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Supermarktäpfel (Gelesen 4945 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Malvegil
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Re: Supermarktäpfel

Malvegil » Antwort #15 am:

Die Theorie mit der Fettleber wegen der natürlichen Wachse der Schale (http://forum.garten-pur.de/index.php/to ... msg2571674) halte ich für ein internetverbreitetes Gerücht -- gibts dafür einen handfesten Beleg? Ansonsten kann ich damit kontern, gelesen zu haben, daß das Wachs eine sehr nützliche Funktion für die Verdauung hat, es läßt den Darminhalt besser rutschen. Zwei oder drei Äpfel am Tag mit Schale sind sicher nicht zuviel.Nachtrag: Udo Pollmer behauptet das mit der Fettleber auch, "mit diesem Wachs kommt nicht jeder Stoffwechsel zurecht" (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40788905.html), aber selbst wenn das so wäre, betrifft es wohl eher nur einzelne Fälle, sozusagen eine Apfelschalenwachs-Unverträglichkeit. Aber vielleicht gehört es auch ins Reich der urban legends.
bristlecone

Re: Supermarktäpfel

bristlecone » Antwort #16 am:

Die Theorie mit der Fettleber wegen der natürlichen Wachse der Schale (http://forum.garten-pur.de/index.php/to ... msg2571674) halte ich für ein Gerücht -- gibts dafür einen handfesten Beleg?
Nein.
Malvegil hat geschrieben:Ansonsten kann ich damit kontern, gelesen zu haben, daß das Wachs eine sehr nützliche Funktion für die Verdauung hat, es läßt den Darminhalt besser rutschen.
Nein.Das Wachs auf der Schale von Äpfeln ist für den Menschen schlicht und einfach irrelevant. Mit Ausnahme des optischen Effekts, den ein "so schön glänzend" polierter Apfel offensichtlich für viele Menschen hat.
Malvegil
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Re: Supermarktäpfel

Malvegil » Antwort #17 am:

"Wissen" von diesem Kaliber (Fettleber durch Fruchtwachs) ist ja sehr verbreitet, insbesondere was Nahrung und Medizinisches betrifft. Ich frage mich da, warum solche "Erkenntnisse" auf so fruchtbaren Boden fallen und endlos weiter kolportiert werden. Kann es sein, daß viele Menschen, die sich für aufgeklärt halten, die Widerlegung einer alten Gewißheit (wie: Obst ist gesund) schon automatisch für einen Erkenntnisgewinn halten, auch wenn keine anständigen empirischen Nachweise mitgeliefert werden? Hauptsache, "kritisch" gegen den Mainstream? (Sorry, off topic!!)Um auch etwas zum Thema beizutragen: Topaz esse ich recht gerne, auch aus dem Supermarkt. Die Bioladen-Äpfel werden nach meiner Beobachtung oft schneller mehlig -- weniger professionelle Lagerung? Mit persönlich läge die Situation der Supermarktbirne aber viel mehr am Herzen: ich liebe reife, saftige, aromatische Birnen, und das Angebot ist fast immer einfach nur ein Trauerspiel -- unreif, steinhart, nach zwei Tagen mehlig.
bristlecone

Re: Supermarktäpfel

bristlecone » Antwort #18 am:

Kann es sein, daß viele Menschen, die sich für aufgeklärt halten, die Widerlegung einer alten Gewißheit (wie: Obst ist gesund) schon automatisch für einen Erkenntnisgewinn halten, auch wenn keine anständigen empirischen Nachweise mitgeliefert werden? Hauptsache, "kritisch" gegen den Mainstream?
"Hauptsache kritisch" trifft meiner Meinung nach zu, und diese Sichtweise treibt die seltsamsten Blüten, die auch hier im Forum immer wieder zu bewundern sind.Und was Birnen angeht, kann ich dir auch nur zustimmen. Geschmacklich und von der Reife her gute Birnen gibt's selten. Könnte auch daran liegen, dass die sich nicht so gut wie Äpfel durch entsprechende Lagerung frisch halten lassen.
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Tara2
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Re: Supermarktäpfel

Tara2 » Antwort #19 am:

Bei vielen Äpfeln muss man inzwischen auch damit rechnen, dass sie mit 1-MCP (Smartfresh) behandelt sind. In diesem Fall stellen sie die Nachreife völlig ein, da die Poren der Äpfel durch die Moleküle des MCPs verschlossen werden. Der Apfel kann, selbst nach der Auslagerung, nicht mehr atmen. Hiermit werden vor allem ausländische Äpfel und moderne Sorten behandelt. Wenn ich wirklich mal Äpfel auf dem Wochenmarkt kaufe (wir haben sehr viel Äpfel selber), frage ich inzwischen immer nach, ob die Äpfel behandelt sind. Die Behandlung mit MCP ist nicht kennzeichnungspflichtig.
In einer Fernsehsendung über Äpfel, die ich einmal gesehen habe, hat ein Ernährungswissenschaftler die so behandelten Äpfel als "schöne Leichen" bezeichnet!
bristlecone

Re: Supermarktäpfel

bristlecone » Antwort #20 am:

Das klingt zwar prägnant, ist aber genauer betrachtet Unsinn.
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zwerggarten
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Re: Supermarktäpfel

zwerggarten » Antwort #21 am:

schöne leichen – guten appetit! :o ;Dbrissel, du bist zu sachlich. :P >:( ;)
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Eva

Re: Supermarktäpfel

Eva » Antwort #22 am:

Mir persönlich läge die Situation der Supermarktbirne aber viel mehr am Herzen: ich liebe reife, saftige, aromatische Birnen, und das Angebot ist fast immer einfach nur ein Trauerspiel -- unreif, steinhart, nach zwei Tagen mehlig.
Ja. Und nicht nur das, einen guten Teil des Jahres gibt es nur Südamerikanische Birnen hier in den Supermärkten, was einen Kontinent weit fahren muss, kaufe ich in der Regel nicht (ab und zu mal eine Ananas). Letzte Woche hab ich ein paar wirklich gute italienische erwischt, ohne Sortenbezeichnung.
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Staudo
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Re: Supermarktäpfel

Staudo » Antwort #23 am:

Ich mag 'Golden Delicious'. Madame bringt mir immer extra welche mit. :-[
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cydorian
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Re: Supermarktäpfel

cydorian » Antwort #24 am:

Ich habe die Frage so verstanden, wieviel und wie lange man Selbstversorgung hinbekommt und ob die Liebe zu Äpfel so weit geht, dass man auch zu Supermarktäpfeln greift. Und ob diese Supermarktäpfel, überdurchschnittlich oft gegessen, Probleme mit Pflanzenschutzmitteln haben.Die Pflanzenschutzmittelfrage kommt oft. Bewiesen ist, dass Bioäpfel keine oder nur sehr geringe Rückstände aufweisen. Rückstände bei konventionell angebauten Äpfeln liegen fast immer deutlich unter den Grenzwerten. Wer dem also nicht traut, soll zu Bioäpfeln greifen. Wer dem traut, kann bedenkenlos auch bei konventionellen Äpfeln zugreifen. Es ist eine Glaubenssache. Wie bei vielem bringt die Betrachtung eines einzelnen Lebensmittel keine Erkenntnisse. Die Summe aus allem machts. Viele kleine Drinks machen auch besoffen :-)Baut einfach so viel wie möglich selber an, dann wisst ihr besser, was ihr esst.
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Re: Supermarktäpfel

Rieke » Antwort #25 am:

Ja. Und nicht nur das, einen guten Teil des Jahres gibt es nur Südamerikanische Birnen hier in den Supermärkten, was einen Kontinent weit fahren muss, kaufe ich in der Regel nicht (ab und zu mal eine Ananas). Letzte Woche hab ich ein paar wirklich gute italienische erwischt, ohne Sortenbezeichnung.
Wenn man den CO2-Ausstoß betrachtet, sind lange im Kühlhaus gelagerte einheimische Äpfel nicht besser als importierte aus Neuseeland. Bei Birnen aus Argentinien dürfte das ähnlich sein.Ich kaufe allerdings weder Äpfel aus Übersee noch Supermarktäpfel, ich finde die Sorten alle langweilig. Leider haben die hiesigen Bioläden mittlerweile das gleiche Sortiment wie die Supermärkte. In guten Apfeljahren ist das kein Problem, ich habe noch eigene Äpfel im Keller. Ab April wird es schwierig, eigenes Obst habe ich dann höchsten im TK, der Garten liefert nur Rhabarber.
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Re: Supermarktäpfel

dmks » Antwort #26 am:

Den Unterschied in der CO2-Bilanz macht nicht die Herkunft des Apfels ;) Da ist es wirklich ein geringer Unterschied zwischen Neuseeland und Schiffstransport gegenüber Kühlhaus-Lagerung in Deutschland. (Erzeugung, Transport oder Lagerdauer)Den wirklich prägnanten CO2-Unterschied macht es ob Du mit dem Auto oder Fahrrad Deine Äpfel kaufen fährst!
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Thüringer
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Re: Supermarktäpfel

Thüringer » Antwort #27 am:

Ich habe die Frage so verstanden, wieviel und wie lange man Selbstversorgung hinbekommt und ob die Liebe zu Äpfel so weit geht, dass man auch zu Supermarktäpfeln greift. Und ob diese Supermarktäpfel, überdurchschnittlich oft gegessen, Probleme mit Pflanzenschutzmitteln haben.Die Pflanzenschutzmittelfrage kommt oft. Bewiesen ist, dass Bioäpfel keine oder nur sehr geringe Rückstände aufweisen. Rückstände bei konventionell angebauten Äpfeln liegen fast immer deutlich unter den Grenzwerten. Wer dem also nicht traut, soll zu Bioäpfeln greifen. Wer dem traut, kann bedenkenlos auch bei konventionellen Äpfeln zugreifen. Es ist eine Glaubenssache. Wie bei vielem bringt die Betrachtung eines einzelnen Lebensmittel keine Erkenntnisse. Die Summe aus allem machts. Viele kleine Drinks machen auch besoffen :-)Baut einfach so viel wie möglich selber an, dann wisst ihr besser, was ihr esst.
Besser kann man es nicht formulieren; wir verhalten uns genau so.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
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Re: Supermarktäpfel

Tara2 » Antwort #28 am:

Es kommt halt auch ganz stark auf die Apfelsorten und die Lagermöglichkeiten an die zur Verfügung stehen! Wir haben z.B. immer noch etliche Ontario und Rheinische Bonäpfel die immer noch sehr gut sind. Die anderen Sorten vergehen so langsam und schmecken zumeist auch nicht mehr. Der rote Eiserapfel soll sich ja in Erdmieten bis zu 2 Jahren lagern lassen. Sowie meine Veredlung vom letzten Jahr genügend trägt werde ich das mal testen. Vor allem würde ja so eine Erdmiete den Platzbedarf an kühlem Lagerraum im Haus verkleinern.
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Zuccalmaglio
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Re: Supermarktäpfel

Zuccalmaglio » Antwort #29 am:

Das mit dem Roten Eiser und bis zu zweijähriger Lagerzeit in der Erdmiete geistert schon seit Jahrzehnten durch die Literatur und Gespräche.Ich selber habe damit keine Erfahrungen, bin aber auch schon seit Jahrzehnten skeptisch und kann mir das nur schwer vorstellen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das eher eine Legende ist.Ich wünschte, dass würde mal jemand professionell testen/untersuchen .
Tschöh mit ö
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