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Mein neuestes Gartenbuch! (Gelesen 422861 mal)

Bücher rund um den Garten - Bestimmungsbücher, Fachbücher, Neuerscheinungen, Klassiker ...

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Rieke
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Rieke » Antwort #1380 am:

Seit heute in meinem Besitz "Spriessbürger Spezial - Handbuch für den Anbau von fremden Gemüse- und Salatarten." Wie der erste Band voll mit nützlichen Informationen, der phänologische Kalender ist auch drin (für Gemüsegärtner ohne Band 1). Ich bin schon eifrig am Lesen und werde sicherlich im nächsten Jahr ein paar neue Gemüse anbauen. Einige Arten aus dem Buch kenne ich schon länger, Neuseeeländer Spinat etwa, mit "Bergaubergine" meinen die Schweizer Gemüsegärtner die Tomatillos.
Chlorophyllsüchtig
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Crawling Chaos
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Crawling Chaos » Antwort #1381 am:

Zu meinem Geburtstag hab ich mal nach Neuerscheinungen bei Gartenbüchern gesucht und bin über das hier gestolpert:

Tom Stuart Smith. Drawn from the Land.

Nicht von ihm, sondern über ihn (Autor Tim Richardson). Es werden seine Gärten vorgestellt, mit Zeichnungen und Fotos und Hintergrundinfos zur Entstehung und zur Planung. Dazwischen theoretische und (auto)biographische Kapitel.
Schönes Buch für nach-und-nach-Lektüre. Oder ein Buch wie ein Adventskalender, jeden Tag lese ich einen Garten nach (sind immer jeweils ein paar Seiten). :)

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Kasbek
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Kasbek » Antwort #1382 am:

Kasbek hat geschrieben: 10. Nov 2021, 17:08
Aramisz78 hat geschrieben: 5. Nov 2021, 15:13
Für lustige Minuten und aufbauend bei Misserfolgen: Der kleine Gartenversager von Stefan Schwarz. Da kann man/frau herzlich lachen und erkennt sich selbst öfters.. ;)


Das wird demnächst auch bei mir einziehen. Ich hoffe auf mindestens so viele Momente zum Schmunzeln wie in Jakob Augsteins „Die Tage des Gärtners“ ;)


Mittlerweile ist „Der kleine Gartenversager“ angekommen und wurde gestern nacht am Stück gelesen. Gut, hat nur 176 Seiten in handlich kleinem Format, aber man will beim Lesen auch wirklich dranbleiben und verspürt einen gewissen Widerwillen, das Buch aus der Hand zu legen, obwohl die Geschichten prinzipiell auch einzeln funktionieren und man es auch verteilen könnte, jeden Abend eine Geschichte oder so. Der Autor kann mit Sprache umgehen, läßt das aber nicht übertrieben heraushängen, und der Untertitel „Vom Glück und Scheitern im Garten“ macht schon klar, daß sich Erfolge und Mißerfolge munter die Klinke in die Hand geben, wobei auch der Erfolg manchmal schwer zu verdauen ist, etwa wenn der Autor feststellen muß, daß die Ernte von fünf Zucchinipflanzen ausreichen würde, um eine Kleinstadt zu versorgen ;D Ganz nebenbei wird auch noch Wissen vermittelt, manchmal nutzloses (mit dem man aber schön angeben kann, etwa mit der Information, daß Köterbusch das Dorf mit der größten Altphilologendichte der Welt ist), manchmal auch für zumindest gewisse Leserkreise nutzbringendes, etwa mit der Information, daß der Verzehr von Brennesselsamen zu einer härteren Erektion führt :-X

Der Garten des Autors gehört übrigens zu einer Kleingartenanlage, was in diversen Geschichten auch eine Rolle spielt – und so mancher Schrebergärtner wird hier und da wissend nicken ;)
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Starking007
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Starking007 » Antwort #1383 am:

Pfenningschmidts Gartenschätze hätte ich gerne in aktueller Ausgabe.........
Gruß Arthur
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Kasbek
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Kasbek » Antwort #1384 am:

Der „Atlas der phantastischen Pflanzen“ von Francis Hallé läßt mich etwas zweifelnd zurück. Der Autor ist Botaniker von Rang und kennt sich in seinem Spezialgebiet, der Regenwaldflora, offensichtlich bestens aus. Im Buch stellt er 34 Pflanzen(gattungen) vor, die irgendwas Besonderes an sich haben, gegliedert in fünf Komplexe: „Recht rekordverdächtig“, „Besser angepasst“, „Geheimnisvolles Gebaren“, „Koevolution von Pflanzen & Tieren“ und „Biologisch einzigartig“. Die Spanne reicht von halbwegs bekannten Pflanzen wie Eichhornia crassipes oder Victoria amazonica bis hin zu (zumindest für mich als Nicht-Experte auf diesem Gebiet) totalen Obskuritäten. Die textliche Vorstellung nimmt eine bis drei der sehr luftig layouteten Seiten ein, ist also sehr kompakt, und dazu gibt es noch eine meist kolorierte Zeichnung, die sich zwischen realitätsgetreuer Abbildung und comichaften Elementen zu positionieren versucht, so daß man in der Summe nicht so richtig weiß, wem man das eigentlich empfehlen soll – eigentlich mutet es wie ein Kinderbuch an, enthält aber für Kinder viel zu komplizierte Texten (die 24 Modelle der Baumarchitektur etwa werden auch Erwachsene, so sie nicht zufällig Dendrologen sind, nicht einordnen können, kurzes Glossar hin oder her). Irgendwie also weder Fisch noch Fleisch, dazu sprachlich zwischen gekonnten Formulierungen und seltsam ungelenk wirkenden Passagen pendelnd (das Original ist in Französisch, die Übersetzerin und die Korrektorin sind den Namen nach Deutsche). Möglicherweise ist all das der Grund, wieso das Buch liegengeblieben ist wie das sprichwörtliche Blei und schon im Jahr nach dem Erscheinen im Modernen Antiquariat gelandet ist :-X Für 9,99 Euro (zu dem Preis habe ich's gefunden und zugegriffen) kann man's mitnehmen, für den Originalpreis von 29,99 Euro wäre ich mir allerdings schon ein wenig verulkt vorgekommen. Hinten im Buch steht allerdings, daß das schon der sechste Band einer ganzen Serie mit offensichtlich analogem Aufbau ist („Atlas der verlorenen Städte“, „Atlas der außerirdischen Begegnungen“ etc. pp.). Irgendwer scheint die anderen fünf Bände also doch gekauft zu haben …
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Roeschen1
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Roeschen1 » Antwort #1385 am:

Nachdem jemand das Buch "Historische Rosen" von Hella Brumme und Eilike Vemmer gesucht hat,
habe ich es mir heute direkt aus dem Verlagsshop zugelegt.
Es macht Lust auf mehr Rosen im Garten.
Wenn nur Sangerhausen nicht so weit weg wäre.


Ich habe den Amazonlink ergänzt. Das kostet euch nicht mehr, aber garten-pur bekommt ein paar Cent. LG Nina


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spider
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

spider » Antwort #1386 am:

Ich hab mir just selbst zum Geburtstag 'Mein wunderbarer Blumengarten' Von Erin Benzakein, der Neuen Lichtgestalt des Schnittblumengärtnerns geschenkt. das war ja bisher nicht so meins, aber da man Hems so schlecht in die Vase stellen kann, will ich im Garten was ändern, sofern mein Rücken endlich mal heilt. Das Buch punktet mit wunderbaren Fotos und ich hab viele neue Pflanzen kennengelernt. (Und schon eine gewaltige Samenbestellung losgetreten. ;D)


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Nova Liz †
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Nova Liz † » Antwort #1387 am:

Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag und Glückwunsch zum Buch. :D Ich habe das Dahlienbuch zu Weihnachten bekommen.Mir war schon klar,dass das Buch vor allem durch Aufmachung punktet .Ist mir aber recht bei Dahlien. ;)
Das Neue an dieser Art der Pflanzenpräsentation ist,dass die Autorin im Sortenteil immer einen ganzen,üppigen Strauß der betreffenden Sorte in die Kamera hält,wo sonst immer eine Blüte in Macroaufnahme prangt.So kann der Betrachter gleich sehen,wie die Sorte in der Menge und insgesamt wirkt.Hinweise zur Standfestigkeit und Haltbarkeit gibt es auch.
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spider
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

spider » Antwort #1388 am:

Danke für die guten Wünsche. ;)
Mit dem Dahlienbuch liebäugele ich auch. Die Fotos sind ja wirklich die reinste Augenweide und man kann so richtig in Farben schwelgen.
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Kasbek
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Kasbek » Antwort #1389 am:

Die „Flora Graeca“ gehört zu den seltenen Botanikwerken: Von den zehn von 1806 bis 1840 erschienenen Bänden soll es nur etwa 60 Exemplare geben. Datenbasis ist die Sammelreise von John Sibthorp durch den Ägäisraum anno 1786/87, auf der er von Ferdinand Bauer als Maler begleitet wurde. Sibthorp starb 1796, hat also nie ein fertiges Exemplar der Bücher gesehen, aber die Arbeiten so gut vorbereitet (und finanzielle Polster geschaffen), daß James Edward Smith die ersten sieben Bände herausgeben konnte; nach dessen Tod übernahm John Lindley die Herausgabe der letzten drei Bände.

Rainer Scheppelmann hat vor einigen Jahren eine „Volksausgabe“ der „Flora Graeca Sibthorpiana“ herausgegeben, um der breiten Öffentlichkeit dieses Werk nicht nur als Digitalisat (von mehreren Bibliotheken liegt ein solches mittlerweile vor), sondern auch als physische Veröffentlichung zugänglich zu machen, ohne daß man den ab 2009 erschienenen Reprint in fünf Bänden, der knapp 1000 Euro kostet, erwerben muß. Der (lateinische) Originaltext wurde auf die Verbreitungsangaben nach Sibthorps Aufzeichnungen reduziert, Basisdaten wie Höhe, Blütezeit, bevorzugte Sonnenexposition und Höhenstufenvorkommen sind tabellarisch hinzugefügt. Scheppelmann hat eine Auswahl der Pflanzen vorgenommen: 966 sind im Original beschrieben, die Volksausgabe enthält etwa 250.

Der eigentliche Trumpf aber sind die Bilder von Bauer, hervorragend gescannt (die Vorlagen sind aus einer Privatsammlung) und auch von der Druckqualität her die Malqualität wirkungsvoll heraushebend. Der Mann war wirklich einer der Besten seines Faches (er fuhr später noch mit Flinders um Australien und wurde so in Tateinheit mit dem Botaniker Robert Brown zu einem der maßgeblichen Protagonisten der botanischen Erkundung Australiens), und seine Bilder sind somit eigentlich das Hauptargument, sich dieses Buch zuzulegen. Der Text der Einführungskapitel ist dreisprachig Deutsch, Englisch und Griechisch, der zu den Pflanzen dann viersprachig (neben den drei genannten noch der oben erwähnte lateinische Originaltext in reduzierter Form).

Fürs botanische Studium ist die Volksausgabe also eher nichts (dazu braucht man dann doch das Original und muß des Lateinischen mächtig sein), als Bestimmungsbuch taugt sie auch nur begrenzt, aber als beeindruckendes Bilderbuch über die ägäische Flora mit ein paar Zusatzinformationen kann man sie definitiv goutieren. Nur wäre ein Synonymregister o.ä. nutzbringend gewesen – die verwendeten wissenschaftlichen Namen sind offenbar die gleichen wie die im Original, also auf dem Stand des späten 18. oder der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und da stutzt man schon, wenn man Amaryllis lutea oder Ixia bulbocodium entdeckt. Bei den beiden kann ich die korrekte Identifizierung als Sternbergia lutea bzw. Romulea bulbocodium vornehmen, aber wie viele solcher Fälle in den Familien, mit denen ich mich nicht so auskenne, lauern, kann ich nicht einschätzen. Und da nützt dann auch das mehrsprachige Pflanzenregister am Ende nichts, da es eben nur die vorn im Buch verwendeten Termini enthält. Die Alraune etwa findet man dann nicht unter A, sondern, da vorn Gemeine Alraune heißend, unter G, und wenn man im „lateinischen“ Register unter Mandragora officinarum schaut, wird man gleich gar nicht fündig, weil im Text der alte Name Atropa mandragora verwendet wurde, der folgerichtig unter A steht. Das macht die gezielte Suche äußerst mühsam.

Also eher eine Art coffee table book – dafür aber ein sehr gutes ;) (Liegt schon einige Jahre hier, aber zum Durcharbeiten gekommen bin ich erst gestern nacht.)
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Kasbek
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Kasbek » Antwort #1390 am:

Von Kakteen Haage zu mir gelangt: „Cactus de Patagonia“ von Elisabeth und Norbert Sarnes, zwei Spezialisten für die Kakteenwelt des südlichen Teils von Südamerika. Aus den Gattungen Maihuenia, Maihuenopsis, Pterocactus, Austrocactus und Gymnocalycium stammen die 16 auf den 80 Seiten behandelten Arten (plus drei Formen), wozu noch ein paar Worte über unbeschriebene Arten kommen. Jeweils eine kurze Gattungsvorstellung, dann die Artbeschreibungen, ergänzt mit Fotos meist vom Naturstandort (einige auch von kultivierten Exemplaren), dazu einleitende Worte und Kulturhinweise (herkunftsgemäß sind fast alle Arten kältetolerant, aber winternässeempfindlich). Schön wär's gewesen, detailliertere Verbreitungskarten zu bekommen oder auf der Patagonienübersichtskarte auf S. 9 wenigstens Provinzgrenzen, Flußnamen etc. einzuzeichnen, damit man beim Nachvollziehen nicht noch eine Detailkarte des südlichen Argentinien danebenlegen muß, um nachvollziehen zu können, wo welche Art wächst.
Über die fachliche Qualität kann ich mir natürlich kein Urteil erlauben, aber die Autoren erwecken den Eindruck, als wüßten sie, was sie da tun, und scheinen akribisch und gründlich an die Sache heranzugehen (zumal im Regelfall auch die jeweiligen Feldnummern genannt werden). Den Text gibt es zudem zweisprachig Deutsch/Englisch, und auch die Bild- und Druckqualität stimmt generell positiv.

Laut der Homepage cactus-de-patagonia.de ist das Buch bei den Autoren selbst vergriffen, bei Haage steht's im Shop aber noch als lieferbar. Aus gleicher Feder stammen auch noch eine Monographie über die Gattung Austrocactus sowie eine über die Gattung Pterocactus, letztere auf der Homepage als pdf-Datei kostenlos downloadbar. Außerdem gibt es dort eine Samenangebotsliste. (Nein, ich werde der Verlockung widerstehen. Nein, ich werde der Verlockung widerstehen, Nein, ich werde … :-X)
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Kasbek » Antwort #1391 am:

Ein Andenken an Valerie Finnis wird der eine oder andere Forist im Garten haben, nämlich in Gestalt der nach ihr benannten Muscari- oder Artemisia-Sorten. Man kann sich aber auch ein Andenken an sie in den Gartenbücherschrank stellen: „Als die Gärtner Tweed trugen“ von Ursula Buchan, untertitelt mit „Valerie Finnis und der englische Gartenadel“. Finnis, 1924 geboren, absolvierte die Waterperry Horticultural School for Women, an der sie dann auch selbst als Lehrerin arbeitete und sich auf Steingartenpflanzen spezialisierte, so daß sie eine Autorität in der Alpine Garden Society wurde. 1955 hatte sie von Wilhelm Schacht eine Rolleiflex-Kamera geschenkt bekommen und wurde daraufhin eine begeisterte Pflanzenfotografin, deren Nachlaß sich auf über 50.000 Dias belief, auf denen nicht nur Pflanzen in Hülle und Fülle zu sehen sind, sondern auch quasi alle Menschen, die in der englischen Gärtnerwelt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Rang und Namen hatten.

Die 160 Seiten des Buches bieten eine interessante Auswahl dieser Fotos und begleitende Texte, die man aufgrund großen Schriftgrades und reich bemessenen Zeilendurchschusses recht schnell in sich hineingesaugt hat. Die Kapitel behandeln zum einen Valeries eigene Biographie, zum anderen eben auch die genannten Koryphäen und ihre Gärten. Für denjenigen, der diese Welt vielleicht aus eigener Anschauung kennt, wird es ein wertvolles Erinnerungsbuch sein, andere wie meinereiner, der diese Welt nur vom Hörensagen kennt, sehen zu Namen, die einem von Sorten schon lange geläufig sind, endlich auch mal den Menschen dahinter, z.B. Ken Aslet oder Dick Trotter. Ein von Brent Elliott beigesteuertes Anhangskapitel faßt die biographischen Angaben zu den im Bild gezeigten bzw. im Text erwähnten Gartenkoryphäen in kompakter Weise zusammen und verwundert strukturell nur dahingehend, daß teilweise wörtlich identische Sätze mit dem Haupttext vorkommen und man sich dann fragt, ob hier nun die Henne oder das Ei zuerst da war ;)
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Inachis
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Inachis » Antwort #1392 am:

Ich lese gerade Blackbox-Gardening: Mit versamenden Pflanzen Gärten gestalten von Jonas Reif und Christian Kreß und hab mich jetzt schon einige Male echt geärgert. Das Thema interessiert mich, es werden viele interessante Gärten bzw. Gegenden und Pflanzen vorgestellt und die Fotos sind auch schön oder mindestens interessant (obwohl ich das Atomkraftwerk in Dungeness nicht unbedingt sehen musste).

Was mich ärgert sind die Spitzen gegen Naturschützer mit dem Unterton, dass es Blödsinn ist, die invasive Ausbreitung nicht heimischer Pflanzen kritisch zu sehen. Sind doch so hübsch rot!
Dass es dazu unterschiedliche Meinungen gibt, ist mir bewusst. Aber das gehört doch nicht in so ein Buch, oder wie seht ihr das?
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Apfelbaeuerin » Antwort #1393 am:

Inachis hat geschrieben: 20. Jan 2022, 09:40
Dass es dazu unterschiedliche Meinungen gibt, ist mir bewusst. Aber das gehört doch nicht in so ein Buch, oder wie seht ihr das?


Grundsätzlich kann man natürlich in einem Buch seine eigene Meinung vertreten, warum denn nicht? Man kann/darf ja als Leser eine andere Meinung haben als der Autor.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


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Felcofan
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Re: Mein neuestes Gartenbuch!

Felcofan » Antwort #1394 am:

Inachis hat geschrieben: 20. Jan 2022, 09:40
....

Was mich ärgert sind die Spitzen gegen Naturschützer mit dem Unterton, dass es Blödsinn ist, die invasive Ausbreitung nicht heimischer Pflanzen kritisch zu sehen. Sind doch so hübsch rot!
Dass es dazu unterschiedliche Meinungen gibt, ist mir bewusst. Aber das gehört doch nicht in so ein Buch, oder wie seht ihr das?


ich könnt mir vorstellen, dass die beiden irgendwann müde waren, zum Xten Mal Artenkombinationen mit "ausländischen" Pflanzen gegenüber Tunnelblick-Artenschützern gegenüber zu verteidigen und dann eben etwas pampig wurden.

der Umgang mit Gartenpflanzen (oder auch harmlosen Neophyten genannt) und echten Problem-Neophyten scheidet natürlich die Geister, wobei Artenschützer meist zu sehr undifferenzierter "Null-Toleranz-Politik" neigen, vielleicht war das auch ein Punkt, wo das Autoren-Duo die Nase voll hatte.



die Stelle selber bzw. das ganze Buch habe ich nicht gelesen und weiß nicht, von welchen Arten die Rede war.
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