Tomaten 2025 (Gelesen 2784 mal)

[Der Buddler]

Also, Geschmack ist in der Tat eben ... Geschmackssache.

Mit Verkostungen meine ich aber schon, dass Leute diese Tomaten öfter bzw. regelmäßig über den Sommer hinweg gegessen habe. Ganz konkret, 7 Personen haben den letzten Sommer über Rondobella regelmäßig gegessen. 9 Personen haben regelmäßig Sunviva gegessen. Sie haben die Tomaten entweder von mir bekommen oder die Pflanzen selbst angebaut. Die Personen sind Tomaten diverser (auch "exotischer") Sorten und nicht nur Supermarkttomaten gewohnt. Carbon, Black Krim, Blush Tiger, Green Tiger, Pink Tiger, Black Cherry, Rosella, Malakhitovaya Shkatulka, Kellog´s Breakfast, Barry´s Crazy Cherry, Korol Sibiri, Chocolate Miracle, Ernteglück, Ananas Noire, Sandul Moldovan, Azoychka, Goldkrone, Altai Masterpiece, Matt´s Wild Cherry, Maglia Rosa und und und. Wir haben sehr viele, auch ungewöhnliche und gehypte Sorten in allen Farben und Formen durch, über 10 Jahre alles Mögliche probiert. Dennoch bewerten alle den Geschmack der hier genannten resistenten Sorten als gut bis sehr gut.

Auch die Verkostungserfahrungen bei der Culinariszüchtung beziehen sich auf langfristige Erfahrungen derer, die die Sorten als Vermehrer bzw. zur Probe anbauen. Hier sind sehr viele Leute involviert. Culinaris macht in den Sortenbeschreibungen keinen Hehl daraus, ob eine Tomate eben nur "mild" schmeckt (bspw. Vivagrande) oder aber ein intensives, außergewöhnlich gutes Aroma hat. Bei Rondobella und Sunviva wird genau das explizit betont. Und das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die ich und mein Umfeld gemacht haben.

Selbstverständlich kann es aber sein, dass andere diese Wahrnehmung nicht teilen. Ich will damit nur zeigen, dass meine Empfehlung nicht aus der Luft gegriffen ist.

[cydorian]

Culinaris verwendet dieselben Schönsprech-Codes wie alle anderen eifrigen Verkäufer/Berufsbefassten/Züchter auch und macht auch eifrig von der Kunst des Weglassens Gebrauch, d.h. man muss zusätzlich drauf achten was NICHT in den Beschreibungen steht. Die "gut haltbare, feste" Sorte bedeutet dann eine unangenehme harte Schale. Zur Sunviva steht zum Beispiel in der Beschreibung "Sie ist besonders saftig und hat ein starkes, fruchtiges Aroma". "besonders saftig" ist der Code für wenig Fruchtfleisch. Erlebt habe nicht nur ich sie wie TT, (sehr mässig) fruchtig und (sehr mässig) aromatisch nur vor Vollreife, danach leer, süsslich, abgebaut. Damit ist keine Interpretation und keine Objektivität verbunden, wie das jemand empfindet ist natürlich immer und ewig Geschmackssache, wie man per Textbaustein bei jeder Gelegenheit seit 1000 Jahren betonen muss, um bloss nicht in den Geruch einer despektierlichen Äusserung zu kommen. Tut mir leid, aber das langweilt doch etwas seit 1001 Jahren,

Weit interesanter wäre, mal zu erzählen was ihr dieses Jahr anders machen wollt bei den Tomaten. Ich mach dieses Jahr mehr Töpfe und säe die Pflanzen darin früher im Haus, früh raus aber wettersituativ wieder rein. Will mal versuchen, die Ernte von wenigstens wenigen Pflanzen deutlich zu verfrühen. Nichts besonderes, aber noch nicht versucht. Der Gärtnereibetrieb hier verkauft zum 1. Mai grosse Topftomaten mit Früchten, so weit werd ichs nicht schaffen

[Der Buddler]

Culinaris verwendet dieselben Schönsprech-Codes wie alle anderen eifrigen Verkäufer/Berufsbefassten/Züchter auch und macht auch eifrig von der Kunst des Weglassens Gebrauch, d.h. man muss zusätzlich drauf achten was NICHT in den Beschreibungen steht. Die "gut haltbare, feste" Sorte bedeutet dann eine unangenehme harte Schale. Zur Sunviva steht zum Beispiel in der Beschreibung "Sie ist besonders saftig und hat ein starkes, fruchtiges Aroma". "besonders saftig" ist der Code für wenig Fruchtfleisch. Erlebt habe nicht nur ich sie wie TT, (sehr mässig) fruchtig und (sehr mässig) aromatisch nur vor Vollreife, danach leer, süsslich, abgebaut. Damit ist keine Interpretation und keine Objektivität verbunden, wie das jemand empfindet ist natürlich immer und ewig Geschmackssache, wie man per Textbaustein bei jeder Gelegenheit seit 1000 Jahren betonen muss, um bloss nicht in den Geruch einer despektierlichen Äusserung zu kommen. Tut mir leid, aber das langweilt doch etwas seit 1001 Jahren,

Stimmt, gewisse Dinge werden weggelassen. Resibella hat z. B. eine sehr harte Schale. Ein No-Go. Baue ich deshalb auch nicht mehr an. Bei Vivagrande steht wiederum explizit drin, dass der Geschmack mild ist. War also keine Überraschung, dass sie geschmacklich keine Wucht war. Bei Rondobella und Sunviva ist mir nichts aufgefallen, was in der Beschreibung weggelassen wurde. Das Aroma wurde auch von allen in meinem Umfeld - genau wie in der Beschreibung - durchweg als außergewöhnlich gut, fruchtig und intensiv empfunden. Aber wie gesagt, muss jeder selbst ausprobieren.

Was ich dieses Jahr anders mache? Wahrscheinlich wieder frühere Aussaat (Ende Februar) und Pikieren in größere Töpfe. Letztes Jahr waren die Töpfe so klein, dass die Erde schnell ausgetrocknet ist. Dafür dann weniger Pflanzen. Qualität statt Quantität. Auch wenn oft empfohlen wird später auszusäen, kann ich nachdem ich beides versucht habe diese Meinung nicht teilen. Kommt aber natürlich auch auf die Region und den Platz für die Jungpflanzen an.

[Inachis]

Ich will dieses Jahr auch Resistente Tomaten probieren, auf schönen Plätzen ohne Dach. Sogar F1, ganz gegen meine sonstige Gewohnheit. Allerdings hat mir die Tomatenrostmilbe letztes Jahr dermaßen den Spaß verdorben! Ich weiß noch nicht, ob ich vorsichtshalber mit dem Dach ein Jahr aussetze. Es ist allerdings schon für Tomaten vorbereitet (Pferdeäpfel abgedeckt mit Buchenlaubkompost).
Ach so und mein Aussaatdatum ist immer um den 25.3. Damit bekomme ich grenzwertig große Pflanzen bis Anfang Mai und hoffe dann immer, dass die Eisheiligen ausfallen.

[thuja thujon]

Tomaten in große Töpfe pflanzen um sie bei gutem Wetter rauszutragen und bei schlechtem Wetter rein, ok kann man mal machen. Viel früher werden sie wohl nur reif, wenn sie viel drin stehen, wo es wärmer als draußen ist.
Ich bin allerdings der Meinung Tomaten in Kübeln sind immer nur eine Notlösung und haben dort eigentlich nicht viel verloren.

Ich mache nix anders als sonst. Ausgesät wird ein Korn pro 4cm Topf Anfang März, der wird umgepflanzt in einen 9er Viereck, ab Mitte April wird die erste Blütenrispe sichtbar sein und ins Freiland gepflanzt werden können. Also nix pikieren und nix tiefer setzen.

[Marianna]

Ausgesät wird ein Korn pro 4cm Topf Anfang März, der wird umgepflanzt in einen 9er Viereck, ab Mitte April wird die erste Blütenrispe sichtbar sein und ins Freiland gepflanzt werden können. Also nix pikieren und nix tiefer setzen.

Du sähst in normale Anzuchterde und beim Umpflanzen in größere Töpfe setzt du sie auch nicht tiefer? Wann fängst du denn an mit deinen Tomaten?

[thuja thujon]

Ich säe in normale Erde. Wenn Aussaaterde, dann gieße ich mit Düngerlösung an. Ohne ist die Entwicklung nicht gut, Tomaten sind Starkzehrer.
Ich ziehe im Keller bei 19 bis 20°C. Da brauchen sie 6 Wochen bis zur richtigen Größe. Da es hier im Oberrheingraben mild ist, fange ich Anfang März an, um Mitte April pflanzen zu können. Die letzten beiden Wochen stehen sie oft schon draußen unter Dach, so kann ich es auch etwas ziehen, falls erst Ende April gepflanzt werden kann.
Beim auspflanzen pflanze ich auch nicht mehr tiefer, also vielleicht 2-3cm, mehr nicht. Ich mag nicht wenn Seitentriebe aus dem Boden kommen, und das kam bei tiefer gepflanzten häufiger vor.

[cydorian]

Ich bin allerdings der Meinung Tomaten in Kübeln sind immer nur eine Notlösung und haben dort eigentlich nicht viel verloren.

Ist immer noch weit einfacher wie draussen ein Warmhaus bauen. Und ich finde, man kann sich mal den Spass mit ein paar Pflanzen gönnen, die anderen 80 Pflanzen stehen selbstverständlich wie immer im Freiland. Der erste zarte Versuch mit einer Einzelpflanze letztes Jahr brachte zwei Wochen früher reife Tomaten, hatte das aber zu spät angefangen. Bin mir nur noch mit der Zusatzbeleuchtung in der mittleren Anzuchtphase unschlüssig.

[Mediterraneus]

Angesichts der letztjährigen Tomatenschwemme werde ich anstatt 25 Pflanzen nur noch 15 setzen. Erfahrungsgemäß kommen dann eh noch ein paar zusätzlich dazu.

Was ich säe, weiß ich noch nicht. Ich säe erst Ende März, da nur eine Fensterbank zur Verfügung steht.

[Apfelbaeuerin]

Ich höre immer Tomatenschwemme ? Hier gab's keine. Obwohl ich 50 Pflanzen hatte ( so viele wie noch nie), war die Ernte unterdurchschnittlich und auch früh zu Ende.

[cydorian]

Von den Resistenten war die Ernte überdurchschnittlich. Nicht nur wegen längerer Ernte Dank Wegfall der Braunfäuleprobleme, sondern auch wenn es keine langen trockenen Hitzephasen gab, die bei einigen Resistenten schnell zu Blütenendfäule führt. Von den älteren Sorten gabs weniger. Den Massenträgern fehlte Sonne.

[Apfelbaeuerin]

Hier fehlte auch die Sonne, dafür gab es zu viel Regen ...

[Gersemi]

Was ich dieses Jahr anders machen werde ? Nicht mehr so viel aussäen wie im vergangenen Jahr, da hatte ich 7 Klappkisten voll mit hauptsächlich Tomaten, die ich nicht wie geplant zum abhärten später raus und reinstellen konnte, weil das Wetter nicht passen wollte...zu kalt, zu windig oder Regen. Sie waren deshalb zu lange im Haus und wurden immer höher, was ich hasse, sie sollen kompakt bleiben.
Später aussäen will ich auch, nicht schon Ende Februar. Paar neue, mir unbekannte, werden dabei sein und Wiederholungen, die ich trotz bescheidener Witterung, gut fand.
Letztes Jahr hatte ich eine Kräutererde verwendet, von der ich ziemlich angetan war, sie war irgendwie fluffig.
.
Thuja, Du säst in normale Erde und hast damit scheinbar gute Erfahrungen gemacht...vielleicht probiere ich das bei ein paar Körnchen auch mal aus.

[thuja thujon]

Wenn es hell genug ist oder kühl genug geht das wunderbar. Problem ist nur eine gute zu finden. Die Baumarkterden wurden mit den Jahren ja immer schlechter, bis zur vollkommenen Untauglichkeit.

Cydorian, so wie du das mit den Topftomaten und früher ziehen macht das ja Sinn. Ich meine das mehr generell, dass sie ausgepflanzt einfach eher was werden, keine Blütenendfäule bei normalen Sorten haben usw.

[Bastelkönig]

Es gibt auch dieses Jahr wie jedes Jahr einige Änderungen beim Tomatenanbau.
Im letzten Jahr war das Experiment, von März bis Mai immer 800 Pflanzen in den
beiden Kellergewächshäusern zu haben unter LED-Pflanzenlampen und mit
Solarstrom. Das wurden dann 1200 Pflanzen in Summe. Problem war der kalte April
im letzten Jahr und ich konnte nur ungenügend lüften. Dieses Jahr sollen es maximal
600 Pflanzen werden und die Meisten werden wieder verschenkt. Das wird deutlich
entspannter. Es sollen wieder 80 % neue Tomatensorten in den Garten.
Tomaten- und Aussaaterde werden neue Sorten und Anbieter in den nächsten
Wochen getestet. Die Tomatenaussaat ist vom 9. bis 11. April. An einem Tag ist das
nicht zu schaffen. Die Aussaat erfolgt mit je einem Kernchen in 6 cm Töpfchen, die in
QP54-Platten stehen. Keimen bei 25°C auf geregelten Heizmatten, danach bei 18 bis
19°C mit viel Licht.
Pikieren mache ich auch nicht. Das macht viel zu viele Wurzeln kaputt und ist bei
dieser guten Keimrate völlig überflüssig.
Nach 3 Wochen wird in 9 cm Töpfchen und nur in vorgedüngte Tomatenerde
umgetopft und tiefer gesetzt. Dann bei 22°C im warmen Kellergewächshaus und
zusätzlichem UV-Licht.
Mitte Mai sind die Pflanzen dann schon grenzwertig groß, müssen dringend raus und
dürfen sofort in die pralle Sonne. Und ich pflanze mehr ins Freiland. Das gibt deutlich
weniger Blütenendfäule als im großen Topf.

Viele Grüße
Klaus