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Hilfe bei schrägem Gartenbaum (Gelesen 25976 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Hier seht ihr ein Beispiel, wie es aussieht, wenn man eine Schwarzkiefer nahe am - oder besser gesagt über dem Haus hat. Der Baum stand schon, als das Haus dort vor gut 25 Jahren gebaut wurde, und er hat die Erdarbeiten unbeschadet überstanden. Die beiden Haupttriebe sind durch mehrere Seilanker miteinander verbunden, die normalerweise lose durchhängen, im März 2006 mit ca. 30 cm Schneelast aber allesamt stramm gespannt waren. Die Seilanker werden laufend vom Baumpfleger kontrolliert und alle paar Jahre erneuert. Wenn es kracht, landet der eine Teil genau auf meinem Schreibtisch. ::)Derzeit läuft übrigens gerade das Verfahren, den Baum unter Denkmalschutz zu stellen.
Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Hi bristlecone !Sehr schön !Da krachst schon nix !Im Gegenteil der beschützt das Haus ...Ciao !
Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
... ganz klar da fehlt noch ein Mamuttbaum ... ;DCiao !Zitat repariert. LG NinaVielleicht passt ja noch was anderes da hin?
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Yep, wers dunkel will und Zeit hat und dann im Garten drunter ned viel Ansprüche stellt.
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Hallo, es ist passiert: Meine schiefe Kiefer - siehe #13 - ist umgekippt
. Das kam viel schneller als gedacht. Und aus ganz anderer Ursache, als ich vermutet hätte. Keine Riesen-Schneelast (die 10-12 cm vom Vorweihnachts-Wochenende waren schnell wieder weg), kein Sturm. Sondern einfach ein Übermaß an Regen: Der Boden ist dermaßen durchweicht, dass das Wurzelwerk offenbar den Halt verloren hat und so das Gewicht der auf den unteren Metern sehr asymmetrisch gewachsenen Krone (obenrum wurde sie grad wieder "rund") nicht mehr balancieren konnte. Der Umsturz - gestern, vorige Nacht, heute Morgen, keine Ahnung (wg. Job und wg. Regen war ich gestern gar nicht und heute erst nachmittags im Garten) - ist lautlos vonstatten gegangen, kein Nachbar hat was gehört. Er muss sich auch ganz langsam vollzogen haben, erst leises Neigen, dann allmählich immer mehr: Von den Hauptästen, auf denen die Krone jetzt liegt, sind nur zwei gebrochen, die übrigen nur gebogen. Für einen sanften Fall spricht auch, dass im Beet untendrunter nahezu keine Schäden entstanden sind (der Stamm hat sich die gärtnerfreundlichste Fallbahn ausgesucht, die möglich war
). Und die Wurzeln hat es nur rausgezogen aus dem Erdreich (im Loch steht jetzt Wasser, das gibt es sonst nie
...), sie sind noch heil, nicht abgerissen. Was meint ihr: Hat der Versuch, solch einen Baum wieder aufzurichten, eine Chance auf Erfolg? Er ist zwar keine Bellezza, aber ich mag ihn sehr...Wenn, wäre es aufwendig: ca. 11 m Höhe (wobei sich das selbst jetzt, da der Baum liegt, nicht exakt messen lässt, der Wipfel schwebt in 4 m Höhe); und als mögliche Verankerung für Seile käme einzig eine Riesen-Rotfichte (knapp 20 m hoch) in Frage, die aber fürs Hebeln und spätere Halten nicht im idealen Winkel steht, es geht ca. 45° um die Ecke. Oder wäre es klüger, zur Säge zu greifen und einen neuen Baum zu setzen? (Ich habe seit einigen Jahren einen Ginkgo-Sämling im Topf rumstehen, den ich - Großbaum! Grenzabstand! - bisher nirgends im Garten auszupflanzen wagte; die bewusste Stelle ganz hinten am Waldrand wäre eine Möglichkeit...)Danke für Rat
& schöne GrüßeQuerkopf




"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
11 m höhe?! die stabilisierungstechnik zum aufrichten und sichern des baumes möchtest du bestimmt nicht jahrelang im garten haben... 

- Cryptomeria
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Ich habe bei amerikanischern Freunden gesehen, wie sie eine ca. 50-jährige Sumpfzyresse nach einem der Stürme der letzten Jahre auch wieder aufgerichtet haben. Sie ist zum Erstaunen aller problemlos weitergewachsen. Es kommt vielleicht auf einen Versuch an .Viele GrüßeWolfgang
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Hallo, Zwerggarten,wahrscheinlich nicht - aber ich kenne solche Geschichten nur aus der Ferne (aus irgendwelchen öffentlichen Parks etc., meistens superaufwendig) und weiß von daher nicht, was im speziellen Falle nötig wäre. Ich vermute mal, dass eine Rettungsaktion eh technisch sehr schwierig und von daher unverhältmäßig kostspielig wäre. Denn man kommt an die Stelle nicht gut dran: Zaunabstand ca. 2-3 m, auf der anderen Zaunseite geht's eine steile Waldrandböschung runter. Was genau würde man für eine dauerhafte Sicherung brauchen, weißt du da mehr?Schöne GrüßeQuerkopf
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
nein, leider bin ich kein baumspezialist. aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass das aufrichten und sichern allein über die rotfichte funktioniert - nachher reißt du die mit ihrem flachwurzelsystem auch noch weg, wenn euer lehmboden gerade derart saftig ist... 

Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Zumindest eine stabile Verankerung in gehörigem Abstand, der jenseits deiner Grundstücksgrenze liegen dürfte.Ich habe vor ein paar Jahren eine 5 m hohe Thuja, die durch Schneelast fast in die Horizontale gedrückt worden war, mit Hilfe von Nachbarn wieder aufgerichtet. Das alleine ist schon ein Problem, wenn es ohne Schädigung der Rinde geschehen soll.In deinem Fall muss das wohl per Seilzug erfolgen, wobei zuvor aber unter dem Wurzelballen ein diesem entsprechende Loch gegraben werden muss, damit der Baum darin neu gebettet werden kann. Erst dann kann mit der mehrseitigen Fixierung des Baumes begonnen werden.
Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Vor vielen Jahren hat es im Garten meiner Eltern einen Walnussbaum erwischt: Nach tagelangen Regenfällen neigte er sich zur Seite, bis die unteren Äste den Bodenberührten. Der Baum wurde mittels einer Seilwinde wieder gerade hochgezogen. Das Seil blieb bis zum nächsten Frühling. Der Baum lebt heute noch und steht fest.Wesentlicher Unterschied: Der war keine 11 mm, sondern vielleicht knapp 8 m hoch, allerdings waren die Seitenäste recht dick und schwer. Außerdem waren die Wurzeln zwar gelockert, aber noch in der Erde. Das hat sicherlich nocht halt gegeben.Hast du den "Warda"? Dort ist beschrieben, wie eine riesengroße Pinus bungeana per Seil und Kran umzog und an neuer Stelle erfolgreich gepflanzt wurde.
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Hallo, Zwerggarten,
... Die Kiefer ist mir halt ans Herz gewachsen
- ich muss wahrscheinlich erstmal ein bisschen trauern und ein, zwei Mal drüber schlafen. Immerhin, die Ginkgo-Variante öffnet Perspektiven. Sowas Ähnliches hat mich im Frühjahr getröstet, als ich eine vom Obstbaumkrebs zerfressene Sorbus aucuparia fällen musste: Dort gab es danach Platz für eine Nothofagus antarctica. Schöne GrüßeQuerkopf
genau diese Bedenken habe ich auch. Vermutlich ist die Säge die vernünftigste Lösung. Seufz... ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass das aufrichten und sichern allein über die rotfichte funktioniert - nachher reißt du die mit ihrem flachwurzelsystem auch noch weg, wenn euer lehmboden gerade derart saftig ist...


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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Ich würde nicht versuchen den Baum zu stabilisieren. Pinus sylvestris bildet in ihrem potentiell natürlichen Verbreitungsgebiet keinen flachen Wurzelteller sondern eichenähnliches Wurzelwerk mit tiefreichender Pfahlwurzel und starken Seitenwurzeln, die im Normalfall ebenfalls sehr tief gehen. Bevor eine Kiefer durch Windwurf fällt, bricht sie eher in der Mitte durch.Scheinbar haben die örtlichen Gegebenheiten wie Bodenqualität und Wasserhaushalt Deinen Baum veranlasst, ein nicht arttypisches Wurzelwerk zu bilden. Auf lange Sicht ist es also sinnvoller, wenn Du Dir einfach eine geeignetere Baumart für den Standort suchst.Nebenbei: Daß krumm gewachsene Bäume auch schiefe Wurzelteller bilden, ist Unsinn. Wer weiß, wo der "Fachmann" das aufgeschnappt hat. Vielleicht hat er mal einen fast geworfenen Baum gesehen, der dann so wieder angewachsen ist. Natürlich ist ein Wurzelwerk manchmal standortbedingt nicht in alle Himmelsrichtungen gleich intensiv ausgeprägt, das würde ich aber nicht als "schief" bezeichnen.Im Gegenteil: Feinwurzelgeflecht passt sich ausgesprochen gut dem Bodenrelief an, ein Paradebeispiel ist Euonymus europaeus an Hangstandorten.Wichtig: Auf keinen Fall die Rotfichte zur Stabilisierung nutzen! Fichten sind ohnehin nur stabil, wenn sie im Bestand stehen und sich gegenseitig durch Verfilzung ihrer Wurzelteller festhalten.Ich würde auch die Fichte gut im Auge behalten, gerade wenn sie frei steht.
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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Hallo, Bristlecone,ja, das berühmte Foto von der Pinus bungeana am Kranhaken kenne ich
. Ist natürlich - für die Entscheidung, welchen Aufwand man betreiben will - schon ein Unterschied, ob es sich um eine derartige Gehölz-Preziose handelt oder um eine simple Pinus sylvestris (der man zeitweiliges Schattendruck-Kränkeln ansieht, aber auch die Wende zum Besseren). Ich kenne einen sehr guten, sehr engagierten Baumpfleger in der Nähe. Mal sehen, vielleicht kriege ich ihn dazu, dass er am Samstag mal bei uns vorbeikommt. @Fars: Der Baum ist längelang in den Garten gefallen, Sicherungen/ Abspannungen müssten in der Tat aus Richtung Grundstücksgrenze angebracht werden und weit jenseits enden. Sehr fraglich, ob das geht: Hinter der Böschung kommt Straße... Schöne Grüße (und 1000 Dank fürs Mitüberlegen
)Querkopf


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Re:Hilfe bei schrägem Gartenbaum
Hallo Querkopf,11m Baum würde ich nicht aufrichten lassen wollen ohne Garantie des Wiederanwachsens.Pflanz deinen Ginkgo. Meiner ist nach 5 Jahren bereits knapp 4m hoch (gepflanzt mit ca. 1m).