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Noch mehr unbekannte Eichen (Gelesen 5297 mal)
Moderator: AndreasR
Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Vielleicht sollte man die letzten 3(?) Posts von Dir mal in den anderen Thread verschieben, sonst geht das in Kürze völlig durcheinander.
- HappyOnion
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Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Beitrag 9-11 würde ich auf eine Qu. robur rauskommen.
Re:Noch mehr unbekannte Eichen
ja, tut mir leid, ich wollte das eigentlich zusammen haben. Wie geht das denn?Vielleicht sollte man die letzten 3(?) Posts von Dir mal in den anderen Thread verschieben, sonst geht das in Kürze völlig durcheinander.
Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Warum gibt es die Roteiche nicht ? Was meinst du mit "leider oder zum Glück nicht" ? Und was für Rot und WeißeichengruppeBilder machen, Zweige photographieren, Eicheln photographieren. Nachbestimmen.Kenne genügend Leute bei der IOS (International Oak Society) die behilflich sein können.Es tauchen auch immer mal wieder alte, vergessene Sorten auf. Die Beschreibungen sind oft gut, aber es fehlen Belegexemplare.Aktuell geht man von ca. 750-800 Eichenarten weltweit aus (inclusive der Hybriden).Die Roteiche gibt es leider oder zum Glück nicht. Es gibt die Roteichengruppe und die Weißeichengruppe.Gibt es hier nicht einen Thread wo das schon mal richtig gut erklärt wurde? Erinnere mich so etwas schon hier gelesen zu haben.

- HappyOnion
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Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Es gibt die Gruppe der Weißeichen und die Gruppe der Roteichen.Es gibt also nicht nur eine Roteiche, sondern eine ganze Reihe weiterer.Nach Krüssmann:Sektion Rubra, er nennt sie Scharlach-EichenQ. laevis, falcata, ilicifolia, palustris, rubra, shumardii, texana etc.Sektion Albae Weiß-EichenQ. alba, lobata, garyana, douglasii, lyrata etc.Eichen hybridisieren und so gibt es Zwischenformen. Deshalb ist es so schwierig von "der" Roteiche oder "der" Weißeiche zu sprechen. Selbst bei Saatgut vom Naturstandort hat man Sämlinge die der Spezies nahe kommen und Sämlinge denen man den Hybridkarkter ansieht.
- HappyOnion
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Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Die Bestimmung solcher Zwischenformen ist fast nicht möglich. Teilweise behilft man sich mit Aggregatformen/Komplexformen: Gehört zur Gruppe um Qu. alba oder ist eine Hybride aus Qu. alba mit unbekannt.
Re:Noch mehr unbekannte Eichen
"Eichen hybridisieren" ist letztendlich nur Ausdruck dessen, dass der Begriff der "Art", der da in der Botanik angewendet wird und noch immer üblich ist, weitgehend ein Konstrukt ist.Der Artbegriff, wie er da gefasst wird: "Eine Art umfasst sämtliche Mitglieder eines Taxons (d.h. einer Gruppe) einschließlich ihrer Vorfahren und Nachkommen, die sich in ihren wesentlichen Merkmalen ähneln", ist nicht bloß schwammig (das wäre mehr ein "technisches" Problem), sondern er geht auch an der Wirklichkeit vorbei. Er ist nämlich rein deskriptiv und geht bloß von der "Ähnlichkeit" aus, berücksichtigt aber nicht tatsächliche biologische Verwandschaft. Insofern unterscheidet er sich nicht von der "Artdefinition" eines Briefmarkensammlers.In der Zoologie hatten schon früher viele einen an der Evolution angelehnten Artbegriff. Danach beinhaltet eine Art "alle Mitglieder eines Taxons, die sich untereinander fortpflanzen können und fortpflanzungsfähige Nachkommen haben."Würde man diesen Begriff auf Pflanzen anwenden, wären viele "Arten" lediglich Unterarten oder geographische Rassen, die sich mehr oder weniger gut voneinander unterscheiden lassen, aber nicht durch Fortpflanzungsbarrieren voneinander getrennt sind.Das mag für den Sammler und für den, der seine Pflanzen bestimmen möchte, frustrierend sein, kommt der Wirklichkeit aber näher.Eichen hybridisieren und so gibt es Zwischenformen. Deshalb ist es so schwierig von "der" Roteiche oder "der" Weißeiche zu sprechen. Selbst bei Saatgut vom Naturstandort hat man Sämlinge die der Spezies nahe kommen und Sämlinge denen man den Hybridkarkter ansieht.
- Dunkleborus
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Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Den Gedanken hatte ich auch schon, momentan bringen mich Helleborus und Rhododendron um den Verstand.Bei Quercus schwant mir Übles.
Alle Menschen werden Flieder
Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Bei den Hortensien, insbesondere bei dem Hydrangea Aspera-Komplex geht es mir auch ähnlich.Für den ambitionierten Gärtner und vor allem für den Sammler einer Pflanzengattung ist jedoch schon sinnvoll, wenn "das Kind" einen eindeutigen Namen bekommt.Den Gedanken hatte ich auch schon, momentan bringen mich Helleborus und Rhododendron um den Verstand.Bei Quercus schwant mir Übles.

Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
- Dunkleborus
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Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Bei Rhododendron wäre das "a promiscous lot", laut Cox...

Alle Menschen werden Flieder
Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Hybriden gibt es viele. Ich denke, solange die Roteiche nicht einen neuen Artnamen erhält, ist sie auch noch als Roteiche anzusehen. Die ganze botanische Zuordnung ist ohnehin nur unserem Schubladensystem entsprungen. Da kann man noch froh sein, wenn eine Art noch einen oder mehrere Unternamen bekommt. Letztendlich kann der Gentest nur beweisen, wieviel Roteiche wirklich in ihr steckt. Am Ende kommt dann Kurioses heraus -so z.B., daß der Lotus mit der Platane enger verwandt ist, als mit der Seerose. Künftig könnte man die Arten nach dem Prozentsatz ihrer Zugehörigkeit bestimmen. Eiche 40% Roteiche, 30% Weißeiche und der Rest stammt aus der Ursuppe.Meine unbekannten Eichen nenne ich nun "Komische Aufrechtstrebende Eiche (Quercus curiosus erectus)" und "Eiche, die sich erst spät von ihrem Laub trennen will (Quercus serum folium emittere)"."Eichen hybridisieren" ist letztendlich nur Ausdruck dessen, dass der Begriff der "Art", der da in der Botanik angewendet wird und noch immer üblich ist, weitgehend ein Konstrukt ist.Der Artbegriff, wie er da gefasst wird: "Eine Art umfasst sämtliche Mitglieder eines Taxons (d.h. einer Gruppe) einschließlich ihrer Vorfahren und Nachkommen, die sich in ihren wesentlichen Merkmalen ähneln", ist nicht bloß schwammig (das wäre mehr ein "technisches" Problem), sondern er geht auch an der Wirklichkeit vorbei. Er ist nämlich rein deskriptiv und geht bloß von der "Ähnlichkeit" aus, berücksichtigt aber nicht tatsächliche biologische Verwandschaft. Insofern unterscheidet er sich nicht von der "Artdefinition" eines Briefmarkensammlers.In der Zoologie hatten schon früher viele einen an der Evolution angelehnten Artbegriff. Danach beinhaltet eine Art "alle Mitglieder eines Taxons, die sich untereinander fortpflanzen können und fortpflanzungsfähige Nachkommen haben."Würde man diesen Begriff auf Pflanzen anwenden, wären viele "Arten" lediglich Unterarten oder geographische Rassen, die sich mehr oder weniger gut voneinander unterscheiden lassen, aber nicht durch Fortpflanzungsbarrieren voneinander getrennt sind.Das mag für den Sammler und für den, der seine Pflanzen bestimmen möchte, frustrierend sein, kommt der Wirklichkeit aber näher.Eichen hybridisieren und so gibt es Zwischenformen. Deshalb ist es so schwierig von "der" Roteiche oder "der" Weißeiche zu sprechen. Selbst bei Saatgut vom Naturstandort hat man Sämlinge die der Spezies nahe kommen und Sämlinge denen man den Hybridkarkter ansieht.
Re:Noch mehr unbekannte Eichen
Was wäre daran kurios? Oder anders gefragt: Ein Laie glaubt auch nicht, dass ein Ginkgo näher mit einer Fichte verwandt ist als mit einem Laubbaum, oder ein Palmfarm mit einem Ginkgo und nicht mit einer Palme.Am Ende kommt dann Kurioses heraus -so z.B., daß der Lotus mit der Platane enger verwandt ist, als mit der Seerose.