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zuviel Regen - komisches Wetter (Gelesen 3976 mal)

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Brezel
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Brezel » Antwort #15 am:

Theoretisch könnte man sich überlegen, zumindest die Haustiere in Sicherheit zu bringen. Aber wohin, wenn für ein derart weiträumiges Gebiet Überflutung wegen Dauerregens angesagt ist? Findet man auf die Schnelle eine Tierpension in Hessen, die 2 Katzen aus Bayern aufnimmt? Und hat man die Zeit und den Nerv, die Tiere dann dort hinzubringen? Und dann mach das mal mit Hühnern und Schafen... ::)
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Staudo
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Staudo » Antwort #16 am:

Mal im Schafthread mitlesen. ;) frauenschuh wirtschaftet mit dem Wetter. Da müssen die Schafe umziehen, wenn Gefahr droht, sei es Winterwetter oder Dauerregen.
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Brezel
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Brezel » Antwort #17 am:

;)
Mir ging es jetzt mehr um die Hobby-Tierhalter. Also um die Leute, die sich privat fünf Hühner, zwei Schafe, drei Zwergziegen und ein Hängebauchschwein halten...
Querkopf
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Querkopf » Antwort #18 am:

Roeschen1 hat geschrieben: 4. Jun 2024, 20:20Wenn in einem Dorf mit Bach ... plötzlich die Sintflut kommt, ist man nicht vorbereitet, so eine Katastrophe kann man nicht kalkulieren ....
Wer in den vergangenen Wochen, Monaten, Jahren ein kleines bisschen die Nachrichten verfolgt hat, kann nicht nicht völlig unvorbereitet gewesen sein. In Norddeutschland waren es im Winter lauter kleine Flüsschen, die zu ausgedehnten Seenlandschaften mutierten. Im Saarland war's zu Pfingsten nicht in erster Linie die Saar, die üble Überschwemmungen produzierte; ungleich schlimmer waren deren Zuflüsse, teilweise kleine Bächlein (einer davon, berichtete ein Bekannter, verläuft normalerweise 50 m von seinem Haus entfernt, rückte am Pfingstsamstag aber auf 15 m heran; und ein paar Kilometer weiter Richtung Mündung wurden Strömungsretter gebraucht, um Leute aus gefluteten Häusern zu evakuieren). Im Sommer 2021 traf die Katastrophe nicht nur Anlieger der Ahr, sondern z. B. auch der Kyll, die bei Trier in die Mosel mündet - normalerweise mit 70 cm Wasserstand, damals mit 9,5 m...

Das Problem ist eher, dass die Sintflutgefahr, die von kleinen Bächen ausgeht, gern verdrängt wird.
Was verständlich ist, die Gewässerchen wirken ja harmlos, man kann sich kaum vorstellen, dass die einem was tun könnten.
Bis man einmal gesehen hat, wie solch ein Rinnsal zum reißenden Strom wird :-X...

"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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thuja thujon
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

thuja thujon » Antwort #19 am:

Conni, nee, das will ich gerade nicht sagen. Staudo hats verstanden, Frauenschuh machts auch. Und es schockiert mich ehrlich gesagt ein wenig, das in unserer digitalen Welt die wichtigen Informationen scheinbar nicht mehr zur breiten Masse durchdringen.
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sempervirens
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

sempervirens » Antwort #20 am:

Arachne hat geschrieben: 4. Jun 2024, 21:55
Roeschen1 hat geschrieben: 4. Jun 2024, 20:20
Wenn in einem Dorf mit Bach, ..., plötzlich die Sintflut kommt, ist man nicht vorbereitet, so eine Katastrophe kann man nicht kalkulieren,...


Seit meine Mutter mir als Kind sehr eindrücklich davon erzählt hat, haben Dorfbäche und kleine Flüsschen nicht nur einen romantischen Aspekt für mich.


Aber krass die haben da ja wirklich direkt neben dem Fluss gebaut (auf dem Bild von dem Artikel), wir wohnen selbst in der Nähe zu einem kleinen Fluss, aber mit deutlichem Abstand und mit einigen Metern an Gefälle dazwischen, die ganze Fläche ist unversiegelt und das Wasser kann dort dann versickern, insofern der Boden nicht schon gesättigt ist keiner wäre auf die Idee gekommen in unmittelbarer Nähe zu bauen. Nicht nur weil das für die Häuser sondern auch für alle davor liegenden Gebäude ein Problem werden kann. Der Rückstau der enstehen kann und Bäume die sich den zwischen Häuder verkeilen können machen ein Hochwasser zu einer Kastatrophe.

Wer den deutschen Wetterdienst verfolgt und andere Quellen für Warnungen, der kann eigentlich nicht überrascht sein. Aber ich kenne viele die soetwas kaum machen, es ist also eine Frage des Umgangs mit den Informationen
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Krokosmian
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Krokosmian » Antwort #21 am:

Wer vom Schlimmsten ausgeht, wird schnell mal als "Reichsbedenkenträger" verlacht.
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sempervirens
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

sempervirens » Antwort #22 am:

Ja das ist echt so.
Oder manche denken sich auch „hatten ja jetzt das Jahrhundert Hochwasser, also kommt das so schnell nicht wieder“
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Nox
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Nox » Antwort #23 am:

thuja hat geschrieben: 4. Jun 2024, 20:30
...
Also ich frage mich tatsächlich ob sich Nicht-Gärtner 200mm Niederschlag vorstellen können?
...
[/quote]
.
Für die Frage ist es hier aber echt das falsche Forum. Trotzdem, 40 mm sind viel - an 200 mm kann ich mich nicht erinnern.
Es macht auch einen enormen Unterschied, wo man wohnt bei solchen Warnungen.

[quote author=Arachne link=topic=74014.msg4193112#msg4193112 date=1717530951]
..
Seit meine Mutter mir als Kind sehr eindrücklich davon erzählt hat, haben Dorfbäche und kleine Flüsschen nicht nur einen romantischen Aspekt für mich.

.
Habe ich gerade gelesen. Auf solche seltenen Ereignisse sind wir anscheinend fast 100 Jahre später (Ahrtal) immernoch nicht vorbereitet. Als ob alles, was seltener als in einem Menschenleben vorkommt, nicht mehr nachvollziehbar / vorausschaubar ist.
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

thuja thujon » Antwort #24 am:

Ahrtal 2021 war besonders. 2024 nicht.
40mm kommt regelmäßig vor.
Wenn man am Talgrund oder tiefsten Punkt wohnt, dürfte das auch schon regelmäßig kleinere Auswirkungen haben.
Pferdehalter und Co sollten wissen, das man auch abseits von einem Bach den Stall nicht am tiefsten Punkt aufstellt. So wie Obstbaumbesitzer wissen (sollten), das die Talsohle am empfindlichsten ist bei Spätfrost.
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Amur » Antwort #25 am:

thuja hat geschrieben: 5. Jun 2024, 10:24
Ahrtal 2021 war besonders. 2024 nicht.
40mm kommt regelmäßig vor.
Wenn man am Talgrund oder tiefsten Punkt wohnt, dürfte das auch schon regelmäßig kleinere Auswirkungen haben.
Pferdehalter und Co sollten wissen, das man auch abseits von einem Bach den Stall nicht am tiefsten Punkt aufstellt. So wie Obstbaumbesitzer wissen (sollten), das die Talsohle am empfindlichsten ist bei Spätfrost.


Was war am Ahrtal so viel anders als am aktuellen Hochwasser?
Die Topografie dort bewirkt dramatischere Folgen bei Starkniederschlägen, aber so wie nachher rauskam war so ein Hochwasser ja wohl vor etwa 100 Jahren auch schon mal durchs Tal gerauscht..

Und durch die Begradigung im 19. Jh. hat sich eben alles verändert.
Vor der Begradigung führten bereits relativ kleine Regenereignisse dazu, dass die ganze Talflur überschwemmt wurde. Der Normalwasserpegel lag (abgesehen von Gebirgslagen) kaum tiefer als das umliegende Gelände. Ein Steigen des Wasserspiegels um 1m verursachte bereits mehrere 100m weit ins Gelände hinein eine Überschwemmung. Darum akzeptierte man ja bei der Begradigung ganz bewusst die Eintiefung der Gewässer, damit die Land- und Forstwirtschaft das umliegende Gelände besser nutzen konnte und nicht nur nasse Streu oder Wellen (armstarkes Holz) davon zu ernten waren.
Das funktionierte ja so schlecht auch wieder nicht. Dass man die Flüsse nicht einfach geradeaus durchrauschen lassen konnte, wurde sehr früh bemerkt, weil die Eintiefung dabei zu tief wurde und im unteren Teil wurden mehr Kurven eingebaut. Probleme wird es dabei immer geben. Die Nutzung durch Kraftwerke verursacht ein Ausbleiben des Geschiebes (Kies) im unteren Teil, d. h. jeder Stein der davon geschwemmt wird fehlt, weil von oben nix nachkommt. Da wird das Kies ausgebaggert weil die Stauseen der Kraftwerke gefüllt werden. Als man mal nach Jahrzehnten die Grundklappen öffnete, um das Geschiebe durch zu lassen, kam natürlich erst mal Schlamm, der ein Fischsterben verursachte, weshalb man das nun seit Jahrzehenten wieder vermeidet. Aber letztendlich wäre das wenn regelmäßig getan, evtl. die Lösung hier im Voralpenland was die Eintiefung betrifft. Die sogenannte "Renaturierung" wie es genannt wird, verzögert das Problem zunächst mal. Ich denke am Lech ist die Situation durch den angstauten Füssensee nochmal anders. Der ist natürlich ein sehr großer Puffer, der hilft Hochwässer abzufangen, aber auch dort verschwindet halt das ganze Kies das dann unten fehlt.

Eine einfache Lösung wird es wohl in den seltensten Fällen geben.
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Pjoter » Antwort #26 am:

Querkopf hat geschrieben: 4. Jun 2024, 23:30
[quote author=Roeschen1 link=topic=74014.msg4193042#msg4193042 date=1717525257]
Das Problem ist eher, dass die Sintflutgefahr, die von kleinen Bächen ausgeht, gern verdrängt wird.
Was verständlich ist, die Gewässerchen wirken ja harmlos, man kann sich kaum vorstellen, dass die einem was tun könnten.
Bis man einmal gesehen hat, wie solch ein Rinnsal zum reißenden Strom wird :-X...


Das ist auch meine Erfahrung, vor Jahren ist hier ein Bächlein,
das in heißen Sommern fast austrocknen kann, innerhalb
kurzer Zeit zu einem ca. 200 m breiten und mehrere Meter
tiefen Gewässer mutiert.

Die Überflutung war schon schlimm, der Schaden wurde hier
aber durch den abgelagerten Schlamm
noch viel größer.

In den 60er Jahren wurde hier heftig flurbereinigt, Feuchtgebiete
wurden entwässert, Abflußgräben gezogen,
in der Folge bis an die Grabenkanten gepflügt.

Als Folge des Hochwassers hat man nun Absperrdämme rund
um die Dörfer gebaut, die Landbewirtschaftung
scheint eher unverändert.
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Amur » Antwort #27 am:

Hier mal ein Bild von einem Baumstamm im Hochwasser ganz am Rand:
Bild

Die Schnecken habens einfach (sofern ein Baum in der Nähe ist), die nehmen ihre Häuser einfach mit rauf auf den Baum ;D
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

sempervirens » Antwort #28 am:

@Amur
ich glaube Thuja meint 200 mm innerhalb von 24 Stunden sind etwas anderes wie 200 mm innerhalb von 5 Tagen ( 40 mm pro Tag )

Beides ist die gleiche Regenmenge, der Zeitraum ist jedoch viel gestauchter, dennoch sind 5 Tage in Folge mit 40 mm auch schon etwas anderes als einmal 40 mm.

Ich weiß jedoch nicht wie viel jetzt ingesamt in letzter Zeit runtergekommen ist von Region zu Region unterschiedlich

Und zu dem Bild selbiges hatte ich auch beobachten können an den Sonnenblumen als bei uns die FLut war waren die Stängel der 4 m Hohen Sonnenblumen komplett dunkel vor Schnecken, da hatte ich echt Mitleid mit den Schnecken, die Sonnenblumen wurden später mit den FLuten mitgerissen
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Roeschen1
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Re: zuviel Regen - komisches Wetter

Roeschen1 » Antwort #29 am:

In Kaisersbach, Rems-Murr-Kreis fielen 380l pro m2 im Mai, davon von Donnerstag bis Sonntag alleine 225l.
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