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thuja hat geschrieben: ↑10. Aug 2022, 12:50 Wenn Bäume dicke Stämme haben nehmen sie im Stammnahen Bereich nur sehr begrenzt Wasser auf. Das Wasser wäre außerhalb der Kronentraufe deutlich gewinnbringender eingesetzt.
Eintropfendes Wasser breitet sich nach unten kegelförmig aus, wie ein kopfstehender Trichter aussieht. Jeder Tropfen hätte ja theoretisch die Möglichkeit senkrecht oder in eine x-beliebige Richtung im 360°-Kreis zu versickern, in Summe entsteht so ein Sickerwasserkegel.
Man kann da von einem schrägen 45°-Winkel nach unten ausgehen. Frischgepflanzte Jungbäume haben ihre Wurzeln im Ballen oder in Ballennähe, da genügt eine Tropfstelle. Bei länger schon eingesetzten Flachwurzlern wird man eher mehrere Tropfstellen benötigen.
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
An einem größeren Baum funktioniert es recht gut. Man merkt das auch an der Sickergeschwindigkeit. Wenn der Sack nicht gut auf seiner durchlässigen Unterseite steht, dauert es viel länger, bis er sich leert.
Ich werde wohl noch ein paar von den teuren Säcken bestellen. Die billigen scheinen bei kleineren Bäumen ok zu sein.
Bristlecone hat geschrieben: ↑10. Aug 2022, 13:55 Diese Lösung wär auch mein Vorschlag, Eisenstange oder Holzpfahl (den man aber derzeit kaum in den Boden kriegt) und ggf. den Wassersack mit Hilfe der beiden Schlaufen oben fixieren. Es sieht wohl kaum hässlicher aus als ein Gehölz mit verdorrtem Laub und abgestorbenen Trieben.
Ich wüßte nicht so recht, wo ich die Stange einschlagen sollte. In den Berliner Boden würde man sie schon rein bekommen, aber die Kirsche hat unter ihrer Krone dicke, flach verlaufende Wurzeln. Mir wäre das Risiko viel zu groß, die Wurzeln zu beschädigen.
Das Bild von dem Kirschbaum ist ein paar Jahre alt, aber da sieht man die Situation recht gut.
Bewässern der Fläche unter dem Baum haben wir versucht, daher ist das Gras dort aktuell unanständig grün. Bei der Kirsche kommt von dem Wasser wohl nur ein kleiner Teil an. Die Bäume in ihrer Nachbarschaft haben auch Bewässerungssäcke bekommen, vielleicht nützt es was.
Lady hat geschrieben: ↑10. Aug 2022, 15:21 Wo kann man solche Säcke kaufen? Bei einigen rel. neu gepflanzten Bäumen wäre das eine echte Erleichterung.
Zu einer Bezugsquelle habe ich im Eingangspost verlinkt. Der Händler hat nicht nur die billigen Säcke, er verkauft auch die teuren Treegator.
. Danke, das hatte ich schon gefunden. Mir wäre halt ein Handelsunternehmen, wo man es vor Ort kaufen kann, lieber. Bei Obi fand ich was, allerdings mit 75 Liter. Das wird für meine jungen Bäume schon zu schwer sein?
Pfahl... hmmm... es sind keine dicken Profipfähle, eher einige cm dicke Holzstöcke. Wenn auch unser Obi solche Säcke hat, kann ich einmal einen ausprobieren. ::)
Ich wollte schon seit einiger Zeit unsere Erfahrungen mit den 2 verschiedenen Qualitäten der Bewässerungssäcke ergänzen. Ihren Job haben beide auch in diesem Sommer soweit getan. Den Bäumen hat es gut getan, die große Kirsche war in diesem Jahr weniger schütter belaubt, die bisher langsam wachsenden jungen Apfelbäume haben zugelegt. Ein Sack, soweit ich mich erinnere ein teurer Treegatorsack, hat sehr lange gebraucht, um das Wasser zu versickern. Auch die Treegatorsäcke hingen unter der Kirsche haltlos herum. In der Hinsicht war kein Unterschied zwischen den beiden Produkten erkennbar.
Heute ist GG endlich dazu gekommen, für diesen Winter die Säcke abzubauen. Einer der billigen Säcke hatte in der Standfläche ein Loch, ein Grund dafür war nicht erkennbar, also kein spitzer Zweig oder so. Bei einigen Bäumen, größeren, die zwei Säcke bekommen hatten, hat jemand (Ameisen? Regenwürmer?) Erde angehäuft.
Ein junger Apfelbaum hat bis zu einer Höhe von bestimmt 15cm Wurzeln gebildet. Ein Bild davon zeige ich morgen. Wir haben etwas ratlos darauf geguckt. Ist es sinnvoll, diese Wurzeln abzuschneiden? Oder abwarten, was passiert?
Im Apfelanbau sind solche Luftwurzeln eine Eintrittspforte für Stammkrankheiten, die evtl. ein Absterben zur Folge haben. (Wenn es ganz dumm läuft)
Was die Bewässerungssäcke bei größeren Bäumen an Nutzen bringen sollen ist mir unklar. Die Wurzeln, die das Wasser aufnehmen, sind die Feinwurzeln am äußeren Rand der Kronentraufe und darüber hinaus. Dort kommt das Wasser von den Säcken eher nicht hin, wenn sie nur am Stamm befestigt werden. Hier sorgen sie, siehe oben, eher für Stammkrankheiten.
Die tiefreichenden Wurzeln von Bäumen dienen nicht nur der Verankerung, sondern natürlich auch der Wasseraufnahme. Mit der Bewässerung der Wiese fördert man vor allem das Gras. Das langsam versickernde Wasser der Säcke gelangt in tiefere Bodenschichten und breitet sich auch seitlich etwas aus. Sicher wäre es für den Kirschbaum gut, über seinen gesamten Wurzelbereich mehr Wasser im Boden zu haben, aber die Säcke haben ihm geholfen.
Das stimmt wohl. Und zu geringe Gaben fördern immer nur das Gras. Um die tiefergehenden Haltewurzeln zu erreichen ist dann eben nicht nur eine Füllung der Säcke notwendig, sondern das Wasser muss tatsächlich über eine größere Tiefe erhalten oder aufgefüllt werden. Ein Schlauch halb aufgedreht über eine halbe Stunde bis Stunde bringt ähnliche Effekte. Unter 150 Liter ist bei mir in solchen Fällen keine Gabe.
in Extremsituationen sind Säcke für Jungbäume sicher gut ich hatte mal ein Projekt bearbeitet, da gabs ca. 60 Jungbäume in der Landschaft
der Gärtner ging ein paar Mal mit einem Wasserfass durch, Gießringe waren eher so lala, die Säcke gabs da noch nicht, einige sind einfach vertrocknet bzw waren stark geschädigt nach dem SOmmer
der Vorteil im Alltag scheint mir, dass schnell eine relativ große Menge Wasser deponiert werden kann, die dann langsam einsickert, bei Lehmboden auch in seitliche Richtung
wenn ich seit einiger Zeit ältere, eingewurzelte Bäume seh mit so einem SAck am Stammfuß, schätze ich auch, dass es jemand gut gemeint hat, aber viel bringen tuts da nicht, wie von anderen angemerkt.
im Privatgarten gibts ja schon die Möglichkeit, da einen Schlauch mit Brause hizulegen, mit laufendeTimer, dann kann man den auch 1-2x bewegen, damit der Kronenbereich großzügig gewässert wird.
der Teufel steckt immer im Detail, bei ganz frischen Bäumen ist der Beutel uU lebensrettend, die Wassermenge muss halt stimmen.
Pilzrisiko hab ich auch schon gefürchtet, ich finde auch diese Kokosmatten (Mulchscheibe, Unkrautschutz) bedenklich, wenn die um den STamm getütert sind, ständig auf der Rinde aufliegen und ein Abtrocknen der Rinde verhindern
Standard-Bewässerungssäcke haben 60 Liter Inhalt. Werden die wöchentlich gefüllt, schließlich ist es gut zu sehen, wenn sie leer sind, bekommen die Bäume in der Woche zielgenau 60 Liter Wasser. Das würde man mit Gießkanne, Schlauch oder Wasserfass kaum so konsequent durchziehen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck