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Säulenbirne - zwei Fragen (Gelesen 10303 mal)

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Moderator: cydorian

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Suse28

Säulenbirne - zwei Fragen

Suse28 »

Hallo,ich möchte mir gerne eine Säulenbirne kaufen und auf die Terrasse stellen. Vorab aber zwei Fragen:- kann eine Säulenbirne alleine es zu Früchten bringen oder braucht man zwei (Befruchtersorte)?- könnt ihr mir eine Bezugsquelle in Österreich für eine Säulenbirne nennen?Danke im Voraus!
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frankste
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Re:Säulenbirne - zwei Fragen

frankste » Antwort #1 am:

Birnen sind im allgemeinen nicht selbstfruchtbar - deshalb braucht es prinzipiell eine geeignete Befruchtersorte. Solange man in einem Siedlungsgebiet wohnt, ist die Befruchtung jedoch meist gewährleistet durch andere Birnenbäume in der Umgebung. Eher macht Birnengitterrost Schwierigkeiten.Bezugsquellen in Ö kenne ich persönlich keine - zumindest hier in D haben die Baumärkte welche - aber ob die etwas taugen weiss ich nicht. Auf jeden Fall auf die Beschriftung achten bzgl. Unterlage. Diese sollte eine der schwachwachsenden sein (fast das Wichtigste am ganzen!).
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Zuccalmaglio
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Re:Säulenbirne - zwei Fragen

Zuccalmaglio » Antwort #2 am:

Von Säulenbirnen habe ich noch nie etwas gehört. Vielleicht sind das wie bei den sogen. Säulen gewisser Süßkirschen einfach nur Sorten, die durch steilere Astabgänge etwas kompakter im Habitus sind.Das wäre dann wie bei den Kirschen, im Gegensatz zum Apfel mit "echten" Säulen, eine Mogelpackung.
Tschöh mit ö
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cydorian
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Re:Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #3 am:

Säulenbirnen gibts schon, züchterisch alle aus der Conference/Condo Linie entstanden. Ich hab auch eine, nennt sich "Concorde". Es gibt auch "Condora" und "Decora". Vielleicht alles dasselbe...Ich vermute auch, dass das einfach schwach und steil wachsende Birnen sind, zumal auch "Conference" manchmal als Säulenbirne verkauft wird. Nur mit einer passenden Unterlage kriegt man keinen reinen Säulenwuchs hin, das Edelreis verzweigt immer und eine Säulen-Knospenmutation von Conference glaube ich nicht so recht. Aber egal. Für geringen Platzbedarf sind sie geeignet. Gerade weil sie so wenig Platz brauchen, würde ich zwei Sorten setzen oder gleich einen Duo-Busch mit zwei aufveredelten Sorten. Dann ist Befruchtung kein Thema mehr.Bezugsquellen in Deutschlands gibts sehr viele, jede bessere Baumschule hat eine im Angebot. Deswegen denke ich nicht, dass es in Österreich schwer sein wird, eine zu bekommen. Einfach bei umliegenden Baumschulen und Gartenmärkte suchen.
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rotkäppchen
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Re:Säulenbirne - zwei Fragen

rotkäppchen » Antwort #4 am:

Hi,da häng ich mich mit meiner Frage dran, wenn ich darf. Welchen Ertrag liefert denn so eine Säulenbirne? Ich liebäugele mit einem Duo-Baum, da in meinem Garten kein Platz für ein echtes Spalier mehr ist.Liebe Grüße,Rotkäppchen
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cydorian
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Re:Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #5 am:

Die Erträge sind sortenabhängig. Ein gut gepflegter Spindelbusch wird wohl bestenfalls eine Kiste Obst bringen. Wobei Überbehang nachteilig für die Fruchtqulität ist.
Johannes Boysen
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Re:Säulenbirne - zwei Fragen

Johannes Boysen » Antwort #6 am:

Hallo,Säulenbaum und Duobaum widersprechen sich, entweder ist es eine Säule mit einem Stamm oder ein Duobaum mit 2 Sorten. Mit Ausnahme der Säulenapfelbäume ist das ganze Betrug am Kunden - Säule hin oder Zwerg her, die schwach wachsende Wurzel braucht einen guten Boden - sonst kümmert die Pflanze (in Säulenform!?) oder wächst doch so stark, das sie nicht ohne regelmäßigen (Sommer-)Schnitt auskommt.Auch wenn ich mit meiner Meinung hier alllein da stehe - diese Zwerg/Säulen Pflanzen werden nur in großen Baumärkten und Gartencentern verkauft wo Fachkenntniss nur vom Etikett abgelesen wird und Ahnung von Obst nicht vorhanden ist.
Johannes Boysen
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Zuccalmaglio
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Re:Säulenbirne - zwei Fragen

Zuccalmaglio » Antwort #7 am:

@Johannes,mit deiner Meinung stehst du nicht allein da. Kann dir nur voll zustimmen. Siehe auch #3.
Tschöh mit ö
markoxyz
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

markoxyz » Antwort #8 am:

Hallo,

ich ergänze hier mal eine dritte Frage,...

Ich habe letztes Jahr ein Säulen-Nashi-Bäumchen gepflanzt. Er ist super gewachsen. An der unteren Stammhälfte mit einigen kurzen Blütenspießen garniert und oben hat er 7 20-30cm lange fast waagerecht abstehende Seitentriebe. So wie er ist eigentlich die perfekte Säule wie man sich das vorstellt. Nun haben etwa 4 dieser Triebe Terminalblütenknospen und etwa 3 Terminaltriebspitzen.
Wie sollte ich nun vorgehen beim Schneiden? So lassen und erst Mal gar nicht schneiden? Die drei Triebe ohne Blütenknospen auf ~10cm einkürzen? Oder selektiv eher die schwächeren ausdünnen und ganz entfernen, unabhängig von der Art der Knospe?
Einerseits würde ich zum Einkürzen tendieren, andererseits wird der Baum noch nicht viel Blattmasse haben und könnte die Äste gut zur Versorgung der Früchte brauchen. Wiederum stehen die Äste im Kranz am Ende auch recht dicht.

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cydorian
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #9 am:

Das ist eine sehr schöne Nashi, aber kein Säulenbaum. Nicht mal annähernd. Wunder auch nicht, denn es gibt keine columnar wachsenden Nashis. Erziehe ihn ganz normal wie eine Birne oder wenn er auf einer schwächeren Unterlage steht als Spindel.
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Starking007
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

Starking007 » Antwort #10 am:

"....Dieser Baum läßt sich durch steten Schnitt gut in Säulenform halten..."

So oder ähnlich steht es auf den Etiketten...
Gruß Arthur
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cydorian
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

cydorian » Antwort #11 am:

Nein.
ringelnatz
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

ringelnatz » Antwort #12 am:

in meinem alten Gartenbuch (der Lehrmeister im Garten) wird viel über Erziehungsform als Schnurbaum geschrieben, das ist im Endeffekt ein Säulenbaum. Auch in einem österreichischen Buch aus den 1930ern las ich davon. Schien damals eine gängige Plantagenkultur gewesen zu sein.
Die Erziehung beginnt mit einjährigen, eintriebigen Veredelungen.
Der Schnitt wurde so beschrieben, dass immer nur ein Trieb nach oben gezogen wird (jährlich 1/3 lang angeschnitten). Verzweigungen werden zur Seite gebunden(flacher Abgangswinkel) und immer auf 3-5 Knospen zurück geschnitten, z.T. im Sommer pinziert und angebunden. Ziel ist an den Seitentrieben nur Blütenknospen zu haben. Endhöhe läge dann auf 4m. Das ganze ist aber für eine Reihenpflanzung gedacht, mit engem Pflanzabstand (40cm) zur Wuchshemmung. Als freistehendes Spalier beschrieben, da alle 30cm an quergespannten Draht angebunden.
Leider habe ich das österr. Buch verlegt, da war ein tolles Foto drin von so einer Anlage.

Das geht noch am ehesten in Richtung Säulenbirne, aber ist natürlich nicht das, was z.B. ein Säulenapfel ist.
Ich habe es in kleinem Maßstab (4 Bäumchen) versucht, aber irgendwie war der Abstand echt zu eng, die Bäumchen in der Mitte wuchsen kaum, dann habe ich einen raus, den Abstand vergrößert, jetzt sind es eher Spindeln als Schnurbäume, aber auch nicht so richtig. Tragen aber jetzt gut, tolle Fruchtqualität, v.a. stammnah.
ringelnatz
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

ringelnatz » Antwort #13 am:

naja, man könnte die Seitentriebe auf 1-2 Knospen wegschneiden, den Austrieb dann mit Astklemmen oder Wäscheklammern waagerecht abspreizen bei 4 Augen pinzieren.
den Haupttrieb auf 1/3 vom letztjährigen Zuwachs zurückschneiden.
Das wäre das Vorgehen bzgl. Schnurbaum. Ist aber wahrscheinlich zu wüchsig, so alleine (welche Unterlage?)
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alfalfa
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Re: Säulenbirne - zwei Fragen

alfalfa » Antwort #14 am:

Ich habe eine ähnliche Nashi in meinem neuen Garten vorgefunden.
Das Bäumchen hat sehr kurze Seitenäste. es hat im letzten Herbst viele Früchte getragen. Daher bin ich davon ausgegangen, dass es sich um einen Säulenbaum handelt.
Wie erkenne ich, auf was für einer Unterlage die Nashi steht?
Am Fuss treibt die Unterlage: Triebe mit langen Dornen.. Kann man daher annehmen, dass es sich bei der Unterlage um einen Birnensämling handelt?
Und was macht man mit den Trieben aus der Unterlage? Zum Abreissen sind sie viel zu zäh. Ich habe sie jetzt ersteinmal abgeschnitten. Ist das in Ordnung?
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