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Juni 2013 (Gelesen 69368 mal)

Naturbeobachtungen, Wetter, Klima, Phänologie, Naturereignisse, Jahreszeiten, Himmelsbeobachtungen, kulturhistorische Hintergründe

Moderatoren: kolbe, AndreasR

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tarokaja
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Re:Juni 2013

tarokaja » Antwort #180 am:

Die ganze Zeit frage ich mich, ob die stark betroffenen Gebiete jetzt öfter mit solch Unmengen Wasser auf einmal konfrontiert sein werden? Dann müsste man ja weitere bauliche Vorkehrungen treffen. Passiert das und ist das Geld dafür da?
Immer weitere bauliche Vorkehrungen haben u. A. zu der jetzigen Situation geführt: Bäche und Flüsse im Oberlauf kanalisieren führt dazu, dass weiter unten Hochwasser häufiger wird. Die Bausünden der Vergangenheit gehen aber unvermittelt weiter, denn in den durch Flussverbauten gewonnenen Flächen werden unverdrossen Baugebiete ausgewiesen. Hier am Oberrhein gibt es ein Programm, am Rheinufer einen 80 Meter breiten Streifen von Überflutungsflächen einzurichten, die bei Bedarf geflutet werden und so dazu beitragen, dass weiter unten in Köln oder bei irisfool vor der Tür die Leute trockene Füße behalten. Das Projekt wird vielerorts von Kommunen und Bürgerinitiativen ausgebremst wie nur irgend möglich.
Ich meinte mit 'baulichen Massnahmen' jegliche Entspannung bringende Projekte, logischerweise auch die Schaffung von Überflutungsgebieten.Dass es da massive Interessenkonflikte und starken Widerstand gibt, wenn dabei lukrative Geschäfte bachab gehen könnten und sicher tun, ist klar. Da laufen höchstwahrscheinlich in Deutschland politische Prozesse auch anders als in der Schweiz.Immerhin gibt es wohl auch immer neue Renaturierungsprojekte, oder werden die mehrheitlich blockiert?
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Jayfox

Re:Juni 2013

Jayfox » Antwort #181 am:

Immerhin gibt es wohl auch immer neue Renaturierungsprojekte, oder werden die mehrheitlich blockiert?
Mit dem Ziel, Bächen und Flüssen wieder Überschwemmungsflächen zu geben, wüsste ich hier nur von ganz wenigen Fällen. Meist sind da die Interessen von Landwirtschaft und Kommunen davor.Meist geht es um den Bau neuer, größerer und zusätzlicher Regenwasserrückhaltebecken. Mit Renaturierung hat das nichts zu tun, im Gegenteil.
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tarokaja
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Re:Juni 2013

tarokaja » Antwort #182 am:

Hm, ich weiss nicht, ob wir jetzt hier im Wetter-Thread zu weit vom Thema abkommen, aber so etwas klar von Regierungsseite zu regeln, finde ich schon sinnvoll, v.a. auch die Visionen zu entwickeln, wie das Land am Ende des Jahrhunderts aussehen soll, um Schutz zu bieten und dann darauf hinzuwirken. Letztlich hilft das auch mit, Katastrophen zu verhindern und damit grosse Kosten für Mensch und Natur zu erzeugen.Renaturierung Gewässer CHWie wird das denn in Deutschland und Österreich gehandhabt?
gehölzverliebt bis baumverrückt
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Staudo
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Re:Juni 2013

Staudo » Antwort #183 am:

Hier sieht es ähnlich aus. Immerhin wurden in den letzten Jahren die Wehre erneuert, Dämme verstärkt, ausgebessert und erhöht. Letzteres geschah gegen den Widerstand manchen Naturschüzters, was ich kaum verstehe. Es gab Überlegungen, Dämme zu verlegen und damit Überschwemmungsflächen zu schaffen. Platz ist hier reichlich vorhanden. Dagegen lief die Landwirtschaft Sturm. Ich hatte das Gefühl, die Landespolitik knickte gegen diesen Widerstand nur allzu gern ein.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Biotekt
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Re:Juni 2013

Biotekt » Antwort #184 am:

"Örtlich ist Bodenfrost möglich."(Zitat aus der Kurzzeitprognose von Eifelwetter.)
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
pumpot
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Re:Juni 2013

pumpot » Antwort #185 am:

Dieses Gerede über versiegelte Flächen, eingeengte Flußbetten durch Deiche usw als Grund für die Überschwemmungen greift nur leider nicht für das Elbtal. Es regnet hier seit zwei Wochen nahezu ununterbrochen. Die Böden sind seit über einer Woche gesättigt und nehmen keinerlei Wasser mehr auf. Der Regen fließt praktisch direkt in die Bäche und Flüsse. Überall kann man "Seen" auf Wiesen und Äckern sehen, incl. massive Erosionsrinnen in Hanglagen. Da ist es dann egal, ob Flächen versiegelt sind oder nicht. Wassergesättigte Böden sind dann auch versiegelte Flächen.Im Elbtal und besonders in Dresden sind große Areale am Fluss seit jeher unbebaut (Elbwiesen, Flutrinne). Da ist nichts kanalisiert und einbetoniert wie z.T. am Rhein. Aber wenn die Pegel über 7,50m für Dresden steigen, werden trozudem etliche Stadtteile überschwemmt. Wie soll der geforderte "Rückbau" zugunsten des Hochwasserschutzes denn aussehen? Die betroffenen Stadtteile einebnen? Da müßte selbst das Schloss Pillnitz mit Park dran glauben. Hat ja seinerzei August der Starke grob fahrlässig an die Elbe gebaut. In den Kerbtälern die vom Erzgebirge zur Elbe zu laufen, müßten auch die Dörfer geschleift werden. Siedeln ist nur noch auf den Plateaus möglich. Wie man schnell merkt, ist das alles Stuss. Es wurde hier wirklich seit 2002 das machbare umgesetzt. Die Müglitz z.B. hat ein oft doppelt so breites Flussbett wie zuvor. Genau das macht sich jetzt positiv bemerkbar. Und auch die ausgebauten Rückhaltebecken im Einzugsgebiet. Ansonsten würde es am Fluss jetzt ganz anders aussehen. Diese stereotypen Antworten die die Lobbyisten von der Urwaldabholzorganisation WWF immerzu geben, sind für die hieseige Gegend komplett falsch. Da kennt man die örtlichen Gegebenheiten einfach nicht. Elbabwärts hinter Meissen sieht die Sache ganz anders aus und für da stimmen die Argumente.
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wallu
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Re:Juni 2013

wallu » Antwort #186 am:

Zurück zum Wetter: Gerade werden die 10°C überschritten, nach T-min 5°C in der Nacht. Dazu viele Wolken, die sich aber wohl bald auflockern werden. Alles in allem verharrt auch der Juni bislang wettermäßig bei Mitte April.Gestern Nachmittag wurde es sonnig und es wurden noch 16°C erreicht.
Viele Grüße aus der Rureifel
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Gänselieschen
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Re:Juni 2013

Gänselieschen » Antwort #187 am:

Immerhin gibt es wohl auch immer neue Renaturierungsprojekte, oder werden die mehrheitlich blockiert?
Mit dem Ziel, Bächen und Flüssen wieder Überschwemmungsflächen zu geben, wüsste ich hier nur von ganz wenigen Fällen. Meist sind da die Interessen von Landwirtschaft und Kommunen davor.Meist geht es um den Bau neuer, größerer und zusätzlicher Regenwasserrückhaltebecken. Mit Renaturierung hat das nichts zu tun, im Gegenteil.
Bei uns gibt es so ein Projekt. Hier soll das Neuenhagener Mühlenfließ - später "Erpe" bereits ab Werneuchen renaturiert werden. Dafür gibt es nicht unerhebliche Mittel der EU - aber das Land muss immer dazu finanzieren. Bei uns würde das heißen, dass ein großes Tal wieder geflutet wird - Nutznießer davon sind die unteren Berliner Bewohner im Erpetal. Berlin hat aber mit der Finanzierung nichts zu tun. Im Ergebnis würde der Grundwasserspiegel um mind. 2m angehoben. Hier wohnen nicht viele Menschen - das Schichtenwasser ist jetzt bei 2m - die Anwohner - so auch ich - hätten dann sehr wahrscheinlich Wasser in den Kellern. Uns wurde versichert, dass Brandenburg die Renaturierung dieser Fläche nicht vornehmen wird, wenn Schäden an den Gebäuden der Anwohner zu befürchten sind. Das wolle man sich nicht aufhalsen. Ein großes Stück sei ja dennoch dann renaturiert.Was soll ich sagen - es gibt eine Bürgerinitiative in diesem Zusammenhang - es müssen zumindest die Auswirkungen gründlich vorher evaluiert werden - bisherige Gutachten warnen vor der Anhebung des Grundwasserspiegels. Hier stehen nicht nur die Interessen von Naturschützern und Bürgern im Hochwassergebiet gegeneinander sondern auch noch die der Bürger, bei denen es jetzt noch relativ trocken ist. Bei extremen Wetterlagen drückt das Wasser jetzt schon zurück.Wieder ot - sorry - aber es passte so schön. Hier ist es trübe aber trocken und kühl.L.G.
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Faulpelz
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Re:Juni 2013

Faulpelz » Antwort #188 am:

Hier in Deggendorf Katastrophenalarm. Die Anwohner der Donau tun mir sooooooo leid. Es ist einfach schrecklich. Heute Nacht wird sich zeigen, ob der Damm hält. Wenn nicht, werden wir ähnliche Zustände wie in Passau kriegen. Mein Grundstück ist nicht betroffen, wir saufen hier aber langsam auch ob der stark anhaltenden Regenfälle. Hab gerade einer bekannten Familie Unterkunft angeboten, sollte der Damm heute noch brechen. :'( :oEin Sch.......Sommer ist das!LG Evi
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Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Juni 2013

pearl » Antwort #189 am:

Sonne
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Gänselieschen
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Re:Juni 2013

Gänselieschen » Antwort #190 am:

Evi, ich drücke die Daumen - so ein Chaos :-[
Irisfool

Re:Juni 2013

Irisfool » Antwort #191 am:

Evi, ich hab am eigenen Leib erfahren wie das anfühlt. Ich drücke fest die Daumen, dass der Damm hält. Hier waren es 4 Tage Ungewissheit ob unser Haus nach der Evakuierung noch stehen würde. Sch.... Gefühl, glaube mir! :-\ ::) :P
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tubutsch
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Re:Juni 2013

tubutsch » Antwort #192 am:

Hat jemand etwas gehört, wie es Elis geht?
Ich habe vorhin mit ihr telefoniert. Zum Glück ist sie nicht betroffen. Ihr Bach hinter dem Haus führt wohl mehr Wasser als sonst, tritt aber nicht über die Ufer. Drücken wir Elis weiterhin die Daumen :D
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planwerk
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Re:Juni 2013

planwerk » Antwort #193 am:

Zitat Jens Hofmann vom DWD in der synoptischen Übersicht, bekannt für seine launigen und äußerst lesenswerten Besprechungen.Quelle DWD, Synoptische Übersicht Kurzfrist :Donnerstag... bleibt die Druck- und Potenzialverteilung über Deutschland weiterhinziemlich flau. Das nördliche Höhentief verlagert sein Drehzentrum in Richtung NorwegischeSee, wodurch das Potenzial auf seiner Rückseite leicht ansteigt. Auch im Bodenniveausteigt der Luftdruck etwas an, was sich in Form eines 1025-hPa-Hochs über der Nordseebemerkbar macht. Der Gradient über Deutschland nimmt somit etwas zu und es kommt eineleichte östliche bis nordöstliche Strömung in Gang, mit der weiterhin relativ trockeneLuft in große Teile des Landes advehiert wird. Im äußersten Osten sowie im Südenallerdings können sich in der etwas feuchteren und labileren Luftmasse Schauer undeinzelne Gewitter (orographisch, diabatisch) entwickeln, die aufgrund der nach wie vorgeringen Zuggeschwindigkeit mit Starkregen einhergehen können - auch wenn die Modellediesbezüglich noch sehr defensiv agieren. Rein von den PPW-Werten*, die im Osten undSüdosten auf 25 mm oder etwas darüber steigen, wären sogar lokale Unwetter (RR> 25mm/h)denkbar, allerdings sollte man den Teufel noch nicht an die Wand malen und auf allzu lauteCassandrarufe verzichten . Fakt ist, dass in weiten Teilen des Landes die Sonne sich alleMühe gibt, den hiesigen atmosphärischen Prozessen wieder einen besseren Ruf zu verleihen,was mit einem Temperaturanstieg auf 19 bis 25°C (die 25°C im Westen und Südwesten) auchganz gut gelingt - geht doch...*PPW = Precipitable Water, Menge des Wasser das als Niederschlag aus der Luftmasse fallen kann. :P :-X Dös kennd ma grad no brauchn'
Staudige Grüße vom Chiemsee!
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planwerk
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Re:Juni 2013

planwerk » Antwort #194 am:

Seebruck am 04.06.2013 gegen 17:00: die Sonne scheint.Ich glaub ich hol die Sonnencreme... 8)
Staudige Grüße vom Chiemsee!
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