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Astilben - empfehlenswerte Sorten? (Gelesen 156898 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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Staudo
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

Staudo » Antwort #210 am:

Die generativ vermehrten A. chinensis var pumila fallen sonst doch eigentlich relativ einheitlich aus oder? ???
Vielleicht wenn es sich um die reine var. pumila handelt, ja. Da es aber einige gängige Sorten von der var. pumila gibt, werden die doch häufig einkreuzen. Dass die Nackommen dann breit variieren, ist doch eher wahrscheinlich.
Das, was als Astilbe chin. var. pumila (gen.) angeboten wird, halte ich für großen Plunder. Die Pflanzen variieren stark und geben meistens nicht das gewünschte Bild im Garten.
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troll13
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #211 am:

Es ist zwar schon 15 Jahre her, dass ich in einer Staudengärtnerei gearbeitet habe aber an solche Ausreißer wie Tiarellos Pflanze könnte ich mich erinnern bzw. hätte sie sicher für meinen Garten "gesichert".Ich meine, wir hätten damals noch Pflanzen aus diesem Saatgut produziert.
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tiarello
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

tiarello » Antwort #212 am:

Sind denn bekannte niedrige chinensis-Sorten wie 'Veronica Klose' oder 'Finale' reine chinensis-Auslesen oder eher Hybride mit anderen Arten?Bei den verschiedenen taquetii-Sorten nehme ich keine allzu starken hybridogene Einflüsse an, weil sie ja offenbar sehr gut generativ vermehrbar sind.
tiarello
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

tiarello » Antwort #213 am:

Bei den verschiedenen taquetii-Sorten nehme ich keine allzu starken hybridogene Einflüsse an, weil sie ja offenbar sehr gut generativ vermehrbar sind.
Das ist natürlich falsch ausgedrückt.Muss heißen:Bei den verschiedenen taquetii-Sorten nehme ich keine allzu starken hybridogenen Einflüsse an, weil man ja offenbar sehr gut generative Nachkommen aus ihnen erzeugen kann.
troll13
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #214 am:

Das ist die Frage. A. taquetii soll bei den Sorten von A. x aredsii eingekreuzt sein. Sie hat hier wohl zu den gespreizten bzw. auch leicht hängenden Blütenständen beigetragen.Leider habe ich bisher keine Quelle gefunden, die die Züchtungsarbeit von A. x arendsii eingehender dokumentiert.Schaut man sich die Beschreibungen der Pflanzenpatente für neue Astilbensorten an, scheinen sowohl Zufallsfunde als auch gezielte Kreuzungen angemeldet worde zu sein.
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #215 am:

Bei meiner Stöberei nach neuen Sorten bin ich auf zwei Sorten gestossen, die von der Abstammung her von den anderen Neueinführungen abweichen.'Key West' ('Sprite x 'Fanal'), die eine neue Farbkonstellation in die Hybridgruppe um A. x glaberrima zu bringen scheint. Dürfte unkompliziert sein, wo Astilben "wachsen".'Moulin Rouge' ('Perkeo' x 'Red Seninel'), vielleicht endlich eine A. x crispa, die auch hier gedeihen mag. Bisher hatte ich nie lange Glück mit diesen Zwergastilben aber ich finde das farnartige Laub so schön.
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enaira
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

enaira » Antwort #216 am:

Wo hast du die gefunden?Ich war beim gockeln leider nicht erfolgreich, zumindest nicht auf deutschen Seiten...Ich mag die crispas auch sehr, sie mich aber leider weniger :-\Beim Jäten habe ich eben Sämlinge in der Nähe der 'Delft Lace' entdeckt.Sie könnten theoretisch auch von einer anderen Sorte sein. Aber da sie alle mehr oder weniger an einer Stelle sitzen und ich bislang bewusst noch keine Sämlinge gefunden habe, hoffe ich natürlich auf interessante Pflänzchen.
Liebe Grüße
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #217 am:

Die gibt es offenbar im Augenblick weder in D noch NL im Handel.Augen aufhalten. 8)Habe heute eine eine recht gesund ausschauende A. crispa 'Liliput' bei einem Gartenbesuch gesehen. Ich selbst hatte bisher auch weder mit ihr noch mit 'Perkeo' Glück.Aber bei Astlben lerne ich seit kurzem auch noch viel im Web dazu.Die Sämlinge solltest du auf alle Fälle sichern.
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

enaira » Antwort #218 am:

'Liliput' habe ich mir letztes Jahr bei Anja Maubach mitgenommen. Sie hat zwar den Winter überstanden und ausgetrieben, aber Blüten sind bislang nicht zu sehen...
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #219 am:

Schade...Von dem GP-Artikel in der aktuellen Ausgabe hatte ich eigentlich etwas mehr erwartet.Seit dem Frühjahr beschäftige ich mich wieder etwas intensiver mit der Gattung und habe viele offene Fragen, die vor allem die Wildformen und den ihren Einfluß auf die Hybriden, die hier im Handel sind betreffen. Darüber hinaus habe ich festgestellt, das es offenbar einige nahezu unbekannte Formen wie Astilbe rivularis und ihre Varietäten oder A. triternata gibt, über deren Gartenwürdigkeit ich mehr erfahren möchte. Eine "echte" A. simplicifolia, die nun wirklich überhaupt nichts mit dem zu tun hat, was alles unter diesem Artnamen im staudengärtnerischen Sortiment geführt wurde, durfte ich mir letztes Wochenende bei Tiarello anschauen.Das in den letzten Jahren wieder einmal neue Sorten im Astilbensortiment auftauchen, finde ich übrigens auch spannend. ob die vielen Sorten aus der Astilbe chinensis Gruppe wirklich alle etwas wirklich neues bieten, bleibt abzuwarten. Ist es vielleicht auch nur wieder ein Trend, eine Serie mit patentgeschützten Sorten auf den Markt zu werfen, die bei wie einigen anderen Gattungen kurzfristig auf die Liste der Topseller in den Gartencentern kommt und danach wieder in der Versenkung verschwinden?Hier gibt es sicher auch Ausnahmen, wie 'Chocolate Shogun', die im GP-Artikel beschrieben wird, oder 'Key West', die offenbar eine andere Abstammung als die "absolut tollen" neuen A. chinensis Sorten haben.Wie gesagt... mehr Fragen als Antworten, die mir der GP-Artikel geben kann.
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Querkopf
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

Querkopf » Antwort #220 am:

... Der Konkurrent wäre Impatiens glandulifera (ich vergesse immer daß es ja auch noch andere gibt).Die zu bepflanzende Fläche (ca.50qm) läge größtenteils im Kronenbereich einer ca.70jährigen Walnuß und bekäme das Laub volle Kanne ab (außer der Westwind ist sehr gnädig)...
Das lese ich leider erst mit mehr als einem Jahr Verspätung. Aus "gegebenem Anlass" (= ich befreie just etliche Quadratmeter von einem Wucherteil): potz, Astilbe pumila traue ich fast alles zu. Sie kommt dem Vernehmen nach ;) auch auf trockenem sächsischem Sandboden zurecht. Sie wächst hier auf frischem Lehm wie bekloppt, egal ob in der Sonne oder im Schatten. Sie macht dabei einen derart dichten Wurzelfilz, dass nichts, aber auch gar nichts an unerwünschtem Samen aufkommt; allerdings hat auch sonst kaum was eine Chance. Und sie hat allerzähesten Lebenswillen: Ausgebuddelte Teilstücke haben hier schon wochenlanges In-der-Sonne-Vergessen überstanden.
potz hat geschrieben:... Auf Entfernung sollte man einen "Teppich" sehen, keine "Hochstaudenflur". Ich möchte ein ruhiges Bild ;)
Hm: Das Bild wird zur Blütezeit natürlich nur so ruhig, wie knalliges Lilarosa halt sein kann ;). Solltest du es immer noch mit ihr versuchen wollen, melde dich (rasch, ehe am Montag die Grüne Tonne geleert wird ;D); ich schicke dir gerne ein ordentliches Paket mit Wurzelkram.
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

potz » Antwort #221 am:

Oh ... danke für dein Angebot, präziser: Nein danke.Knalliges Lilarosa sollte wirklich in die Tonne ;)(Die Fläche ist schon mit Trachistemon orientalis + Farnen bepflanzt.)
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lord waldemoor
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

lord waldemoor » Antwort #222 am:

mir gefält a. pumilla in knalligen farben,blühen eh nur kurzleider werden meine nicht grösser
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

troll13 » Antwort #223 am:

Gestern habe ich beim Googlen zufällig diese Webseite gefunden.Obwohl mir die Starseite etwas dubios erscheint wurde hier offenbar gründlich recherchiert und auch korrekt bzw. wortwörtlich zitiert.Nach dieser Übersicht sind die Gartenformen der Gattung Astilbe wohl nahezu alle Hybriden und können nicht mehr direkt einer Wildart zugeordnet werden. Betrachtet man die Zuordnung bekannter Sorten in den hier zitierten Quellen und vergleicht mit den Artbezeichnungen in den Sortimenten der bekannten Staudengärtnereien, scheinen Artzuordnungen fast willkürlich getroffen zuwerden.Interessant finde ich übrigens, das Astilbe chinensis bzw. A. rubra (offenbar die aktuell nomenklatorisch korrekte Bezeichnung) bereits bei Lemoine und Arends als "Farbgeber" in die Züchtung von heute klassischen Sorten einbezogen wurde, da die japanischen Wildarten A. japonica, A. thunbergii, A. simplicifolia und A. glaberrima am Naturstandort offenbar ausnahmslos weiß blühen.Zu der auch hier von verschiedener Seite angeführten Erfahrung, das Gartenformen "Astilbe chinensis" trockenheitsverträglicher sind als andere "Arten", möchte ich eigene aktuelle Beobachtungen beitragen.Seit drei Wochen hatten wir bei Tageshöchsttemperaturen, die im Durchschnitt immer über 20 ° C lagen und von starken austrocknenden Winden begleitet wurden, kaum nenneswerten Niederschlag.Die Astilben, die dieses Wetter ohne zusätzliches Wässern bislang am besten überstanden haben, sind 'Cattleya' an unterschiedichen Standorten im Garten sowie 'Fanal' und 'Sprite' in halbschattiger Lage (hier jedoch ohne Wurzeldruck!).Im Waldgarten unter Wurzeldruck sind nicht nur bei 'Straußenfeder' und 'Darwin's Snow Sprite' deutliche Trockenheitsschäden zu erkennen sondern auch bei den Sorten und Sämlingen von "A. chinensis'. Gleichzeitig haben jedoch auch Rodgersia, Deinanthe, Boehmeria, Gentiana asclepiadea und sogar Actaea und Cimicifuga japonica sowie einge Farne "schlapp" gemacht.Hortensien und laubabwerfende Azaleen musste ich sogar eine Woche früher gießen als die Astilben, weil sie die Ohren hängen ließen.Für mich also kein Grund, dass Astilbensortiment in seiner gesamten Breite weiter auszutesten. ;)
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pearl
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Re:Astilben - empfehlenswerte Sorten?

pearl » Antwort #224 am:

du möchtest also nicht, dass ich aus dem Text von Georg Arends aus dem Jahre 1910 die Kreuzungsgeschichte von A. Arendsii und die von A.Lemoinei abschreibe? ;) Aus Freilandschmuckstauden, Tarouca.Du bist mit dem Thema durch? ;D
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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