Schmidt geht in seiner Broschüre von einer Mitteleuropäischen Doppeldrahtrahmenerziehung aus.
Sowas.
Ein Zapfen und eine Ertragsrute auf einem Stamm. Eine diesjährig wachsende Rute vom Zapfen gibt die Ertragsrute für das nächste Jahr. Im Idealfall.
60cm Stammhöhe macht fast niemand, weil man sich da beim schneiden Bücken muss. Zudem hängen die Blätter und Trauben dann zu nah am Boden, was sie anfällig für die Mehltaupilze und anderes macht. Ich würde also immer eine andere Stammhöhe wählen.
Und scheinbar ist den meisten nicht klar, was überhaupt umgesetzt werden soll. Die Reben in den Gärten haben jedenfalls seltenst etwas mit der Mitteleuropäischen Erziehung zu tun. Oft wachsen die Gartenreben chaotisch oder schlicht so geschnitten, wie es dem Besitzer oder Schneider passt.
Wenn ich einen Kopf aufbauen wollen würde, der mit 2 Ertragsruten nach links und rechts gehen soll, dann würde ich 3 Augen belassen. Dazu sind die Reben im Bild aber zu schwach. Deswegen Rückschnitt auf 2 Augen.
Ziel fürs erste Jahr: ein kräftiger Trieb als Stamm hochziehen. Soll so lang wachsen, wie er kann. Geiztriebe ausbrechen, wenn sie noch jung sind.
Hier das 2te Jahr mit 3 Trieben.
Nach dem Schnitt für das vierte Jahr. 2 Zapfen links rechts für die Zukunft, eine Ertragsrute. Deshalb 3 Triebe im Jahr davor.