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Hortensien - Kältefrage (Gelesen 4819 mal)
Moderator: AndreasR
Re: Hortensien - Kältefrage
Hortensien sind winterhart. In der durchgefrorenen Erde überleben sie ja auch. Wichtig ist hier wie bei allen Kübelpflanzen, dass sie bei Sonne, die die Luft schon erwärmt, oben nicht austreiben können, während die gefrorenen Wurzeln kein Wasser ziehen können. Dann vertrocknen sie. Daher dürfen sie mit nichts eingepackt werden, was einen Treibhauseffekt erzeugt.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re: Hortensien - Kältefrage
So einfach ist es dann doch nicht. ;)Erstens wird bei einer ausgepflanzten Hortensie in unseren Breiten wohl kaum der gesamte Wurzelballen durchfrieren sondern nur die oberste Erdschicht.Zweitens gibt es wohl tatsächlich erhebeliche Unterschiede bei der Winterhärte von Hortensien, die wir gemeinhin Hydrangea macrophylla nennen. Sorten, die der Wildform Hydrangea macrophylla f. normalis nahestehen, sind bekannt dafür, dass das Holz im Herbst schlecht ausreift. Und in dem schmalen Küstenstreifen in dem diese Wildform zu finden ist, hat sie es auch nicht nötig, mehr als einige wenige Blütenknospen auszubilden.In viele Gartensorten wurde jedoch vermutlich Hydrangea serrata und/oder Hydrangea serrata var yesoensis eingekreuzt, die aus wesentlich kälteren Regionen stammen. Diese Sorten sind oft daran zu erkennen, dass sie früher im Herbst das Laub verlieren und dass sie am vorjährigen Trieb mehrere Blütenknospen entwickeln können.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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Re: Hortensien - Kältefrage
Ein Jutesack alleine wird sicher nicht ausreichen. Aber er kann die darunter liegende weniger dekorative Noppenfolie verdecken.Was sich mir übrigens nie erschlossen hat, ist dieses Einwickeln von Töpfen. Das mag ja gegen kurzzeitig niedrige Temperaturen hilfreich sein, aber bei dauerhafter Kälte kühlt doch auch mit einem Jutesack drumherum so ein Topf aus.
Liebe Grüße
Ariane
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Ariane
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Re: Hortensien - Kältefrage
Und die soll dann was bewirken? Auch die gibt doch keinen dauerhaften Kälteschutz. Und auch Styropor nicht und auch kein Stroh. Das verzögert doch alles jeweils höchstens die Auskühlung.
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Re: Hortensien - Kältefrage
Dauerhaften Kälteschutz bietet so eine Isolierung nicht (das würde nur ein Heizkabel), wohl aber eine Dämpfung des Temperaturwechsels im Topf, damit das Substrat nicht jede Schwankung der Außentemperatur mitmacht. Das kann den Wurzeln einer Pflanze besonders bei leicht sonnigem Standort schon helfen.
Re: Hortensien - Kältefrage
Jute ist nicht als Kälteschutz gedacht, sondern zum schattieren. Sie hilft dann, wenn Kahlfrost herrscht und man z.B. Rosen abdeckt. Die Wintersonne "dörrt" dann nicht so die neuen Triebe.Und die soll dann was bewirken? Auch die gibt doch keinen dauerhaften Kälteschutz. Und auch Styropor nicht und auch kein Stroh. Das verzögert doch alles jeweils höchstens die Auskühlung.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
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Re: Hortensien - Kältefrage
Die Funktion von Jute und Schilfmatten für die Schattierung ist mir schon klar. Ich bin aber immer wieder irritiert über die Hinweise in Zeitschriften, Gartensendungen und anderswo, dass das Einwickeln der Kübel und das Unterlegen von Styroporplatten das Durchfrieren derselben verhindern soll. Das halte ich für Käse.
Re: Hortensien - Kältefrage
Nun ja, da ich auf dem Balkon quasi nix aus dem früheren Garten auf Dauer halten und übern Winter bringen konnte, hast Du vermutlich recht
Wenns nicht durchfrieren soll, dann muss mans halt rein nehmen.

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Re: Hortensien - Kältefrage
Ich glaube auch, dass Schattierung das A und O ist.Ich hab 3 Hortensien an der Nordseite unseres Hauses in Tontöpfen auf dem Pflaster. Das sind ziemlich winterharte (You&Me, glaube ich).Da gibt es im Winter keine Sonne.Im ersten Jahr hab ich die Töpfe in Luftpolsterfolie eingewickelt und drüber Jute gepackt. Die Triebe waren in Rosenhauben eingepackt.Hab ich gut über den Winter gebracht mit dem einen Nachteil, dass die Tontöpfe durch die sich ansammelnde Feuchtigkeit unter der Folie abgesplittert sind.Seitdem packe ich in Kokosmatten und Jute (2 Schichten) ein, die Triebe der Pflanzen bleiben inzwischen frei, da für Hauben zu umfangreich. Ich klemm die Kokosmatte auch unter den Topf wegen des Pflasters.Ich lass es draufregnen, draufschneien und hab bisher noch keine Ausfälle gehabt, obwohl die Töpfe sicher durch die Feuchtigkeit durchgefroren sind und es letztes Jahr sehr viel geschneit und gefroren hat.
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Re: Hortensien - Kältefrage
Einst von einem sehr gescheiten Herrn gelernt und ich find`s sehr einleuchtend:Luftpolsterfolie sowie Styropor als Schutz des Topfes haben beide den Effekt, dass dieser 1-2 Tage später durchfriert in einer längeren Kälteperiode. Wird es dann allerdings wieder wärmer, so bleibt der Topf dann auch länger isoliert, also durchgefroren. Wenn die Pflanze dann oberirdisch wieder zu arbeiten beginnt kann das Einpacken eine mögliche Mitursache einer (zu vermeidenden) Frosttrocknis sein.Neben dem schon erwähnten guten Platz (schattig, windgeschützt) decke ich meine Topflinge mit einer guten Schicht Laub auf der Erdoberfläche ab (und mache damit gute Erfahrungen).Vielleicht steht momentan ein Weihnachtsbaum zur Verfügung. Dann könnte man auch dessen Äste für die Abdeckung gebrauchen, was auf einem Balkon wohl etwas praktischer ist als Laub.Ich bin aber immer wieder irritiert über die Hinweise in Zeitschriften, Gartensendungen und anderswo, dass das Einwickeln der Kübel und das Unterlegen von Styroporplatten das Durchfrieren derselben verhindern soll. Das halte ich für Käse.
Re: Hortensien - Kältefrage
Was dikutieren wir hier eigentlich? Über Winterschutz für einen kurzfristig einsetzenden und wieder vorbeigehenden Frost über eine lang andauernde sibirische Frostperiode.Bei letzterer würde ich auch empfehlen, im Kübel gehaltene Hortensien halbwegs frostfrei zu überwintern. Aber für ein frostiges Wochenende halte ich einen Schutz mit Luftpolsterfolie oder einfach in einen Karton mit Verpackungschips durchaus für sinnvoll, wenn man keinen anderen Platz hat.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re: Hortensien - Kältefrage
Wenn es sich nur um ein frostiges Wochenende handelt wird das die Hortensie sowieso uneingepackt überstehen. Bei einem sibirischen Winter wird Folie etc. nichts bringen. Also stimme ich Hausgeist zu, die Einpackerei ist eigentlich Käse.Betr. frostfreier Überwinterung hat nicht jeder geeignete Innenplätze oder ein Gewächshaus, und man sucht nach den besten Methoden, wie eine Überwinterung draussen (mit den dafür geeigneten Pflanzen) funktionieren kann. Gegen extreme Ausnahmewinter kann man sich nicht wappnen. Indem man den geeigneten Überwinterungsplatz sucht oder wie in der Anfangsfrage vorgestellt auf einem Balkon schafft (Windschutz und Beschattung) hat man eine gute Ausgangssituation und kann sich die Einpackerei schlicht sparen.
Re: Hortensien - Kältefrage
Ich habe es so verstanden, dass es nur den Balkon gibt. Ich würde sie einpacken wie eine empfindliche Kübelpflanze und vor Sonneneinstrahlung schützen. Bei Frostfreiheit gießen. Nichts zu tun, brächte ich nicht fertig und halte ich auch nicht für richtig. Ob die den Kälteeinbruch jetzt überlebt hat, muss man sehen. Ich drücke die Daumen!Gegen extreme Ausnahmewinter kann man sich nicht wappnen. Indem man den geeigneten Überwinterungsplatz sucht oder wie in der Anfangsfrage vorgestellt auf einem Balkon schafft (Windschutz und Beschattung) hat man eine gute Ausgangssituation und kann sich die Einpackerei schlicht sparen.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re: Hortensien - Kältefrage
Etwas zu tun lässt einen in kalten Winternächten etwas besser schlafen.Nichts zu tun, brächte ich nicht fertig

- Callis
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Re: Hortensien - Kältefrage
Nun habe ich den Hortensientopf doch erstmal ins kühle Treppenhaus reingeholt, weil der Frost noch ein paar Nächte anhalten soll. Wenn er sich dann erwärmt hat und aufgetaut ist, werde ich ihn gründlich wässern. Danach bekommt er einen Wickel aus Noppenfolie. Hoffentlich hält er durch. Die Blätter sehen derzeit aus wie Tiefkühlblattspinat. 

Um tolerant zu sein, muß man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. (Umberto Eco)
Mistakes are the portals of discovery. (James Joyce)
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