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Welches Laub nicht kompostieren? (Gelesen 21783 mal)
Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Das Laub des einen Walnussbaumes macht der Rasenmäher klein, das des anderen die Hühner beim Scharren. Da bleibt dann schon nicht mehr viel grobes übrig.Das Laub meiner Magnolien lasse ich komplett liegen. Bisher haben es die Frühblüher geschafft, sich ihren Weg zu bahnen. Und es ist immer eine lustige Geräuschkulisse, wenn jeden Abend Unmengen von Regenwürmern die Magnolienblätter verarbeiten. Mit etwas mehr Geduld kann man dann auch die wackelnden Blätter beobachten, wenn sie eingezogen werden.
Ich versuche lediglich das Laub von Berberis julianae anderweitig zu entsorgen.

Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Was ist denn mit dem Laub von Laburnum anagyroides? Vom Vorbesitzer habe ich mit dem jetzigen kleinen Garten auch einen alten Goldregen übernommen.Dummerweise steht er direkt neben der einzigen Stelle im Garten, die gut für ein paar Quadratmeter Gemüsebeete geeignet ist. Ich bin da nicht so froh mit, da er ja sehr giftig ist. Weder damit, dass ich das Laub einfach auf den Beeten lasse, noch damit, dass ich das Laub auf den Komposthaufen gebe, der dann später ja auch auf den Gemüsebeeten landet.(Ganz abgesehen davon, dass die aufplatzenden Hülsen ihre giftigen Samen dann im letzten Frühjahr in die kleinen Gemüsebeete schleuderten, wo ich sie mühsam herausgefischt habe.) Baut sich das Gift des Laubes beim Verrotten gut bzw. rückstandslos ab oder wie soll ich damit umgehen? Fühle mich da ein wenig überfordert. Im letzten Herbst habe ich das Laub des Goldregens abgeharkt und in die grüne Tonne gegeben, was mir irgendwie aber auch widerstrebt hat.
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Re:Welches Laub nicht kompostieren?
interessanter gedanke, dass giftige pflanzenteile via mineralisierung im kompost zu einer giftanreicherung im boden bzw. in kulturpflanzen führen könnten... erst wollte ich spontan sagen, dass ich mir das gar nicht vorstellen kann, dann dachte ich an bestimmte bodenentgiftungsmaßnahmen durch bepflanzung, also irgendwelche gifte können mindestens bestimmte pflanzen offenbar schon aufnehmen und anreichern... aber ich gehe mal davon aus, dass die giftigen pflanzlichen alkaloide bei der zersetzung der pflanzenteile ebenso zersetzt werden.
- Mediterraneus
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Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Es verrottet auch nicht schlecht, auch nicht anders als der gern gekaufte Rindenmulch. Und genauso sind auch die "Unkrautvernichtereigenschaften". Wenn die Pflanzen also etwas sauere Böden vertragen, dann mögen sie Walnusslaub.Im Steingarten etwa wirkt es aber als "Vernichter", ebenso wie der RindenmulchDas kann ich leider nicht bestätigen. Ich habe mal hoffnungsvoll ein stark verunkrautetes Staudenbeet damit gemulcht, und es hat weder die Stauden noch das Unkraut sonderlich beeindruckt. Ich finde auch nicht, daß es so schlecht verrottet.Walnusslaub ist ein prima Unkrautvernichter

LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Aber freilich macht es das. Wenn es um die Inhaltsstoffe von Laub geht, waren die Gärtner äußerst kreativ im Erfinden von Legenden.Baut sich das Gift des Laubes beim Verrotten gut bzw. rückstandslos ab oder wie soll ich damit umgehen?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Die in den Blättern, Zweigen, Wurzeln oder auch Früchten und Samen von Goldregen, Eiben und vielen anderen Pflanzen enthaltenen Stoffe, die auf Mensch und Tier giftig wirken, werden bei der Zersetzung mit abgebaut. Bei harten Samen wie etwa vom Goldregen dauert die Zersetzung der Samen halt etwas länger.Zwerggarten: Etwas Anderes ist es, wenn Pflanzen auf schwermetallhaltigen Böden wachsen. Da gibt es einige Spezialisten, die bestimmte Schwermetalle oder auch Selen recht stark anreichern. Bei der Kompostierung solcher Pflanzen werden die darin vorhandenen Schwermetalle (als anorganische Verbindungen) ebenso wieder freigesetzt wie etwa die Mineralstoffe Kalium, Calcium oder Eisen auch.
Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Albizia,kein Problem, selbst wenn sich etwas Gift vorübergehend im Boden anreichern sollte. Die Moleküle sind zu groß, um von den Pflanzen aufgenommen zu werden. Du isst ja das Gemüse und nicht den Boden.Außerdem dürfte Goldregenlaub als Schmetterlingsblütler recht stickstoffreich sein.

Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
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Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Bei mir genauso!Ich habe da auch noch nie darüber nachgedacht. Solle ich aber anscheinend mal tun :-)Ich habe auch Nusslaub von den zarten Frühlingsblüher gerecht. Das kommt mit allem (!) anderen Laub auf einen Haufen und verrottet, ohne darüber nachgedacht zu haben, was es für Laub ist, zu Erde.
Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Prinzipiell kann man nicht sagen, daß organische Substanzen, auch Gifte, von den Pflanzen nicht aufgenommen werden.Jedes systemische Insektizid wirkt eben dadurch, daß es doch aufgenommen wird.In der Praxis werden die allermeisten Pflanzengifte sehr wohl im Boden zersetzt, Panik ist nicht angebracht.
Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Danke euch allen. Ihr seid einhellig der Meinung, daß sich das Gift, bzw. die Alkaloide abbauen und bei der Verrottung zersetzen. Panik hatte ich auch vorher nicht, aber eben, wie gesagt, ein ziemlich ungutes Gefühl, da ich mir nicht sicher war, ob alles wirklich vollständig abgebaut wird, oder schon vorher die Gemüsepflanzen Giftstoffe, wenn auch in reduzierterer Form, aufnehmen können.Bin durch eure Antworten aber auf alle Fälle beruhigter. Ich hatte mir schon gedacht, daß sich das Gift langsam abbaut, ob jedoch komplett und ganz vollständig, war mir nicht so klar. Und im Gemüsebeet ist das ja auch nochmal eine andere Sache als im Staudenbeet. Da ist es ja schnuppe, die Stauden esse ich ja nicht.In der Praxis werden die allermeisten Pflanzengifte sehr wohl im Boden zersetzt, Panik ist nicht angebracht.
Um allerdings sicherzugehen, daß die Substanzen sich wirklich vollständig abbauen können, werde ich versuchen, daß das Laub, falls überhaupt, den Umweg über den Komposthaufen nimmt und erst vollständig verrottet. Die herabrieselnden Blätter werde ich jetzt weiterhin nicht direkt auf den Gemüsebeeten als winterlichen Mulch liegen lassen.Günther hat geschrieben:Prinzipiell kann man nicht sagen, daß organische Substanzen, auch Gifte, von den Pflanzen nicht aufgenommen werden.Jedes systemische Insektizid wirkt eben dadurch, daß es doch aufgenommen wird.
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Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Die von mir erwähnten systemischen Insektizide sind nur eine beschränkte Gruppe, die meisten üblichen Giftpflanzen haben keine stabilen und schon gar nicht aufnehmbaren Gifte.Neem/Niem soll eine Ausnahme sein, angeblich wirkt Azadirachtin schon auch systemisch......
Re:Welches Laub nicht kompostieren?
Schaden tut eine vorherige Kompostierung sicher nicht - notwendig ist sie unter dem Aspekt "Gifte in Pflanzenteilen" mit Sicherheit auch nicht.Um allerdings sicherzugehen, daß die Substanzen sich wirklich vollständig abbauen können, werde ich versuchen, daß das Laub, falls überhaupt, den Umweg über den Komposthaufen nimmt und erst vollständig verrottet. Die herabrieselnden Blätter werde ich jetzt weiterhin nicht direkt auf den Gemüsebeeten als winterlichen Mulch liegen lassen.