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Gift in Nahrungsmitteln (Gelesen 57506 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Gift in Nahrungsmitteln
Aus der heutigen Mitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR):
Verunreinigungen in Tees und Honig sind die Hauptaufnahmequellen für Pyrrolizidinalkaloide (PA)
Auszug:
"PA - Verunreinigungen sind in Lebensmitteln unerwünscht, da sie die Leber schädigen und im Tierversuch erbgutverändernde und krebsauslösende Wirkungen zeigen. PA sollten also möglichst nicht oder wenig in Lebensmitteln vorkommen. ...
Verbraucher nehmen gesundheitlich bedenkliche Mengen an PA vor allem über Verunreinigungen in Kräutertees - einschließlich Rooibostee - sowie in schwarzem und grünem Tee auf. Auch der Verzehr von belasteten Honigen kann zur PA-Aufnahme beitragen. Dabei sind nicht das einmalige Honigbrot, mal ein Glas Eistee oder eine Tasse Tee das Gesundheitsrisiko, sondern die dauerhafte PA-Aufnahme über verunreinigte Lebensmittel. ...
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat aktuelle Daten zum Verzehrsverhalten von Verbraucherinnen und Verbraucher sowie aktuelle Daten zum Gehalt von PA in den wichtigen Lebensmittelgruppen Milch, Eier, Fleisch, Früchtetee, Honig, Kräutertee, schwarzer Tee und grüner Tee sowie Gewürze, Mehle und Nahrungsergänzungsmittel ausgewertet. ...
Die Summe der in Lebensmitteln enthaltenen PA kann sowohl für Kinder als auch für Erwachsene bei längerer Aufnahme gesundheitlich bedenklich sein. Ein akutes Gesundheitsrisiko besteht hier jedoch nicht. ...
Erwachsene können auch über pflanzenbasierte Nahrungsergänzungsmittel hohe PA-Mengen aufnehmen, die die übliche Aufnahmemenge an PA über Lebensmittel deutlich überschreiten. Das belegen Daten, die im Auftrag der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA erhoben wurden. Bei den in einigen Nahrungsergänzungsmitteln (Produkte mit PA-produzierenden Pflanzen) gemessenen teilweise hohen Gehalten muss sogar die Möglichkeit akuter Vergiftungen in Betracht gezogen werden, wenn die täglich empfohlene Menge dieser Produkte verzehrt wird. Insbesondere aber kann eine längerfristige Einnahme solcher Produkte ein Gesundheitsrisiko darstellen. ...
Um das Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher zu verringern, empfiehlt das BfR Abwechslung und Vielfalt bei der Auswahl von Lebensmitteln. Auf diese Weise kann ein Gesundheitsrisiko durch einzelne, möglicherweise PA-belastete Lebensmittel minimiert werden. ..."
Verunreinigungen in Tees und Honig sind die Hauptaufnahmequellen für Pyrrolizidinalkaloide (PA)
Auszug:
"PA - Verunreinigungen sind in Lebensmitteln unerwünscht, da sie die Leber schädigen und im Tierversuch erbgutverändernde und krebsauslösende Wirkungen zeigen. PA sollten also möglichst nicht oder wenig in Lebensmitteln vorkommen. ...
Verbraucher nehmen gesundheitlich bedenkliche Mengen an PA vor allem über Verunreinigungen in Kräutertees - einschließlich Rooibostee - sowie in schwarzem und grünem Tee auf. Auch der Verzehr von belasteten Honigen kann zur PA-Aufnahme beitragen. Dabei sind nicht das einmalige Honigbrot, mal ein Glas Eistee oder eine Tasse Tee das Gesundheitsrisiko, sondern die dauerhafte PA-Aufnahme über verunreinigte Lebensmittel. ...
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat aktuelle Daten zum Verzehrsverhalten von Verbraucherinnen und Verbraucher sowie aktuelle Daten zum Gehalt von PA in den wichtigen Lebensmittelgruppen Milch, Eier, Fleisch, Früchtetee, Honig, Kräutertee, schwarzer Tee und grüner Tee sowie Gewürze, Mehle und Nahrungsergänzungsmittel ausgewertet. ...
Die Summe der in Lebensmitteln enthaltenen PA kann sowohl für Kinder als auch für Erwachsene bei längerer Aufnahme gesundheitlich bedenklich sein. Ein akutes Gesundheitsrisiko besteht hier jedoch nicht. ...
Erwachsene können auch über pflanzenbasierte Nahrungsergänzungsmittel hohe PA-Mengen aufnehmen, die die übliche Aufnahmemenge an PA über Lebensmittel deutlich überschreiten. Das belegen Daten, die im Auftrag der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA erhoben wurden. Bei den in einigen Nahrungsergänzungsmitteln (Produkte mit PA-produzierenden Pflanzen) gemessenen teilweise hohen Gehalten muss sogar die Möglichkeit akuter Vergiftungen in Betracht gezogen werden, wenn die täglich empfohlene Menge dieser Produkte verzehrt wird. Insbesondere aber kann eine längerfristige Einnahme solcher Produkte ein Gesundheitsrisiko darstellen. ...
Um das Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher zu verringern, empfiehlt das BfR Abwechslung und Vielfalt bei der Auswahl von Lebensmitteln. Auf diese Weise kann ein Gesundheitsrisiko durch einzelne, möglicherweise PA-belastete Lebensmittel minimiert werden. ..."
- zwerggarten
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Re: Gift in Nahrungsmitteln
die vom bfr sind doch alle gekauft, u.a. von zuckerfabriken, softdrinkherstelli, spirituosenkonzernen und großbrauereien. >:( ;D
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
- kasi †
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ein Garten ersetzt jedes Fitness-Center
Re: Gift in Nahrungsmitteln
bristlecone hat geschrieben: ↑29. Sep 2016, 08:54
"PA - Verunreinigungen sind in Lebensmitteln unerwünscht, da sie die Leber schädigen und im Tierversuch erbgutverändernde und krebsauslösende Wirkungen zeigen. PA sollten also möglichst nicht oder wenig in Lebensmitteln vorkommen. ...
Honigen kann zur PA-Aufnahme beitragen.
PA kann sowohl für Kinder als auch für Erwachsene bei längerer Aufnahme gesundheitlich bedenklich sein.
eine längerfristige Einnahme solcher Produkte ein Gesundheitsrisiko darstellen. ...
kann ein Gesundheitsrisiko durch einzelne, möglicherweise PA-belastete Lebensmittel minimiert werden. ..."
Ich habe mal markiert was mich an solcher Art Mitteilungen stört. Kann bedeutet immer gleichzeitig auch oder auch nicht. Fest steht für mich : Das leben selbst ist ein gesundheitliches Risiko und trotzdem lebe ich gerne.
kilofoxtrott
- Mediterraneus
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Re: Gift in Nahrungsmitteln
Der Honig von meinem Imker wurde nicht getestet. So.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Re: Gift in Nahrungsmitteln
@Kasi: Das ist natürlich richtig. ;D
Was das kann in den Aussagen des BfR angeht: Würde z. B. Honig tatsächlich zu einer gesundheitlich bedenklichen Belastung durch die genannten Stoffe führen, müsste der Honig wohl aus dem Handel genommen werden.
Außerdem sollte so eine Meldung des BfR Anlass sein, darüber nachzudenken, dass auch Honig nicht automatisch und "von Natur aus" ein völlig "reiner Naturstoff" ist, wenn der nächsten Hype kommt, was nun wieder alles an Pestizidspuren im Honig gefunden wurde.
Was das kann in den Aussagen des BfR angeht: Würde z. B. Honig tatsächlich zu einer gesundheitlich bedenklichen Belastung durch die genannten Stoffe führen, müsste der Honig wohl aus dem Handel genommen werden.
Außerdem sollte so eine Meldung des BfR Anlass sein, darüber nachzudenken, dass auch Honig nicht automatisch und "von Natur aus" ein völlig "reiner Naturstoff" ist, wenn der nächsten Hype kommt, was nun wieder alles an Pestizidspuren im Honig gefunden wurde.
Re: Gift in Nahrungsmitteln
Pyrrolizidinalkaloide sind auch das Zeug, weswegen man Borretsch bestenfalls sparsam verwenden sollte, oder?
Re: Gift in Nahrungsmitteln
....und Huflattich und Beinwell auch oder?
G von July
G von July
Re: Gift in Nahrungsmitteln
Ja. Pyrrolizidinalkaloide sind in der Natur weit verbreitet, vor allem unter den Compositen (Huflattisch) und den Boraginaceae (Borretsch, Beinwell).
(Hatten wir schon mal in Zusammenhang mit der Frankfurter Grüne Soß').
Siehe: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,29568.msg829070/topicseen.html#msg829070
und: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,52445.msg2189912/topicseen.html#msg2189912
Auch das derzeit hier oft in der Presse erwähnte Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) enthält solche Alkaloide.
Der in Apotheken erhältliche Huflattisch wird aus Pflanzen gewonnen, die auf einen besonders niedrigen Gehalt an PA gezüchtet wurden. Wenn Huflattischtee, dann würde ich den dort kaufen.
Ich vermute - hab das aber nicht nachgeprüft - dass auch Beinwell, der für Salben verwendet wird, auf PA-Gehalt kontrolliert wird und dass es da Höchstwerte gibt, die nicht überschritten werden dürfen (oder zumindest: sollen).
(Hatten wir schon mal in Zusammenhang mit der Frankfurter Grüne Soß').
Siehe: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,29568.msg829070/topicseen.html#msg829070
und: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,52445.msg2189912/topicseen.html#msg2189912
Auch das derzeit hier oft in der Presse erwähnte Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) enthält solche Alkaloide.
Der in Apotheken erhältliche Huflattisch wird aus Pflanzen gewonnen, die auf einen besonders niedrigen Gehalt an PA gezüchtet wurden. Wenn Huflattischtee, dann würde ich den dort kaufen.
Ich vermute - hab das aber nicht nachgeprüft - dass auch Beinwell, der für Salben verwendet wird, auf PA-Gehalt kontrolliert wird und dass es da Höchstwerte gibt, die nicht überschritten werden dürfen (oder zumindest: sollen).
Re: Gift in Nahrungsmitteln
Hunderttausende mit einem Insektizid belastete Eier können in den deutschen Handel gekommen sein. Die niederländischen Behörden haben mehrere Millionen mit einem Insektizid belastete Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen, diese Eier wurden auch nach Deutschland exportiert. Sie enthalten eine zu hohe Dosis des Läusebekämpfungsmittels Fipronil
Dazu die Stellungnahme des BfR:
Gesundheitliche Bewertung der in Belgien nachgewiesenen Einzeldaten von Fipronilgehalten in Lebensmitteln tierischen Ursprungs
Zitat:
"Im Falle von Fipronil wurde als „Worst Case“ mit dem höchsten gemessenen Wert der Gehalte an Fipronil in Eiern
(1,2 mg Fipronil pro kg Ei) gerechnet. Auf der Grundlage dieses Gehalts und der gesundheitlichen
Referenzwerte kommt das BfR zu dem Schluss, dass sich bei Berücksichtigung europäischer
Verzehrsdaten für Kinder eine Überschreitung der ARfD [Akute Referenzdosis: Die Menge, deren einmalige oder allenfalls kurzfristige Aufnahme gesundheitlich noch nicht bedenklich ist] durch Hühnereier ergibt.
Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine konkrete Gesundheitsgefährdung durch den Verzehr
von Hühnereiern, sondern zeigt nach dem derzeitigen Stand des Wissens an, dass ein gesundheitliches
Risiko bei der geforderten Sicherheit für Kinder nach Verzehr dieser belasteten
Hühnereier möglich ist."
Dazu die Stellungnahme des BfR:
Gesundheitliche Bewertung der in Belgien nachgewiesenen Einzeldaten von Fipronilgehalten in Lebensmitteln tierischen Ursprungs
Zitat:
"Im Falle von Fipronil wurde als „Worst Case“ mit dem höchsten gemessenen Wert der Gehalte an Fipronil in Eiern
(1,2 mg Fipronil pro kg Ei) gerechnet. Auf der Grundlage dieses Gehalts und der gesundheitlichen
Referenzwerte kommt das BfR zu dem Schluss, dass sich bei Berücksichtigung europäischer
Verzehrsdaten für Kinder eine Überschreitung der ARfD [Akute Referenzdosis: Die Menge, deren einmalige oder allenfalls kurzfristige Aufnahme gesundheitlich noch nicht bedenklich ist] durch Hühnereier ergibt.
Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine konkrete Gesundheitsgefährdung durch den Verzehr
von Hühnereiern, sondern zeigt nach dem derzeitigen Stand des Wissens an, dass ein gesundheitliches
Risiko bei der geforderten Sicherheit für Kinder nach Verzehr dieser belasteten
Hühnereier möglich ist."
Re: Gift in Nahrungsmitteln
Mit anderen Worten: Bei den derzeit in den Supermärkten liegenden Eiern besteht mit großer Wahrscheinlichkeit kein Risiko mehr, weil die belastete Ware vernichtet wurde. Wer Kinder und Eier im Haus hat, sollte bei der Eierpackung auf die Herkunft schauen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Gift in Nahrungsmitteln
Staudo hat geschrieben: ↑1. Aug 2017, 14:50
Wer Kinder und Eier im Haus hat, sollte bei der Eierpackung auf die Herkunft schauen.
Bei den Kindern oder deren Verpackung auf die Herkunft zu gucken ist jedenfalls in diesem Zusammenhang nicht zielführend.
Re: Gift in Nahrungsmitteln
Vermutlich läuft die Meldung darauf hinaus, dass besorgte Eltern ihren Kindern keine Eier mehr geben. ::)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- zwerggarten
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Re: Gift in Nahrungsmitteln
dann können tierschützi die abertausenden nutzlosen legehennen in die natur freilassen! :D
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
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Re: Gift in Nahrungsmitteln
Unschuldige Füchse, Luchse und Wölfe vergiften >:(
- Natternkopf
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Re: Gift in Nahrungsmitteln
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