News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr? (Gelesen 27226 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
Kate
Beiträge: 37
Registriert: 10. Apr 2007, 13:43
Kontaktdaten:

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Kate » Antwort #15 am:

Luna,die Bilder sind ja echt fürchterlich.... passt nicht zum Haus und nicht zum Zaun.... Aber bestätigt meinen Verdacht: gefragt ist das Zumachen, Natur wegschieben, Zudecken ....Guda, klar, deshalb haben wir wohl alle antizyklisch unmoderne Gärten! ;) Übrigens, noch schlimmer als kopierte Kochrezepte sind kopierte Bücher (ob Garten oder Kochen)....Fars
Und Nachbars Bäume hätte ich auch nicht gerne in Grenznähe. Warum soll ich deren Schatten und Laubfall ertragen?
Weil sie schon über 30 Jahre alt sind und laaaange vor dem Wohngebiet da standen? ;) Das weiss man aber, bevor man hinzieht....
Sabine G.

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Sabine G. » Antwort #16 am:

;) so ist`s hier auch. Ich habe vormittags Schatten durch Nachbar`s ausgewachsene Birke. No problem!LGSabine
Benutzeravatar
tomir
Beiträge: 2968
Registriert: 30. Sep 2005, 14:40
Kontaktdaten:

Saludos de España!

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

tomir » Antwort #17 am:

Die Gärten die zu Stein-Wüsten umgebaut werden nehmen zu, ich frage mich, wie die in ein paar Jahren aussehen?
so vielleicht? ::)splittgarten.jpgEs ist halt ein trend - die schlechten werden mit der zeit verschwinden - die besseren bleiben -hoffentlich.frohes neues, tomir
sarastro

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

sarastro » Antwort #18 am:

Toll, wie ihr "erwiesene Anteilnahme" bekundet!Guda, ich hinke nicht hinterher, aber du hast auch Recht! Bei Landschaftsgärtner dauert es immer etwas länger. Und sie holen meist das Maximale heraus, egal wie scheußlich es hinterher aussieht. Aber da war doch "Degustibus non est ...."? ???Kiesgärten waren immer schon eher eine Domäne des Südens und der Schweiz. Wir hatten schon vor mehr als 25 Jahren Kiesgärten in der Schweiz während meiner Volontärzeit angelegt. Damals war dies noch was Besonderes. Erst als Beth Chatto mit ihrem umgebauten Parkplatz in Erscheinung trat, waren Gravel Gardens plötzlich scheinbar was Neues und nie Dagewesenes. In England vielleicht! :oEin Gravel Garden kann mit einer gekonnten, standortgerechten Bepflanzung durchaus ein kleines Kunstwerk sein. Doch dieser Minimalismus stinkt mir zum Himmel! Ja, Präriegärten werden sicher gleichfalls ausgeschlachtet, doch kann man diese im Privatgarten selten auf kleinerem Raume verwirklichen, Kiesgärten und Schotterwüsten schon. Hier bin ich gespannt, welche Pflanzen das Rennen gewinnen, welche Mulchmaterialien dominieren. Kiesgärten in der vereinfachten Form, nämlich eine Fuhre Schotter mit dem Rechen breit verteilt und dann ein paar Wacken hineingeschmissen, das Ganze mit einigen Kugelbux aufgepäppt, das kann selbst der fantasieloseste Gartengestalter vom Kollegen kopieren. Ein Präriegarten bedarf schon etwas mehr Wissen und Können. Allerdings ein richtiger Kiesgarten ebenfalls!
sarastro

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

sarastro » Antwort #19 am:

Unlängst konnte ich neulich in Slowenien an der Adria in einer kleinen Hafenstadt einen wirklich gelungenen Kiesgarten entdecken, der ausschließlich mit mediterranen Pflanzen bestückt wurde. Allerdings auch mit Folie unterlegt, was ja total überflüssig ist. Ich habe Bilder gemacht, wo auf der zutage getretenen Folie das Unkraut lustig wuchs und sich anschickte, mehr zu werden.
Benutzeravatar
Susanne
Beiträge: 12467
Registriert: 13. Dez 2003, 07:46

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Susanne » Antwort #20 am:

"Einheitslook" egal welcher Art ist immer ein Zeugnis von Fantasielosigkeit, ob nun von einem Gartenunkundigen oder einem Fachmenschen angelegt. Das tut sich nichts.Dabei bin ich ziemlich sicher, daß viele aus Gartenmodezeitschriften kopierten Gartenmodelle Verlegenheitslösungen sind und nicht unbedingt den Traumgarten der Besitzer darstellen. Mehr Mut gepaart mit mehr Kreativität kann schön sein, führt aber häufig zu solchen zweifelhaften Gartenkonstruktionen, wie man sie in den letzten Jahren immer wieder mal in der Gartenpraxis sehen konnte. Hier in der Nachbarschaft hat jemand seinen Garten mit Buchs- und Taxusformschnitt vollgeballert (anderes Wort paßt nicht), dazwischen großblättriges Efeu gepflanzt. Das war natürlich schrecklich düster, daraufhin wurden überdimensionale, bunt lackierte "Mikadostäbe" dazwischen drapiert. Sah irgendwie spießig aus...Ein anderer Hausbesitzer der gehobenen Preisklasse hatte ein Galabauunternehmen damit beauftragt, Vorgarten und Garageneinfahrtbegleitbeete pflegeleicht zu gestalten. Das Ergebnis war ebenso verblüffend wie teuer: Der Gärtner hat alle Flächen ausgekoffert, mit Buchskugeln vollgestellt und dann die Zwischenräume mit Torf (!) aufgefüllt. Als Deckschicht kam dann noch Rindenmulch drüber. So gesehen, ist die unkrautfreundliche Kiesschicht mit Pampasgras schon fast die bessere Lösung...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

fars » Antwort #21 am:

Hat es diese "Ideenverarmung" nicht zu allen Zeiten gegeben? Wer alte Bürgergärten (vom Öffentlichen Grün und der Bürohaus-Gartenunkultur wollen wir erst gar nicht sprechen) in größeren Städten betrachtet sieht auch einen gewissen Einheitslook, der oftmals nur dadurch kaschiert wird, dass inzwischen die Gehölze riesig geworden sind oder sich keine permanent ordnende Gärtnerhand mehr findet.Die französischen Parterre-Gärten sind ein herausragendes Beispiel für eine uniforme Gartenkultur. Ebenso sehr viele Gärten Italiens, Spaniens und des Orients. Es war eben zum Teil sehr lang andauernde Mode, so und nicht anders einen Garten anzulegen. Und selbst der englische Cottage-Garten ist nicht selten eine Kopie des herrschaftlichen Anwesens im Kleinen.Wie fanatsievoll ist eigentlich ein übervoller Rosengarten?
sarastro

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

sarastro » Antwort #22 am:

Stimmt voll und ganz, ein uniformer, übervoller Rosengarten ist genau so fantasielos. Ebenso ein zu dicht bepflanzter Kiesgarten, der ebenfalls zur Monotonie neigt. Die Gärten Italiens, Englands und des Orients haben sicher viel Gemeinsames, sind aber irgendwie immer Unikate und nie "deckungsgleich", schon gar nicht in der Bepflanzung. In der heutigen Zeit neigt man jedoch leider dazu, sich in der Ausgestaltung, der Architektur und eben auch im Garten alles so leicht wie möglich zu machen. "To make money" ist das Grundprinzip. Diese Einstellung hat es sicher zu allen Zeiten gegeben, ist ja auch nichts Verwerfliches. Dabei bedarf es jedoch ein Weniges, um sich von anderem abzuheben. Mir wäre der Ruf meines Namens jedenfalls viel zu schade, um im Einheitsbrei unterzugehen.
Benutzeravatar
Blue
Beiträge: 283
Registriert: 25. Dez 2005, 16:34
Kontaktdaten:

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Blue » Antwort #23 am:

Wie steht's denn bei Euch mit "Zen-" und "Feng Shui-" Gärten?Seit vor etwas über einem Jahr ein echter (! *staun*) tibetanischer Mönch in einem Nachbarort zu einem Seminar zu Gast war, greift diese Art von Gärten bei uns quasi epidemisch um sich - 2 Straßen von hier entstand mit großem Aufwand und Tonnen von Steinen so ein Dings, dann plötzlich war der Vorgarten gegenüber infiziert, danach der nächste "Hauptgarten".... Ich wache schon mit Besorgnis darüber, ob bei mir plötzlich irgendwelche Monolithen durch die Wiese brechen.... ::)
Benutzeravatar
Staudo
Beiträge: 35594
Registriert: 7. Jul 2007, 08:39
Kontaktdaten:

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Staudo » Antwort #24 am:

Ich sehe das ganze sehr entspannt. Zum einen wechseln die Moden und zum anderen siegt die Natur ohnehin. Auch der kiesigste Kiesgarten wird ohne fachgerechte Pflege irgendwann wieder Wiese. Wartet mal, in einem Jahr gibt es neue Trends. :PViele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
sarastro

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

sarastro » Antwort #25 am:

Hör mir bloß mit Zweng Schui auf! :'(Staudenmanig, das ist wohl wahr. Dies gilt jedoch für jede Gartenform.
Benutzeravatar
Blue
Beiträge: 283
Registriert: 25. Dez 2005, 16:34
Kontaktdaten:

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Blue » Antwort #26 am:

Zweng Schui
Ich nenn' s immer im hiesigen Idom "A weng zvui".... ::)Aber, im Ernst: Ich hab die Anlage des ersten "meditativen Steingartens" mit Staunen, aber schon auch mit Interesse beobachtet (diskret natürlich... ;D), da sie durchaus sehr professionell vor sich ging:Kleiner DHH-Garten, "Thujen-Fort".8 Thujen raus, auf die Seite gelegt.Tieflader und schweres Gerät rücken an,Wagenladungen voll riesiger Steinblöcke, die im Zwischenstadium die Oberfläche des kleinen Gartens fast vollständig zu bedecken scheinen.Große Flächen von bedrohlich anmutender schwarzer Teichfolie.Fährt rein, fährt raus.Bagger graben, graben, graben... Ogottogott, wohin mit all der Erde??Steine verschwinden zu mehr als der Hälfte (!) im Untergrund, Gletscherrestlandschaft verbleibt.Jede Menge Wasserfläche entsteht,ein Brücklein ist vonnöten, um zu den hinteren Steinblöcken zu gelangen.Windgebeutelt aussehende Koniferen werden eingepflanzt, auch noch einiges mehr, ratet: (Ja, Acer japonicum... ;)), die Pflänzlein stehen ein bissi desorientiert und verschüchtert inmitten der beeindruckenden Steinwüste.(Leider komm ich meist im Auto um die Kurve, die Thujenlücke ist schmal und ich will nicht von der Straße abkommen oder mit anderen Staunenden kollidieren - daher sind die Thujen prompt wieder eingepflanzt, bevor ich den endgültigen Blick richtig genießen kann. Für's Thujen-Biegen bin ich ja leider zu gut erzogen.... :-\).Am Ende wird das quadratische Gartenhaus mit asiatisch anmutenden Dachreitern versehen, der Garten ist leider völlig meditativ abgeschottet und nur 10 cm-weise einsehbar. Effektiv, diese Thujen. Schade fast.Was halt sehr instruktiv war, war dann die "Infektionsphase" - kann mir die Gespräche fast vorstellen:"Is ja interessant, was Ihr da habt. All die Steine - muss man nich mehr mähen, Rentenalter, Knochen, praktisch...."Das Ganze hat natürlich einen spirituellen Hintergrund, blabla, Mönch, Meditation,... die Schwingungen, bla,.... Blick auf Einzelobjekte, statisches optisches Gleichgewicht, bla... ja auch schon älter...."...Unkraut...?"Splittuntergrund, bla....kann nicht, unterdrückt,....einfach etwas Besonderes, die Einheimischen hier haben ja immer nur,.... Sinn für,... Kultur, blabla..."! ... aha... Wer? Wie? Telefon? Wir sind ja auch... blabla..."Sonderpreis!... Kann fragen... besonderes Verständnis... geistige....bla....(oder so? ;))
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

fars » Antwort #27 am:

Ätzend finde ich auch die pseudo-japanischen Gärten. Manche meinen es genüge, ein paar Steine aufzustellen, einige Kiefern zu verstümmeln und in der Mitte ein Koi-Becken anzulegen, um sich fernöstliche Gartenkultur in die Siedlung zu holen. Das ist wie Haute Couture von Cheap & Awful oder aus einem gewissen Kaffeeladen.Dann doch lieber Kies.
sarastro

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

sarastro » Antwort #28 am:

;D ;D
Habakuk

Re:Weitere "Ideenverarmung" der Gärten im Neuen Jahr?

Habakuk » Antwort #29 am:

Hör mir bloß mit Zweng Schui auf! :'(
Seitdem ich einen "Plan" (ein A3-Bogen und zwei Billigprogramm-Computerausdrucke) um 1.500 Euro eines Feng-Shui-Meisters für ein am Hangfuß stehendes Haus gesehen habe und was er gegen die "den Hang hinauf(!)fließenden Energien" vorgeschlagen hatte, seitdem weiß ich, daß man mit viel Brimborium manchen Leuten viel Geld aus der Tasche ziehen kann. Vieles, was die Feng-Shui-Prediger von sich geben, kann man auch mit (mitteleuropäischer) Intuition, Gefühl für den Ort und Logik genausogut hinbringen.
Antworten