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Frage zu Glyphosat (Gelesen 804659 mal)
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- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Naja, ich weiss nicht, was ich davon halten soll. ... Glyphosat zusammen mit selbstfahrenden Autos und neu zu nennen. Neu ist doch nur die Landwirtschaft für Leute, die die Landwirtschaft nicht mehr kennen. Ist wie vieles andere auch komplexer und nachhaltiger geworden. Ich kann nicht wirklich erkennen, was mir der Artikel sagen will. Wir erinnern uns zu Glyphosat: erstmals hergestellt 1950 durch Dr. Henri Martin, Angestellter der Pharmafirma Cilag in der Schweiz. Wäre in Deutschland nicht möglich gewesen, da waren sie wohl noch mit Trümmer wegräumen und Wiederaufbau nach dem 2ten Weltkrieg beschäftigt. 14 Jahre später, noch vor der Hippiezeit, kam Glyphosat als Komplexbildner wieder auf den Tisch. Für Waschmittel oder ähnliches, ich weiß es nicht. Schließlich gab es ab 1951 schon die ersten vollautomatschen Waschmaschienen zu kaufen. Jahre später als Herbizid fast übersehen, weil es solange braucht um seine herbizide Wirkung zu entfalten, dann doch noch entdeckt, patentiert und vermarktet. Seitdem hundertfach kopiert. Seit der Entdeckung von Agrobacterium tumefaciens zunehmend in der Kritik.
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- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat
Das ist mir jetzt wirklich neu ...... Landwirtschaft ... Ist ... nachhaltiger geworden.

- dmks
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Re: Frage zu Glyphosat
Na dann :DGuten Morgen - und willkommen in der realen Welt! ;)Wenn ich Landwirtschaft vor 30 Jahren und heute vergleiche bin ich sehr froh über diese Entwicklung. Und das gerade im Bereich der Herbizide.
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- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat

- dmks
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Re: Frage zu Glyphosat
Nachhaltigkeit bedeutet eine generationsübergreifende Nutzung. Heißt einen möglichst schonenden Umgang mit Boden und Ressourcen. Und - je mehr Aspekte man betrachtet, um so wichtiger und wirtschaftlich bedeutsamer wird Nachhaltigkeit.
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- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat
Genau.
- dmks
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Re: Frage zu Glyphosat
Ein wichtiges Prinzip moderner Landwirtschaft 

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- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat
Das müsste jetzt zur Vertiefung in ein "Käffchen" münden
. Vielleicht wird das ja mal was. Meld Dich, wenn Du in der Gegend bist. Ich auch.

- dmks
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Re: Frage zu Glyphosat
Was wohl in so einem Kaffee alles drin ist? 8)Bin dabei! 

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- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Ich bin Anfang September auf der Dahme, dort ist auch Platz für drei. Wäre Kaffee aus der Runterdrückmaschiene ok? Strom ist auf dem Boot Mangelware.In den letzten Jahren entstanden einige Modelle, um Nachhaltigkeit zu messen. Damit man nicht nur drüber reden muss, sondern auch was verändern kann, muss man etwas messen können, damit Vergleiche möglich sind. 3 Säulen, je nach Modell bis mit bis zu 200 Punkten. Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft. Giftigkeit von PSM für das Ökosystem Acker ist lediglich ein Punkt in der Säule Ökologie. Wenn ich heute durch den Pfälzer Wald laufe und manche Orte mit alten Fotos vergleiche, dann war früher häufig Ackerland bis hoch auf die Bergkuppe zu den Felsen. Heute liegen diese im tiefsten Wald. Da konnte in den letzten Jahren offensichtlich Ackerland wieder zu Wald umfunktioniert werden. Allerdings Nutzwald, also nach wie vor nicht renaturiert. Vergleich einer Herbizidanwendung von wirklich früher und heute: 50-300 kg/ha Natriumchlorat / 0,5-2kg/ha Glyphosat Wenn man sich die Erhebungen vom JKI bezüglich Behandlungsindex anguckt, ist es schwer nachzuvollziehen, warum gerade Mais in der Kritik steht, als besonders intensive Kultur gilt und nicht zB Äpfel. http://papa.jki.bund.de/index.php?menuid=43&getlang=de
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Re: Frage zu Glyphosat
Apfelplantagen und Weinberge wirken eben romantischer als ein Maisacker.

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Re: Frage zu Glyphosat
Vor 30 Jahren gabs hier noch ganz viele kleine Bäuerli, oder Nebenerwerbler, die haben für sich selbst noch Kartoffeln angebaut. Die Äcker waren klein, von (meist ungedüngten) Wiesen und Streuobst durchsetzt, das Gras bekam der Gaul oder die Kuh (Milch) oder die Hasen (Sonntagsbraten). Auf den Wiesen standen alte Apfelbäume, die wurden für Most und Lagerobst gebraucht.Dazwischen auf den Kornäckern wurde sicherlich auch gespritzt, auch bedenklichere Sachen bestimmt.Heute sind die Wiesen verpachtet, ein Großbauer nutzt sie als billige Entsorgung für seine Biogasanlage-Rückstände. Die Blumen sind totgedüngt, nur Gras. 5 mal im Jahr gemäht.Die alten Apfelbäume werden gerodet, damit der Bauer besser mit seinen großen Maschinen drüberfahren kann.Die Kornäcker sind meist großen Maisäckern gewichen. Oder Raps. Mehrere Felder wurden zusammengelegt und an den Großbauern verpachtet.Dieser spritzt nun umweltfreundlichere Pflanzenschutzmittel und Herbizide, nahezu flächendeckend. Also ich bin nicht so froh über diese EntwicklungWenn ich Landwirtschaft vor 30 Jahren und heute vergleiche bin ich sehr froh über diese Entwicklung. Und das gerade im Bereich der Herbizide.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Frage zu Glyphosat
Es steht Dir frei, eine Splitterfläche für ein Bier im Jahr zu pachten und als Hobby zu pflegen.
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Re: Frage zu Glyphosat
@ MediterraneusLokal mag dieser Eindruck (fordergründig) stimmen.Aber vor ca. 40 Jahren hatte ich mit meinen späterenSchwiegereltern heftige Diskussionen wg der Verwendung von E605 im Hausgarten gegen Blattläuse und Raupen an Rosen.Knapp 10 Jahre später habe ich erlebt, dass man in Kalifornien ungestraft Altöl (beim Ölwechsel im PKW aufgefangen) verwendet hat, um einen Straßengraben vor dem Haus unkraut- und tierfrei zu halten :-XAll das gehört auch zu der guten alten Zeit der idyllischen Kleinfelderwirtschaft....
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Frage zu Glyphosat
@Mediterraneus:Diese Entwicklung ermöglicht aber schließlich billige Nahrungsmittel. Ich würde es anders gewiss auch schöner finden, aber heimische Bauern müssen auch noch von was leben. Da gilt: Entweder immer nach vorne und größere Produktion - oder flucht in eine Nische, was heute nicht mehr so einfach ist.