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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 219218 mal)
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- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Nord und Süd ist schon was anderes.
Hier hat die Dame vom Fach am Samstag einen Termin auf dem grünen Teppich. Danach gehts zum Hambacher Schloss. 1832 kamen die Bauern dort auch schon hin, daraus ist unsere heutige Demokratie entstanden.
Hier hat die Dame vom Fach am Samstag einen Termin auf dem grünen Teppich. Danach gehts zum Hambacher Schloss. 1832 kamen die Bauern dort auch schon hin, daraus ist unsere heutige Demokratie entstanden.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Lerchenzorn, das ist was für Dich. :D
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Habs mir mal angeschaut und nur 2-3 eklatante Fehler drin gefunden. Eigentlich ganz gut, auch wenns in der Form das Ende bedeuten würde.
Ansonste eine tolle Idee, ich habe nur meine Zweifel, das die Gesellschaft da mitzieht.
Sollen wir es im Detail diskuitieren?
Ansonste eine tolle Idee, ich habe nur meine Zweifel, das die Gesellschaft da mitzieht.
Sollen wir es im Detail diskuitieren?
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- zwerggarten
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
bevor du den unbekannten nachbarn beerdigst, sag doch mal, was die 2-3 eklatanten fehler der illustren gesellschaft von doktori sind. ;)
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich kanns nicht lesen: "Seite nicht gefunden". :'(
- Daniel - reloaded
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Das kann keiner mehr, der es bis gestern Abend nicht gelesen hat, die Fachmeldung des BVL, die hinter dem Link steckte, ist weg wie ich gerade feststellte.
Gaaaaaanz grob in eigenen Worten ging es darum mehr Mut zur Verunkrautung von landwirtschaftlichen Kulturen zu haben und noch ein paar weitere Punkte. U.a. wurde wohl untersucht wie hoch die Ertragseinbußen abhängig von Verunkrautung und Alter der Kultur (?) sind. Ich habs gestern Abend nur überflogen und leider nicht gespeichert.
Ziel des Ganzen: Erhöhung und Erhaltung der Biodiversität in landwirtschaftlichen Kulturen.
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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- Alstertalflora
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Es ging auch darum, die Unkräuter nicht pauschal zu betrachten, sondern zu differenzieren, welche Arten die jeweiligen Kulturen stärker/bzw. schwächer beeinträchtigen, und um die Frage, ob es immer eine chemische Bekämpfung sein muss, oder ob in einigen Fällen eine Weiterentwicklung und Anwendung mechanischer Methoden, auch unter Einbeziehung möglicher Methoden zur optischen Erkennung verschiedener Unkräuter und entsprechend angepasster Reaktion, sinnvoller ist. Also tendenziell weg vom Rundumschlag in der Unkrautbekämpfung.
- Alstertalflora
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Stichwort „selektive Unkrauterkennung/-Bewertung und -Bekämpfung“ mit an das jeweilige Unkraut angepassten Methoden.
Ein interessantes Thema, finde ich.
Ein interessantes Thema, finde ich.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Gibts jetzt hier:
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Fachmeldungen/04_pflanzenschutzmittel/2019/2019_11_18_Fa_Positionspapier_Fachbeirat.html
bzw. (PDF zum Herunterladen) hier:
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/fachbeirat_nachpflbau_positionspapier2019.html
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
oder hier: https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/04_Pflanzenschutzmittel/fachbeirat_nachpflbau_positionspapier2019.pdf;jsessionid=C21D44222FD80B4003455DCEB029ED24.1_cid322?__blob=publicationFile&v=5
Der eklatanteste Fehler ist wohl, das die zu schonenden Unkrautarten noch nicht definiert sind und sich seid jahren niemand dafür interessiert. Das Thema ist ja nicht neu. Es wird zwar gefordert, dass Ertragsversuche gemacht werden müssten, es wird aber vergessen, was mit den jeweiligen Unkräutern geschützt werden soll außer dem Unkraut. Eine Kamerageführte Hacke könnte Lämmersalat im Weizenfeld erkennen und schonen, eine Kameragesteuerte Spritze mit Totalherbizid drin auch. Muss man dann aber auch zulassen, und nicht von vornerein ausschließen. Die Wahrscheinlichkeit, das irgendjemand mal ein Herbizid findet, das ungiftig usw ist, dabei aber so selektiv, das es nicht nur die Kultur verschont sondern auch zumindest einen Großteil der noch zu erstellenden Liste der zu schützenden Unkräuter, die tendiert gegen null. Es schafft so schon nicht mal jedes 10.000te Molekül in die nähere Auswahl.
Ansonsten: Herbizide mit Wirkungsstärken von 40% fördern Resistenzen, das heißt das Wirkstoffe nur eine stark verkürzte Lebenszeit haben und so die Zulassung nicht mehr finanzierbar ist. Die wird es also nicht geben, wenn da nicht wenigstens 100-150Millionen Euro aus öffentlichen Geldern zur Unterstützung fliessen.
[quote=BVL]Nachhaltigen biologischen, physikalischen und anderen nicht-chemischen Methoden ist der Vorzug vor chemischen Methoden zu geben, wenn diese Methoden den gestellten Anforderungen an eine selektive Bekämpfung genügen und praktikabel sind.[/quote]Man achte auf die Wortwahl. Nachhaltige, chemische Methoden sind wohl nicht berücksichtigt. Was ist mit den nicht nachhaltigen biologischen, physikalischen und anderen Methoden? Abtöten mit Strom oder Abflammgerät ist demzufolge wo in der Reihenfolge zu suchen? Wo steht die Hacke, die ein Unkraut hackt und 2 Unkräutersamen zum keimen anregt? Also die nächste Humuszehrende Überfahrt schon vorprogrammiert ist?
Der eklatanteste Fehler ist wohl, das die zu schonenden Unkrautarten noch nicht definiert sind und sich seid jahren niemand dafür interessiert. Das Thema ist ja nicht neu. Es wird zwar gefordert, dass Ertragsversuche gemacht werden müssten, es wird aber vergessen, was mit den jeweiligen Unkräutern geschützt werden soll außer dem Unkraut. Eine Kamerageführte Hacke könnte Lämmersalat im Weizenfeld erkennen und schonen, eine Kameragesteuerte Spritze mit Totalherbizid drin auch. Muss man dann aber auch zulassen, und nicht von vornerein ausschließen. Die Wahrscheinlichkeit, das irgendjemand mal ein Herbizid findet, das ungiftig usw ist, dabei aber so selektiv, das es nicht nur die Kultur verschont sondern auch zumindest einen Großteil der noch zu erstellenden Liste der zu schützenden Unkräuter, die tendiert gegen null. Es schafft so schon nicht mal jedes 10.000te Molekül in die nähere Auswahl.
Ansonsten: Herbizide mit Wirkungsstärken von 40% fördern Resistenzen, das heißt das Wirkstoffe nur eine stark verkürzte Lebenszeit haben und so die Zulassung nicht mehr finanzierbar ist. Die wird es also nicht geben, wenn da nicht wenigstens 100-150Millionen Euro aus öffentlichen Geldern zur Unterstützung fliessen.
[quote=BVL]Nachhaltigen biologischen, physikalischen und anderen nicht-chemischen Methoden ist der Vorzug vor chemischen Methoden zu geben, wenn diese Methoden den gestellten Anforderungen an eine selektive Bekämpfung genügen und praktikabel sind.[/quote]Man achte auf die Wortwahl. Nachhaltige, chemische Methoden sind wohl nicht berücksichtigt. Was ist mit den nicht nachhaltigen biologischen, physikalischen und anderen Methoden? Abtöten mit Strom oder Abflammgerät ist demzufolge wo in der Reihenfolge zu suchen? Wo steht die Hacke, die ein Unkraut hackt und 2 Unkräutersamen zum keimen anregt? Also die nächste Humuszehrende Überfahrt schon vorprogrammiert ist?
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Schon während meines Studiums vor 35 Jahren gab es diesen Glaubenskrieg. Der "Unkrautdoktor" meinte, dass eine zeitweilige und geringe(!) Verunkrautung zu tolerieren wäre. Die Landwirte wollten davon nichts wissen, der Acker hat "sauber" zu sein. ;)
Außerdem gibt es durchaus Bekämpfungslücken. Das Ergebnis nennt sich Problemunkraut.
Außerdem gibt es durchaus Bekämpfungslücken. Das Ergebnis nennt sich Problemunkraut.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Es gibt seit längerem Untersaaten in Mais oder auch Weizen usw. Man könnte dort auch Unkraut aussäen, so macht man das in Herbizidversuchen. Es gibt also bereits etablierte Verfahren.
Es rechnet sich nur nicht.
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- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Weil es eben nicht anerkannt wird, nicht honoriert, setzt sich sowas auch nicht durch.
Wer wäre bereit, dafür das Doppelte zu zahlen und sich dafür einzusetzen? zB bei Aldi für ein Brötchen 16Cent statt 15Cent?
Wer wäre bereit, dafür das Doppelte zu zahlen und sich dafür einzusetzen? zB bei Aldi für ein Brötchen 16Cent statt 15Cent?
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- dmks
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- Wohnort: bei Forst/Lausitz
- Region: 24 Einwohner/km² (Ortslage)
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- Bodenart: sandiger Lehm und lehmiger Sand
-
Staatlich anerkannter Steuerzahler
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Je nachdem wie dieser Cent durchgereicht - oder von der Verarbeitungsindustrie geschluckt wird!
Der Weizen für ein Brötchen (50g) - also was der Landwirt kriegt - kostet auf der Börse tagaktuell 0,9 Cent!
Übrigens egal ob bei Alti oder für 30 Cent beim Bäcker: Beim Getreideerzeuger landen pro Brötchen 0,9 Cent. Den Rest fressen Transport, Verarbeitung, Vermarktung und Verpackung.
Mahlzeit! ;)
Der Weizen für ein Brötchen (50g) - also was der Landwirt kriegt - kostet auf der Börse tagaktuell 0,9 Cent!
Übrigens egal ob bei Alti oder für 30 Cent beim Bäcker: Beim Getreideerzeuger landen pro Brötchen 0,9 Cent. Den Rest fressen Transport, Verarbeitung, Vermarktung und Verpackung.
Mahlzeit! ;)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Der Cent muss natürlich 1 zu 1 durchgereicht werden, genossenschaftlich organisierter Erzeugerverband zu zahlen bei Anlieferung an die Mühle. Nur so kommts zu Verdopplung und Freiraum für andere Anbaumethoden.
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