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Besonders körperschonende Methoden, Techniken oder Werkzeuge (Gelesen 23423 mal)

Vom Unkrautstecher bis zum Aufsitzrasenmäher - alles, was die Arbeit erleichtert. Fragen, Erfahrungen, Berichte

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thuja thujon
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

thuja thujon » Antwort #15 am:

Und was genau hindert dich daran? Ob was in Reihe wächst oder nicht spielt bei der Technik keine Rolle.
Die Technik kommt an Grenzen bei zB Löwenzahn in Irisrhizomen. Aber bei sowas?
Ebertpark9.jpeg
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AndreasR
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

AndreasR » Antwort #16 am:

Ich weiß selbstverständlich, was eine Rübenhacke oder auch eine Schuffel ist, aber solche Geräte sind auf fettem Lehmboden schlicht und einfach ungeeignet. Man kann sie dann benutzen, wenn der Boden feinkrümelig ist und diese Struktur auch beibehält, wenn die Wetterbedingungen sich ändern. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass man mit einem relativ schmalen Gerät zwischen den Stauden arbeiten kann. Sobald dort Geophyten stehen, kann man sie nicht oder nur sehr begrenzt einsetzen, aber das ist ein anderes Thema. Und klar, zwischen Irisrhizomen geht es auch nicht, da braucht man quasi Pinzette und Skalpell, um vernünftig jäten zu können.

Wie gesagt, wenn man einen Garten hat, wo der Boden schon immer gut gepflegt wurde und ein humoser, feinkrümeliger Hortisol existiert, dann kann man durch kontinuierliches Hacken und Schuffeln aufkeimendes Unkraut sprichwörtlich im Keim ersticken. Hier gibt es sowas aber leider nicht, der Boden ist massiv von Schachtelhalmrhizomen durchzogen, es existiert eine gigantische Samenbank, und an 9 von 12 Monaten braucht man über Bodenbearbeitung, gleich welcher Art, überhaupt nicht nachzudenken, weil es halt einfach nicht geht. Im Winter ist der Garten eine Schlammgrube, im Sommer betonhart, wenn es nicht regnet. Und wenn's viel regnet, wieder eine Schlammgrube.

Im Frühling und im Herbst gibt es meist ein Zeitfenster von wenigen Wochen, wenn der Boden genügend abgetrocknet ist (oder wenn es nach Trockenphasen ordentlich regnet), dann ist er auch hier super feinkrümelig, man kann jäten, Beete anlegen, pflanzen usw. Früher konnten die Leute hier auf die Frostgare vertrauen und haben ihren Garten großflächig umgegraben. Für Gemüseanbau ist das natürlich praktisch, im Staudenbeet eher nicht. Richtige Staudenbeete gab es eigentlich nicht, im typischen Bauerngarten wurden ein paar Stauden oder Einjährige am Rand oder entlang des Wegs gepflanzt. Da konnte man drumherum auch problemlos hacken und umgraben und jäten.

Solche Staudenbeete wie die im Ebertpark kann man hier eigentlich nur anlegen, wenn man den Boden großflächig austauscht oder mit großen Aufwand durchlässiger macht. Das scheint ja auch die Methode von Profi-Gärtnern zu sein, man rückt erstmal mit dem Bagger an, koffert alles 30 cm tief aus und bringt möglichst unkrautfreies, durchlässiges Substrat ein. Und zum Schluss gibt's meistens noch eine Lage mineralischen Mulch drauf, der sowohl Austrocknung als auch das Keimen von Samen erschwert. Klar, kann man so machen, und es ist einmal viel Arbeit und danach wenig, aber ich weiß nicht, ob das dann noch viel mit dem klassischen Gärtnern zu tun hat, bei dem man sich den Bedingungen vor Ort anpasst und nicht umgekehrt.

Ich bringe hier ja auch Kompost und Sand ein, aber halt nicht gleich LKW-Ladungen, sondern eine Menge, die ich auch problemlos mit Eimern tragen kann. Und ansonsten versuche ich, wenigstens ein- oder zweimal im Jahr gründlich zu jäten, ganz klassisch mit dem Unkrautstecher, weil hier sowieso praktisch nur Wurzelunkräuter auflaufen. Die üblichen Samenunkräuter sind harmlos, aber Wurzelunkräuter wie Schachtelhalm, Giersch, Kriechender Löwenzahn, Zaunwinde und Co. sind eine Pest, der man leider kaum beikommen kann, auch nicht mit regelmäßigem Hacken (da zerstückelt man eher noch die Rhizome und sorgt für noch bessere Ausbreitung...).
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oile
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

oile » Antwort #17 am:

AndreasR hat geschrieben: 27. Jan 2025, 17:15 Solche Staudenbeete wie die im Ebertpark kann man hier eigentlich nur anlegen, wenn man den Boden großflächig austauscht oder mit großen Aufwand durchlässiger macht. Das scheint ja auch die Methode von Profi-Gärtnern zu sein, man rückt erstmal mit dem Bagger an, koffert alles 30 cm tief aus und bringt möglichst unkrautfreies, durchlässiges Substrat ein. Und zum Schluss gibt's meistens noch eine Lage mineralischen Mulch drauf, der sowohl Austrocknung als auch das Keimen von Samen erschwert. Klar, kann man so machen, und es ist einmal viel Arbeit und danach wenig, aber ich weiß nicht, ob das dann noch viel mit dem klassischen Gärtnern zu tun hat, bei dem man sich den Bedingungen vor Ort anpasst und nicht umgekehrt.
Ich meine mich zu erinnern, dass zumindest bei einigen Beeten im Ebert-Park diese radikale Methoden eben nicht angewendet wurde.
Ich bücke mich immer noch, beim Jäten, benutze den sogenannten "Kraftjäter", das Japanmesser und den Jätefinger. Mein Problem dabei ist eher die Gleitsichtbrille, die von mir im Nahbereich verlangt, den Nacken zu überstrecken. Kopfschmerzen sind dann die Folge. Ansonsten achte ich zunehmend auf gutes, scharfes Werkzeug (eigentlich schon länger). Knieschoner gehen gar nicht, die rutschen sonst wohin und diese kleinen Bänke sind der beste Garant, um in dicht bepflanzten Staudenbeeten größtmöglichen Schaden anzurichten.
Mit Teleskopgeräten, v.a. über Kopf komme ich ganz schlecht zurecht, da stimmt der Hebel gar nicht mehr.
Ansonsten: es geht alles langsamer als früher, etwas mühsamer, ich mache mehr Pausen (wenn ich daran denke) und gönne mir hin und wieder auch ein frühnachmittägliches Nickerchen.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

hobab » Antwort #18 am:

Das Hacken für mich gar nicht geht, liegt daran dass die Hacke unweigerlich, egal wie vorsichtig man damit umgeht, in die Wurzeln der Stauden schlägt. Mit dem Universaljäter, Dorn oder Einfinger oder wie man das jeweils nennt und dem Spieß geht man unter die Wurzel des Unkrauts, hebt dieses an und zieht es dann per Hand raus, um sowenig Erde - und damit Samen - wie möglich nach oben zu bringen. Funktioniert gut, aber ist halt mit knien verbunden. Und damit einseitiger Belastung, bisher hat mir das aber noch nie Beschwerden gemacht, anders als die langstielige Teleskopheckenschere, die eine Schulter ruiniert hat. Rasenmäher und Vertikutierer heben ist auch nicht gut fürs Kreuz, die 55kg merke ich noch Tage später - schön wenn es da ein langes Brett irgendwo gibt, zum hochziehen.
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Staudo
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

Staudo » Antwort #19 am:

Man kann an allem möglichen sparen, aber nicht an vernünftigem Werkzeug. Auch bei meinen Gartengeräten sind die Stiele extra lang, damit ich möglichst aufrecht arbeiten kann. Außerdem bin ich auf dem Akku-Trip, habe mittlerweile Kettensäge, Heckenschere, Laubbläser, Gehölzsäge und Gartenschere mit Akkuantrieb. Unkraut konnte ich früher stundenlang im Hocken jäten, mittlerweile kniee ich öfters.
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

enaira » Antwort #20 am:

oile hat geschrieben: 27. Jan 2025, 17:39 Mein Problem dabei ist eher die Gleitsichtbrille, die von mir im Nahbereich verlangt, den Nacken zu überstrecken. Kopfschmerzen sind dann die Folge. Ansonsten achte ich zunehmend auf gutes, scharfes Werkzeug (eigentlich schon länger).
Ich benutze im Garten inzwischen meist meine Arbeitsplatzbrille, mit der normalen Gleitsichtbrille habe ich teilweise sogar beim Einkaufen (Regale) Probleme. Blöd allerdings, wenn einem eine Metallstange dagegen fällt. Jetzt ist ein dicker Kratzer mitten drauf, aber das stört zum Glück nicht gar so sehr. Für den Schreibtisch gibt es inzwischen eine neue.
.
oile hat geschrieben: 27. Jan 2025, 17:39 Knieschoner gehen gar nicht, die rutschen sonst wohin und diese kleinen Bänke sind der beste Garant, um in dicht bepflanzten Staudenbeeten größtmöglichen Schaden anzurichten.
Ich liebe meine Kniebank, die ich vor 19 Jahren aus dem Nachlass meines Vaters mitgenommen habe. Entspanntes Arbeiten, müheloses Aufstehen! Das wird inzwischen immer wichtiger!
Und ich stelle sie teilweise sogar ein Stück ins Beet, das geht zum Glück an vielen Stellen ohne Kollateralschaden, und ich komme so auch an weiter hinten liegende Stellen.
Zumindest zum Jäten und oberflächlichen Lockern mit einem kleinen Grubber für mich überlebenswichtig. Kleinere Pflanzarbeiten gehen auf diese Weise auch.
Liebe Grüße
Ariane

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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

Nox » Antwort #21 am:

Von Oktober bis Ende Februar wächst im milden feuchten Winter hier Unkraut ganz prächtig. Die unterschnittenen Tuffs, bspw. von einjährigem Rispengras sind binnen 2 Wochen wieder fest eingewurzelt und dazwischen nicht mal blass geworden. Im Sommerhalbjahr kommt die Pendelhacke auch schon mal zwischen den Stauden zum Einsatz, anschliessend wird mit der Hand direkt an den Stauden nachgearbeitet.

In feuchten Perioden geht nur Herbizid oder Handarbeit - wobei ich gerne grosszügig mulche, aber das Häckselmaterial muss man erstmal haben und auch dann sind es meist Kubikmeter, die bewegt werden möchten.
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

Starking007 » Antwort #22 am:

Ei ei jei....
Ich antworte hier auch nur mit ein bißchen OT:
Die Auswahl der Pflanzen entscheidet zu 90 % (?) über die weitere Arbeit.
Was nicht getan werden muß ist am schonendsten.

Der einfachste Weg dahin wäre die Selektion: Winter ohne Schutz, Sommer ohne Giessen.

Liebhaberei ist etwas anderes, selten schonend.......... ;D
Gruß Arthur
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

hobab » Antwort #23 am:

Staudo kann sich bestimmt nen Gurkenflieger von nebenan ausleihen, rückenschonender geht nicht..
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

AndreasR » Antwort #24 am:

So einen Gurkenflieger (in Klein) habe ich mir schon oft gewünscht, dann käme man endlich an alle Stellen im Beet dran, ohne Kollateralschäden zu verursachen. ;) Aber so muss ich mich eben mit meiner Bohle behelfen, das geht zumindest am Zaun entlang ziemlich gut.

Bild

Zugegeben, das schont dann eher das Beet als mich, aber es ist immerhin eine saubere Angelegenheit, wenn man 20 cm über dem winterlichen Matsch schwebt, wenn man Stauden zurückschneidet oder Unkraut jätet. ;)
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

hobab » Antwort #25 am:

Das sieht etwas ungemütlich aus, vielleicht schweisst Starking uns ja was zusammen, dachte an etwas bescheidenes:
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

Brezel » Antwort #26 am:

Klasse! :D ;D
Da wär ich dabei, wenn die Räder ein bisschen breiter sind, damit sie nicht so tief einsinken...
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

hobab » Antwort #27 am:

Ich denke Schienen könnte er ja auch noch dazu packen?
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

Staudo » Antwort #28 am:

Ja, die Räder sind nicht optimal. Immerhin kann man gut in die Speichen greifen, um den Wagen zu bewegen.
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Re: Besonders Körper schonende Methoden/ Techniken oder Werkzeuge

AndreasR » Antwort #29 am:

Der Trick beim Gurkenflieger ist doch, dass da nichts einsinken kann, und fahren tut der auch von alleine. ;) Das wäre was, so 'ne Truppe von 2x12 Unkrautjätern, einmal über den Garten "geflogen", und schon ist alles gejätet. :D
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