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Gift in Nahrungsmitteln (Gelesen 57538 mal)

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enigma

Gift in Nahrungsmitteln

enigma »

Unter diesem zugegeben provokanten Titel und mir dessen bewusst, dass der Thread womöglich fix im Keller landet, und um nicht den Glyphosat-Thread völlig zu überfrachten, poste ich den Hinweis auf diese Mitteilung hier in einem neuen Thread.Dürfte nicht der letzte sein.Lebensmittel auf Getreidebasis durch Tropanalkaloide verunreinigt - Kinder besonders gefährdet (pdf)Zitat: "Laut BfR beeinflussen Tropanalkaloide bereits in niedriger Dosierung die Herzfrequenz und das zentrale Nervensystem. Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit sind demnach typische Symptome. Kinder und Säuglinge reagieren vor allem aufgrund ihres geringen Körpergewichts und physiologischer Besonderheiten besonders empfindlich auf diese Substanzen.... Welche Grenzwerte gelten für Tropanalkaloide?Bislang noch keine."Dazu hier noch ein wenig mehr.Und generell zum Thema "natürliche Pestizide in Pflanzen und Lebensmitteln" eine gute Einführung in einem Bericht der NYT (leider auf Englisch).
enigma

Re: Gift in Nahrungsmitteln

enigma » Antwort #1 am:

Versteckte Pilzgifte in LebensmittelnZitat: "Welche Gefahr von den maskierten Mycotoxinen tatsächlich ausgeht, ist allerdings unklar. Es gibt da kaum Daten drüber, ..."
hymenocallis

Re: Gift in Nahrungsmitteln

hymenocallis » Antwort #2 am:

Danke für die interessanten Links. Mycotoxine sind ja seit Anbeginn des Ackerbaus weltweit ein Problem. Diesen speziellen Aspekt kannte ich bisher noch nicht.Zur mit Tropanalkaloiden verunreinigten Getreideernte: Hier gibt es direkt neben den Feldern einen großen Misthaufen (Pferdemist aus den umliegenden Reitställen) - auf dem Nachtschatten sehr üppig gedeiht. Wir wundern uns jedes Jahr wieder, warum die Pflanzen nicht entfernt werden - vor allem weil am Weg viele Schulkinder vorbeispazieren und die skurril anmutenden Früchte zum Spielen animieren. LG
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kudzu
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Re: Gift in Nahrungsmitteln

kudzu » Antwort #3 am:

... auf dem Nachtschatten sehr üppig gedeiht. Wir wundern uns jedes Jahr wieder, warum die Pflanzen nicht entfernt werden - vor allem weil am Weg viele Schulkinder vorbeispazieren und die skurril anmutenden Früchte zum Spielen animieren.
zwischen den Zeilen lese ich, dass die Kinder zu bloed sind, nach ein-, zwei-, sieben-maliger Erklaerung, dass das Zeug giftig ist, die Finger davon zu lassen
enigma

Re: Gift in Nahrungsmitteln

enigma » Antwort #4 am:

Zur Erinnerung: Es soll um Gift in Nahrungsmitteln gehen, nicht um eine direkte Gefährdung durch Giftpflanzen. Zu letzterem gibt's Threads.Wer sich vertieft damit beschäftigen möchte:Pesticide Residues in Food and Cancer Risk: A Critical AnalysisZitat daraus:"Humans also ingest numerous natural chemicals that are produced as by-products of cooking food. For example, more than1000 chemicals have been identified in roasted coffee, many of which are produced by roasting. Only 30 have been tested for carcinogenicityaccording to the most recent results in our CPDB, and 21 of these are positive in at least one test (Table 38.2), totaling at least 10 mg of rodent carcinogens per cup of coffee. Among the rodent carcinogens in coffee are the plant pesticides caffeic acid and catechol. Two other plant pesticidesin coffee, chlorogenic acid and neochlorogenic acid are metabolized to caffeic acid and catechol but have not been tested for carcinogenicity. Chlorogenic acid and caffeic acid are mutagenic and clastogenic." ("Menschen nehmen außerdem zahlreiche natürliche Chemikalien auf, die als Nebenprodukte beim Kochen von Lebensmitteln entstehen. Zum Beispiel wurden über 1000 Chemikalien in Röstkaffee identifiziert, von denen viele beim Rösten entstehen. Nur 30 davon sind nach den neuesten Angaben unserer CPDB (Carcinogen Potency Database) auf kanzerogene Wirkungen hin untersucht worden, davon 21 mit positivem Ergebnis in mindestens einer Untersuchung. Unter den für Nagetiere krebserzeugenden Stoffen im Kaffee sind die pflanzlichen Pestizide Kaffeesäure und Catechol. Zwei andere pflanzliche Pestizide in Kaffee, Chlorogen- und Neochlorogensäure, werden zu Kaffeesäure und Catechol verstoffwechselt, sind aber auf kanzerogene Wirkungen hin nicht untersucht worden. Chlorogen- und Kaffeesäure sind mutagen und klastogen (Letzteres bedeutet, dass sie die reibungslose Teilung der Chromosomen bei der Zellteilung stören).")Wo bleibt der Aufschrei von Frau Künast? Offenbar vergiften skrupellose Geschäftemacher die halbe Bevölkerung! (Die andere Hälfte trinkt Tee. Wollt ihr wirklich wissen, wie es darum bestellt ist?) (P.S. Oder um Schokolade?)
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Nemesia Elfensp.
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Re: Gift in Nahrungsmitteln

Nemesia Elfensp. » Antwort #5 am:

Unter diesem zugegeben provokanten Titel und mir dessen bewusst, dass der Thread womöglich fix im Keller landet, und um nicht den Glyphosat-Thread völlig zu überfrachten, poste ich den Hinweis auf diese Mitteilung hier in einem neuen Thread.Dürfte nicht der letzte sein.Lebensmittel auf Getreidebasis durch Tropanalkaloide verunreinigt - Kinder besonders gefährdet (pdf)Zitat: "Laut BfR beeinflussen Tropanalkaloide bereits in niedriger Dosierung die Herzfrequenz und das zentrale Nervensystem. Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit sind demnach typische Symptome. Kinder und Säuglinge reagieren vor allem aufgrund ihres geringen Körpergewichts und physiologischer Besonderheiten besonders empfindlich auf diese Substanzen.... Welche Grenzwerte gelten für Tropanalkaloide?Bislang noch keine."Dazu hier noch ein wenig mehr.Und generell zum Thema "natürliche Pestizide in Pflanzen und Lebensmitteln" eine gute Einführung in einem Bericht der NYT (leider auf Englisch).
Danke fuer die InformationensagtNemesia
Wir haben nur dieses eine Leben.
hymenocallis

Re: Gift in Nahrungsmitteln

hymenocallis » Antwort #6 am:

... auf dem Nachtschatten sehr üppig gedeiht. Wir wundern uns jedes Jahr wieder, warum die Pflanzen nicht entfernt werden - vor allem weil am Weg viele Schulkinder vorbeispazieren und die skurril anmutenden Früchte zum Spielen animieren.
zwischen den Zeilen lese ich, dass die Kinder zu bloed sind, nach ein-, zwei-, sieben-maliger Erklaerung, dass das Zeug giftig ist, die Finger davon zu lassen
Da die wenigsten Erwachsenen hier diese Pflanze kennen bzw. erkennen, ist die Erklärung, daß das Zeug giftig ist, nicht zu erwarten und die Aufklärung der Kinder deshalb kaum möglich. Kann denn nicht schlicht Unwissenheit bei den Bauern der Grund für die Verunreinigung des Getreides sein?LG
fromme-helene

Re: Gift in Nahrungsmitteln

fromme-helene » Antwort #7 am:

Wie hoch die Schimmelpilzbelastung ist, hängt wohl vor allem von der Witterung ab. Es sei denn, es werden Fungizide verwendet.
Floris
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Re: Gift in Nahrungsmitteln

Floris » Antwort #8 am:

Aber spätestens der Aufkäufer sollte sich darum kümmern ob in der Ladung außer Getreide nochwas drin ist. Der Getreidereinigung sind aber offenbar Grenzen gesetzt.Ist ähnlich beim Mutterkorn. Das ist zwar deutlich größer als ein Getreidekorn und sollte sich gut aussieben lassen. Leider mogelt es sich in Form von getreidekorngroßen Bruchstücken durch die Sortierung. Die Quecke ist Wirtspflanze des Mutterkornpilzes und das häufigste Gras auf Feldwegen und Wegrändern. Ich hörte von Untersuchungen die zeigen, dass am Feldrand der Mutterkornbesatz im Getreide gerne erhöht ist. Wahrscheinlich harmlos aber ebenfalls lästig ist es, dass sich die Samen vom Klettenlabkraut sehr gerne im Erntegut wiederfinden.@Fromme: Schimmel hat auch viel mit den Lagerbedingungen zu tun, nicht nur mit denen auf dem Acker.
gardener first
fromme-helene

Re: Gift in Nahrungsmitteln

fromme-helene » Antwort #9 am:

Stimmt. Wobei ein Bauer schon sehr dumm sein müsste, sein Getreide feucht zu lagern, um bei hemerocallis' Ein- oder eher Vorwurf zu bleiben. ;)Das möchte ich doch nicht annehmen.
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Tara
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Re: Gift in Nahrungsmitteln

Tara » Antwort #10 am:

Nun ja. Man muß es nur zur Mühle schaffen, ehe man etwas sehen und riechen kann... Die mir bekannten Tennen waren nicht die allertrockensten.
Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen. - Juvenal

*will Spatenpaulchen und Waldschrat zurück*
Floris
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Re: Gift in Nahrungsmitteln

Floris » Antwort #11 am:

Ja, auch einer der Nachteile der "bäuerlichen Landwirtschaft": kein Feuchtemessgerät und nur ein offenes Getreidelager.
gardener first
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Staudo
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Re: Gift in Nahrungsmitteln

Staudo » Antwort #12 am:

Mich würde interessieren, wie gefährlich diese anhaftenden Pflanzengifte wirklich sind.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
enigma

Re: Gift in Nahrungsmitteln

enigma » Antwort #13 am:

Die war schon lang.Die hier ist noch länger: Flavor Trivia and Tomato AromaDaraus könnte man ein ähnlich inhaltschwangeres Poster machen. ;DAls wesentliche Aromastoffe für reife Tomaten werden angegeben: cis-3-hexenal, cis-3-hexenol, hexanal, 1-penten-3-one, 3-methylbutanal, trans-2-hexenal, 6-methyl-5-hepten-2-one, methyl salicylate, 2-isobutylthiazole, b-ionone.Am Geruch beteiligt sind aber wohl noch mehr Verbindungen, eine erweiterte Liste nennt:cis-3-Hexenal, b-ionone, Hexanal, b-Damascenone, 1-Penten-3-one, 2+3-Methylbutanal, trans-2-Hexenal, 2-Isobutylthiazole, 1-nitro-2-Phenylethane,trans-2-Heptenal, Phenylacetaldehyde, 6-Methyl-5-hepten-2-one, cis-3-Hexenol, 2-Phenylethanol, 3-Methylbutanol, Methyl salicylate, Geranylacetone, b-Cyclocitral, 1-Nitro-3-methyl-butane, Geranial, Linalool, 1-Penten-3-ol, trans-2-Pentenal, Neral, Pentanol, Pseudoionone, Isobutyl cyanide, Hexanol, Epoxy-b-ionone.Einige der Inhaltstoffe sind Nitroverbindungen, oh oh!(Nein, nicht wegen Peng. Viele Nitroverbindungen sind mutagen, manche kanzerogen.)
Floris
Beiträge: 2221
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Re: Gift in Nahrungsmitteln

Floris » Antwort #14 am:

Mich würde interessieren, wie gefährlich diese anhaftenden Pflanzengifte wirklich sind.
da gibt es doch eine Meldung zu:http://www.berliner-zeitung.de/archiv/f ... 09382.html
gardener first
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