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gemüse- samenfest oder f1-hybriden? (Gelesen 18415 mal)
gemüse- samenfest oder f1-hybriden?
vielleicht mal ein wenig Sytematik zu "Biosaatgut"es gibt:1. normales Saatgut meist behandelt mit Fungiziden, Insektiziden (Splitpillen, IK Saatgut und andere Forem gehören dazu), welches "NICHT" für jegweden Bioanbau zulässig ist.2. unbehandeltes Saatgut, welches dann im Bioanbau zugelassenen ist, wenn es keine biologische Alternative gibt3. Biologisches Saatgut, welches biologisch erzeugt und aus Bio-Mutterpflanzen angezogen wurdeAlle drei Saatgutarten gibt es sowohl in samenfester Form wie auch als F1.Es gibt Unterschiede in den Bioverbänden, in wieweit sie die 2. Methode zulassen oder nicht. Weiterhin gibt es Unterschiede, wie mit F1 gearbeitet wird. Die meissten Bioverbände nutzen F1, Diskussionen gibt es meisst nur bei CMS Hybriden.Ebenfalls in der Diskussion in manchen Bioverbänden ist die Herkunft des Saatgutes.Die oben dargestellten Regeln entsprechen mehr oder weniger der Euronorm.l.g.Yorvikich habe diesen teil aus dem urspruenglichen thread abgetrennt, weil sich die diskussion vor urspruenglichen thema bio-saatgut kataloge entfernt hat. tomatengarten
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Biogisches Saatgut aus Biomutterpflanzen kann aber eben F1-Saatgut sein oder offenabblühend, wie es ja Zollinger verdienstvollerweise seit Jahren unter dem Label Hortikultur anbietet. Wirklich bio ist nur dieses. Grad der Hobbygärtner sollte auf bewährte, offenabblühende Sorten und nicht getrimmte F1 setzen, denn er lebt ja nicht von seinen Erträgen. Lieber Aroma statt Menge.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Hallo Lehm,was wirklich Bio ist muss jeder fuer sich alleine entscheiden, da ist mitlerweile die Vielfalt genausohoch wie bei Automarken.Ein Punkt moechte ich jedoch ansprechen.Die F1 Hybriden sind nicht das Teufelszeuch, wie sie hier immer und immer wieder dargestellt werden. Auch oft wiederholte Unwahrheiten werden durch haeufige Wiederholungen nicht wahrer.Hauptgrund, warum ich jedem Hobbygaertner moderne F1 Hybriden zum Anbau empfehle sind die vielen Resistenzen. Jeder Hobbygaertner hat dadurch vom Start an viel weniger Probleme. Die resitenzproplematik ist es uebrigens auch, dass viele alte Sorten nicht im Handel zu finden sind. Fuer Gaertener, denen die eigene Nachzucht am Herzen liegt, gilt dies natuerlich nicht.Ein weiteres Maerchen ist, dass F1 Hybriden schlechter schmecken als vergleichbare samenfeste Sorten, ebenso wie es nachwievor keinerlei Bestaetigungen dafuer gibt, das Bioprodukte besser schmecken als konventionell erzeugtes Gemuese. (Grade eben in der Zeitschrift Gemuese Januar 2008 in einer representativen Studie in Deutschland und Frankreich nachgewiesen)l.g. aus HollandYorvik
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Da hast du schon Recht, Yorvik, ich habe das etwas zu bestimmt formuliert.Offenabblühendes Saatgut hat für den Hobbygärtner immerhin den Vorteil, dass er selbst Samen mit den Eigeneschaften der Mutterpflanze gewinnen kann, was bei F1-"Kindern" ja in der Regel nicht zu guten Ergebnissen führt, weil die gewünschten Eigenschaften in der nächsten Generation nicht mehr oder schwächer vorhanden sind. Die offenabblühende Vermehrung erlaubt es zudem, lokale Sorten an ihrem traditionellen Standort zu stärken. Jeder hat wohl schon bemerkt, dass Pflanzen aus im Süden gewonnenen Samen (z.B. Tomaten) hier im Norden mehr Mühe haben als solche, die hier vor Ort gewonnen wurden.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Nicht alles was alt ist , ist gut; nicht alles, was neu ist, ist schlecht. Umgekehrt genauso.Das mit den Tomatensamen kann so nicht stimmen. Sorten, die aus dem Süden kommen, haben im Norden Schwierigkeiten mit dem Klima. Samen einer Sorte verhält sich immer gleich, egal wo vermehrt. (Gut, die Keimfähigkeit kann variieren und es kann zu unerwünschten Selektionen kommen). China z.B. ist ein starker Saatgutproduzent geworden - wegen günstiger klimatischer Bedingungen und geringer Lohnkosten.Jeder hat wohl schon bemerkt, dass Pflanzen aus im Süden gewonnenen Samen (z.B. Tomaten) hier im Norden mehr Mühe haben als solche, die hier vor Ort gewonnen wurden.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Aber vor Ort direkt und nicht im Labor vermehrte Sorten passen sich doch mit der Zeit an lokale Bedingungen an?
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Saatgut wird doch nicht im Labor vermehrt!!! Was soll das kosten? Wenn Du über Jahrzehnte Dein eigenes Haferwurzelsaatgut gewinnst und dabei immer schön auf die für Dich wichtigen Eigenschaften achtest, bekommst Du die Sorte „Gute von Lehm“. Im Großen wird schon darauf geachtet, dass es nicht zu unerwünschten Selektionen kommt. Dazu kann man z.B. das in China vermehrte Material immer wieder aus nördlichem Original-Saatgut gewinnen. Also könntest Du z.B. die „Gute von Lehm“ in China en gros vermehren lassen und dazu jedes Jahr DEIN Saatgut als Ausgangsmaterial dorthin schicken.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Zollinger umschreibt den Vorteil von offenabblühendem Saatgut so:
QuelleDa ist doch was dran?Generationen von Züchterinnen und Gärtnern haben immer wieder die besten Pflanzen auf ihren Beeten stehen gelassen und von diesen die Samen geerntet. Die so entstandenen Sorten sind an das Klima im Alpenraum angepasst, robust, mit hochstehenden inneren und äusseren Qualitäten. Sie ergeben gleichmässige, gesicherte Erträge und sind besonders geeignet für den Hausgarten.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Saatgut wird dort vermehrt, wo die besten klimatischen Bedingungen für die Vermehrung herschen. In Dänemark z.B wird für fast die ganze Welt Spinat vermehrt, weil dort vermehrtes Saatgut die besten Eigenschaften (Keimfähigkeit, Keimkraft e.t.c.) besitzt. Der Ort der Vermehrung hat auf die Qualität der Sorte nach meinen Erfahrungen keinerlei Einfluß.YorvikJeder hat wohl schon bemerkt, dass Pflanzen aus im Süden gewonnenen Samen (z.B. Tomaten) hier im Norden mehr Mühe haben als solche, die hier vor Ort gewonnen wurden.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Na ja, also dass sich Sorten über Generationen an lokale Verhältnisse anpassen, ist ja nun kein Märchen.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Bei der generativen Vermehrung gibt es eine gewisse Varianz. Wenn du selbst eine Auslese betreibst, indem du nur Samen von besten Pflanzen nimmst, betreibst du eine extensive Art von Züchtung.Somit hast du sehr wohl an deinen Standort angepasste Pflanzen, die aber nicht 100% der Sorte entsprechen, sondern eher ein Typ sind.Na ja, also dass sich Sorten über Generationen an lokale Verhältnisse anpassen, ist ja nun kein Märchen.
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Hier lesen:http://www.boelw.de/biofrage_07.html
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Pat Parelli
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Naja, es gibt schon sowas ähnliches, das man dann "künstliche Samen" nennt, weil es eigentlich somatische Embryonen sind, die dann in eine künstliche Hülle kommen und wie gewöhnliches Saatgut ausgesät werden. Somatische Embryonen lassen sich im Labor aus Geweben regenerieren und weisen die Eigenschaften von Embryonen auf, wie sie im samen vorkommen.Ist aber (noch?) Zukunftsmusik und soviel ich weiß, gab es da recht große Probleme bei der Einkapselung, weswegen es ausserhalb der Forschung keine Rolle spielt.Vorteil wäre: es sind Klone der Ausgangspflanzen. Somit hat man keine Probleme mit Varianz und unklarer Bestäubung. Ausserdem lässt sich das bei Sorten durchführen, die, aus welchen Gründen auch immer, keine Samen ansetzen.Saatgut wird doch nicht im Labor vermehrt!!!
Re:Bio-Gemüsesamen - Kataloge
Naja, wie gezüchtet wird, spielt keine Rolle. Auf die Selektionsziele kommt es an. Klar werden die großen Konzerne keine Sorten vorrangig für den Kleingarten züchten, weil der Markt einfach zu gering ist. aus der tollen Quelle:Hier lesen:http://www.boelw.de/biofrage_07.html
Sorry, aber das ist verallgemeinender Humbug. Es spielt keine Rolle, ob eine Sorte samenfest ist oder nicht. Wenn das Selektionsziel für eine Hybide der Geschmack und die Ausreife ist, dann ist sie bei diesen Eigenschaften mindestens so gut wie eine samenfeste Sorte. Und wahrscheinlich wegen des Heterosis-Effekts besser.Es spielt allerdings eine Rolle, ob überhaupt Samen angesetzt werden (Hormonproduktion der Samen; bei kernlosen Trauben z.B. müssen die Hormone gespritzt werden, sonst würde die Früchte gar nicht wachsen).Samenfeste Sorten reifen zudem meist besser aus (z.B. höhere Zucker- und Trockensubstanzgehalte) und haben einen besseren Geschmack