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Die deutsche Tageszeitung und der Garten (Gelesen 13066 mal)

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Moderatoren: kolbe, Nina

Raphaela

Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Raphaela » Antwort #15 am:

seufz... ::)
L_ouise
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

L_ouise » Antwort #16 am:

Joah, das Elend in den neudeutschen Hypotheken-Siedlungen ist allgegenwärtig...
Never try to teach a pig to sing. It just wastes your time and annoys the pig.
thomas

Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

thomas » Antwort #17 am:

Die schweizerische FAZ (NZZ) bringt in unregelmässigen Abständen Beiträge zum Garten, in unterschiedlicher Qualität und auch für unterschiedliche Zielgruppen. Im weitesten Sinn können dazu ja auch Artikel im Forschungsteil gehören, die sich mit dem Verhalten der Schnecken befassen oder der mineralischen Zusammensetzung "gewachsener" Böden. Auch bei der Literaturbeilage wird man ab und zu fündig. Und wer den Lokalteil liest, kennt bald alle exotischen Pflanzen in Zürichs Parks und Villengärten. Schliesslich stiess ich im von mir eigentlich verschmähten Sportteil auf einen Beitrag, der sich mit Anlage und Pflege von Stadionrasen auseinandersetzte, und zwar fundiert 8).Daher behaupte ich mal: Wer die Zeitung mit Gärtneraugen liest, wird oft fündig, auch wenn da keine Sonderrubrik "Garten" erscheint.
max.
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

max. » Antwort #18 am:

ja-die nzz ist sowieso die beste deutschsprachige zeitung.gruß
Hortulanus

Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Hortulanus » Antwort #19 am:

Joah, das Elend in den neudeutschen Hypotheken-Siedlungen ist allgegenwärtig...
Wie gut, dass wir hier die besseren Gartenmenschen sind, gell ;)Gärten sind eine Frage des Geschmacks, des Zeitgeistes und der Sachkenntnisse. Last not least aber auch der aufzuwenden Zeit. Wenn ich hier im Forum lese, wie oft Kugel- und sonstwas für den Garten gesucht wird, nach anderen disziplinierten Pflanzen (quadratisch-praktisch-gut) oder mit Leidenschaft nach Pflanzen gestöbert wird, die sich um kaum noch erkennbare Nuancen unterscheiden, erscheint mir unser Ross mitunter etwas arg hoch.Zu den Zeitungen: Den größten Leseranteil dürfte die meinungsbildende Presse unter den Männern haben. Da bei diesen die Gärtner unterrepräsentiert sind, lohnt es sich für die großen Zeitungen nicht, über diese Themenbereiche zu berichten. Bei den Lokalblättchen sieht es da schon anders aus. England hat eine andere Tradition.
max.
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

max. » Antwort #20 am:

@ hortulanus,an den vorgärten stört mich nicht, daß sie anders sind als meiner, sondern daß sie alle gleich sind. die geschmäcker sind eben nicht verschieden. zumindest sehe ich davon nicht viel.gruß
Hortulanus

Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Hortulanus » Antwort #21 am:

Versteh schon, was du meinst.Aber in der Mode bist du oder andere doch auch nicht so wählerisch und folgst Trends. Auch Gärten unterliegen einer Mode. Und wenn es nur die wie bei den Blue Jeans ist: uniform sein.
Equisetum
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Equisetum » Antwort #22 am:

@ hortulanus,an den vorgärten stört mich nicht, daß sie anders sind als meiner, sondern daß sie alle gleich sind. die geschmäcker sind eben nicht verschieden. zumindest sehe ich davon nicht viel.gruß
Was die Gartencenter und Baumärkte halt so hergeben. Darf ja auch nicht so viel Aufwand machen. Wo kämen wir denn hin, wenn sich jeder nächte- und wochenlang in Büchern und im Internet schlaumachen würde? Da kämen ja die (anderen) Hobbies alle zu kurz! Und über was unterhalte ich mich mit meinem Nachbarn, wenn ich den Garten voller seldener Blömsche habe?
Es lebe der Wandel
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Wolfgang
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Wolfgang » Antwort #23 am:

Ist das nicht das Gleiche wie bei Wohnzimmermöbeln und Kleidung und vielem anderen? Unsere Vorstellung bildet sich doch an dem, was angeboten wird, und viele übernehmen halt gern; weil sie nicht die Zeit oder die Kreativität oder die Kraft haben, Eigenes zu entwickeln.Und auffallen, das durften wir lange nicht. Wenn ich bei Regen zu Fuß mit Kleppermantel und Gamaschen unterwegs bin, sehe ich für viele ziemlich komisch aus, auch wenn es nichts Praktischeres gibt.Ich habe mal für eine überregionale Zeitung Garten-Extraseiten gestaltet. Das war vielleicht ein Kampf, bis das Thema durchgesetzt war ...
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Rendel
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Rendel » Antwort #24 am:

Kämpfe, kämpfe, kämpfe!Rendel
Eva

Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Eva » Antwort #25 am:

Naja, ich denke schon, dass gerade in den "besseren" Zeitungen Garten einfach fehlt, weil Gartenkultur in Deutschland nicht wirklich eine intelektuelle Heimat hat. Na klar gibts in der Regionalzeitung die monatliche Kolumne zu den anfallenden Arbeiten oder sonstigen saisonabhängig interessanten themen, manche davon sind gut - aber in eine Süddeutsche, FAZ, Zeit oder Taz würden sie nicht passen. In unserem hiesigen Käsblatt ist sehr häufig zu erkennen, dass es sich nicht um readaktionelle Beiträge handelt, sondern um kaum editierte Veröffentlichungen von Firmenseite (Geranien-Neuheiten, Gartenmesse soundso, der neue geräuscharme Rasenmäher, Herbstzauber für den Friedhof, Gestecke für den Muttertag ...), die platziert werden um Marketing zu betreiben. Man spürt die Absicht und ist verstimmt, schlimmer noch: ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemanden interessiert, es erzeugt höchstens herzliches Desinteresse am Thema Garten. Ab und zu dann noch was herziges vom Schulgarten oder der größte Kürbis des Bezirks. *gähn*
Hortulanus

Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Hortulanus » Antwort #26 am:

Ab und zu dann noch was herziges vom Schulgarten oder der größte Kürbis des Bezirks.
Was den Kürbis angeht, da sind die Engländer absolut führend. Die haben für alles und jedes, was im Garten wächst, irgendeine Ausstellung.Schulgarten ist ein schönes Thema. Zwar ist Garten und Gartenarbeit nicht a priori ein intellektueller Themenbereich (wird er erst, wenn man in die Tiefe geht), aber in den sog. Schulgärten wird, von Ausnahmen einmal abgesehen, die ich gerne mal Kennen lernen möchte, ja allenfalls das Aussäen und Aufziehen von Salatpflanzen vermittelt. Das Vermitteln von Gartenkultur mit den historischen Querverbindungen geschieht doch so gut wie gar nicht. Ich kenne einen Studienrat, der den Schulgarten betreut. Im eigenen Garten null Ahnung. Was soll der, bitte schön, vermitteln?Ist aber auch nicht so wichtig. Das Interesse am Garten entsteht erst mit der eigenen Scholle. Dann aber sucht man die Infos wohl weniger in der FAZ, als in den einschlägigen Fachzeitschriften, von denen man getrost die meisten, ohne sie gelesen zu haben, dem Müll überantorten kann.
Pimpinella
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Pimpinella » Antwort #27 am:

ich denke schon, dass gerade in den "besseren" Zeitungen Garten einfach fehlt, weil Gartenkultur in Deutschland nicht wirklich eine intelektuelle Heimat hat.
Das stimmt schon, außer Goethe und seinem Gingko und seinem Diptam fällt ja kaum einem was zu dem Thema ein. Aber bitter ist es schon. Mich hat, seit ich meinen Garten habe, so richtig die Pflanzensucht gepackt - aber noch nie ist es mir bei einer meiner Leidenschaften so gegangen, dass ich sie publizistisch so wenig verwertet finde. Gärtern ist also nicht hip. Das ist über die Maßen ärgerlich. Da hilft es, wenn man sich beruflicherweis wenigstens eine intellektuelle Zweitheimat leisten kann.
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Wolfgang
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Wolfgang » Antwort #28 am:

... außer Goethe und seinem Gingko und seinem Diptam fällt ja kaum einem was zu dem Thema ein.
Es muss noch komplizierter sein. Unter den deutschen Geistes- und Politgrößen befinden sich genug Gärtner. Hermann Hesse und Konrad Adenauer fallen mir auf Anhieb ein; nur hat letzterer keine Rosen gezüchtet, wie es oft heißt.Von vielen kennt man die gärtnerische Ader nicht. Vor einiger Zeit stieß ich zB darauf, dass der Hamburger Komponist Georg Philipp Telemann (damals weit bekannter als sein Zeitgenosse J.S.Bach) in einem Brief an den Kollegen Uffenbach 1742 gestand, er sei der "Bluhmen-Liebe" verfallen, und beichtete "meine Unersättlichkeit in Hyacinthen und Tulpen, meinen Geiz nach Ranunkeln und und besonders Anemonen und meine Begierde nach den mehresten Zwiebelgewächsen". (Anlass war, dass er versehentlich eine Liste seiner Gartenblumen in einen früheren Brief an Uffenbach gesteckt hatte.) Uffenbach antwortete mit dem Geständnis, dass es ihm genau so gehe. Weitere Kollegen erfuhren davon und outeten sich als Gärtner. Sein Freund Pisendel in Dresden schickte ihm eine Kiste mit "Erdgewächsen", deren Inhalt leider nicht näher überliefert ist, und Georg Friedrich Händel wollte aus London ebenfalls eine Kiste mit Blumen schicken, "von denen mir Kenner dieser Pflanzen versichern, sie seyen auserlesen und von bezaubernder Seltenheyt; wann man mir die Wahrheyt sagt, werden Sie die besten Pflanzen von ganz England erhalten". Sie kam nicht an, aber als Händel vier Jahre später davon erfuhr, brachte er die Sendung erneut auf den Weg.Telemann berichtete übrigens schon 1728, dass sonntags "bey schönem Wetter, als es seither gewesen, die hiesigen Kirchen etwas leer von Menschen (deren sich viele auf ihren Gärten befinden) ..." seien.Offenbar war die Gärtnerei weit verbreitet, aber kaum einer der prominenten Gärtner redete offen darüber, möglicherweise weil die Arbeit als unter dem Stand galt.
Pimpinella
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Re:Die deutsche Tageszeitung und der Garten

Pimpinella » Antwort #29 am:

Wann schreibst du den Artikel, Wolfgang? Und in welcher großen Tageszeitung erscheint er?Was unsere Regierungsmitglieder wohl für Gärten haben? Wenn überhaupt?
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