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Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie (Gelesen 20837 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Bristlecone

Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Bristlecone » Antwort #150 am:

Sie wächst auch in ihrer Heimat auch auf Sandböden.
Ja, die nimmt erstaunlich wenig Wasser hier auch klaglos hin.
Aber im letzten Jahr mit mehr (früh)sommerlichem Regen war die Blüte sehr viel reicher als in den trockeneren Sommern zuvor und in diesem Jahr.
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Nox
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Nox » Antwort #151 am:

Meine beiden M. grandifloras im 5. Standjahr stehen auf stark wechselfeuchtem Boden. Diesen Dürresommer haben sie praktisch ohne Giessen gut überstanden, kein dürres Blatt. Sorte ist Nantais Plena. Sie kommen im Wachstum jetzt ein wenig mehr in Fahrt.
Bristlecone

Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Bristlecone » Antwort #152 am:

Magnolia grandiflora ist eine sehr variable und recht anpassungsfhige Art, siehe:
https://treesandshrubsonline.org/articles/magnolia/magnolia-grandiflora/
.

In form this is a most variable tree. While it makes small scrubby plants growing among sand dunes overlooking the Gulf of Mexico, it is most often a large tree of rich, moist, well-drained soils.
.
The foliage is notably heat-, wind- and drought-tolerant by the standards of large-leaved evergreens... Drought tolerance of the tree as a whole is better when there is space for a large root system to develop; good water availability is ideal, especially when grown in full sun
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Gartenplaner
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Gartenplaner » Antwort #153 am:

Osmanthus x burkwoodii ist hier direkt neben dem Stamm des großen Feldahorn eingewachsen extrem trockenheitsverträglich, nicht gegossen und viel Regen kommt durch die Baumkrone da unten auch nicht an, wächst in Jahren wie diesen gar nicht, blüht nach feuchteren Jahren mehr.

Ebenso unkaputtbar Ligustrum ovalifolium ‚Aurea‘ dahinter, der aber wesentlich leidender aussieht.
Erholt sich aber auch wieder, wenn Regen kommt.

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Staudo
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Staudo » Antwort #154 am:

Der normale Ligustrum vulgare sieht hier allenthalben furchtbar aus. Die Blätter sind graugrün und verdorrt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Bristlecone

Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Bristlecone » Antwort #155 am:

Osmanthus schlägt sich hier auch gut.
Osmanthus armatus steht im Wurzekfilz von großen Spitzahorn und zeigt bislang keine Anzeichen von Dürre. Toi toi toi!
Bristlecone

Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Bristlecone » Antwort #156 am:

Ein interessantes Gehölz für Liebhaber: Zelkova sicula.
Eine auf Sizilien endemische Art, die dort nur in einem ganz kleinen Gebiet überlebt hat, eine Reliktart aus dem Tertiär, also auch ein kleines lebendes Fossil.
Das Vorkommen ist noch gar nicht lange bekannt: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Zelkova_sicula
https://globaltrees.org/threatened-trees/trees/zelkova-sicula/
Pflanzen gab es in Lunaplants Gehölzliste.
Hier stehen zwei noch kleine Exemplare, gerade mal kniehoch, sonnig in Hanglage in Lösslehm, die keine Anzeichen von Welke oder dürre Blätter aufweisen, während drum herum alles schlappt.
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Nox
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Nox » Antwort #157 am:

Bristlecone hat geschrieben: 24. Aug 2022, 13:52
Osmanthus schlägt sich hier auch gut.
Osmanthus armatus steht im Wurzekfilz von großen Spitzahorn und zeigt bislang keine Anzeichen von Dürre. Toi toi toi!

.
Bei mir sind Osmanthus heterophyllos und O. burkwoodii richtig hitze- und dürrefest. Selbst die diesjährige Dürre haben sie ohne Probleme weggesteckt. O. x fortunei ist noch zu jung, um etwas sagen zu können.
Querkopf
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Querkopf » Antwort #158 am:

Bei Waldbäumen lassen sich Dürrefolgen (oder, andersherum, Dürreresistenz) in der Regel erst mit Verspätung erkennen. Bei einem Waldrundgang im Herbst des vorigen Jahres wies der Förster auf mächtige Bäume hin, 80-200 Jahre alt, die lichte, schüttere Kronen hatten, ungewöhnlich kleine Blätter, Saftflussspuren. Genau diesen Bäumen habe man im Frühjahr noch überhaupt nichts angesehen, sagte der Förster; und übers Jahr hatte es ja ganz ordentlich geregnet. Aber dieser Regen habe Schäden nach den dürren Sommern 2018, 2019 und 2020 nicht ausgleichen können. Dass Bäume durch vorangehende Dürren irreversibel geschwächt seien, zeige sich halt erst mit zwei, drei Jahren Zeitverzug, manchmal dauere es sogar länger. (Es ging vor allem um Buchen, aber auch um andere Laubbäume. Außer Eichen, die sind offenbar robuster.)

Wie seht ihr das für die Gehölze, die hier im Faden gerade diskutiert werden? Kann man Dürreresistenz da rascher beurteilen?
Oder habt ihr sie vielleicht schon länger unter Beobachtung? (Das konnte ich aus den Vorschlägen nicht immer herauslesen.)
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Lorraine
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Lorraine » Antwort #159 am:

Querkopf, ich wohne ganz in der Nähe von Dir. Hier (nahe Spicheren) hat es seit Ende Juni nicht mehr vernünftig geregnet. Die Bäume und Sträucher im Garten reagieren sehr unterschiedlich. Da sind z.B. Felsenbirne, Mönchspfeffer, Zimtahorn und Erdbeerbaum, die die Hitze und Trockenheit locker wegzustecken scheinen. Dagegen leidet eine ältere Eberesche, die Indianerbanane hat schon viele Blätter verloren und ein Pfaffenhütchen sieht mehr tot als lebendig aus. Auch die Carpenteria und die Hibisken sehen nicht gut aus. Bei den Obstgehölze kommt der Apfel am wenigsten klar.
Salü Lorraine
neo

Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

neo » Antwort #160 am:

Querkopf hat geschrieben: 25. Aug 2022, 23:47
Wie seht ihr das für die Gehölze, die hier im Faden gerade diskutiert werden? Kann man Dürreresistenz da rascher beurteilen?
Oder habt ihr sie vielleicht schon länger unter Beobachtung? (Das konnte ich aus den Vorschlägen nicht immer herauslesen.)

Ich vermute jetzt einfach mal, dass für die "neuen Bäume" breite Erfahrungswerte wohl noch fehlen, nicht nur hier im Forum. Aber wenn ein Baum aus einem Klima kommt, wo Hitze und langanhaltende Trockenheit an der Tagesordnung sind, dann gehört Dürreresistenz wohl zu seiner Natur. Das wäre dann der Punkt, wo ich mir nicht so grosse Sorgen machen würde, sobald er denn mal gut eingewachsen ist.
Ein bisschen schwierig finde ich (mit meinem Lehmboden), dass sehr trockenheitstolerante Gehölze (eher, nicht alle) leichtere Böden bevorzugen. Kann es trotzdem klappen wenn keine Staunässe vorliegt? Insbesondere an besonders trockenen Stellen? Oder bräuchte es doch breitere Bodenanpassungen?
Da fehlen mir dann die Erfahrungswerte. ;)
Querkopf
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Querkopf » Antwort #161 am:

neo hat geschrieben: 27. Aug 2022, 21:14... Ein bisschen schwierig finde ich (mit meinem Lehmboden), dass sehr trockenheitstolerante Gehölze (eher, nicht alle) leichtere Böden bevorzugen. Kann es trotzdem klappen wenn keine Staunässe vorliegt? Insbesondere an besonders trockenen Stellen? Oder bräuchte es doch breitere Bodenanpassungen? ...
Genau das frage ich mich auch. "Bodenanpassungen" sind ja in bereits bestehenden Gärten kaum möglich (und auch bei Garten-Neuanlagen schwierig); zumindest in dem Umfang und der Tiefe, die man für Großgehölze bräuchte, lässt sich Bodenaustausch für Leute mit Normalportemonnaie nicht machen.

Mit Stauden ist meine Erfahrung, dass besonders trockenheitstolerante Gewächse im hiesigen fetten Lehm i. d. R. nicht funktionieren. Hungerkünstler im Schlaraffenland, das klappt schon mal ganz schlecht ;). Dazu vielleicht noch ein nasser Winter - Exitus.

Bei Gehölzen haben meine Langzeit-Beobachtungen eher anekdotischen als systematischen Charakter, sie stimmen mich aber skeptisch.
Stadt- und Straßenbäume sind ein anderer Fall, da lässt sich das Substrat eher beeinflussen, wird bei Pflanzungen auch wohl öfter ausgetauscht.

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Nox
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Nox » Antwort #162 am:

Neo, ich glaube das müsstest Du ausprobieren. Dass die trockenheitsresistenten Gehölze alle lehmigen Boden nicht abkönnen, kann ich so pauschal nicht glauben.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Buddelkönigin » Antwort #163 am:

Ich bin auf diesen Beitrag zum Thema gestoßen, vielleicht interessant für einige von Euch?

https://petra-pelz.com/klimawandel-baeume-fuer-grosse-und-kleine-privatgaerten/
Wenn immer der Kluge nachgibt, regieren die Dummen die Welt.🙄
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Secret Garden
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Secret Garden » Antwort #164 am:

Für mich gibt es da nichts neues. Hier liegt Wardas dickes Gartengehölzbuch auf dem Tisch und bei vielen trockenheitsverträglichen Kandidaten heißt es "frostgefährdet, vor allem auf nahrhaften Böden".
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Nährstoffreicher schwerer Boden, Nässe im Herbst und Winter, starke Winter- und Spätfröste sind wohl eine denkbar ungünstige Konstellation.
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Mein aktueller Favorit ist Acer x zoeschense 'Annae'. Was der wohl alles für Nachteile hat?
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