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Hortensien - Kältefrage (Gelesen 4818 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Callis
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Hortensien - Kältefrage

Callis »

Bei meiner endgültigen Aufgabe des Lehmgartes im letzten Sommer wollte ich die Hortensie You & Me "Together" nicht zurück lassen.Auf den Rat von Troll13 hin habe ich sie mitten in der Saison total auf 10cm zurück geschnitten, ausgegraben, getopft und mitgenommen.Vier Wochen später hatte sie sich von dem Schreck erholt und fing munter an wieder auszutreiben. Sie entwickete sich zu einem hübschen kleinen Strauch mit sehr grünen Blättern, die - anders als bei den ausgepflanzten Hortensien im Sandgarten - im Herbst nicht abfielen.Nun haben wir seit gestern Frost, heute Nacht auch auf dem Balkon, wo die Hortensie z.Zt. steht, minus 9°. Und jetzt sehen die Blätter zusammengerollt und dunkelgrün glasig gefroren aus. Was soll ich mit ihr tun? Ein Gewächshaus oder einen kühlen hellen Raum habe ich nicht.Nächster Tage soll es wieder wärmer (über 0°) werden.
Um tolerant zu sein, muß man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. (Umberto Eco)
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bristlecone

Re: Hortensien - Kältefrage

bristlecone » Antwort #1 am:

Die Blätter sind hin, evtl. auch die Triebspitzen, das schadet aber der Pflanze nicht weiter.Stell den Topf wenn möglich in eine möglichst schattige und möglichst windgeschützte Ecke, und leg in jedem Fall etwas zum Schattieren und als Windschutz drauf, Vlies oder einen Jutesack oder etwas Ähnliches, was luftig ist, nicht schwarze Folie.
Irm
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Re: Hortensien - Kältefrage

Irm » Antwort #2 am:

Die Erde im Topf sollte auch möglichst nicht komplett durchfrieren, Luftpolsterfolie um den Topf wäre hilfreich und auf Styropor stellen, falls Du was da hast.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
bristlecone

Re: Hortensien - Kältefrage

bristlecone » Antwort #3 am:

Luftpolsterfolie um den Topf wird nicht schaden.Dieses Auf-Styropor-Stellen von Töpfen halte ich für nutzlos. Dahinter steht die irrige Vorstellung, der Boden würde irgendwie Kälte in den Topf leiten.
Floris
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Re: Hortensien - Kältefrage

Floris » Antwort #4 am:

Es ist richtig, dass die Erde möglichst nicht durchfrieren sollte. Deshalb solltest du den Topf auf den Erdboden stellen und eine isolierende Haube mit Luftraum drunter drüber decken.Luftpolsterfolie um den Topf bringt dann keinen weiteren Vorteil. Styropor unter dem Topf ist kontraproduktiv, da der Boden Wärme liefert und nicht entzieht.
gardener first
Zausel

Re: Hortensien - Kältefrage

Zausel » Antwort #5 am:

... der Boden würde irgendwie Kälte in den Topf leiten.
Genau, das ist grundfalsch. ;)Die Restwärme verzieht sich nämlich in den kalten Boden, sollte er durchfrieren.... und auf dem Balkon wird der Boden auch bei bestem Willen bei Minustemperaturen keine Wärme liefern.
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Staudo
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Re: Hortensien - Kältefrage

Staudo » Antwort #6 am:

Freilandgärtner haben in kalten Wintern die Erfahrung gemacht, dass getopfte Pflanzen auf gewachsenem Boden am wenigsten Schäden hatten und auf Bims die meisten. Je besser der Untergrund isoliert, desto weniger „Wärme“ wird nach oben durchgelassen. ;)
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Silvia
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Re: Hortensien - Kältefrage

Silvia » Antwort #7 am:

Wie groß ist der Topf denn? Kleine Töpfe wird man nicht vor dem Durchfrieren schützen können, wenn es richtig kalt wird.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Zausel

Re: Hortensien - Kältefrage

Zausel » Antwort #8 am:

... Je besser der Untergrund isoliert, desto weniger „Wärme“ wird nach oben durchgelassen. ;)
Da bin ich ja beruhigt, der Beton des Balkons kann ja die Wärme gut leiten. ;)
Callis hat geschrieben:... auf dem Balkon, wo die Hortensie z.Zt. steht ...
Durchaus möglich, daß der Topf schon durchgefroren ist.
Irm
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Re: Hortensien - Kältefrage

Irm » Antwort #9 am:

Es ist richtig, dass die Erde möglichst nicht durchfrieren sollte. Deshalb solltest du den Topf auf den Erdboden stellen und eine isolierende Haube mit Luftraum drunter drüber decken.Luftpolsterfolie um den Topf bringt dann keinen weiteren Vorteil. Styropor unter dem Topf ist kontraproduktiv, da der Boden Wärme liefert und nicht entzieht.
Der Topf steht auf einem Balkon ;)sorry Zausel, erst geschrieben, dann gelesen ;)
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Floris
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Re: Hortensien - Kältefrage

Floris » Antwort #10 am:

Deshalb schrieb ich, der Topf sollte besser auf dem Erdboden stehen. Für den Fall dass die Kälte anhalten sollte ist Balkon nicht gut, es sei denn man kann rundum isolieren wie eine Thermoskanne.@Irm: ja habe ich auch gerade nochmal nachgelesen.
gardener first
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Silvia
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Re: Hortensien - Kältefrage

Silvia » Antwort #11 am:

Sie hat aber nur einen Balkon. ;)
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Zausel

Re: Hortensien - Kältefrage

Zausel » Antwort #12 am:

... es sei denn man kann rundum isolieren wie eine Thermoskanne. ...
Denkbar ist, daß eine schlecht (noch nicht so intensiv) gedämmte Wand ein wenig Wärme liefern könnte.Wenn es so ist, könnte man die Isolierung (an allen Seiten dicht) bis an die Wand führen und dieser die Wärmelieferung überlassen.
troll13
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Re: Hortensien - Kältefrage

troll13 » Antwort #13 am:

Viel mehr als den Topf isolieren, die Pflanze zusammenbinden und mit einem dünnen Vlies einwickeln wird man im Augenblick wohl nicht machen konnen. Und das scheint mir auch das Wichtigste.Together gehört zu den Hydrangea macrophylla, die nach meiner Erfahrung wirklich remontieren also bis in den Herbst neue Blüten nachschieben.Daher muss sie auch am unteren Triebteil Blütenknospen ausbilden. Wenn nicht ausgereifte Triebspitzen erfrieren, dürfte es also nicht so schlimm werden, sofern der Wurzelballen nicht komplett durchfriert.Bei meinen Hortensien, die ich über Winter in mein kleines Gewächshaus stelle, waren die Töpfe in manchen Wintern jedoch auch schon über Tage scheinbar Eisklötze. Totalausfälle habe ich hier jedoch noch nicht festgestellt.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Henki

Re: Hortensien - Kältefrage

Henki » Antwort #14 am:

... es sei denn man kann rundum isolieren wie eine Thermoskanne. ...
Denkbar ist, daß eine schlecht (noch nicht so intensiv) gedämmte Wand ein wenig Wärme liefern könnte.Wenn es so ist, könnte man die Isolierung (an allen Seiten dicht) bis an die Wand führen und dieser die Wärmelieferung überlassen.
Es macht hier eine Menge aus, wenn ich Töpfe dicht an die Hauswand stelle und eine große Pappe (aufgeschnittener Karton) davorstelle. Was sich mir übrigens nie erschlossen hat, ist dieses Einwickeln von Töpfen. Das mag ja gegen kurzzeitig niedrige Temperaturen hilfreich sein, aber bei dauerhafter Kälte kühlt doch auch mit einem Jutesack drumherum so ein Topf aus. ???
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