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Säulenbirne - zwei Fragen (Gelesen 10301 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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dmks
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

dmks » Antwort #15 am:

Begriffsklärung!!!

Es gibt "Säulenobst" - und der Begriff ist relativ gesichert. Es sind Sorten die zu keiner oder stark verminderter Astbildung neigen, extrem kurze Internodien haben und damit von sich aus einen stark säuligen Wuchs haben.
Beim Apfel geht das echt schon zu "Besenstiel mit Früchten" - gibt es auch bei Birne schon.

Der Begriff "Säule" ist keineswegs geschützt und wird gern von Discountern und Internetshops für einjährige Veredlungen oder schmale Schnittformen gewöhnlicher Obstsorten verwendet!
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cydorian
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #16 am:

Also wieder Säulenvortrag. Einen genetischen Säulenwuchs mit den gestauchten Internodien (kurze Seitenäste), gibt es nur bei Äpfeln, den Säulenäpfeln.

Alle anderen Arten von als solchen verkauften Säulenobstbäumen fruchten zwar am Stamm und dem älteren Holz, aber werden diese Seitenäste nicht regelmässig schlank zurückgeschnitten, dann ergibt sich was ganz anderes, bestenfalls mit entsprechender Schnittechnik eine Spindel.

Die Nashi ist kein Säulenbaum, sondern kann durch ständigen Schnitt schlanker gehalten werden.
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alfalfa
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

alfalfa » Antwort #17 am:

Und was passiert, wenn ich die Nashi einfach wachsen lasse, jenseits von Säule und Spindel? Kann man den Baum dann so erziehen, dass er in etwa so wächst wie ein Birnenhochstamm?
Ich gestehe, ich hab keine Ahnung von Obstbäumen ;D
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #18 am:

War ja mein Vorschlag. Nashis kann man ganz gut kleinkronig halten. Allerdings eine Obstart, die immer erhöhten Schnittaufwand benötigt. Von einer Spindel rate ich ab. Dafür müsste erst einmal ein hoher, unverrottbarer Pfahl den Stamm stützen. Das Holz von Nashis bricht leicht, eine Spindel müsste geheftet werden, sonst bläst ein Starkwind den Storren ab. Will man da wirklich ein Spalier dranbauen und rumpfriemeln?

Die Frage bleibt auch, auf welcher Unterlage das Ding steht. Wie wuchsstark?

Wie dem auch sei. Nashis als Säulenobst zu verkaufen ist für mich kompletter Betrug.
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dmks
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

dmks » Antwort #19 am:

Theoretisch ja.
Nashi sind - je nach Sorte aber manchmal etwas..."eigensinnig" vom Wuchs ;)

Entscheidend für die Wuchsgröße (ob es ein Hochstamm oder ein Kleingartenbaum werden kann) ist die Unterlage.
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

dmks » Antwort #20 am:

Okay - ich war zu spät! ;D
Ist aber im Prinzip die selbe Aussage.
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alfalfa
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

alfalfa » Antwort #21 am:

Deutet die dornige austreibende Unterlage bei meiner Nashi nicht auf eine Birnensämlingsunterlage hin?
Wie starkwüchsig ist das Bäumchen denn dann? Oder gibt es da unterschiedlich wuchsstarke Birnen als Unterlage?
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

dmks » Antwort #22 am:

Sowohl "Kirchensaller" (Sämling und starkwüchsig) als auch "Pyrodwarf" (schwach) sind dornig.
Cydonia (schwach dornt nicht) - hab auch schon Holzbirne verwendet...Das geht ab!!! ;D Und ist dornig.
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

alfalfa » Antwort #23 am:

Gibt es denn eine Möglichkeit die Unterlagen zu unterscheiden? Ich hab den Baum ja nicht gepflanzt...
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #24 am:

Unterschiedliche Pyrus-Unterlagen lassen sich schwer unterschieden. Am häufigsten wird Nashi auf Kirchensaller veredelt. Wurzelechte Nashis bleiben oft klein. Auf Kirchensaller ergeben Sorten wie Hosui Bäume mit max. 5m Kronendurchmesser, aber oft schwierigem Wuchs. Man kann sie kleiner halten. 3m sind noch bequem. Ich hab so eine und zwei Grosse.

Wenn die auf starker Pyrus - Unterlage steht, wäre das ein doppelter Witz, sowas als Säulenbaum zu verkaufen. Da stimmt dann wirklich gar nichts mehr. Aber passt zum überwiegenden Zustand des Pflanzenhandels an Privatleute in Deutschland.
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

alfalfa » Antwort #25 am:

Vielen Dank! Ich denke mal, dass diese Nashi dann wahrscheinlich auch auf Kirchensaller veredelt wurde.
Ich hab den Eindruck, dass sie höchsten 3 Jahre steht, sie hat nur ganz kurze Seitenäste bis jetzt. Ich lasse sie dann erst einmal wachsen?

Und ich schneide die Austriebe aus der Unterlage weiterhin einfach ab? Ich hab das Problem mit den austreibenden Unterlagen auch noch an einem Säulenapfel. Eigentlich soll man diese Triebe ja an der Wurzel abreissen, aber das will mir nicht recht gelingen.
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #26 am:

Ja, Unterlagentriebe konsequent abschneiden. Sobald was sichtbar ist.
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

alfalfa » Antwort #27 am:

So werd ich's machen. Danke cydorian!
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

dmks » Antwort #28 am:

cydorian hat geschrieben: 17. Feb 2023, 22:13
Wenn die auf starker Pyrus - Unterlage steht, wäre das ein doppelter Witz, sowas als Säulenbaum zu verkaufen.


Ja, nicht zum lachen... Gab es unlängst bei Diddel online:
'Niseiki' als "Säule" - für Balkon und Terasse; "Schnitt nicht erforderlich" Unterlage: Kirchensaller
Ich kam vor heulen nicht in den Schlaf!
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

markoxyz » Antwort #29 am:

orania hat geschrieben: 17. Feb 2023, 22:27
Ich hab den Eindruck, dass sie höchsten 3 Jahre steht, sie hat nur ganz kurze Seitenäste bis jetzt.

Wie kurz sind die Äste den in etwa in cm? Und wurden die mal gekürzt?

Tja, Unterlage lässt sich natürlich mal wieder nicht so leicht rausfinden. Nicht mal die konkrete Sorte konnte ich bestimmen, trotz des sehr hochwertigen Etikett-Anhängers. War halt ein Spontankauf im Ramschladen. Für 9,99€, Bio und in 7,5L.
"Aroma Spur Säulenbirne 'Nashi'", "Natur Pur!", "BOB Der BioObstBaum", "Wuchshöhe 2,0-3,0 m, Wuchsform: Säule", "Pflanzabstand1,1-1,5m", "Befruchter Sorte: Selbstfruchtend" (selbst fruchtende Birne?), "Erntezeit: September, Genussreife: September", "Rückschnitt: II+III",... und so weiter.

Naja, mal schauen. Viel Platz um ihn normal wachsen zu lassen hab ich da nicht. Er steht in gutem Gartenboden. Dann werd ich das wohl mit dem Einkürzen auf 3-5 Augen probieren denke ich, falls was zu eng oder schwach sein sollte vielleicht auch mal ganz weg nehmen und kucken wie er dann dieses Jahr darauf reagiert. Die Spitze werde ich aber noch nicht anrühren. Ich hab noch reichlich 9cm Pfosten von denen ich erst mal zwei auf Metallspießen zur Stabilität anbringen kann. Das sollte für den Anfang reichen. Das Bäumchen war für den Preis ja schon schön kräftig und ist letztes Jahr schon kräftig gewachsen. Wenn die Früchte ansetzten wie der Baum Knospen hat sollten die ihn dieses Jahr eigentlich schon etwas bremsen können. Ich bin gespannt.
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