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Steckrüben - kein Armeleuteessen (Gelesen 9854 mal)
Moderator: Nina
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
werden die auch bei euch gegessen, luna?
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
ja, sie werden im November frisch angeboten, vorwiegend zum schnitzen für nächtliche "Lichter-Umzüge", es gibt sie aber auch eingestampft wie Sauerkraut, das nennt sich dann Sauerrübewerden die auch bei euch gegessen, luna?
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Früher mochte ich Steckrüben gar nicht, irgendwann bekam ich dann einen Eintopf mit Gänseklein und Steckrüben serviert und der hat meine Einstellung gründlich revidiert. Lecker !
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Das kann ich nur unterstreichen!Ich esse sie am liebsten zusammen mit Äpfeln und Zwiebeln, welche zusammen angebraten werden. Ein bisschen Fett schadet ganz und gar nicht.In Salzwasser gekocht und mit Butter püriert begleiten sie auch gut rotes Fleisch.Die weißen Rüben haben verschiedene Namen, Herbstrüben, Navetrüben, Mairüben, Stoppelrüben. Teltower Rübchen sind definitiv was anderes, sie sind nicht so wässerig wie die weißen Verwandten.Dieses Gemüse schmeckt hervorragend !
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Steckrüben mit Gänsefleisch ist eine leckere Sache. Man kann sie auch in Butter und Zucker karamellisieren, aber irgendwas Fleischliches gehört für mich dazu! Die älteren Leute haben noch so schreckliche Erinnerungen an gefrorene Steckrüben und gefrorene Kartoffeln in Wasser gekocht
, aber das ist ja zum Glück lange her!

Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Ich mochte als Kind Steckrüben überhaupt nicht, weil ich oft auf der Rübenpflanzmaschine sitzen mußte und der Rücken fürchterlich schmerzte. Heute gehören Steckrüben zu meinem Lieblingsgemüse, nur in Salzwasser gekocht mit Geräuchertem und Kartoffeln. Zum Schluß frisch gemahlener Pfeffer drüber.
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Der schönste mir bekannte Name der Steckrübe: Oldenburger AnanasGanz köstlich ein Eintopf aus Steckrüben, roten Rüben, Suppengemüse, Kartoffeln, zwiebeln, trockenem geräuchertem Speck (nicht das Schwabbelkram aus dem Blisterpack nehmen, sondern Speck, der so lange an der Luft trocknen konnte, dass er knirscht beim Schneiden). Oder auch Steckrübenauflauf:Steckrüben (blanchiert, sonst sind sie etwas zu herb), Kartoffeln, reichlich Bechamelsoße mit Speck (s. o.) und gerösteten Zwiebeln in einer Form im Ofen garen (keine Umluft verwenden, Form zudecken).Landfrau
Wenn ich etwas verstehe, bin ich frei davon.
- Violatricolor
- Beiträge: 3674
- Registriert: 18. Dez 2006, 10:04
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Carola und Aella - ich werde ohnmächtig!! Wie ich mich schon soo lange nach diesem schmackhaften Eintopf sehne!! Ich müsste die richtige Saat finden, um den "echten" (d.h. aus meiner Erinnerung
) Geschmack wiederzuentdecken.
@ maxHier gebe ich Dir 'mal zwei Rezepte von diesen Navets (es können die runden wie die wurzelartigen sein, Geschmack ist derselbe).1) gleiche Menge von Navets, Karotten und Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden, dann im Salzwasser (oder auch ohne Salz) 15 Min. kochen, abgiessen und in etwas Butter schwenken - fertig! Ein sehr einfaches erfrischendes Gemüse, das Du zu Koteletts oder Lammbraten beigeben kannst.2) ist ein wenig komplizierter.Navets schälen (500g oder mehr, je nach Bedarf).In feine Scheiben schneiden und im kochenden Wasser 10 Minuten vorkochen und abgiessen.In einem Topf 60 g Butter (auf 1 kg Navets - Butter, ich weiss, ist ungesund, schmeckt aber besser
) erwärmen, Navets darin schwenken, mit 1/2 Liter Fleischbouillon bedecken und im Schnellkochtopf ca. 20 Min. garen.In der Zwischenzeit eine Bechamelsosse vorbereiten. Die gekochten Navets in eine Auflaufform geben, mit der Bechamel begiessen, darüber Brotbrösel verteilen, vielleicht auch noch kleine Butterflöckchen drübergeben und im Ofen 15 Min. überbacken.Die Arbeit lohnt sich!Navets sind ein vorzügliches gesundheitsförderndes Gemüse. Es stimuliert hauptsächlich die Nieren.LGViolatricolor



Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Hier gibts zurzeit den gelben Bodenkohlrabi in einem Supermarkt, der mit Pro Specia Rara kooperiert. Sieht so aus. Ist das was Steckrübenähnliches? Schmeckt auch roh und ist leicht süsslich.
- Knusperhäuschen
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Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Oma hatte früher im Münsterland Runkelrüben (diese dicken, gelb-orangenen, die auch in Erdmieten aufbewahrt wurden). Die bekamen nur die Schweine, kleingehackt im riesigen Schweinepott über dem Feuer, in sowas, wie einem großen Waschkessel, gekocht - damals bekamen die jeden Tag eine warme Mahlzeit gekocht. Vorher kamen sie durch eine Art Häcksler, wenn ich mich recht erinnere. Gekocht aus dem Schweinepott haben wir sie als Kinder aber immer stibitzt und eigentlich gerne gegessen.Aber auf unseren Tellern sind die nie aufgetaucht.Aber Laternen haben wir draus geschnitzt! Dann gab es auch noch Stoppelrüben. Ich weiß nicht, ob das diese mir in Erinnerung gebliebenen zarten Rüben sind, die oben lila und unten weiß sind, im Netz finde ich nur so rundliche, unsere waren aber länglich und unten zugespitzt. Die konnte man roh vom Feld essen, jung besonders gut und wir haben sie oft geklaut. Außerdem ist Oma auch immer auf das Feld rausgegangen und hat das Kraut dieser Rüben abgeschnitten als Stielmus. Aus Stoppelrüben wurde auch was gekocht, war aber allseits wohl nicht so beliebt, ich kann mich nicht wirklich erinnern. Ich glaube auch, dass die Kühe ab und zu auf das Stoppelrübenfeld getrieben wurden, um das Grün zu fressen?
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Diese Rüben und Räben aus der Abteilung Brassica können einen noch zum Wahnsinn treiben... 

- Wiesentheo
- Beiträge: 3836
- Registriert: 23. Dez 2007, 18:38
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Ich kenne das unter Frucken.Das gab es früher auch ab und zu.Ist gar nicht mal so schlecht und mit guten Fleisch zm Beispiel --Mäh--, oder Gans (Reste vom Braten) zu Suppe gekocht ist gut.Ich kenne auch das,wenn man die Runkeln,oder auch Gaulen genamnnt,schön heiß aus dem Dämpfer genommen hat zum Schweinefutter und hat mal so herzhaft in eine Scheibe gebissen.Das Gleiche mit dem Däpfkartoffeln.Das alles ist aben kein Armutszeugnis,denn die alten reichen Bauern(die nie wieder arm werden) haben diese Greichte auch gehabt und schon Mal selbst am Schweinerübchen geknappert.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
ein wirklich schlimmer Thread - mir läuft das Wasser im Munde zusammenAm Wochenende gibt es Steckrüben !!!!!!
Ich habe die schon als Kind so gern gegessen.
Bei uns gab es die gestampft mit Kartoffeln erst am zweiten oder dritten Tag, wenn das Essen wieder aufgewärmt wurde. Ich bildete mir ein, am letzten Tag war es am immer leckersten




- Wiesentheo
- Beiträge: 3836
- Registriert: 23. Dez 2007, 18:38
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Am Besten ist,so wird gesagt muß es 3 X gewärmt und geschmälzt sein.So 

Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Steckrüben - kein Armeleuteessen
Vom ersten Weltkrieg weiß ich nichts außer Erzählungen, im zweiten bin ich aber geboren. Ich mag Steckrübeneintopf, zum größten Entsetzen meiner Mutter - siehe Crispas Beitrag. Sie hat zwei Kriege mit Steckrüben er- und überlebt. Sie hat bei mir alles gegessen, auch was sie an "fremdländischem Zeug" noch nicht kannte, Steckrüben waren aber tabuIhr schlechtes Image erhielt die Steckrübe nach dem ersten und zweiten Weltkrieg, da sich in dieser Zeit die gesamte Nation von ihr ernährte. Sie konnte einfach feldmäßig in großen Mengen angebaut werden. Man aß sie beinahe täglich allerdings in dieser Zeit ohne Fleisch, evtl in etwas Wurstebrühe (wenn man sie überhaupt hatte) mit Salz gekocht. Die Pfeffervorräte waren längst im Krieg aufgebraucht.Kartoffeln waren in dieser Zeit eine Delikatesse und wurden sogar auf dem Lande heimlich, hinter verschlossenen Türen, gegessen.