausend Stäben keine Welt."Aus dem Kopf zitiert, deshalb womöglich nicht ganz korrekt.Jedenfalls fließt er da so dahin, der durch Ingenieurwesen gebändigte starke Strom, in deutscher Landschaft (auch wenn der Titel offenbar 'rhine II' oder so ist).Liebe GrüßeThomas
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

Katrin » Antwort #145 am:

Ich habe das Bild erst jetzt gesehen und ich finde es nicht schön im Sinne von "oh wie toll, das muss herrlich gewesen sein dort", sondern sehr, sehr aussagekräftig. Der Fluss ist reduziert auf sein Fließen in eine Richtung, jegliches Abweichen ist ausgeschlossen. Diese Aussage wird von der Tatsache unterstrichen, dass der Rhein am Foto eine Parallele zu einer Straße bildet, wobei weiters zu bemerken ist, dass Himmel, Rhein und Straße einen sehr ähnlichen Farbton aufweisen. Die Gemeinsamkeit dieser drei Bildelemente könnte nun die Fortbewegung sein (immerhin ist "Bewegen" eine der Hauptbedeutungen von "Fluss" und der ist ja nun - laut Bildtitel - das Hauptmotiv), oder aber auch die Unterworfenheit aller Bildelemente (nun muss auch die eintönige Blumenwiese dazugezählt werden, die die drei anderen Bildteile trennt) unter den Menschen. Bei diesem Denkansatz wäre der Mensch durch die Straße dargestellt und die Natur durch Himmel, Wiese und Wasser. Weil aber neckischerweise "Deutsche Landschaft" dabeisteht, kann man natürlich endlos weiterinterpretieren. Etwa, ob die Gesellschaft im erwähnten Land in ebenso engen Bahnen denkt wie die, in denen der Fluss fließt. Begrenzt durch Blumenwiesen... das ist schon sehr ironisch. Aber vielleicht interpretiere ich auch zu viel hinein ;) .LG, Katrin
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

RosaRot » Antwort #146 am:

Genau dazu sind Bilder da: um etwas hinein zu interpretieren.
Viele Grüße von
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Poison Ivy

Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

Poison Ivy » Antwort #147 am:

Ja, das hatten wir im "hart aber herzlich"-Thread schon mal diskutiert.Mich stört einzig und allein, dass offenbar alles "seinen" Marktwert haben muss, um seine Existenzberechtigung zu haben.
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thomas
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

thomas » Antwort #148 am:

Das verstehe ich nicht. Seine Existenzberechtigung bezieht ein Foto wie das von Gursky doch nicht aus dem Marktwert. Man könnte höchstens sagen, dass das Foto gemacht wurde, um es zu vermarkten. Aber das gilt erstens für nahezu jede Kunst, und zweitens muss erzielbarer Marktwert nicht mit künstlerischem Wert korrelieren.Liebe GrüßeThomas
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Zwiebeltom
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Re:Foto-Bücher, Zeitschriften, Ausstellungen

Zwiebeltom » Antwort #149 am:

Ich sehe erstmal keinen zwingenden Zusammenhang zwischen der Existenzberechtigung von Kunst und deren Marktwert.Es gibt Unmengen an Kunst, die keinen oder nur geringen Marktwert hat. In den Augen der Meisten, die sich nicht besonders für Kunst interessieren, findet aber nur am die Markt etablierte Kunst statt. Da erfährt man eben aus den Medien, dass ein Monet (oder Gursky) für mehrere Millionen weggegangen ist, statt ein kleines Atelier in der Nähe oder eine winzige und unbekannte Galerie zu besuchen. Die Bilder von beispielsweise Picasso hatten ganz sicher schon eine Existenzberechtigung, bevor sie einen Marktwert hatten.
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