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Tote Erde / Erdaufwertung (Gelesen 2773 mal)
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Eine Freundin von mir gärtnert in der Region von Franken, die der BUND in seiner Karte zeigt. Ihr Garten ist eine heftigere Sandkiste als meiner im südlichen Berlin. Dem BUND geht es vor allem um die selten gewordenen relativ naturnahen Sandflächen.
Einen Überblick über die Böden Bayerns findet man hier: https://www.lfu.bayern.de/boden/bodenreise/index.htm
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Chlorophyllsüchtig
- thuja thujon
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Ich picke mir das mal raus.
Es kommt aber nicht darauf an.
Praktisch zeigen die Beobachtungen, das manche selbst mit 4 fach höher dosierten Nährstoffen kaum die Hälfte ernten.
Wenn es um Boden geht, wäre meine rein praktische Frage: wie verhält sich die Oberfläche nach 5 und 10mm Niederschlag, wenn sie wieder abtrocknet? Oberfläche verkrustet, Betonhart? Pflanzen wachsen trotz Wasser und Dünger nicht?
Dann weg von der Massentheorie und Boden verstehen lernen.
Erstmal Spatendiagnose. Wenn dann Bedarf nach Bentonit und vielen anderen mystischen Pulvern rauskommt, dann ist das einzeln zu klären.
Soweit so viel zur Massentheorie. Kann man auch mit Analysen usw alles untermauern, also falsch ist das nicht.hobab hat geschrieben: ↑18. Apr 2025, 12:32 Da wäre vielleicht eine Bodenanalyse wirklich nicht schlecht: bei unserem Brandenburger Sandboden kann man Unmengen an Pferdemist und Kompost reinschmeißen, der wird weggeschluckt, als wäre es nichts. Aber wenn vorher Kaninchen gehalten worden sind, kann der Boden gut gedüngt sein und dann noch zusätzlichen Dünger raufzuschmeißen ist vielleicht nicht die beste Idee. Lehm oder Betonit zuzufügen macht für mich jedenfalls Sinn, irgendwas um das Wasserhaltevermögen zu verbessern.
Es kommt aber nicht darauf an.
Praktisch zeigen die Beobachtungen, das manche selbst mit 4 fach höher dosierten Nährstoffen kaum die Hälfte ernten.
Wenn es um Boden geht, wäre meine rein praktische Frage: wie verhält sich die Oberfläche nach 5 und 10mm Niederschlag, wenn sie wieder abtrocknet? Oberfläche verkrustet, Betonhart? Pflanzen wachsen trotz Wasser und Dünger nicht?
Dann weg von der Massentheorie und Boden verstehen lernen.
Erstmal Spatendiagnose. Wenn dann Bedarf nach Bentonit und vielen anderen mystischen Pulvern rauskommt, dann ist das einzeln zu klären.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- thuja thujon
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Also es gibt da noch das alte Handwerk des Ackerbaus. Das würde ich gerne mal in den Gartenbau bringen. Das ist uralt, älter als 2000 Jahre, eher 10tausend. Das erste Werkzeug zur Bodenbearbeitung war ein Stock. Seitdem wurde es stetig verfeinert.
Gartenbau, mit Boden austauschen für Saisonbepflanzung oder Hochbeete für Urban-Gemüse, da gruselt es mich.
Ich sehe jeden Tag Bodenvergewaltigung, aber keine 10% gehen vernünftig damit um. Für viele ists wirklich nur Dreck, den man mit den Füßen treten kann. Traurig...
Gartenbau, mit Boden austauschen für Saisonbepflanzung oder Hochbeete für Urban-Gemüse, da gruselt es mich.
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
In diesem Fall möchte sich Jemand richtig um seinen Boden kümmern. Wie gut oder auch nicht der Boden sein mag, eine Gründüngung wäre in jedem Fall günstig. Rechtzeitig abmähen und dann großzügig mulchen bringt Humus und hält den Boden feucht und luftig. Vielleicht lässt sich das Ein- oder Andere schon in diesem Jahr dazwischen pflanzen, aber richtig loslegen mit Gemüse kann man wohl erst im nächsten Jahr.
- monili
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
OT: bist Du der Olf von der Baumschule in München?
- thuja thujon
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Stimmt auch wieder. Dann bitte Taten folgen lassen auf die Siebaktion.
Da geht bestimmt auch jetzt schon Gemüse, nur halt nicht alles und in bestmöglich. Stickstoff ist nach der intensivsten Bearbeitung jedenfalls mehr als genug da.
Strukturschäden im Boden kann man mit pflanzen statt säen bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Man braucht dann mehr Wasser und alles andere, aber Stickstoff ist wie gesagt für die nächsten 2-3 Jahre gerade freigesetzt worden. Das kann das Gemüse dieses Jahr gar nicht aufnehmen. Ok, Kohl vielleicht. Der schmatzt 300N weg.
Die Frage ist konkret wirklich einfacher zu beantworten. Was ist denn an Gemüse geplant und wie?
Da geht bestimmt auch jetzt schon Gemüse, nur halt nicht alles und in bestmöglich. Stickstoff ist nach der intensivsten Bearbeitung jedenfalls mehr als genug da.
Strukturschäden im Boden kann man mit pflanzen statt säen bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Man braucht dann mehr Wasser und alles andere, aber Stickstoff ist wie gesagt für die nächsten 2-3 Jahre gerade freigesetzt worden. Das kann das Gemüse dieses Jahr gar nicht aufnehmen. Ok, Kohl vielleicht. Der schmatzt 300N weg.
Die Frage ist konkret wirklich einfacher zu beantworten. Was ist denn an Gemüse geplant und wie?
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
ob dieses generelle ablehnen des Siebens in dem speziellen Fall hundertprozentig richtig ist, bin ich mir gar nicht so sicher.
Grundsätzlich ist Sieben Blödsinn, aber sollte da Kubikmeterweise Schotter unter Sandboden gemischt worden sein, halte ich Gemüseanbau in so einer Mischung für fast unmöglich. Das man da also Schotter wieder entfernen möchte, ist mir nachvollziehbar. Wenns nur ein bisschen Schotter war, ist das vielleicht anders.
Grundsätzlich ist Sieben Blödsinn, aber sollte da Kubikmeterweise Schotter unter Sandboden gemischt worden sein, halte ich Gemüseanbau in so einer Mischung für fast unmöglich. Das man da also Schotter wieder entfernen möchte, ist mir nachvollziehbar. Wenns nur ein bisschen Schotter war, ist das vielleicht anders.
- hobab
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Ja, natürlich - aber das setzt vorraus, das es organische Substanz gibt - von irgendwas muss der Wurm ja leben. Wenn es die nach längerer Brache nicht mehr gibt, heißt das noch lange nicht, das der Boden schlecht ist - das Bodengefüge erholt sich beim Bepflanzen schon wieder. Auch Kies im Boden ist an sich weder schlecht, noch gut: wenn es nicht beim Arbeiten stört, würde ich den einfach drinnen lassen. Ich gebe Thuja völlig recht, zu viel Bodenbewegung halte ich nicht für gut - der mehrfach empfohlene Einsatz von Gründünger ist meiner Meinung nach die richtige Methode, mit dem man einfach erst mal anfangen kann.Gartenplaner hat geschrieben: ↑18. Apr 2025, 15:21Bei Lehm sorgen ihre Röhrengänge für bessere Belüftung und Wasserversickerung, in Sandboden ist ihre Frass- und Verdauungstätigkeit ein wichtiger Aspekt des Ton-Humuskomplexbaus![]()
Berlin, 7b, Sand
Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Ich gebe thuja thujon und hobab auch recht. Möglichst nicht umgraben, (Boden total umdrehn) das macht dann das letzte Bodenleben kaputt.
Gründüngung halt auch ich für sehr wichtig.Wurde auch schon geschrieben ... anhand der wüchsigkeit der Düngungspflanzen kann man vielleicht einige Schlüsse ziehen.
Mir schaut der Boden auch eher trocken aus, ordentlich (stundenlang) angießen bei -welcher Aussaat auch immer sollte wichtig sein.
Gründüngung halt auch ich für sehr wichtig.Wurde auch schon geschrieben ... anhand der wüchsigkeit der Düngungspflanzen kann man vielleicht einige Schlüsse ziehen.
Mir schaut der Boden auch eher trocken aus, ordentlich (stundenlang) angießen bei -welcher Aussaat auch immer sollte wichtig sein.
Liebe Grüße aus Niederösterreich hinterm Schneeberg
susanne
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- thuja thujon
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Ich denke das kann man getrost ins Reich der Märchen und Mythen schieben. Wenn es notwendig ist, sollte umgraben nicht verpönt werden. Der Unterschied zwischen wenden und mischen ist mehr praktischer Natur, bei zu intensivem mischen macht man mehr kaputt als mit wenden. Klar bei beidem sollte sein, dass es erstmal vor allem Wasser kostet. Deswegen macht man auch kaum eine Frühjahrsfurche, sondern Winterfurche. Damit sich der Boden ausreichend setzen kann und die Kapillaren auch das Keimwasser zur Verfügung stellen können.
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- thuja thujon
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Mal zum verdeutlichen ein Foto.
Wäre so wie es auf dem Bild ist ein klassischer Fall für eine Packerwalze zum rückverdichten, eine Prismenwalze etwa, um noch ausreichend große Krümel auf der Oberfläche zu hinterlassen.
Fünf-Liber Test machen: https://www.eagff.ch/kunstwiesen-und-zw ... n/generell
Das ist soweit ein gutes Arbeitsergebnis, weil die ganzen Pilzsporen und Unkräuter mit ihren Zahlreichen Samen untergegraben sind und nichts an der Oberfläche verblieben ist. Wäre mit mischen nicht möglich gewesen. Bei diesem Boden ists allerdings so, dass der Gärtner die Kluten das ganze Jahr nicht mehr kleinbekommen wird. Die werden wie Beton. Und dann ist eben das Wasser weg, weil das obere, gelockerte austrocknen wird. Da kann nicht mal gepflanzt werden, ohne dass danach Wasser zum angießen notwendig wird. Wäre so wie es auf dem Bild ist ein klassischer Fall für eine Packerwalze zum rückverdichten, eine Prismenwalze etwa, um noch ausreichend große Krümel auf der Oberfläche zu hinterlassen.
Fünf-Liber Test machen: https://www.eagff.ch/kunstwiesen-und-zw ... n/generell
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Re: Tote Erde / Erdaufwertung
Servus miteinander.
Ich glaube bzgl des Siebens muss ich etwas relativieren: ich habe 'lediglich' die oberste Erdschicht (weniger als 10cm) durch ein Lichtschutzschachtgitter geworfen, sodass auch etwas gröberes Material noch im Boden vorhanden ist. So ausgesiebt ergab sich auf ca 25 qm Anbaufläche 1qm Schotter, der nun einen Steinwall bildet.
Aktuell sind ausgebracht Karotten + Zwiebeln, Salat + Rote Bete + Kohlrabi und Erbsen + Pastinake.
Im Mai wird ergänzt um Tomate + Paprika, Gurke und Zucchini.
Dazwischen jeweils Blumensaat, so der Plan.
Die Kartoffeln treiben bereits gut, die Tage werde ich als Gründüngung Phacelia zwischen die Reihen ausbringen.
Das Heu als Mulchschicht leistet volle Arbeit: Der Boden ist gut feucht auch wenn wir die Wochen viel (!) zu wenig und zu seltenst Regen hatten.
Ich danke für sämtliche Rückmeldungen, konnte durchaus das ein und das andere der Hinweise verwenden.
Merci
Ich glaube bzgl des Siebens muss ich etwas relativieren: ich habe 'lediglich' die oberste Erdschicht (weniger als 10cm) durch ein Lichtschutzschachtgitter geworfen, sodass auch etwas gröberes Material noch im Boden vorhanden ist. So ausgesiebt ergab sich auf ca 25 qm Anbaufläche 1qm Schotter, der nun einen Steinwall bildet.
Aktuell sind ausgebracht Karotten + Zwiebeln, Salat + Rote Bete + Kohlrabi und Erbsen + Pastinake.
Im Mai wird ergänzt um Tomate + Paprika, Gurke und Zucchini.
Dazwischen jeweils Blumensaat, so der Plan.
Die Kartoffeln treiben bereits gut, die Tage werde ich als Gründüngung Phacelia zwischen die Reihen ausbringen.
Das Heu als Mulchschicht leistet volle Arbeit: Der Boden ist gut feucht auch wenn wir die Wochen viel (!) zu wenig und zu seltenst Regen hatten.
Ich danke für sämtliche Rückmeldungen, konnte durchaus das ein und das andere der Hinweise verwenden.
Merci