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Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert! (Gelesen 33132 mal)

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sarastro

Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

sarastro » Antwort #15 am:

Ja, du nimmst es mir aus dem Mund: "Lust- und Kunstgärtnerei"! Das klang wenigstens noch nach was. Eine landwirtschaftliche Gärtnerei, zu der wir uns zählen, kann jeder Depp aufmachen. Bei der Steuerbehörde anmelden, den Grund und Boden auf gärtnerisches Erwerbsland umwidmen lassen, fräsen, Folie aufziehen, Stellfläche planieren und topfen auf Teufel komm raus. Ohne Ausbildung, ohne Gewerbeschein. So, wie Planwerk es gerade tut. ::) Nur mit dem Unterschied, dass Planwerk ein g'studierter Gärtner ist und viel Ahnung hat. Zumindest von Hosta. ;) ;D Unsereiner kennt sich auch aus, ist aber nicht g'studiert. Jedenfalls nicht voll. ;) ;DEin Planungsbüro kann wer eröffnen, der eine Höhere Bundeslehranstalt absolviert hat (so in A), oder eine Fachhochschule oder Uni mit Erfolg besuchte. Ob der dann Pflanzen einplanen oder einen Betrieb leiten und gut kalkulieren kann, ist fraglich, kommt aber durchaus vor, er darf es schlussendlich aber. Er darf auch seine Planung freiberuflich verkaufen, pflanzen darf er auch noch. Und Lehrlinge darf er obendrein ausbilden. In der Regel ohne viel berufs- und arbeitspädagogische Ausbildung und Erfahrung.Gärtner und Gärtner ist eben ein Unterschied. In der Kunst und Lust liegt das Wesentliche! Dazu musste ich mich erst selbständig machen, um diese Wahrheit zu begreifen.
sarastro

Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

sarastro » Antwort #16 am:

Marcir, vor der schweizerischen, gärtnerischen Ausbildung habe ich schon immer meinen Hut gezogen! Die ist sehr niveauvoll und fundiert.
Amur
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

Amur » Antwort #17 am:

aber darum gehts eigentlich doch nicht ;) selbsternannte gärtner gefährden in der regel niemanden, ausser vielleicht die geldbörse und das leben der pflanzen.oder etwa nicht?
Nachbars haben einen Baum durch einen "Gärtner" fällen lassen. Abgesichert war nix, weil er ja "wußte" wo er hinfällt. Leider fiel er in die andere Richtung und um Haaresbreite an des anderen Nachbars Haus vorbei in dem die Kinder waren. Zum Glück war bei denen zufällig niemand im Garten. Den konnte er ob der dichten Hecken nämlich nicht einsehen und gewarnt wurde vorher auch nicht. So belief sich der Schaden auf ein zertrümmertes Gewächshaus und einen abgerissenen Ast an einem Obstbaum. Also Gärtner können niemand gefährden? Erinnert sei auch an Spritzmittel und unsachgemässe Ausbringung.mfg
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fars
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

fars » Antwort #18 am:

Gärtner und Gärtner ist eben ein Unterschied.
Das gilt für jeden Beruf. Außer vielleicht für Gerichtsvollzieher.
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M
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

M » Antwort #19 am:

Eine Freundin studierte Gartenbauerin oder so ähnlich gibt unumwunden zu ich hätte mehr Ahnung vom Nutzgarten lach auf die Frage nach Obstbaumschnitt ( eins ihrer Hauptfächer) meinte sie die vom o&G Verein hätten wahrscheinlich mehr Ahnung.Aber sie darf offiziell Dipl Ing auf ihre Visitenkarten schreiben ::)
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Susanne
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

Susanne » Antwort #20 am:

Ich nehme das jetzt mal für mich in Anspruch: "Lustgärtnerin und Privatgelehrte". Das hat doch was. 8)
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
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Susanna
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

Susanna » Antwort #21 am:

Joh, da habt ihr aber wieder eine Diskussion angefangen!Aber trotzdem will ich euch meine Meinung nicht vorenthalten.Auf die Frage einer sehr gut informierten Kundin (Spezialgebiet Nadelbäume) ob ich überhaupt eine Gärtnerin bin oder nicht, antwortete ich mit Ja.Auch wenn ich gerade in einer Baumschule arbeite und eine Ausbildung in Zierpflanzenbau absolviert habe!Kenn mich zwar mit Nadelbäume aller Art nicht wirklich aus, aber doch mit Stauden und Sträucher.Vielleicht weil ich die lieber mag? :-\Außerdem kommt noch erschwerend hinzu das ich in der Berufschule nichts, aber auch gar nichts über Gemüsebau, insbes. Tomaten, gelernt habe, (was wirklich nicht an mir lag ::)), und ich trotzdem meinen Gemüsegarten seit langen Jahren erfolgreich pflege.Wenn schon mal jemand in die gärtnerei kommt und etwas sehr spezielles wünscht, dann soll er bitte von den Gärtnern nicht das gleiche Hintergrundwissen verlangen das die sich in langen und sehr interessierten Jahren angeeignet haben.Ansonsten bin ich euerer bisher zusammengetragenen Meinung.Auf jeden Fall kann man nicht alles wissen und das so genau wie das was man wissen will.Lustgärtnerin und Privatgelehrte find ich gut! ;DPfiad eichsusanna
Nur nicht aufregen! Ich schreibe gern was ich denke.
sarastro

Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

sarastro » Antwort #22 am:

Darum bin ich immer für eine fundierte, weitgefächerte Ausbildung eingetreten! Es nützt uns herzlich wenig, wenn Gärtner XY in einem Pelargonienjungpflanzenbetrieb seine Lehre absolviert und anschließend im Gartencenter A eine Stelle im Verkauf antritt. Wie soll der arme Mann/Frau sich da von einer Hilfskraft abheben.Der andere Weg ist besser, nämlich der, welcher früher verpönt war, wo wir damals an den Pranger gestellt wurden. Wir hatten eine Allroundausbildung absolviert. Ich musste Topfpflanzen und Friedhofsgärtnerei lernen, war im GaLabau tätig und wir hatten auch eine kleine Baumschule. Das ist doch die beste Basisausbildung! Aber nein, da kamen die Supergescheiten vom Regierungspräsidium und moserten, dass wir für Produktionsgartenbau ausgebildet wurden und das sei halt sehr schlecht, wenn wir Plattenlegen, Pflanz- und Humusarbeiten in der Lehre absolvierten. Denen könnte ich heute noch kreuzweise..... >:( >:( :'(Spezialisieren kann man sich nach der gärtnerischen Grundausbildung. Aber das kapieren viele nicht.
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Susanna
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

Susanna » Antwort #23 am:

Wahr gesprochen!Auch von mir liebe Grüße von der Innschleife. :)PfiadeSusanna
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planwerk
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

planwerk » Antwort #24 am:

planwerk, aufpassen! nicht jede/r gelernte gärtner/in kann auch topfen, dafür gibt es zuviele sparten.
Also das Grüne nach oben hat meist gestimmt. ;D
Eine landwirtschaftliche Gärtnerei, zu der wir uns zählen, kann jeder Depp aufmachen. Bei der Steuerbehörde anmelden, den Grund und Boden auf gärtnerisches Erwerbsland umwidmen lassen, fräsen, Folie aufziehen, Stellfläche planieren und topfen auf Teufel komm raus. Ohne Ausbildung, ohne Gewerbeschein.
Das ist leider richtig, die heißen bei uns Uhrmacher und deren Dasein beschränkt sich im hart umkämpften Markt auf eine meist geringe Halbwertszeit oder auf ein Produkt das sie können.
So, wie Planwerk es gerade tut. ::) Nur mit dem Unterschied, dass Planwerk ein g'studierter Gärtner ist und viel Ahnung hat. Zumindest von Hosta. ;) ;D Unsereiner kennt sich auch aus, ist aber nicht g'studiert. Jedenfalls nicht voll. ;) ;D
Nun wir machen das jetzt zum dritten Mal: erst im Hausgarten, dann in Nürtingen in der ehemaligen Staudengärtnerei Otto und jetzt auf eigenem Grund am Chiemsee. Waren es in der Anfangszeit nur Hosta kamen immer mehr Stauden dazu, Tendenz steigend. Inzwischen können wir auf eine reiche Erfahrung speziell in der Pflanzenverwendung zurückgreifen, was vielen sogenannten Studierten abgeht. Studieren oder Ausbildung ist eigentlich egal, Leidenschaft für die Pflanzen ist wichtig.
sarastro hat geschrieben:Ein Planungsbüro kann wer eröffnen, der eine Höhere Bundeslehranstalt absolviert hat (so in A), oder eine Fachhochschule oder Uni mit Erfolg besuchte. Ob der dann Pflanzen einplanen oder einen Betrieb leiten und gut kalkulieren kann, ist fraglich, kommt aber durchaus vor, er darf es schlussendlich aber. Er darf auch seine Planung freiberuflich verkaufen, pflanzen darf er auch noch. Und Lehrlinge darf er obendrein ausbilden. In der Regel ohne viel berufs- und arbeitspädagogische Ausbildung und Erfahrung.
Das ist ein Thema für einen Extra-Thread, da steigt mein Blutdruck schon jetzt...
sarastro hat geschrieben:Gärtner und Gärtner ist eben ein Unterschied. In der Kunst und Lust liegt das Wesentliche! Dazu musste ich mich erst selbständig machen, um diese Wahrheit zu begreifen.
Leidenschaft und Liebe zur Pflanze ist das Wesentliche. Siehe zwei uns gut bekannte Gärtner in der Nähe von Göppingen und noch einen bei Freiburg und die Liste könnte man lange fortsetzen.Es gibt aber auch gelernte Staudengärtner die eben keine Leidenschaft und Begeisterung in sich tragen.
Staudige Grüße vom Chiemsee!
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partisanengärtner
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

partisanengärtner » Antwort #25 am:

Für mich ist Gärtnern eine Form der Liebe.Da gibt es welche mit formaler Ausbildung und welche ohne.Das wesentliche ist die Art wie sie damit umgehen und ob sie weiter neugierig sind. Auch Liebe kann sterben und im Ritual ersticken.Ohne Humor und Selbskritik gehts halt nicht. (Nichts!!)
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Günther

Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

Günther » Antwort #26 am:

Vielleicht sollte man noch unterscheiden zwischen "gelernt" und "Ausbildung durchgemacht" ::)
sarastro

Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

sarastro » Antwort #27 am:

In euren letzten Statements ist wohl alles gesagt worden! Ich melde mich nun für eine Woche ab. Tschüß! :-*
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Dunkleborus
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

Dunkleborus » Antwort #28 am:

Vielleicht sollte man noch unterscheiden zwischen "gelernt" und "Ausbildung durchgemacht" ::)
Und dann gibt es noch die, die eine Ausbildung als Stauden- und Kleingehölzgärtnerin durchgemacht haben, aber im Fachausweis "Stauden- und Kleinholzgärtnerin" steht... :o Sieht aus wie selbstgefälscht ;D
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cimicifuga

Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!

cimicifuga » Antwort #29 am:

in österreich gibts ausbildungstechnisch überhaupt keinen unterschied zwischen gemüsegärtnern, staudengärtnern, zierpflanzengärtnern und baumschulgärtnern.die einzige unterscheidung, die es gibt ist erwerbsgärtner (fällt unter das resort landwirtschaft) und landschaftsgärtner (fällt unter die gewerblichen berufe)
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