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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 218031 mal)
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- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Meinst du mich?
Biologen die Tiere und Pflanzen bestimmen können werden immer weniger. Für manche Artengruppen gibts keine Spezialisten mehr. Die alten Spezialisten sterben irgendwann weg, es wird noch die Sammlung gerettet, aber die nächste Generation fehlt bei Gruppen, die nicht so populär wie Vögel, Bienen, Tagfalter sind.
Die beiden genannten sind eine erfrischende Ausnahme und die Arbeit mit ihnen angenehm.
Biologen die Tiere und Pflanzen bestimmen können werden immer weniger. Für manche Artengruppen gibts keine Spezialisten mehr. Die alten Spezialisten sterben irgendwann weg, es wird noch die Sammlung gerettet, aber die nächste Generation fehlt bei Gruppen, die nicht so populär wie Vögel, Bienen, Tagfalter sind.
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Dumm gelaufen, der kleine, regionale Schlachthof in Mannheim wurde geschlossen.
Nun wird die Stadt und das angrenzende Ludwigshafen, zusammen rund eine halbe Million Einwohner, eben nicht mehr regional versorgt.
Die langen Anfahrtswege zum jetzt nächsten Schlachthof wird das wenige, was noch an Viehhaltung übrig ist, noch weiter reduzieren.
Irgendwann ist hier nur noch Gemüse- und Obst- und Weinbau und viel Beton, Asphalt und Co.
Ackerbau ist jetzt schon uninteressant, hat fast nur noch Bedeutung um die Fruchtfolge im Gemüsebau aufzulockern und die Böden fit zu halten.
Die Kommentare hier im Artikel sprechen noch etwas wahres aus, das scheitern an der eigenen Ideologie. Klein allein ist zuwenig um auch tatsächlich bestehen zu können.
https://www.topagrar.com/schwein/news/regio-schlachthof-gesellschaft-mannheim-insolvent-12644255.html
Nun wird die Stadt und das angrenzende Ludwigshafen, zusammen rund eine halbe Million Einwohner, eben nicht mehr regional versorgt.
Die langen Anfahrtswege zum jetzt nächsten Schlachthof wird das wenige, was noch an Viehhaltung übrig ist, noch weiter reduzieren.
Irgendwann ist hier nur noch Gemüse- und Obst- und Weinbau und viel Beton, Asphalt und Co.
Ackerbau ist jetzt schon uninteressant, hat fast nur noch Bedeutung um die Fruchtfolge im Gemüsebau aufzulockern und die Böden fit zu halten.
Die Kommentare hier im Artikel sprechen noch etwas wahres aus, das scheitern an der eigenen Ideologie. Klein allein ist zuwenig um auch tatsächlich bestehen zu können.
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
"Als großen Erfolg feiert die Schließung dagegen die Tierrechtsorganisation Peta. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechtsabteilung bei Peta, hofft, dass die Schweinehalter nun „umdenken“ und die Tierhaltung aufgeben"
Einen Erzeugernahen Schlachtbetrieb sterben zu lassen und sich dann zu freuen halte ich für etwas....eigenartig.
Im Ernstfall geht es halt wieder quer durch Europa nach Polen oder Litauen mit den Tieren!
Schade. Und arme Sau.
Einen Erzeugernahen Schlachtbetrieb sterben zu lassen und sich dann zu freuen halte ich für etwas....eigenartig.
Im Ernstfall geht es halt wieder quer durch Europa nach Polen oder Litauen mit den Tieren!
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Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Der hiesige Kreisbauernverband hatte die Direktwahlkandidaten für die Bundestagswahl des hiesigen Landkreise zur Diskussion mit Vertretern der landwirtschaftlichen Betriebe und interessierten Bürgern eingeladen. Gekommen sind die Kandidaten von CDU, FDP und AfD. Die vorab bekannten Fragen beantwortete die Linke schriftlich. Der SPD-Kandidat hat im Vorfeld, der Vertreter der Grünen kurzfristig abgesagt.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich verkneife mir jeglichen Kommentar. :-X :-X :-X
Viele Grüße von
RosaRot
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- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ein, wie ich finde lesenswerter, Kommentar von Prof. Longin von der Uni Hohenheim darüber, was in der Weizenproduktion falsch läuft.
Wenn sich mal die Entscheidungsträger aller Beteiligten, Handel, Bäcker, Landwirte zusammensetzen würden, könnte man da sicherlich eine Lösung hin bekommen.
https://www.topagrar.com/acker/news/was-in-der-weizenproduktion-jetzt-geaendert-werden-muss-13056711.html
Wenn sich mal die Entscheidungsträger aller Beteiligten, Handel, Bäcker, Landwirte zusammensetzen würden, könnte man da sicherlich eine Lösung hin bekommen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ja, in vielen Bereichen wäre mit relativ wenig Aufwand eine ganze Menge zu erreichen.
- netrag
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑23. Mär 2022, 12:10
Ein, wie ich finde lesenswerter, Kommentar von Prof. Longin von der Uni Hohenheim darüber, was in der Weizenproduktion falsch läuft.
https://www.topagrar.com/acker/news/was-in-der-weizenproduktion-jetzt-geaendert-werden-muss-13056711.html
Zu den Backeigenschaften kann ich nichts sagen. Was allerdings die landwirtschaftliche Seite betrifft, ist an der Aussage des Artikels nichts auszusetzen. Über Dinge die die Bauern heute so treiben, z. B. die Fruchtfolge, kann man nur noch den Kopf schütteln. Wenn die heutige Landwirtschaft so weiter wirtschaftet, werden die Böden bald kaputt und unbrauchbar sein.
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Herzl.Gruß aus der Schorfheide
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Und was würde diese Vielfalt bringen? Böden gesund und fruchtbar halten ist ein komplexes Thema. Sonnenblumen mit in die Fruchtfolge bringen bringt erstmal Sclerotinia mit. Ein Umweltschützer wäre mit Sonnenblumen in einer Fruchtfolge aber keinerlei zufrieden zu stellen. Kann ja auch deutlich den Pflanzenschutzmitteleinsatz erhöhen.
Ja, es ist sinnvoll wo es machbar ist, aber all zu viele Effekte davon sollte man sich nicht erhoffen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
thuja hat geschrieben: ↑23. Mär 2022, 12:10
https://www.topagrar.com/acker/news/was-in-der-weizenproduktion-jetzt-geaendert-werden-muss-13056711.html
Die Forderung " mehr Ertrag pro Fläche" betrachte ich mit Bedenken. Irgendwann ist bei jeder Fläche das Maximum erreicht. Wollen wir wirklich weiterhin - und sogar noch gesteigert - eine Intensivst-Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen? Wenn ich mir hier die Flächen so ansehe - Dauergrünland, 4-5 Schnitte pro Saison, steigerungsfähig? Ohne Überdüngung? Gut, Unkraut hat da natürlich keine Chance :-X.
- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Die Forderung/das Grundproblem seit Jahren besteht darin nicht mehr Ertrag - sondern das selbe auf täglich weniger Fläche zu produzieren.
Dabei wird der Düngemittelaufwand je Hektar seit Jahren ebenfalls immer weniger.
Mit neuen Sorten, moderneren Maschinen und vielen anderen Innovationen geht schon einiges - läßt sich vieles kompensieren. Viele Landwirte arbeiten mit großem Einsatz daran! An völlig neuen Ackerkulturen wie Soja, Energieholz, sogar großflächiger Saatgutproduktion von Wiesen/Wildblumen (kein Scherz - auch das muß ja irgendwo herkommen,Fotos kann ich im Sommer liefern)
Wir werden trotzdem in wenigen Jahren einer völlig neuen Landwirtschaft gegenüberstehen - geprägt von Landkäufen, Spekulanten und nicht besseren Bedingungen!
Dabei wird der Düngemittelaufwand je Hektar seit Jahren ebenfalls immer weniger.
Mit neuen Sorten, moderneren Maschinen und vielen anderen Innovationen geht schon einiges - läßt sich vieles kompensieren. Viele Landwirte arbeiten mit großem Einsatz daran! An völlig neuen Ackerkulturen wie Soja, Energieholz, sogar großflächiger Saatgutproduktion von Wiesen/Wildblumen (kein Scherz - auch das muß ja irgendwo herkommen,Fotos kann ich im Sommer liefern)
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Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Wenn ich mir hier die Flächen so ansehe - Dauergrünland, 4-5 Schnitte pro Saison, steigerungsfähig? Ohne Überdüngung?
Hier sind mittlerweile sechs Schnitte normal, manchmal werden es auch sieben. Dafür sehen die die meisten Wiesen den ganzen Winter dunkel blau-grün aus.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Asinella hat geschrieben: ↑24. Mär 2022, 09:09hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Wenn ich mir hier die Flächen so ansehe - Dauergrünland, 4-5 Schnitte pro Saison, steigerungsfähig? Ohne Überdüngung?
Hier sind mittlerweile sechs Schnitte normal, manchmal werden es auch sieben. Dafür sehen die die meisten Wiesen den ganzen Winter dunkel blau-grün aus.
Die armen Viecher, die das fressen sollen!
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
dmks hat geschrieben: ↑23. Mär 2022, 21:22
Die Forderung/das Grundproblem seit Jahren besteht darin nicht mehr Ertrag - sondern das selbe auf täglich weniger Fläche zu produzieren.[/quote]Das schrieb ich doch:
[quote]Wir werden trotzdem in wenigen Jahren einer völlig neuen Landwirtschaft gegenüberstehen - geprägt von Landkäufen, Spekulanten und nicht besseren Bedingungen!
Davon ist leider auszugehen :-\.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich will das mal kurz an einem einfachen Beispiel erklären, was die neuen Herausforderungen sind.
Ein Landwirtschaftsbetrieb pachtet Flächen von Eigentümern die diese aus Erbbesitz nunmal haben oder selbst Landwirt waren und zahlt je nach Bodenwert und Nutzung zwischen 150 bis knapp 200 Euro pro Hektar.
Etwa 70% seiner Anbaufläche sind Pachtland (Landesdurchschnitt).
Das System ist seit Jahrzehnten bewährt - und man kennt sich. Ein normaler Betrieb hier ist schnell von mehr als 1000 Hektar Pachtland abhängig.
Jetzt werden plötzlich Summen geboten, die rufen Spekulanten und ganze Anwaltskanzleien auf den Plan, die nach Flächen gieren und sie den Altbesitzern (gut bezahlt) abschwatzen um langjährige Verträge wegen Formfehlern oder sonstigen Möglichkeiten zu brechen.
Warum? Es gibt beispielsweise bis zu 2 Euro pro Quadratmeter an Aufforstungsprämie - also der dauerhaften Umwandlung von Ackerland in Wald. Das sind 20.000 Euro oder 100 Jahre Pachtertrag!
Das Ganze mal 20...40...oder 100 Hektar! Es geht um Millionen! Und Summen, die man auf diesen Flächen auch nach Abzug der Aufforstungskosten mit Landwirtschaft niemals nicht verdienen kann!
Ein Landwirtschaftsbetrieb pachtet Flächen von Eigentümern die diese aus Erbbesitz nunmal haben oder selbst Landwirt waren und zahlt je nach Bodenwert und Nutzung zwischen 150 bis knapp 200 Euro pro Hektar.
Etwa 70% seiner Anbaufläche sind Pachtland (Landesdurchschnitt).
Das System ist seit Jahrzehnten bewährt - und man kennt sich. Ein normaler Betrieb hier ist schnell von mehr als 1000 Hektar Pachtland abhängig.
Jetzt werden plötzlich Summen geboten, die rufen Spekulanten und ganze Anwaltskanzleien auf den Plan, die nach Flächen gieren und sie den Altbesitzern (gut bezahlt) abschwatzen um langjährige Verträge wegen Formfehlern oder sonstigen Möglichkeiten zu brechen.
Warum? Es gibt beispielsweise bis zu 2 Euro pro Quadratmeter an Aufforstungsprämie - also der dauerhaften Umwandlung von Ackerland in Wald. Das sind 20.000 Euro oder 100 Jahre Pachtertrag!
Das Ganze mal 20...40...oder 100 Hektar! Es geht um Millionen! Und Summen, die man auf diesen Flächen auch nach Abzug der Aufforstungskosten mit Landwirtschaft niemals nicht verdienen kann!
Heute war gut!
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