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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 221843 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ist das jetzt nicht tatsächlich "Whataboutism"? ;)
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Irgendwo (ich weiß nicht mehr, ob hier in diesem Thema, oder woanders) habe ich gelesen, daß zuviel Humus im Boden nachteilig sei.
Kann das jemand erklären oder auf eine, für Laien verständliche, Seite verweisen?
Kann das jemand erklären oder auf eine, für Laien verständliche, Seite verweisen?
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Extreme/sehr hohe Humusgehalte speichern viel organisch gebundenen Stickstoff, der nach Bodenbewegung (zB Umgraben, Kartoffeln ernten) in löslichen Stickstoff wie Nitrat umgewandelt wird. In manchen Düngungsversuchen sind schon über 50g/m² Nmin gemessen worden. Das entspricht etwa der Stickstoffmenge, die 300g Blaukorn enthalten. Eine Ausnahme, aber machbar und in vielen extrem humosen Gartenböden vermutlich keine Seltenheit.
Der andere Nachteil, ist das bei extrem hohen Humusgehalten im Frühjahr verstärkt mit Stickstoff gedüngt werden muss, weil der Boden bzw die Bakterien darin erstmal viel Stickstoff schlucken zum Aufbau ihrer Körpersubstanz. Später wird dann wieder Stickstoff frei, obwohl er vielleicht nicht von den Pflanzen gebraucht wird.
Nächster Nachteil ist das einige Schädlinge gerne die humosesten Böden bevorzugen.
Zum Aufbau einer guten Krümelstruktur braucht es eigentlich nicht mal 5% Humus. 15% und mehr sind leider übertrieben und führen oft zu den oben genannten Nachteilen.
Der andere Nachteil, ist das bei extrem hohen Humusgehalten im Frühjahr verstärkt mit Stickstoff gedüngt werden muss, weil der Boden bzw die Bakterien darin erstmal viel Stickstoff schlucken zum Aufbau ihrer Körpersubstanz. Später wird dann wieder Stickstoff frei, obwohl er vielleicht nicht von den Pflanzen gebraucht wird.
Nächster Nachteil ist das einige Schädlinge gerne die humosesten Böden bevorzugen.
Zum Aufbau einer guten Krümelstruktur braucht es eigentlich nicht mal 5% Humus. 15% und mehr sind leider übertrieben und führen oft zu den oben genannten Nachteilen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
In der Landwirtschaft kommt dabei noch der gesetzliche Faktor hinzu: Beim Anbau von zuviel humusbildenden Kulturen nacheinander und der damit verbundenen Anreicherung/Zersetzung desselben werden auch ohne zusätzlicher Düngung die in der Düngeverordnung festgelegten Nährstoffwerte überschritten.
Mit Link zum nachlesen: https://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/Was-tun-bei-zu-viel-Humus_article1443780347.html
Mit Link zum nachlesen: https://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/Was-tun-bei-zu-viel-Humus_article1443780347.html
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Danke für die Infos!
Das spricht doch dann für eine Bearbeitung/Lockerung des Bodens im Frühjahr, um Stickstoff für Bakterien und die neue Bepflanzung freizusetzen, oder?
thuja hat geschrieben: ↑27. Okt 2019, 18:13
organisch gebundenen Stickstoff, der nach Bodenbewegung (zB Umgraben, Kartoffeln ernten) in löslichen Stickstoff wie Nitrat umgewandelt wird.
...
Der andere Nachteil, ist das bei extrem hohen Humusgehalten im Frühjahr verstärkt mit Stickstoff gedüngt werden muss, weil der Boden bzw die Bakterien darin erstmal viel Stickstoff schlucken
Das spricht doch dann für eine Bearbeitung/Lockerung des Bodens im Frühjahr, um Stickstoff für Bakterien und die neue Bepflanzung freizusetzen, oder?
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Dazu braucht es auch noch Temperatur. Vor Tomaten kann man das machen, vor den ersten Radieschen nicht. Wenn man aber Rettich erntet und danach Tomaten pflanzt, kann das wie eine Handvoll Blaukorn sein.
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- Nina
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
toto hat geschrieben: ↑27. Okt 2019, 13:10zwerggarten hat geschrieben: ↑27. Okt 2019, 13:08
wie gräbt man einen halben spaten breit spaten(blatt)tief um? in totoland ist es seltsam. oder des rätsels lösung ist ein marschrüffel im vergleich zur normalspatenbreite...
Himmel noch mal - vermutlich weißt Du gar nicht, was ein Spaten ist.
Wir haben uns das leider schon viel zu lange angeschaut... :P
Jetzt haben wir es im Modforum diskutiert. Keiner hat Lust diesen Thread zu moderieren. Ganz egal, wer jetzt angefangen hat, diese Art der Diskussion hat nichts mit respektvollem Umgang zu tun.
Deshalb wird der Thread nun zu den Gartenmenschen verschoben.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Kann ich verstehen, finde ich aber bedauerlich. Weil in dem Thread etliche für viele Mitleser sicher interessante Links und Infos zu finden sind.
Wäre es nicht möglich, den Thread zu teilen, den ersten Teil zu schließen und "oben" zu belassen und nur den 2. Teil in den Keller zu schicken?
Z.B. nach Beitrag #1328; danach verging eine Woche bis zum nächsten Beitrag? Oder einfach nur nach der Beitragsnummer gehend, nach #1000, weils ne runde Zahl ist?
Nur so ne Idee.
Wäre es nicht möglich, den Thread zu teilen, den ersten Teil zu schließen und "oben" zu belassen und nur den 2. Teil in den Keller zu schicken?
Z.B. nach Beitrag #1328; danach verging eine Woche bis zum nächsten Beitrag? Oder einfach nur nach der Beitragsnummer gehend, nach #1000, weils ne runde Zahl ist?
Nur so ne Idee.
- cydorian
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
- Auch in den eineinvierteltausend ersten Beiträgen sind "interessante" Links genauso tief vergraben, sie werden durch 200 Beiträge weniger nicht sichtbarer. Wer liest das noch?
- Wenn es wirklich jemand liest, gerne. Der Thread besteht ungekürzt und unverändert hier bei den Gartenmenschen weiter.
- Eine Teilung schneidet nur ein paar späte Beiträge ab, löst aber nicht das Problem. Schon am Anfang wars wenig respektvoll, eine Teilung zaubert auch nicht mehr Respekt bei dem Thema herbei.
- Wenn es wirklich jemand liest, gerne. Der Thread besteht ungekürzt und unverändert hier bei den Gartenmenschen weiter.
- Eine Teilung schneidet nur ein paar späte Beiträge ab, löst aber nicht das Problem. Schon am Anfang wars wenig respektvoll, eine Teilung zaubert auch nicht mehr Respekt bei dem Thema herbei.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich meinte mit "Mitleser" Gäste, die hier nicht angemeldet sind. War ich ja auch längere Zeit und da habe ich dieses Thema gern gelesen.
Hier unten ist es halt für viele Leute nicht mehr auffindbar. Und das finde ich schade, grad weil es so kontrovers ist.
Was das Problem des nicht respektvollen Umgangs angeht: wenn der Thread oben geschlossen würde, mit einem Hinweis, daß es im Keller weitergeht, dann wäre das Problem (zumindest oben) doch vom Tisch.
Aber, wie gesagt, das ist nur so eine Idee. Streiten will ich mich nicht drum. ;)
Hier unten ist es halt für viele Leute nicht mehr auffindbar. Und das finde ich schade, grad weil es so kontrovers ist.
Was das Problem des nicht respektvollen Umgangs angeht: wenn der Thread oben geschlossen würde, mit einem Hinweis, daß es im Keller weitergeht, dann wäre das Problem (zumindest oben) doch vom Tisch.
Aber, wie gesagt, das ist nur so eine Idee. Streiten will ich mich nicht drum. ;)
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Landwirtschaft muss transparent und fair sein. Dann wird auch gekauft. :D
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wo soll der Stickstoff herkommen, der in Form von Eiweiß im Getreide den Acker verlässt?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Die schrieben ja von reduzieren, nicht von Verzicht. Typische, lange nicht marktreife Forschungsspielerei, bei den Pressemeldungen bzw Arbeiten gehts meist mehr um die Methode/Idee als um die Überschrift und PR.
Pilze sind nicht alles. Ist auch die Frage wo soll das ganze stattfinden: auf Hochertragsstandorten oder auf Grenzstandorten?
Bei den Grenzstandorten sollte man Hybridweizen auch noch nicht wegdiskutieren. Da gibts immernoch Zuchtaktivitäten.
Ansonsten muss man sich entscheiden, will man Brotgetreidequalität oder Futterweizen?
Pilze sind nicht alles. Ist auch die Frage wo soll das ganze stattfinden: auf Hochertragsstandorten oder auf Grenzstandorten?
Bei den Grenzstandorten sollte man Hybridweizen auch noch nicht wegdiskutieren. Da gibts immernoch Zuchtaktivitäten.
Ansonsten muss man sich entscheiden, will man Brotgetreidequalität oder Futterweizen?
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wer weniger düngt und gleichviel ernten will, muss entweder die Verluste reduzieren oder vorhandenen Stickstoff mobil machen. Erstes ist zu begrüßen, zweites bringt auf Dauer nichts.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck