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Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten? (Gelesen 188100 mal)
Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten? - Fotos
Hier ein Blick auf das Ufer - der Wasserstand liegt normalerweise einen halben Meter tiefer, aber der heurige Sommer will wohl als regenreichster in die Geschichte eingehen.
Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten? - Fotos
Diese prächtige Unkrautwand steht auf mehreren hundert Quadratmetern rund um eine Bauruine und ist höher als 2 m - was da genau wächst, kann ich nicht beurteilen (ev. Ragweed?). So sah auch unser Grundstück vor der Bebauung aus. Wir mußten vorher roden, leider war die Fläche auch noch mit dornigen Robiniensämlingen durchsetzt, was keine Freude war. Angelegte 'Blumenwiesen' sehen hier nach zwei Saisonen übrigens auch so aus.
Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten? - Fotos
Und weil noch die Frage nach dem Untergrund/Mutterboden gestellt wurde: In 15-20 cm Tiefe beginnen hier die eiszeitlichen Schotterablagerungen - darüber sieht die 'Humusschicht' so aus.
- Mediterraneus
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Also meine Beiträge bezogen sich ja grundsätzlich auf die hier wertvolle Kulturlandschaft. Magerrasen ist z.B. sowas. Da geht's bei Thema "erhalten" schon drum, dass man irgendwas macht (1 mal im Jahr mähen, nachdem die Blütenpflanzen Samen gebildet haben, z.B.). Deine Bilder zeigen eher Beispiele, bei denen man nichts macht, ein sich selbst überlassen. Brachland.Ich kann im Garten freilich die Pflanzen kultivieren, die ich haben will. Möchte ich Schmetterlingspflanzen haben, dann muss ich die auch pflegen, genauso wie ich auch meine Rosen im Garten pflegen muss. Von alleine werden die auch von Wildnis überwachsen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Da bin ich voll bei Dir - wenn etwas Schützenswertes vorhanden ist, sollte man das nach Kräften weiter pflegen.Also meine Beiträge bezogen sich ja grundsätzlich auf die hier wertvolle Kulturlandschaft. Magerrasen ist z.B. sowas. Da geht's bei Thema "erhalten" schon drum, dass man irgendwas macht (1 mal im Jahr mähen, nachdem die Blütenpflanzen Samen gebildet haben, z.B.).
Diese Bilder hier zeigen, was die Natur hier lokal macht, sobald man sie ans Werk gehen läßt - bezogen auf die vorherigen Postings, in denen propagiert wurde, Flächen zu 'renaturieren' und so die Ansiedlung seltener Arten zu ermöglichen. Ich halte das hier für nicht realisierbar und daher sinnfrei.Deine Bilder zeigen eher Beispiele, bei denen man nichts macht, ein sich selbst überlassen. Brachland.
Ich sehe das genau gleich - hier im Garten gibt es viele Schmetterlinge, in denen nebenan wenige (keine Futterpflanzen - im Gegensatz zu hier, wo viele ausländische Stauden und Gehölze gerne angenommen werden) - aber was hat das mit dem Thema zu tun? Ein künstliches Schmetterlings-Reservat hilft nicht gegen den Verlust von artenreichen Biotopen. LeiderMediterraneus hat geschrieben:Ich kann im Garten freilich die Pflanzen kultivieren, die ich haben will. Möchte ich Schmetterlingspflanzen haben, dann muss ich die auch pflegen, genauso wie ich auch meine Rosen im Garten pflegen muss. Von alleine werden die auch von Wildnis überwachsen.

Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Für Schmetterlinge sind weniger die Pflanzen wichtig, auf denen die adulten Tiere Nahrung finden, sondern die, die für die Raupen als Futterpflanzen infrage kommen. Die besten Blüher nutzen wenig, wenn es an den Futterpflanzen für die Raupen mangelt - und die sind in Gärten in der Regel rar.
Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Stimmt - aber vom Solidago- und Springkraut-Dschungel werden die Raupen auch nicht satt.Für Schmetterlinge sind weniger die Pflanzen wichtig, auf denen die adulten Tiere Nahrung finden, sondern die, die für die Raupen als Futterpflanzen infrage kommen. Die besten Blüher nutzen wenig, wenn es an den Futterpflanzen für die Raupen mangelt - und die sind in Gärten in der Regel rar.

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Sind denn Flächen, die erst so kurz brach liegen diskutabel?In 10 Jahren entstehen da doch ganz andere Bilder.
Es kommt der Tag, da will die Säge sägen.
- lord waldemoor
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
in 10 jahren siehts gleich aus, vlt paar erlen, birken, weiden dazwischenbeim vorletzten bild ist melde dabei, die vögel fliegen im spätherbst, winter scharenweise drauf, vorallem hänflinge
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Nö - nur die Bauruine liegt seit 2 Jahren brach. Der Rest mindestens so lange ich hier wohne, also jetzt auch schon 9 Saisonen.Sind denn Flächen, die erst so kurz brach liegen diskutabel?In 10 Jahren entstehen da doch ganz andere Bilder.
Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Erlen gibt es im Auwald, aber Pappeln findet man dort häufiger; Birken wachsen regional gar nicht und für Weiden dürfte selbst der Auwald nur an wenigen Stellen feucht genug sein. Super dornige Robiniensämlinge hast Du dafür in kurzer Zeit hingegen massenhaft, Holunder und Sommerflieder übrigens auch.Ich werde wegen der Vögel mal im Herbst gezielt drauf achten - Hänflinge kenne ich hier nicht, bzw. hab sie noch nie am Vogelhaus beobachten können.in 10 jahren siehts gleich aus, vlt paar erlen, birken, weiden dazwischenbeim vorletzten bild ist melde dabei, die vögel fliegen im spätherbst, winter scharenweise drauf, vorallem hänflinge
- lord waldemoor
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
hänflinge kommen auch bei mir nicht ans vogelhaus, sind strichvögelnicht alle weiden mögens feucht
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
hemerocallis, da hast Du eine ordentliche Wildniss neben Dir...aber wenigstens ist genug Nektar um diese Jahreszeit da weswegen Du wohl auch die vielen Schmetterlinge hast.Viel anders sieht es hier auch nicht aus, nur das statt der Goldrute und des Springkrauts, hier Disteln,Brennesseln und Gräser wuchern.Wir haben neben uns ein sogenanntes "Hubschraubergrundstück" .Es gibt also zu dem Grundstück keinen Zugang,außer über div.andere Grundstücksbesitzer.Der Eigentümer des Grundstücks macht rein gar nichts!Wir haben unterhalb des Zauns Betonsteine im Boden, so das wenigstens die Ausläufer nicht zu uns kommen können.Regelmäßig gehe ich mit der Sense auf dem Nachbargrundstuck sensen.Sonst würden all die schönen Samen auch bei mir weiter auflaufen.Wenn ich am WE dazu komme ,mach ich mal ein paar Bilder, ich hab nämlich gerade frisch gesenst.Wie sieht die Lage denn bei Dir am Zaun aus? Irgendwie habe ich das auf den Bildern nicht richtig erkennen können,..oder hab ich das übersehen?Raupenfutterpflanzen sind das natürlich nicht, wie schon gesagt nur Nektarlieferanten. Jede Raupe ist natürlich auf seine eigenen Raupenfutterpflanzen angewiesen. Blühende Stauden und Gehölze werden natürlich gern angenommen wenn sie Nektar liefern, aber auch das sind dann meißt nicht die Raupenfutterpflanzen.Ernährung ja, Vermehrung nein.Natürliche Biotope wie Du sie nennst, sind meißt auch vom Menschen geschaffen.Keine Kalkmagerwiese kann sich von alleine erhalten und würde wohl irgendwann zum Wald werden.Jeder weibliche Falter kann mehrere hundert Eier legen und daraus entwickeln sich ja wie wir alle wissen , die Raupen. Raupen wiederum sind richtige Eiweißbomben für unsere Vögel und einen nicht unerheblichen Beitrag leisten auch die Schmetterlinge beim Bestäuben von Blüten, auch Obstbäumen. Und schön anzuschauen sind doch alle Falterarten, oder?Die Kette geht also immer weiter und deshalb ist unsere gesamte Natur natürlich schützenswert und wenn wir immer weiter natürlichen Raum zerstören,..sollten wir mal ein paar qm opfern.Jeder auf seine Art und den Umständen entsprechend angepasst.
Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Das sind drei verschiedene Stellen in der unmittelbaren Umgebung, aber nicht direkt an unser Grundstück anschließend. Sie sind im Eigentum diverser Nachbarn und wir bekämen ordentlich Ärger, wenn wir dort mähen wollten.hemerocallis, da hast Du eine ordentliche Wildniss neben Dir...aber wenigstens ist genug Nektar um diese Jahreszeit da weswegen Du wohl auch die vielen Schmetterlinge hast.Viel anders sieht es hier auch nicht aus, nur das statt der Goldrute und des Springkrauts, hier Disteln,Brennesseln und Gräser wuchern.Wir haben neben uns ein sogenanntes "Hubschraubergrundstück" .Es gibt also zu dem Grundstück keinen Zugang,außer über div.andere Grundstücksbesitzer.Der Eigentümer des Grundstücks macht rein gar nichts!Wir haben unterhalb des Zauns Betonsteine im Boden, so das wenigstens die Ausläufer nicht zu uns kommen können.Regelmäßig gehe ich mit der Sense auf dem Nachbargrundstuck sensen.Sonst würden all die schönen Samen auch bei mir weiter auflaufen.Wenn ich am WE dazu komme ,mach ich mal ein paar Bilder, ich hab nämlich gerade frisch gesenst.Wie sieht die Lage denn bei Dir am Zaun aus? Irgendwie habe ich das auf den Bildern nicht richtig erkennen können,..oder hab ich das übersehen?
Dann müssen unsere Falter hier wohl zugewandert sein - hier kümmert sich niemand darum, Raupenfutterpflanzen anzubauen oder den Neophytendschungel zurückzudrängen.Raupenfutterpflanzen sind das natürlich nicht, wie schon gesagt nur Nektarlieferanten. Jede Raupe ist natürlich auf seine eigenen Raupenfutterpflanzen angewiesen. Blühende Stauden und Gehölze werden natürlich gern angenommen wenn sie Nektar liefern, aber auch das sind dann meißt nicht die Raupenfutterpflanzen.Ernährung ja, Vermehrung nein.
Wir haben wohl eine andere Vorstellung vom Begriff natürliches Biotop. Ich verstehe darunter nicht vom Menschen geschaffene und erhaltene Kulturlandschaft, sondern das, was unberührte Natur nach vielen Jahrzehnten geleistet hat - in Österreich gibt es so etwas (wenn auch häufig nur in Nationalparks - hochalpin oder in Flußauen).Natürliche Biotope wie Du sie nennst, sind meißt auch vom Menschen geschaffen.Keine Kalkmagerwiese kann sich von alleine erhalten und würde wohl irgendwann zum Wald werden.
Klar - Falter sind nett. Das Bestäuben von Obstbäumen wird hier allerdings von Honigbienen, Wildbienen und Hummeln erledigt - um diese Jahreszeit sind noch viel zu wenige Falter unterwegs (ein großes Apfelanbaugebiet liegt nicht weit entfernt). Die hier ansässigen Vögel (und das sind Dank der Lage am Auwald recht viele verschiedene) sehe ich in der Sommersaison hier hauptsächlich bei der Spinnenjagd - davon gibt es regional Unmengen und die scheinen auch ordentlich Eiweiß zu liefern. Ich finde allerdings die unterschiedlichen anderen Insektenarten mindestens genauso interessant (hier gibt es tolle Libellen, Käfer aber auch Heupferde, unzählige Arten von Schwebfliegen, Wildbienen, Ameisen), ganz zu schweigen von den vielen verschiedenen Spinnen, Amphibien, Reptilien, Kleinsäugern bis zu den Krähen (gegenüber vom Feld steht ein riesiger Krähenschlafbaum) und den Raubvögeln (wir nehmen an, daß es Habichte sind), die am anderen Ende des Feldes jedes Jahr ihre Jungen aufziehen.Ute hat geschrieben: Jeder weibliche Falter kann mehrere hundert Eier legen und daraus entwickeln sich ja wie wir alle wissen , die Raupen. Raupen wiederum sind richtige Eiweißbomben für unsere Vögel und einen nicht unerheblichen Beitrag leisten auch die Schmetterlinge beim Bestäuben von Blüten, auch Obstbäumen. Und schön anzuschauen sind doch alle Falterarten, oder?
Wir haben ein Definitionsproblem - wir zerstören hier in Mitteleuropa in der Regel nicht natürlichen Raum oder Natur, sondern verändern die Kulturlandschaft durch eine neue Art der Nutzung. Das schadet vielen Kulturfolgern, die von unserer althergebrachten Nutzungsweise inzwischen schon Jahrtausende profitiert haben. Wenn man das Rad der Zeit in die Bronzezeit zurückdreht oder noch ein wenig weiter vor die letzten Eiszeiten (in denen wir Menschen leider damals die Landschaft formenden großen Pflanzenfresser weggegessen und ausgerottet haben), bekommt man eine Vorstellung davon, wie die Natur sich die Flora und Fauna Mitteleuropas gedacht hat. Von den jetzt so schützenswerten Kulturfolgern gab es damals nur sehr geringe Populationen - sie waren Spezialisten, die winzige temporäre Nischen bewohnt haben. Will man Natur, muß man den Menschen draußen halten - großflächig und über Jahrzehnte. Aber darum geht es in diesem Thread nicht.Ute hat geschrieben:Die Kette geht also immer weiter und deshalb ist unsere gesamte Natur natürlich schützenswert und wenn wir immer weiter natürlichen Raum zerstören,..sollten wir mal ein paar qm opfern.Jeder auf seine Art und den Umständen entsprechend angepasst.

- Mediterraneus
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
Das ist ja der Punkt.Wir haben in Deutschland momentan auch keine (oder fast keine) unberührte Natur, zumindest keine ursprünglich mitteleuropäische Wildnis mehr.Im Prinzip ist alles, was jetzt plötzlich als "Biotop" bezeichnet und als schützenswert erachtet wird, eigentlich ein vom Menschen geschaffenes Biotop.Ein solches Biotop kann nur überleben, wenn es weiterhin "geschaffen/erhalten" wird.Das würde z.B. in vielen Bereichen bedeuten, dass ich nicht weiter an der Schraube des Veränderns drehen darf. Viele Bereiche sind eben so zu unseren neuen und weltweit teilweise einzigartigen Biotopen geworden: Eine "Baumsavanne" z.B. gibt es sonst nur in Afrika, eine mitteleuropäischer Trockenrasen mit Streuobstbäumen drauf ist vergleichbar und hier hat sich auch eine neue und reiche Pflanzen und Tierwelt etabliert.Und sowas kann ich auch als Privatmann erhalten. Habe ich z.B. den alten Birnbaum noch von den Altvorderen im Garten stehen, dann kann ich durch schlichtes Stehenlassen einen Beitrag zur Erhaltung leisten. Die herabfallenden Birnen einfach nicht als "Dreck" empfinden, sondern als Geschenk einer jahrhundertealten Selektion (wild gab es bei uns nämlich nur ungenießbare Holzbirnen) Sich eben an der ganz eigenen Tierwelt, die sich im Baum wohlfühlt, einfach erfreuen.Und was passt unter einen Birnbaum besseres als eine Blumenwiese. Wo Platz ist, kann man auch sowas stehenlassen.Machen das mehrere, dann ist doch schon viel gewonnenWir haben wohl eine andere Vorstellung vom Begriff natürliches Biotop. Ich verstehe darunter nicht vom Menschen geschaffene und erhaltene Kulturlandschaft, sondern das, was unberührte Natur nach vielen Jahrzehnten geleistet hat - in Österreich gibt es so etwas (wenn auch häufig nur in Nationalparks - hochalpin oder in Flußauen).Natürliche Biotope wie Du sie nennst, sind meißt auch vom Menschen geschaffen.Keine Kalkmagerwiese kann sich von alleine erhalten und würde wohl irgendwann zum Wald werden.

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