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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4183528 mal)

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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16245 am:

Arni99 hat geschrieben: 4. Mär 2021, 08:54
RdB kann man doch sicher durch regelmäßigen Rückschnitt auf 2 x 2 m halten oder soviel Platz wie man ihr eben gönnt im Garten und trotzdem viel ernten.
Meine hat auch nach 30% Wurzelrückschnitt (Säge, alle Seiten und unten weggesägt) und Holz 30% Rückschnitt im letzten Winter sehr gut getragen im Topf.

In seinem Buch warnt Baud vor solch drastischen Maßnahmen. Reduzieren ja, aber eine Feige die 6-7 Meter erreicht auf 2 Meter zu reduzieren wäre kontraproduktiv (das wäre eine Reduktion um gute 2/3), weil bei starkem Rückschnitt vor allem das Wachstum (Holz, Blätter) gefördert wird auf Kosten der Fruchtbildung (und diese sowieso verzögert wird). Das erscheint mir logisch. 30% ist wohl kein Problem und im Topf schaut es sowieso wieder anders aus, weil die Wurzelmasse reduziert ist.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16246 am:

Arni99 hat geschrieben: 4. Mär 2021, 08:54.
@philippus
Wie beurteilst du den Gratiskompost bei den Wiener MA48-Mistplätzen. Findest du ihn qualitativ gut oder hast du noch keine Erfahrungen damit?
https://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/biogener-abfall/kompost.html

Hergestellt wird er dort:
https://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/entsorgung/abfallbehandlungsanlagen/aba/kompostwerxklobau.html

Also ich hole mir den regelmäßig, die Qualität passt einigermaßen. Sie ist zwar nicht immer ganz konsistent (hier und da könnte Verrottungszustand besser sein), aber insgesamt ist der sehr brauchbar und mir sehr nützlich. Störend ist aber, dass oft Fremdkörper enthalten sind: Kleinteile aus Plastik von Blumentöpfen etc., Vlies- und Folienreste, Bindematerial oder Etiketten, sogar kleine Metallteile und mehr.
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Arni99
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #16247 am:

Ich meinte eher die RdB ab zB. 2m erreichter Höhe jährlich leicht zurückzuschneiden und die Größe zu halten und nicht einen 6-7m großen Baum auf 2m zu kürzen ;) .

Werde mir auch wieder vom Mistplatz-Auhof diesen Kompost holen nächstes Wochenende. Ein 10L Kübel reicht mir.

Foto:
Ausgetriebene Stecklinge vom Balkon wegen Bayern-Reise heute bis Sonntag und den prognostizierten Minustemperaturen indoor geholt.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Marcel Schmid » Antwort #16248 am:

Baud und Feigenhof haben mir die Pastiliere empfohlen. Bin hier ein bisschen skeptisch, da sie ja regenempfindlich ist.
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16249 am:

Marcel hat geschrieben: 4. Mär 2021, 11:06
Baud und Feigenhof haben mir die Pastiliere empfohlen. Bin hier ein bisschen skeptisch, da sie ja regenempfindlich ist.

Pastiliere finde ich gut, aber ich würde sie nur als Zweitfeige pflanzen.
Klar ist es gut, eine möglichst früh reifende Sorte zu haben. Bei deinen Kriterien (nicht viel Platz brauchend, gut schmeckend, ertragreich, winterhart und dann wohl auch noch einigermaßen regenresistent und eher früh reifend) musst du aber irgendwo Abstriche machen. Eine Feige die all diese Eigenschaften hat, gibt es nicht. Du musst entscheiden, was für dich wichtig ist bzw. worauf du verzichten kannst.

Pastiliere sind die empfindlichsten Feigen die ich je hatte, sie müssen deutlich rascher konsumiert werden als zB die Negronne.

Hier siehst du einen Vergleich Pastiliere vs. Negronne nach Regen bei mir im letzten Jahr
Dateianhänge
Negr_vs_Past_Regen_270920.jpg
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Lady Gaga
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Lady Gaga » Antwort #16250 am:

Arni99 hat geschrieben: 4. Mär 2021, 09:15

Werde mir auch wieder vom Mistplatz-Auhof diesen Kompost holen nächstes Wochenende. Ein 10L Kübel reicht mir.


Hast den schon einmal verwendet? Als ich noch in Wien lebte, habe ich welchen geholt und oberflächlich in Hochbeete eingearbeitet. Das überlebten Sämlinge div. Stauden nicht, der war zu aggressiv. ::)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #16251 am:

Marcel hat geschrieben: 4. Mär 2021, 11:06
Baud und Feigenhof haben mir die Pastiliere empfohlen. Bin hier ein bisschen skeptisch, da sie ja regenempfindlich ist.


Du wohnst doch am Bodensee, also einer eher wintermilden Gegend.
Da würde ich schon eine Feige mit auch einer Breba Ernte wählen.
Was spricht gegen Negronne?Erfüllt viele deiner Wünsche, und wenn sie sonnig steht denke ich dass auch viel ausreift bei dir.

Es gibt sicher noch viele Sorten wo es wenig Erfahrung hier gibt, das würde ich aber nicht wagen bei nur einem Auspflanzplatz.

Ausserdem ist die Sorte einfach in einer schönen Auspflanzgröße zu bekommen.
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #16252 am:

Lady hat geschrieben: 4. Mär 2021, 12:42
Arni99 hat geschrieben: 4. Mär 2021, 09:15

Werde mir auch wieder vom Mistplatz-Auhof diesen Kompost holen nächstes Wochenende. Ein 10L Kübel reicht mir.


Hast den schon einmal verwendet? Als ich noch in Wien lebte, habe ich welchen geholt und oberflächlich in Hochbeete eingearbeitet. Das überlebten Sämlinge div. Stauden nicht, der war zu aggressiv. ::)

.
Ich verwende den auch nicht. Außerdem bezweifle ich die Eignung für Bio-Anbau. Ich seh doch dauernd, was die Leute alles in den Bio-Müll schmeißen. ::)
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #16253 am:

Alva hat geschrieben: 4. Mär 2021, 12:52
Ich verwende den auch nicht. Außerdem bezweifle ich die Eignung für Bio-Anbau. Ich seh doch dauernd, was die Leute alles in den Bio-Müll schmeißen. ::)

Bei uns ist es reiner Grünkompost, nicht aus der Biotonne. Der wird extra kompostiert.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #16254 am:

Der Tomatendünger hat sich hier letztes Jahr gut bewährt, finde ich. Die Triebe sind im Herbst gut verholzt, Ernte war auch super.
.
Kakteenerde ist mein bevorzugtes Topfsubstrat für Feigen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #16255 am:

@LadyGaga
Für Sämlinge nimmt man ja laut Internet keinen Kompost.
Hab ihn letztes Jahr bereits verwendet. Aber nur für größere Topf-Feigen (keine Stecklinge) und die 4 ausgepflanzten im Garten.

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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16256 am:

Lady hat geschrieben: 4. Mär 2021, 12:42

Hast den schon einmal verwendet? Als ich noch in Wien lebte, habe ich welchen geholt und oberflächlich in Hochbeete eingearbeitet. Das überlebten Sämlinge div. Stauden nicht, der war zu aggressiv. ::)

Naja Kompost ist grundsätzlich aggressiv, daher muss man damit sparsam umgehen. Bei Sämlingen muss man natürlich umso vorsichtiger sein, die brauchen eigentlich gar keinen Kompost, im Gegenteil nährstoffarmes Substrat. Ich hab noch nie irgendwelche Probleme damit gehabt und verwende den eigentlich schon sicher seit 10 Jahren, aber gehe sparsam um. Große Tomatenpflanzen vertragen aber sicher bis zu 20% Kompost, Kürbis oder Melone vielleicht auch mehr.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #16257 am:

Alva hat geschrieben: 4. Mär 2021, 12:56
Kakteenerde ist mein bevorzugtes Topfsubstrat für Feigen.

Scheint optimal zu wenn man die Beschreibung liest.
https://www.dehner.at/produkte/dehner-kakteenerde-5-l-2789618

Hochwertige Spezialerde für Kakteen und Sukkulenten
Besondere Struktur sorgt für gute Durchlüftung
Quarzsand garantiert eine optimale Drainage
Naturnahe Wasserspeicherung dank Tonmineralen
Atmungsflocken für eine lockere, luftige Struktur

PH-Wert wie sieht es da aus?
Welche Marke verwendest du Alva?
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

mime7 » Antwort #16258 am:

RePu86 hat geschrieben: 4. Mär 2021, 12:46
Marcel hat geschrieben: 4. Mär 2021, 11:06
Baud und Feigenhof haben mir die Pastiliere empfohlen. Bin hier ein bisschen skeptisch, da sie ja regenempfindlich ist.


Du wohnst doch am Bodensee, also einer eher wintermilden Gegend.
....
Was spricht gegen Negronne?Erfüllt viele deiner Wünsche, und wenn sie sonnig steht denke ich dass auch viel ausreift bei dir.



Hallo,
ich wohne hier ebenfalls am Bodensee.
Bei mir stehen Pastiliere, Negronne und MDDS ausgepflanzt, nebeneinander vor einer Steinwand, nach Süden ausgerichtet.

Pastiliere: Topernte, Reife Ende August bis Mitte September, letztes Jahr ca. 25kg von einem 15 jährigen Strauch. Gute Qualität, leicht rissig. Auch bei Regen noch gut, wenn auch nicht so gut wie bei Trockenheit. (darf man wegen der Risse nicht zu lange hängen lassen, sonst gehen die Kirschessigfliegen dran. Wer es also extrem süss und ausgereift mag nimmt besser doch eine andere Sorte)
MDDS: wirft extrem viele Feigen ab, manchmal gute Sommerfeigenernte, Herbstfeigen nur teilweise, die letzten reifen nicht aus. Der Baum ist wesentlich grösser als Pastiliere. Ernte stark schwankend, im Durchschnitt der Jahre etwa 3 kg (Sommer und Herbstfeigen zusammen.)
Negronne: Baum noch kleiner als Pastiliere. Sommerfeigen zu klein und kaum vorhanden. Die Herbstfeigen reifen nur zum allerkleinsten Teil aus, max 20%. Die sind zu spät, dann ist es hier schon neblig und die schimmeln unreif am Baum. Ernte Negronne: max 500g jährlich.

Daneben hab ich noch eine Dalmatie, aber die ist noch jung, dazu kann ich noch nichts sagen.

Wenn ich mal Platz brauche für anderes, dann rode ich sicher die MDDS und auch die Negronne.

Herbstfeigen sind hier generell nur in den allerbesten und trockensten Jahren zu ernten, der Nebel ab Ende September setzt hier in den meisten Jahren frühe Grenzen.
Ich würde definitiv den Schwerpunkt auf möglichst frühe Ernte legen.
Meine Empfehlung für Bodensee-Lagen ist daher ebenfalls die Pastiliere.

Gruss
philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #16259 am:

mime7 hat geschrieben: 4. Mär 2021, 13:23
Negronne: Baum noch kleiner als Pastiliere. Sommerfeigen zu klein und kaum vorhanden. Die Herbstfeigen reifen nur zum allerkleinsten Teil aus, max 20%. Die sind zu spät, dann ist es hier schon neblig und die schimmeln unreif am Baum. Ernte Negronne: max 500g jährlich.


Bist du sicher dass die Negronne auch echt ist? Negronne hat eigentlich Blütenfeigen anständiger Größe, die sind überhaupt nicht klein. 45-50g erreichen die hier im Durchschnitt. Dass sie nicht früh ist stimmt aber, sie benötigt einen optimalen Standort zumindest in Regionen mit weniger warmen Sommern. Wenn ein solcher gegeben ist, finde ich dass sie als einziger Baum eher eine Auspflanzung wert als Pastiliere, deren Empfindlichkeit bei feuchter Witterung ja hinreichend dokumentiert ist. Wenn es regnet, schmeckt man das ziemlich. Und bevor man Pastiliere als einzigen Baum auspflanzt, dann doch eher Ronde de Bordeaux.
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