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gemüse- samenfest oder f1-hybriden? (Gelesen 18479 mal)
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Dann würdest du offenabblühendes Saatgut nicht als Vorteil für den Biohausgarten sehen?
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Nein. Vorteile hat es nur, weil es selber vermehrt werden kann, evtl. billiger ist - und in größerer Sortenvielfalt zur Verfügung steht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Lokale Sorten sind vielleicht tatsächlich an das lokale Klima besser angepasst, wurden ja oft jahrzehntelang (unwillkürlich) selektiert. Das kann aber auch heißen, dass sie woanders eher schlecht gedeihen - die F1-Sorten dagegen überall gut. Unter Umständen gedeihen die neuen Sorten überall besser als die jeweiligen lokalen Sorten.Im Hausgarten ist´s wirklich fast egal. Da ist die ausgefallene Tomatensorte ja oft wichtiger als die Resistenz gegen Krautfäule.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Ich sehe es dann als Vorteil, wenn der Hobbygärtner gerne eigene Vermehrungen machen möchte. Die schon angesprochene Artenvielfalt ist für mich auch kein wirkliches Argument, es ist nur für den Hobbygärtner sehr viel schwerer an die F1 Sortenvielfalt heranzukommen, da viele profesionelle Züchter gar kein Endverbrauchergeschäft betreiben. Viele F1 Hybriden, z.B. in Tomatenkatalogen sind "ausgemusterte" Sorten zur 2. Verwertung. Eine Möglichkeit für den interessierten Hobbygärtner an wirklich hochwertige Sorten (und mit hochwertig meine ich vor allen das Resitenzniveau der Sorten) heranzukommen sind Jungpflanzengärtnereien, welche sehr oft ab Hof auch an Endverbraucher verkaufen.Für den Biohausgarten sehe ich das aus praktischen Gründen auch so. Ein wirklich hohes Resistenzniveau der Sorten sichert in aller erste Linie die Freude am Wachsen und Gedeihen der Pflanzen. Für den professionellen Biogärtner ist es überlebenswichtig in Zukunft, hochresistente Sorten einzusetzen. Klingt zugegebenermaßen alles nicht sehr romantisch, ist auch eher eine praktische Argumentation.l.g.YorvikDann würdest du offenabblühendes Saatgut nicht als Vorteil für den Biohausgarten sehen?
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
...gutes Beispiel, eine Resitenz gibt es gegen Krautfäule "noch" nicht (nur eine unterschiedliche hohe Anfälligkeit). Sobald es eine geben wird, ist diese Diskussion überflüssig für die meissten Hobbygärtner, sie werden Sorten mit dieser Resitenz einfordern und anbauen.l.g.YorvikDa ist die ausgefallene Tomatensorte ja oft wichtiger als die Resistenz gegen Krautfäule.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Unter Umständen gedeihen die neuen Sorten überall besser als die jeweiligen lokalen Sorten.Im Hausgarten ist´s wirklich fast egal. Da ist die ausgefallene Tomatensorte ja oft wichtiger als die Resistenz gegen Krautfäule.
Also da muß ich auch mal was zu sagen: Die Saatgutträger werden doch auch nach Gesundheit ausgewählt, d.h. über die Jahre wird die Sorte immer robuster, und nicht nur gegen einen Schädling oder Krankheit, sondern gegen die ganze Palette.Seit Jahren vermehre ich verschiedene Gemüsearten, die Bohnen werden immer gesünder und reichtragender als die gekauften, die Schalotten werden immer größer als die gekauften etc.Außerdem, wie schon gesagt worden ist, züchten die Konzerne nicht für den Kleingärtner, sondern, wie verschiedentlich schon erwiesen ist, auf die Kompatibilität mit anderen 'Pflanzenhilfstoffen', an denen sie auch verdienen können.
Liebe Grüße von Susanne
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Also da muß ich auch mal was zu sagen: Die Saatgutträger werden doch auch nach Gesundheit ausgewählt, d.h. über die Jahre wird die Sorte immer robuster, und nicht nur gegen einen Schädling oder Krankheit, sondern gegen die ganze Palette.Seit Jahren vermehre ich verschiedene Gemüsearten, die Bohnen werden immer gesünder und reichtragender als die gekauften, die Schalotten werden immer größer als die gekauften etc.Außerdem, wie schon gesagt worden ist, züchten die Konzerne nicht für den Kleingärtner, sondern, wie verschiedentlich schon erwiesen ist, auf die Kompatibilität mit anderen 'Pflanzenhilfstoffen', an denen sie auch verdienen können.Unter Umständen gedeihen die neuen Sorten überall besser als die jeweiligen lokalen Sorten.Im Hausgarten ist´s wirklich fast egal. Da ist die ausgefallene Tomatensorte ja oft wichtiger als die Resistenz gegen Krautfäule.
Liebe Grüße von Susanne
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Hallo Suse,es ist sicher richtig, was du in deinem Garten beobachtest. Nur die Schlussfolgerung nicht. Untersucht man die von dir beschriebenen Phänomene genauer, kommt man fast immer zu dem selben Schluß: Deine gärtnerischen Fähigkeiten haben sich verbessert und du kultivierst einfach besser (KomplimentAlso da muß ich auch mal was zu sagen: Die Saatgutträger werden doch auch nach Gesundheit ausgewählt, d.h. über die Jahre wird die Sorte immer robuster, und nicht nur gegen einen Schädling oder Krankheit, sondern gegen die ganze Palette.Seit Jahren vermehre ich verschiedene Gemüsearten, die Bohnen werden immer gesünder und reichtragender als die gekauften, die Schalotten werden immer größer als die gekauften etc.Außerdem, wie schon gesagt worden ist, züchten die Konzerne nicht für den Kleingärtner, sondern, wie verschiedentlich schon erwiesen ist, auf die Kompatibilität mit anderen 'Pflanzenhilfstoffen', an denen sie auch verdienen können.

Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
So einfach ist das leider nicht. Bei Selbstbefruchtern ist eine Selektion nach solchen Merkmalen kaum möglich, bzw. rein von der Mutationsrate abhängig (6er im Lotto). Bei Fremdbefruchtern wäre eine Selektion zwar leichter, aber 1. müssen bestimmte Gene, die für REsistenzen verantwortlich sind, bei einem Elter vorliegen und 2. kommt es wegen des Heterozygotiegrades zu einer Aufspaltung in den folgenden generationen.Wenn es nämlich so einfach wäre, hätten wir massig gesunde Sorten.Also da muß ich auch mal was zu sagen: Die Saatgutträger werden doch auch nach Gesundheit ausgewählt, d.h. über die Jahre wird die Sorte immer robuster, und nicht nur gegen einen Schädling oder Krankheit, sondern gegen die ganze Palette.
Es gibt aber nicht nur Konzerne, die Züchtung betreiben! Die oft als so böse dargestellten Firmen haben Selektionsziele, die den Anforderungen der professionellen Anbauer entsprechen. Denn nur so ist das Geld, das in die Züchtung gesteckt wurde, wieder zu erwirtschaften.Und dass nicht so gezüchtet wird, dass man bestimmte "Hilfsstoffe" braucht, sieht man an der modernen Züchtung der letzten Jahre. Resistenzen sind zur Zeit das wichtigste Kriterium. Und jede Resistenz verringert die Menge an Pestiziden, die ausgebraucht werden muss.Abgesehen davon, dass es die von dir behauptete "Kompatibilität" gar nicht wirklich gibt. Jede Tomatensorte verträgt die gleichen Fungizide gegen Braunfäule z.B.Sortenunterschiede bei Pestizidverträglichkeit sind extrem gering.Ausserdem würde mich interessieren, wo das "erwiesen" wurde.Außerdem, wie schon gesagt worden ist, züchten die Konzerne nicht für den Kleingärtner, sondern, wie verschiedentlich schon erwiesen ist, auf die Kompatibilität mit anderen 'Pflanzenhilfstoffen', an denen sie auch verdienen können.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Richtig! Es hat schon seine Gründe, warum Profis auf bestimmte, i.d.R. neue Sorten zurückgreifen.Ich hab es umgekehrt noch nie erlebt.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Hallo Rob,bin angenehm überrascht, auch solche Meinungen hier zu hören ;)Ein Beispiel, was nicht auf der Meinung eines einzelnen beruht, möchte ich euch gerne mitteilen.In den neunzigern hatte ich in Berlin einen typischen Kleingarten. Rund um mich rüstige Rentner, die jede einzelne Pflanze mit Vornamen kannten und dazwischen ich...der selten da war... seine Pflanzen nicht mit Vornamen kannte....und bei dem greenhorn (mir) waren immer die besten Salate, Kohlrabi e.t.c....ein unhaltbarer Zustand!Das haben sich die alten Haudegen nur 2 Jahre angesehen und mich dann aufgefordert (ehrlich), ich solle aufhören in Kleingärten mit dem genmanipulierten Teufelszeuch zu arbeiten. Das war auf einer Versammlung der Kleingärtner. Ich war anfangs sehr belustigt, merkte aber schnell, dass es den Leuten ernst war. Ich bedrohte ihre Ehre als Gärtner.Also machte ich einen Vorschlag. Ich bot an, dass ich 5 auserwählte in einen Profi-Jungpflanzenbetrieb mitnehme, ihnen alles zeige und erkläre und sicherstelle, dass jeder auch einige dieser Jungpflanzen bekommt.Hätte ich mal besser ned machen sollen....seid diesen Moment hatte ich in jeder freien Minute im Kleingarten andere Przellenbesitzer da, die auch so was haben wollten...Salat, der 400g groß wird, Kohlrabi, der 50 cm hohe Bätter hat.... Blumenkohl, der größer als im Supermarkt ist, usw.Ich hab also einen Deal gemacht. Ein Kleingärtner sollte die Bestellungen der anderen Mitglieder sammeln und dann wird für den Kleingartenverein in Zukunft Jungpflanzen produziert.Heute bestellt dieser Verein für 100 Parzellen ca 25.000 kleine Jungpflanzen direkt beim Erzeuger und dazu kommen noch jedemenge Tomaten, Gurken und Paprika. Preise sind besser als im Baumarkt.Alles dieses F1 Teufelszeuch, ausser bei Salat, weil es da keine F1 gibt. Jeder, der das in diesem Verein nicht macht, wird heute nur noch mitleidig belächelt.Nur eine kleine, sehr private Episode ;)l.g.Yorvik
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Ich fand das "abkommen" sehr interessant und würde die Gedanken gerne weiter verfolgen.Wobei ich bei der Eignung der für industriellen GEmüseanbau entwickelten F1-Hybriden für den Kleingarten doch auch skeptisch bin. Denn viele der Eigenschaften haben mit der Vermarktung oder der Erleichterung der Ernte zu tun - z.B. daß bei Tomaten möglichst alle Früchte einer Rispe gleichzeitig reif werden oder daß eine Frucht lange Transportwege gut übersteht, lange ansehnlich ist etc. - Eigenschaften, die im Hausgarten nicht nötig oder gar kontraproduktiv sind, hier schätze ich es nicht, wenn alle Blumenkohlköpfe gleichzeitig fertig sind und ernte lieber sukzessive, was im Erwerbsanbau ein Nachteil wäre.Meinst Du Yorvik aus Deiner Erfahrung, daß die Vorteile der für Erwerbsanbau entwickelten Hybriden im Hausgarten dennoch überwiegen?
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
dass die tomaten das zeug vertragen, stimmt vielleicht. meine familie und ich sind aber keine tomatenJede Tomatensorte verträgt die gleichen Fungizide gegen Braunfäule z.B.Sortenunterschiede bei Pestizidverträglichkeit sind extrem gering.

Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Unter Kompatibilität verstehe ich z. B.:Beste Wuchsbedingung nur bei schnelllöslichen, nicht hofeigenen Düngemitteln,halmverkürzende Mittel bei Getreide, für Gen-Saat: roundup-resistente Sorten,---am besten alles aus einer Hand, Paketverkäufe.Ein weiteres Argument gegen Hybridsaatgut:Durch die Homogenität der Pflanzen kann auch ein erhöhter Krankheits- und Schädlingsdruck entstehen.Sortenverarmung und damit Zerstörung der Züchtungsgrundlage durch die vermeintlichen 'Supersorten'.Es lebe die Vielfalt!Außerdem, wie schon gesagt worden ist, züchten die Konzerne nicht für den Kleingärtner, sondern, wie verschiedentlich schon erwiesen ist, auf die Kompatibilität mit anderen 'Pflanzenhilfstoffen', an denen sie auch verdienen können.
Liebe Grüße von Susanne