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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 219338 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
In Niedersachsen - besonders im Nordwesten - ist das schon flächendeckend ein Problem. Folge der Massentierhaltung.
Hier vor Ort erhöht es ganz sicher nicht die Akzeptanz - ganz abgesehen von der Fragwürdigkeit -, dass der größte Viehhalter so wie am letzten Wochenende seine Gülle stets Samstagnachmittag und sonntags ausbringt.
Hier vor Ort erhöht es ganz sicher nicht die Akzeptanz - ganz abgesehen von der Fragwürdigkeit -, dass der größte Viehhalter so wie am letzten Wochenende seine Gülle stets Samstagnachmittag und sonntags ausbringt.
- RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Darüber soll diskutiert werden, das ist die Forderung. Was ist daran seltsam? Momentan ist doch die verbreitete Meinung, die Bauern sind schuld am Bienensterben (erst heute wieder gelesen) und gut...alle anderen nicht...
Die Formulierung ist nicht sonderlich glücklich, da würde ich Dir recht geben. Sehr spannend wäre doch mal die Erforschung des Insektenbestandes in einer der üblichen Millionenwiesen(in der es keine Wiesen sondern nur noch Steine gibt) und etwa solchen Standorten wie dem wo wir leben (im Prinzip nur Grundstücke mit einer sehr wilden Wirtschaft oder völlig der Natur überlassen da leerstehend - mir ist es immer noch zu wenig Gebrumm hier...) - einfach nur um den Leuten zu zeigen, was sie tun können, jeder selbst...
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Insektenrückgang: Ob daran nicht vielleicht Mobilfunkanlagen mit Schuld sein könnten???
Darf man darüber lachen oder ist der Hintergrund zu traurig?
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- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Vielleicht liegt es auch daran, dass sich Insekten v.a. von Ziegeln und granitgepflasterten Straßen ernähren. Seit in den Städten die Straßen asphaltiert werden und für den Hausbau Beton verwendet wird, sieht es natürlich ganz, ganz mau aus für Insekten.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Mal nach Betonkrebs googeln!
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Es geht darum das endlich mal ein vernünftiges Grundwassermessnetz aufgebaut wird. Deutsche Behörden wissen Bescheid um die 2012 falsch übermittelten Zahlen und den Konsequenzen seitens der EU daraus. Nun berichten auch die Medien sehr einseitig und deshalb glaubt die Bevölkerung wir hätten Nitratbelastetes Grundwasser und die Bauern sind schuld.
Das das nicht stimmt, ist schwer vermittelbar, und beim aktuellen Halbwissen/Gegenwind zieht sich den Schuh kein Politiker an, der wiedergewählt werden will.
Es wäre im Sinne der Böden und unserer Versorgung mit Lebensmitteln notwendig, diese Lüge aufzudecken. Versuchen einige einzelne Kämpfer, aber denen glaubt man eben nicht wenn nicht sein kann was nicht sein soll.
Und nein, flächendecken im Nordwesten wegen Massentierhaltung ein Problem ist eine Aussage die so nicht stehenbleiben kann. Das ist das was ein UBA eintrichtert, mit ihrer Rosinenpickereiwissenschaft.
Das selbe Elendsspiel wie mit dem Insektensterben. Da ist nichts untersucht, garnichts, die Krefeldstudie belegt etwas ganz anderes als das wofür sie immer herhalten muss. Die angekündigten Monitoringprogramme sind die Förderung nicht wert. Hier bewegt sich garnichts.
Manche Praktiker wissen recht gut Bescheid und aus dem Bauch raus schon mehr als es jemand tut, der sich hinterm Schreibtisch dafür interessiert wie die Studienlage aussieht. Wenn er die auswertet, muss er so viel praktisches Vorwissen haben, dass ihm auffällt, dass die Wissensgrundlage sehr lückig ist und keinerlei Rückschlüsse auf die tatsächliche Situation erlauben.
Versteinerte Vorgärten sind übrigens vernachlässigbar. Manche Biologen haben gerade mal die letzten paar Jahre erkannt, dass Städte Hotspots sein können. Ist aber kein Lieblingsthema wie Schmetterlinge und Vögel, deswegen hat man da Jahrzehnte drüber hinweggelächelt und ignoriert, was es in der Stadt an Natur gibt.
Das das nicht stimmt, ist schwer vermittelbar, und beim aktuellen Halbwissen/Gegenwind zieht sich den Schuh kein Politiker an, der wiedergewählt werden will.
Es wäre im Sinne der Böden und unserer Versorgung mit Lebensmitteln notwendig, diese Lüge aufzudecken. Versuchen einige einzelne Kämpfer, aber denen glaubt man eben nicht wenn nicht sein kann was nicht sein soll.
Und nein, flächendecken im Nordwesten wegen Massentierhaltung ein Problem ist eine Aussage die so nicht stehenbleiben kann. Das ist das was ein UBA eintrichtert, mit ihrer Rosinenpickereiwissenschaft.
Das selbe Elendsspiel wie mit dem Insektensterben. Da ist nichts untersucht, garnichts, die Krefeldstudie belegt etwas ganz anderes als das wofür sie immer herhalten muss. Die angekündigten Monitoringprogramme sind die Förderung nicht wert. Hier bewegt sich garnichts.
Manche Praktiker wissen recht gut Bescheid und aus dem Bauch raus schon mehr als es jemand tut, der sich hinterm Schreibtisch dafür interessiert wie die Studienlage aussieht. Wenn er die auswertet, muss er so viel praktisches Vorwissen haben, dass ihm auffällt, dass die Wissensgrundlage sehr lückig ist und keinerlei Rückschlüsse auf die tatsächliche Situation erlauben.
Versteinerte Vorgärten sind übrigens vernachlässigbar. Manche Biologen haben gerade mal die letzten paar Jahre erkannt, dass Städte Hotspots sein können. Ist aber kein Lieblingsthema wie Schmetterlinge und Vögel, deswegen hat man da Jahrzehnte drüber hinweggelächelt und ignoriert, was es in der Stadt an Natur gibt.
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- oile
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Dann lügt der Bdew also?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Oder der DVGW: https://www.dvgw.de/themen/umwelt/nitrat-im-wasser/ ?
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen: https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/02_Sondergutachten/2012_2016/2015_01_SG_Stickstoff_HD.html
Oder der um Hintergrundinfos und Seriösität bemühte Bauer Willi, der einige Berichterstattungen gerade rückt: https://www.bauerwilli.com/nitrat-wer-einmal-luegt/
Aber auch klar schreibt:
"Bei aller berechtigten Diskussion um zu hohe Nitratwerte sollte man bei den Fakten bleiben, Diese sind ja in den Bundestags-Drucksachen dokumentiert."
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen: https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/02_Sondergutachten/2012_2016/2015_01_SG_Stickstoff_HD.html
Oder der um Hintergrundinfos und Seriösität bemühte Bauer Willi, der einige Berichterstattungen gerade rückt: https://www.bauerwilli.com/nitrat-wer-einmal-luegt/
Aber auch klar schreibt:
"Bei aller berechtigten Diskussion um zu hohe Nitratwerte sollte man bei den Fakten bleiben, Diese sind ja in den Bundestags-Drucksachen dokumentiert."
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich will nicht sagen dass sie lügen, aber sie haben keine solide Datenbasis für ihre Behauptungen.
Bitte mal diese Initiative verfolgen, ob darüber berichtet wird, auch wenn das Ergebnis was anderes sagt als das wir das zweitschlechteste Grundwasser mit den 2twenigsten Messtellen haben.
https://www.topagrar.com/acker/news/landvolk-niedersachsen-will-klarheit-11917984.html
Nur weil die anderen, saubereren Brunnen rausgerechnet wurden, ist das Grundwasser nicht so wie es die EU rechtlich betrachten muss.
Das Thema läuft schon etwas länger, man sollte es sich von Anfang an anschauen. Bitte Brunnenmessnetz 2004-2007 und 2008-2011 vergleichen. 2012 wurden die rechtlich gültigen Zahlen vom UBA an die EU übermittelt.
Bitte mal diese Initiative verfolgen, ob darüber berichtet wird, auch wenn das Ergebnis was anderes sagt als das wir das zweitschlechteste Grundwasser mit den 2twenigsten Messtellen haben.
https://www.topagrar.com/acker/news/landvolk-niedersachsen-will-klarheit-11917984.html
Nur weil die anderen, saubereren Brunnen rausgerechnet wurden, ist das Grundwasser nicht so wie es die EU rechtlich betrachten muss.
Das Thema läuft schon etwas länger, man sollte es sich von Anfang an anschauen. Bitte Brunnenmessnetz 2004-2007 und 2008-2011 vergleichen. 2012 wurden die rechtlich gültigen Zahlen vom UBA an die EU übermittelt.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Man sollte auch erwähnen, dass in NRW eine ebensolche Überprüfung der Messstellen durchgeführt wurde, siehe etwa hier: https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/nitrat-grundwasser-defizite-rund-zehn-prozent-messstellen-552989
oder hier der Bericht:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMI17-76.pdf
Ergebnis: Es gab etwa 10 % Messstellen mit Defiziten. Die waren beschädigt, nur eingeschränkt beprobbar oder unzureichend dokumentiert. Hinweise, dass das zu einer systematischen Überschätzung der Messwerte geführt hätte, ergeben sich daraus nicht.
Es mag ja durchaus andere bzw. weitere Einträge geben, die ebenfalls zu beachten und ggf. anzugehen sind.
Aber das Betreiben der Landwirte erinnert stark an die Ausrede des erwischten Schwarzfahrers: "Andre fahren auch schwarz. Da ist es ungerecht, dass nur ich bestraft werde."
oder hier der Bericht:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMI17-76.pdf
Ergebnis: Es gab etwa 10 % Messstellen mit Defiziten. Die waren beschädigt, nur eingeschränkt beprobbar oder unzureichend dokumentiert. Hinweise, dass das zu einer systematischen Überschätzung der Messwerte geführt hätte, ergeben sich daraus nicht.
Es mag ja durchaus andere bzw. weitere Einträge geben, die ebenfalls zu beachten und ggf. anzugehen sind.
Aber das Betreiben der Landwirte erinnert stark an die Ausrede des erwischten Schwarzfahrers: "Andre fahren auch schwarz. Da ist es ungerecht, dass nur ich bestraft werde."
- cydorian
- Garten-pur Team
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- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
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- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
RosaRot hat geschrieben: ↑26. Nov 2019, 12:37
Gülle lässt sich in Energie umwandeln, dann bleibt zwar immer noch ein Rest, aber der ist zumindest schon noch einmal verarbeitet worden, also nicht direkt aus dem Stall.
Mich wundert das auch. Güllefermenter sind eine alte Technik, die uach noch Strom (und Wärme!) liefert. Die gut isolierten neuen Anlagen haben eine gute Nutzleistung auch in kleinen Dimensionen. Und da ist noch einiges möglich. Ammoniakstrippung, Struvitfällung, enthaltene Feststoffe kompostieren, man kann noch einiges aus Gülle holen. Im Moment landet in Deutschland überhaupt nur etwa je ein Drittel der anfallenden Menge in der Biogasanlage.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Bis eben habe ich mir einige Videos der Bauernproteste auf YT angeschaut sowie Statements der Beteiligten. Das ist schon sehr eindrucksvoll und man bekommt auch viel mehr Verständnis für ihre Probleme und Anliegen.
Interessanter thread übrigens :)
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- Gartenplaner
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- Registriert: 26. Nov 2010, 22:07
- Wohnort: Süden Luxemburgs, ein paar Kilometer von der französischen Grenze
- Region: „Gutland“, Süden Luxemburgs
- Höhe über NHN: 274-281
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- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
- Kontaktdaten:
-
Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak!
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑26. Nov 2019, 13:05
...
Das selbe Elendsspiel wie mit dem Insektensterben. Da ist nichts untersucht, garnichts, die Krefeldstudie belegt etwas ganz anderes als das wofür sie immer herhalten muss. Die angekündigten Monitoringprogramme sind die Förderung nicht wert. Hier bewegt sich garnichts.
...
[/quote]
Mal wieder das "Pauschal-Abwatschen" von Studien, auch nagelneuen, wie letztens im Insektensterben-Thread?
[quote author=Gartenplaner link=topic=61904.msg3382668#msg3382668 date=1572466812]
Es gibt eine neue Studie zum Insektensterben :-[
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Hier der Link zur Originalstudie (Zusammenfassung frei, Rest nur gegen Kohle):
https://www.nature.com/articles/s41586-019-1684-3.epdf
Und - aus derselben Gruppe schon früher publiziert: Intensivierte Landwirtschaft führt überall zu den gleichen Arten
https://www.nature.com/articles/s41586-019-1684-3.epdf
Und - aus derselben Gruppe schon früher publiziert: Intensivierte Landwirtschaft führt überall zu den gleichen Arten