News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Bewässerungssäcke (Gelesen 4434 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #15 am:

Lady hat geschrieben: 10. Aug 2022, 15:21
Wo kann man solche Säcke kaufen? Bei einigen rel. neu gepflanzten Bäumen wäre das eine echte Erleichterung.


Zu einer Bezugsquelle habe ich im Eingangspost verlinkt. Der Händler hat nicht nur die billigen Säcke, er verkauft auch die teuren Treegator.
Chlorophyllsüchtig
Microcitrus
Beiträge: 1432
Registriert: 25. Nov 2021, 13:45
Wohnort: Wels, Oberösterreich / Veli Losinj, Kroatien
Region: Voralpenland / mediterran
Höhe über NHN: 400 / 50
Bodenart: 50cm sandiger Humus, darunter 12m Schotter / Karst
Winterhärtezone: 6a: -23,3 °C bis -20,5 °C
Kontaktdaten:

Zauberspruch für Häckselnde: Schnittgut, Ast und Zweiglein werde schneller so zu Mulch und Erde, häcks-häcks

Re: Bewässerungssäcke

Microcitrus » Antwort #16 am:

thuja hat geschrieben: 10. Aug 2022, 12:50
Wenn Bäume dicke Stämme haben nehmen sie im Stammnahen Bereich nur sehr begrenzt Wasser auf. Das Wasser wäre außerhalb der Kronentraufe deutlich gewinnbringender eingesetzt.


Eintropfendes Wasser breitet sich nach unten kegelförmig aus, wie ein kopfstehender Trichter aussieht. Jeder Tropfen hätte ja theoretisch die Möglichkeit senkrecht oder in eine x-beliebige Richtung im 360°-Kreis zu versickern, in Summe entsteht so ein Sickerwasserkegel.

Man kann da von einem schrägen 45°-Winkel nach unten ausgehen. Frischgepflanzte Jungbäume haben ihre Wurzeln im Ballen oder in Ballennähe, da genügt eine Tropfstelle. Bei länger schon eingesetzten Flachwurzlern wird man eher mehrere Tropfstellen benötigen.
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #17 am:

Ich ergänze mal mit ein paar Bildern.

So sieht der Billig-Sack an einem kleinen Baum aus. Er steht aufrecht, nur wenig überhängender Bauch, vielleicht 5 Liter.
Dateianhänge
Sack_1.jpg
Chlorophyllsüchtig
Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #18 am:

An einem größeren Baum funktioniert es recht gut. Man merkt das auch an der Sickergeschwindigkeit. Wenn der Sack nicht gut auf seiner durchlässigen Unterseite steht, dauert es viel länger, bis er sich leert.
Dateianhänge
Sack_2.jpg
Chlorophyllsüchtig
Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #19 am:

Im Gegensatz die Situation an der Kirsche. Hier lungern die Säcke haltlos rum.
Dateianhänge
Sack_3.jpg
Chlorophyllsüchtig
Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #20 am:

Ich werde wohl noch ein paar von den teuren Säcken bestellen. Die billigen scheinen bei kleineren Bäumen ok zu sein.

Bristlecone hat geschrieben: 10. Aug 2022, 13:55
Diese Lösung wär auch mein Vorschlag, Eisenstange oder Holzpfahl (den man aber derzeit kaum in den Boden kriegt) und ggf. den Wassersack mit Hilfe der beiden Schlaufen oben fixieren.
Es sieht wohl kaum hässlicher aus als ein Gehölz mit verdorrtem Laub und abgestorbenen Trieben.

Ich wüßte nicht so recht, wo ich die Stange einschlagen sollte. In den Berliner Boden würde man sie schon rein bekommen, aber die Kirsche hat unter ihrer Krone dicke, flach verlaufende Wurzeln. Mir wäre das Risiko viel zu groß, die Wurzeln zu beschädigen.

Das Bild von dem Kirschbaum ist ein paar Jahre alt, aber da sieht man die Situation recht gut.

Bewässern der Fläche unter dem Baum haben wir versucht, daher ist das Gras dort aktuell unanständig grün. Bei der Kirsche kommt von dem Wasser wohl nur ein kleiner Teil an. Die Bäume in ihrer Nachbarschaft haben auch Bewässerungssäcke bekommen, vielleicht nützt es was.
Dateianhänge
Kirsche.jpg
Chlorophyllsüchtig
Benutzeravatar
Lady Gaga
Beiträge: 4365
Registriert: 6. Okt 2020, 19:30
Wohnort: Nähe Eisenstadt
Region: Wulkatal nahe Neusiedler See
Höhe über NHN: 130m ü.A.
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Lady Gaga » Antwort #21 am:

Rieke hat geschrieben: 10. Aug 2022, 15:57
Lady hat geschrieben: 10. Aug 2022, 15:21
Wo kann man solche Säcke kaufen? Bei einigen rel. neu gepflanzten Bäumen wäre das eine echte Erleichterung.


Zu einer Bezugsquelle habe ich im Eingangspost verlinkt. Der Händler hat nicht nur die billigen Säcke, er verkauft auch die teuren Treegator.

.
Danke, das hatte ich schon gefunden. Mir wäre halt ein Handelsunternehmen, wo man es vor Ort kaufen kann, lieber. Bei Obi fand ich was, allerdings mit 75 Liter. Das wird für meine jungen Bäume schon zu schwer sein?
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #22 am:

Haben die Bäume einen Pfahl? Bei einem Bäumchen bei uns hält der Pfahl den Sack recht gut. Ohne würde es von dem Gewicht umgebogen werden.
Chlorophyllsüchtig
Benutzeravatar
Lady Gaga
Beiträge: 4365
Registriert: 6. Okt 2020, 19:30
Wohnort: Nähe Eisenstadt
Region: Wulkatal nahe Neusiedler See
Höhe über NHN: 130m ü.A.
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Lady Gaga » Antwort #23 am:

Pfahl... hmmm... es sind keine dicken Profipfähle, eher einige cm dicke Holzstöcke. Wenn auch unser Obi solche Säcke hat, kann ich einmal einen ausprobieren. ::)
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #24 am:

Ich wollte schon seit einiger Zeit unsere Erfahrungen mit den 2 verschiedenen Qualitäten der Bewässerungssäcke ergänzen.
Ihren Job haben beide auch in diesem Sommer soweit getan. Den Bäumen hat es gut getan, die große Kirsche war in diesem Jahr weniger schütter belaubt, die bisher langsam wachsenden jungen Apfelbäume haben zugelegt. Ein Sack, soweit ich mich erinnere ein teurer Treegatorsack, hat sehr lange gebraucht, um das Wasser zu versickern. Auch die Treegatorsäcke hingen unter der Kirsche haltlos herum. In der Hinsicht war kein Unterschied zwischen den beiden Produkten erkennbar.

Heute ist GG endlich dazu gekommen, für diesen Winter die Säcke abzubauen. Einer der billigen Säcke hatte in der Standfläche ein Loch, ein Grund dafür war nicht erkennbar, also kein spitzer Zweig oder so. Bei einigen Bäumen, größeren, die zwei Säcke bekommen hatten, hat jemand (Ameisen? Regenwürmer?) Erde angehäuft.

Ein junger Apfelbaum hat bis zu einer Höhe von bestimmt 15cm Wurzeln gebildet. Ein Bild davon zeige ich morgen. Wir haben etwas ratlos darauf geguckt. Ist es sinnvoll, diese Wurzeln abzuschneiden? Oder abwarten, was passiert?
Chlorophyllsüchtig
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 21310
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Bewässerungssäcke

thuja thujon » Antwort #25 am:

Im Apfelanbau sind solche Luftwurzeln eine Eintrittspforte für Stammkrankheiten, die evtl. ein Absterben zur Folge haben. (Wenn es ganz dumm läuft)

Was die Bewässerungssäcke bei größeren Bäumen an Nutzen bringen sollen ist mir unklar. Die Wurzeln, die das Wasser aufnehmen, sind die Feinwurzeln am äußeren Rand der Kronentraufe und darüber hinaus. Dort kommt das Wasser von den Säcken eher nicht hin, wenn sie nur am Stamm befestigt werden. Hier sorgen sie, siehe oben, eher für Stammkrankheiten.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Rieke
Beiträge: 4068
Registriert: 18. Mär 2009, 18:08
Bodenart: Sand auf Geschiebemergel mit Sandlinsen
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re: Bewässerungssäcke

Rieke » Antwort #26 am:

Die tiefreichenden Wurzeln von Bäumen dienen nicht nur der Verankerung, sondern natürlich auch der Wasseraufnahme. Mit der Bewässerung der Wiese fördert man vor allem das Gras. Das langsam versickernde Wasser der Säcke gelangt in tiefere Bodenschichten und breitet sich auch seitlich etwas aus. Sicher wäre es für den Kirschbaum gut, über seinen gesamten Wurzelbereich mehr Wasser im Boden zu haben, aber die Säcke haben ihm geholfen.
Chlorophyllsüchtig
Benutzeravatar
thuja thujon
Beiträge: 21310
Registriert: 28. Apr 2016, 21:50
Region: Gemüsegarten Vorderpfalz
Höhe über NHN: 90
Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C

Re: Bewässerungssäcke

thuja thujon » Antwort #27 am:

Das stimmt wohl. Und zu geringe Gaben fördern immer nur das Gras.
Um die tiefergehenden Haltewurzeln zu erreichen ist dann eben nicht nur eine Füllung der Säcke notwendig, sondern das Wasser muss tatsächlich über eine größere Tiefe erhalten oder aufgefüllt werden.
Ein Schlauch halb aufgedreht über eine halbe Stunde bis Stunde bringt ähnliche Effekte. Unter 150 Liter ist bei mir in solchen Fällen keine Gabe.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Benutzeravatar
Felcofan
Beiträge: 1264
Registriert: 11. Feb 2015, 23:09
Region: Oberrheingraben, Weinbauklima
Höhe über NHN: ca. 250
Bodenart: schwerer Lehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Re: Bewässerungssäcke

Felcofan » Antwort #28 am:

in Extremsituationen sind Säcke für Jungbäume sicher gut
ich hatte mal ein Projekt bearbeitet, da gabs ca. 60 Jungbäume in der Landschaft

der Gärtner ging ein paar Mal mit einem Wasserfass durch, Gießringe waren eher so lala, die Säcke gabs da noch nicht, einige sind einfach vertrocknet bzw waren stark geschädigt nach dem SOmmer

der Vorteil im Alltag scheint mir, dass schnell eine relativ große Menge Wasser deponiert werden kann, die dann langsam einsickert, bei Lehmboden auch in seitliche Richtung

wenn ich seit einiger Zeit ältere, eingewurzelte Bäume seh mit so einem SAck am Stammfuß, schätze ich auch, dass es jemand gut gemeint hat, aber viel bringen tuts da nicht, wie von anderen angemerkt.

im Privatgarten gibts ja schon die Möglichkeit, da einen Schlauch mit Brause hizulegen, mit laufendeTimer, dann kann man den auch 1-2x bewegen, damit der Kronenbereich großzügig gewässert wird.

der Teufel steckt immer im Detail, bei ganz frischen Bäumen ist der Beutel uU lebensrettend, die Wassermenge muss halt stimmen.

Pilzrisiko hab ich auch schon gefürchtet, ich finde auch diese Kokosmatten (Mulchscheibe, Unkrautschutz) bedenklich, wenn die um den STamm getütert sind, ständig auf der Rinde aufliegen und ein Abtrocknen der Rinde verhindern
Benutzeravatar
Staudo
Beiträge: 35558
Registriert: 7. Jul 2007, 08:39
Kontaktdaten:

Re: Bewässerungssäcke

Staudo » Antwort #29 am:

Standard-Bewässerungssäcke haben 60 Liter Inhalt. Werden die wöchentlich gefüllt, schließlich ist es gut zu sehen, wenn sie leer sind, bekommen die Bäume in der Woche zielgenau 60 Liter Wasser. Das würde man mit Gießkanne, Schlauch oder Wasserfass kaum so konsequent durchziehen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Antworten