@das Döderlein: Hier haben die Nachbarskinder vor etlichen Jahren mal mit Holzkohle an meiner Wand gemalt. Ich mache sonst ja gerne jeden Unsinn mit, aber da war ich doch sauer, also habe ich die beiden zum Putzdienst beordert. Zwar gab es zunächst etwas Gemaule und ein paar Tränen, aber immerhin, die Wand war wieder sauber, und zur Belohnung gab's ein Stück Kuchen.
Auch wenn es mir ebenfalls schwer fällt, Bäume zu fällen, den Ahorn würde ich da auch nicht unbedingt lassen wollen, der kann wie gesagt schon ziemlich groß werden. Zwar könnte man ihn aufasten, aber mit der Zeit wird der vermutlich das Haus überragen, das wäre dann nicht nur für den Flieder suboptimal...
@LadyinBlack: Danke!

Im Frühling ist der Garten in der Tat besonders schön, und irgendwie muss ich immer ein paar Zeilen dazu schreiben, klar sprechen die Bilder auch für sich, aber ich finde so ein paar Hintergrundinfos machen die Sache noch interessanter.
Japanische Zierkirschen werden hierzulande in der Regel auf Prunus avium veredelt, die ist im Alter vermutlich zu starkwüchsig und lässt die Veredelung nach und nach verkümmern, Wildtriebe erscheinen, und man kann auch mit Schnitt nicht mehr allzu viel tun, zumal Kirschen auf Schnitt ja eh nicht so gut reagieren. Gerade 'Kiku shidare' und 'Fukubana' sind zudem alte japanische Sorten, denen unser Klima vielleicht auch nicht ganz so zusagt wie modernere Züchtungen.
Machen wir weiter mit dem Gartenrundgang, diesmal wieder vom Garten hinterm Haus, mit aktuellen Bildern. Wie jedes Jahr verschwindet Ende April/Anfang Mai das üppige Gelb der Osterglocken und Schlüsselblumen und macht zunehmend blauen, violetten und weißen Tönen Platz. Es ist die Zeit der Hasenglöckchen und Dichternarzissen, auch die Blüte der Akeleien, Schwertlilien, Pfingstrosen und dem Zierlauch ist nicht mehr weit. Gerade am Morgen leuchtet die Sonne nun wieder durch meine große Tanne und zaubert goldene Lichttupfen in den ansonsten noch schattigen Garten.
Überall entrollen sich nun die Farnwedel, insbesondere vom überall im Garten vorkommenden Wurmfarn, und so gewöhnlich er auch sein mag, zu dieser Jahreszeit ist er auf jeden Fall ein Hingucker. Auch die Funkien treiben gerade aus, diesmal hatte ich reichlich Schneckenkorn gestreut, so dass die meisten Blätter tatsächlich intakt geblieben sind. Gerade nach dem Regen der letzten Tage gab es mal wieder eine Invasion der Schleimer, jetzt stehen ein paar trockene Tage an, so dass das Funkienlaub sich hoffentlich in Ruhe entfalten kann. Hier und da habe ich Walderdbeeren als Bodendecker, die haben nun auch mit der Blüte begonnen, so dass man in ein paar Wochen immer wieder mal ein paar Beeren während des Gartenrundgangs naschen kann.
Der letztes Jahr durch den Spätfrost demolierte Acer palmatum 'Dissectum Garnet' am Teich treibt nun ebenfalls wieder schön aus, er hatte 2024 in einer einzigen Nacht praktisch seinen kompletten Neuaustrieb eingebüßt, dieses Jahr wird hoffentlich alles gut gehen. Leider wächst auch das Gras nun rasant, hier muss ich leider bald mähen, aber noch dürfen die Gänseblümchen hübsch blühen. Weiter unten im Garten blüht gerade meine kleine Fothergilla, fast ein bisschen versteckt zwischen den roten Tulpen, die hatte ich letztes Jahr im Abverkauf für 1,- € erstanden und mangels Platz einfach auf der Baumscheibe versenkt. Die Baumscheibe der neu gepflanzten Hamamelis 'Feuerzauber' ist noch etwas leer, hier fülle ich ggf. noch ein wenig auf, aber die Bodendecker-Stauden werden sicher auch schnell groß.
Das Beet am Hang ist ziemlich wild, ich hatte es im Winter nicht einmal geschafft, alles ordentlich zurückzuschneiden, es hat ja ständig nur geregnet. Nun verschwindet alles wieder unter einem undurchdringlichen Staudendickicht, welches das Unkraut gnädig verdeckt, aber Hahnenfuß und Co. werden dort noch fröhliche Urstände feiern.

Immerhin, die weiße Taubnessel sieht dort recht hübsch aus, die kann von mir aus bleiben. Im Goldfelberich-Goldruten-Staudensonnenblumen-Dickicht werden die blauen Hasenglöckchen von Jahr zu Jahr zahlreicher, es sind zwar nicht die originalen "Blue Bells", aber die Anmutung des blauen Blütenteppichs ist doch ähnlich.
Oberhalb meiner kleinen Trockenmauer hat sich ein übersehenes Rhizom des Goldfelberichs leider wieder ziemlich breit gemacht, die zarteren Stauden, die ich hier gepflanzt habe, sind leider überwuchert worden. Ganz gut behaupten sich die Narzissen, Hasenglöckchen und die Schwertlilien, auch das Vergissmeinnicht samt sich jedes Jahr fleißig aus, aber auch hier muss ich dringend jäten, bevor gar nichts mehr geht. Ein Horst mit Camassien ist mir geblieben, die anderen beiden haben die Mäuse auf dem Gewissen, keine Ahnung, warum ausgerechnet dieser verschont bleibt.
Schließlich noch zwei Aufnahmen vom "Waldgarten"; am Zaun hatte ich zwei Spiraea japonica 'Golden Princess' und zwei Carex oshimensis 'Everillo' gepflanzt, vor allem im Frühling leuchten sie fast neongelb aus dem sattgrünen Staudenteppich heraus. Lunaria rediviva und das Tränende Herz sorgen für dezentere Töne und einen feinen Duft. Unter der Tanne wird es nun auch immer grüner, viele Stauden, die ich versucht hatte, sind in den trockenen Sommern ausgefallen, behaupten können sich vor allem Lunaria annua, diverse Geranium, Anemone tomentosa 'Robustissima', Waldmeister und Turiner Meister, auch Carex oshimensis ist erstaunlich robust. Ansonsten behaupten sich ein paar Helleborus-Sämlinge, die Maiglöckchen mit Ach und Krach, das Waldsanikel hat sich sogar ausgesät, ein paar Veilchen ebenso, neu gepflanzt habe ich den Mäusedorn, mal schauen, wie der sich dort macht.