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Aprikose in Norddeutschland? (Gelesen 20125 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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cydorian
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

cydorian » Antwort #15 am:

Ungarische Beste ist nicht gut für Norddeutschland. Die Sorte ist zu Moniliaanfällig und nur was für kontinentales Klima. Die Frucht wird auch zu schnell mehlig, ist mehr was zum trocknen. Monilia und Blütezeit sind die wichtigsten Faktoren. Meine Orangered hatte dieses Jahr leider auch Monilia. Hargrand nicht. Aber Orangered ist vom Aroma und der Fruchtkonsistenz her etwas besser, sie schmeckt intensiver, kein bisschen mehlig und gleichzeitg sehr saftig. Die Har-Sorten sind alle relativ robust (stammen aus Harrow, Kanada). Virosia und Kuresia könnten interessant sein. Sorten wie Rouge de Fournes sind zwar wenig Frost- und Moniliaempfindlich, aber Massenträger mit nicht gerade überragenden Fruchteigenschaften.
Manfred

Re:Aprikose in Norddeutschland?

Manfred » Antwort #16 am:

Mir hat neulich wer gemailt, dass er in Thüringen auf ca. 700 m Aprikosen und Pfirsiche hat und fast jährlich erntet. Das will ich mir demnächst ansehen. Kann ich mir nur so erklären, dass die im Frühjahr schattig stehen und spät austreiben.
max.
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

max. » Antwort #17 am:

...Aber Orangered ist vom Aroma und der Fruchtkonsistenz her etwas besser, sie schmeckt intensiver, kein bisschen mehlig und gleichzeitg sehr saftig....
das kann ich bestätigen.die fruchtqualität hängt ja sehr vom wetter während der reifezeit ab.heiße, trockene sommer sind sicher besser als kühlnasse.
brennnessel

Re:Aprikose in Norddeutschland?

brennnessel » Antwort #18 am:

Danke fürs Daumendrücken, Andreas ;) ! Hat gut geholfen :D ! Weißt du, worauf deine Ungarische Beste veredelt ist, dass sie noch so niedrig ist? Die wächst bei uns wie nur was! Aber vielleicht liegt es daran, dass wir (Nachbar und ich) unsere Bäume auf St. Julien veredelt bekamen, was meinem Gemüsegarten - zwischen zwei solchen Aprikosenbäumen - eine Menge Ausläufer beschert! Bin schon riesig gespannt, wie meine Bergeron heuer schmeckt! Sie hat ja von extremer Hitze im Spätfrühling bis zu wochenlangem Regen in letzter Zeit allerlei mitgemacht. Dazu hängen die unter Dach befindlichen Zweige brechend voll! Außerhalb befindliche Äste müssen sich mit der Schrotschusskrankheit herumschlagen, tragen aber trotzdem. Diese Früchte sind zwar etwas unschön fleckig und tragen Hagelschlagnarben - aber immer noch besser noch solche Marillen als keine ;) ! Die Vorzeigefrüchte hängen unter Dach 8) .
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obstler
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

obstler » Antwort #19 am:

Noch ein paar Worte zu Kuresia,habe sie dieses Jahr im Frühjahr gepflanzt und musste feststellen, dass sie nicht gerade sehr pilzresistent ist. Sie hat zwar überlebt, aber zwei Zweige durch Monilia verloren. Drei Neuasutriebe, wurden vor zwei Wochen auch plötzlich braun und mussten entfernt werden. Das war aber keine Monilia, sondern muss ein anderer Pilz gewesen sein, da sie nicht eingetrocknet sind, sondern eher matschig bzw. noch feucht waren. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Überlege wirklich ob ich sie behalten soll ???
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cydorian
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

cydorian » Antwort #20 am:

Vielen Dank, genau solche Erfahrungsberichte zu Kuresia (und Virosia) suche ich. Das ist sehr interessant. Ich werd sie erst mal von der Pflanzliste streichen. Ich wollte sie mir eigentlich wegen der späteren Reife holen. Das Sorten-Erntefenster ist bei Aprikosen zu klein, es wird praktisch alles im Juli reif. "Goldrich" werd ich mir aber noch holen.
gartengogel
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

gartengogel » Antwort #21 am:

Noch ein paar Worte zu Kuresia,habe sie dieses Jahr im Frühjahr gepflanzt und musste feststellen, dass sie nicht gerade sehr pilzresistent ist. Sie hat zwar überlebt, aber zwei Zweige durch Monilia verloren. Drei Neuasutriebe, wurden vor zwei Wochen auch plötzlich braun und mussten entfernt werden. Das war aber keine Monilia, sondern muss ein anderer Pilz gewesen sein, da sie nicht eingetrocknet sind, sondern eher matschig bzw. noch feucht waren. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Nein, diese Erfahrung habe ich bislang nicht gemacht, auch wenn ich die Sorte nicht länger besitze als Du!Ich habe die Kuresia viermal veredelt. Die Unterlagen stammen von Wurzelschossern, dreimal INRA 2 und einmal Brompton, die Veredelungsmethoden waren zweimal Okulation im August vergangenen Jahres und zweimal Geißfußpfropfung im Frühjahr. Alle Veredelungen haben ordentlich getrieben und es gibt nicht ein einziges krankes Blatt!! Abgesehen davon, dass tierische Zeitgenossen daran herumgeknappert haben.Dabei bläst in meinem Garten nur selten etwas Wind und alle möglichen Pilzkrankheiten fühlen sich hier ausgesprochen wohl.Kann es sein, dass bei Dir in der Nähe ein kranker Pflaumenbaum steht, der für die Infektion verantwortlich ist? Bei einem größeren Baum müssen die kranken Blätter gar nicht auffallen! Gruß GG
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obstler
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

obstler » Antwort #22 am:

Noch ein paar Worte zu Kuresia,habe sie dieses Jahr im Frühjahr gepflanzt und musste feststellen, dass sie nicht gerade sehr pilzresistent ist. Sie hat zwar überlebt, aber zwei Zweige durch Monilia verloren. Drei Neuasutriebe, wurden vor zwei Wochen auch plötzlich braun und mussten entfernt werden. Das war aber keine Monilia, sondern muss ein anderer Pilz gewesen sein, da sie nicht eingetrocknet sind, sondern eher matschig bzw. noch feucht waren. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Nein, diese Erfahrung habe ich bislang nicht gemacht, auch wenn ich die Sorte nicht länger besitze als Du!Ich habe die Kuresia viermal veredelt. Die Unterlagen stammen von Wurzelschossern, dreimal INRA 2 und einmal Brompton, die Veredelungsmethoden waren zweimal Okulation im August vergangenen Jahres, einmal Geißfußpfropfung im Frühjahr. Alle Veredelungen haben ordentlich getrieben und es gibt nicht ein einziges krankes Blatt!! Abgesehen davon, dass tierische Zeitgenossen daran herumgeknappert haben.Dabei bläst in meinem Garten nur selten etwas Wind und alle möglichen Pilzkrankheiten fühlen sich hier ausgesprochen wohl.Kann es sein, dass bei Dir in der Nähe ein kranker Pflaumenbaum steht, der für die Infektion verantwortlich ist? Bei einem größeren Baum müssen die kranken Blätter gar nicht auffallen! Gruß GG
Wow, gleich vier erfolgreiche Veredlungen - Glückwunsch und viel Erfolg damit :)Der Befallsdruck ist bei mir etwas höher, da (leider) in der Nachbarschaft drei kranke/alte Aprikosenbäume (ca 35-40 Jahre alt) vor sich hinwegetieren, zusammen mit ein paar ollen Äpfelbäumen. Der neue Besitzer kümmert sich seit fünf Jahren nicht mehr darum, das ist wirklich zum Mäuse melken.Nach Entfernung vor 14 Tagen treibt die Kuresia im gesunden Holz recht gut, an den Schnittstellen ist jedoch noch etwas Gummifluss zu beobachten.Mal sehen wie sie den Winter übersteht und sich im Frühjahr nach der Blüte verhält. Wenn es dann nix wird, werd ich sie ersetzen.@cydorian: nur mal aus Interesse, warum favorisierst du die Goldrich - hab nicht sehr viele Infos über sie, ausser dass sie sehr gut im Geschmack (ähnlich Orangered) sein soll. Wie sieht es mit Resistenz und Blütenfrostgefahr aus?Beste Grüße
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cydorian
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

cydorian » Antwort #23 am:

Goldrich ist sehr wenig moniliaanfällig, grosse Früchte, problemlose Sorte, bewährt im Anbau Mitteleuropas. Es gibt da noch eine Menge Sorten, die mich auch reizen z.B. die späte Fantasme, oder Tardif de Valence, aber die haben alle irgendeinen Nachteil, abgesehen davon sind sie schwer zu bekommen.
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frankste
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

frankste » Antwort #24 am:

Also ich muss jetzt doch noch einmal eine Lanze für Hargrand brechen - den Baum habe ich November 06 gesetzt, in 07 schon einmal 2 Stück (leider zu früh) geerntet, letztes Jahr wegen Spätfrösten nichts aber dieses Jahr so um die 30 Stück. Die sind was den Geschmack betrifft bei weitem das beste an Aprikose, was ich seit meiner Kindheit in Kalifornien jemals an Aprikose gegessen habe. Und das will etwas heißen, da wir dort an einen alten Aprikosenhain angegrenzt haben.Die Früchte sind jetzt vollreif, sehr aromatisch, süß bei gleichzeitiger kräftiger Säure - ein Gedicht. Außerdem keinerlei Mehligkeit und recht große Früchte (um die 115g/Stck. - gerade gewogen). Bezüglich der Resistenz habe ich bisher keinerlei Anzeichen irgendwelcher Schwierigkeiten gesehen. Ich hoffe das bleibt so (klopf auf Holz). Einziger Nachteil ist, dass irgendetwas die Früchte anpickt / beisst, wodurch sie dann teilweise am Baum zu faulen anfangen (aber nur die angepickten). Die heruntergefallenen Früchte (wir kommen gerade aus dem Urlaub zurück) mögen die Schnecken auch sehr gern - sie sehen dann angefressen aus.
brennnessel

Re:Aprikose in Norddeutschland?

brennnessel » Antwort #25 am:

nicht in norddeutschland, aber dafür im kühlen laudachtal!bin so froh, dass ich nichts ausgedünnt habe! hagel und sturm haben nur ein paar freistehende ästen etwas anhaben können, aber selbst da gab es einige kilogramm der süßen früchtchen! bis heute habe ich 15kg geerntet - der hauptteil hängt noch am baum :) ! übrigens ist geschmacklich kein unterschied von einzelstehenden früchten oder welchen aus einer traube! sorte: bergeron
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Wum
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Re:Aprikose in Norddeutschland?

Wum » Antwort #26 am:

@ brennesselDie sehen ja fantastisch aus!In welche Himmelsrichtung zeigt die Hauswand?Weiter oben im Thread wurde gepostet das es günstig wäre an Ost- oder sogar Nordseite zu pflanzen, damit der Austrieb nicht zu früh erfolgt. Ich frage mich nur wie es dann um Aroma und Süße der Früchte bestellt ist.Vieleicht kann ja jemand aus eigener Erfahrung berichten.LG, Ute
brennnessel

Re:Aprikose in Norddeutschland?

brennnessel » Antwort #27 am:

Die sehen nicht nur fantastisch aus, sie schmecken auch so, Wum ;D ! Soeben hat mir der Freund meiner Jüngsten bestätigt, dass er noch nie so gute Marillen (bin schließlich in Österreich, da gibt es nur Marillen...) gegessen hätte ;) ! Diese Hausseite ist nach Osten, der Baum hat aber auch einen Teil der Äste im Norden und da ich aus Prinzip nicht an ihm herumschnipsle (nur was tot ist, kommt weg), steht ein Teil der Äste im Freien (der Baum will unbedingt mehr ins Licht, sieht´s aus....). Der Teil im Freien hat unter der Schrotschusskrankheit zu leiden. Die Früchte sahen da auch nicht bilderbuchmäßig aus, hatten aber zudem am 7. Juli einem schweren Hagel und Gewittersturm getrotzt! Hab mich so gewundert, dass da noch was dran geblieben war und dass die Wunden so gut vernarbten !Die Früchte von der Nordseite schmecken genau so gut wie die ostseitigen! Sehr lobenswert ist auch die lange Erntezeit, wobei die oberen Früchte der Nordseite die ersten reifen waren, was mich auch erstaunte!
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Bergfeige
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Re:Pfirsiche in Norddeutschland

Bergfeige » Antwort #28 am:

@max.Hallo, wie hat sich die Wildmarille von hubertusstock entwickelt? Ab wann trug sie Früchte? Wann ist sie erntereif? Reift sie nach? Und... war sie lecker?Ich habe sie auch ersteigert.Es grüßt ein MarillenfanWas hat Deine Frage mit Pfirsichen zu tun? Ich hab sie dort abgetrennt und jetzt mal hier angehängt.
FEIGling

Re:Aprikose in Norddeutschland?

FEIGling » Antwort #29 am:

Letztes Frühjahr habe ich eine Abrikose gesetzt. Gegen die Holzwand südwestseitig. Da werde ich sie nun leiten. Diese Jahr hatte sie 5 Früchte. 2 sind in Mandelgrösse abgefallen 3 haben wir vor 4 Tagen gegessen. Oberlecker!!!!! 8) 8) Die Früchte sind eher rund, so wie man das eigentlich von den österreichischen Marillen gewöhnt ist. Die Sorte heisst 'Ungarische Beste'. Danke Lisl für den Tipp!
Hi Irisfool !Kein Wunder " Ungarns Beste" ( das ist die richtige Schreibweise ) ist schließlich die Hauptsorte unserer Marillen !Sie hält auch den stärksten Frost aus ( bei mir einmal - 26 ° C ) aber während der Blüte darf es nicht frieren .. sonst gibt es in dem Jahr keine Früchte ...Ciao ! :D
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