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Frage zu Glyphosat (Gelesen 826988 mal)

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Finto

Re: Frage zu Glyphosat

Finto » Antwort #2205 am:

Staudo hat geschrieben: 18. Sep 2016, 20:55
Vor exakt 100 Jahren gab es die letzte große Hungersnot in Deutschland.


Dann kam der Bioanbau und alles wurde gut.
Finto

Re: Frage zu Glyphosat

Finto » Antwort #2206 am:

dmks hat geschrieben: 18. Sep 2016, 20:55
Ein Landwirt erzeugte 1900 Nahrungsmittel in einem Umfang, um etwa 4 Personen ernähren zu können. 1950 ernährte ein Landwirt 10 und 2010 schon 131 Personen...
Wer diesen Trend ändern möchte sollte über seine berufliche Veränderung nachdenken. ;)


Sorry; Quellennachweis:
http://www.bauernverband.de/12-jahrhundertvergleich


Auch wahr. Darüber nachdenken würd ich schon.
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2207 am:

Was machst Du beruflich?
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Finto

Re: Frage zu Glyphosat

Finto » Antwort #2208 am:

thuja hat geschrieben: 18. Sep 2016, 20:58
@Finto: ich möchte nicht für die Mülltonne gärtnern, sondern frisches und gesundes Obst und Gemüse ernten können.


Hab ich irgendwo geschrieben, du sollst für die Mülltonne gärtnern? ??? ;D
Finto

Re: Frage zu Glyphosat

Finto » Antwort #2209 am:

dmks hat geschrieben: 18. Sep 2016, 21:01
Was machst Du beruflich?


Ich bin Jurist.
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #2210 am:

dmks hat geschrieben: 18. Sep 2016, 20:50Für so manche Mittel gebe ich Dir da recht! Was aber tust Du beispielsweise gegen Kräuselkrankheit bei Pfirsich?
Überdachen. Im Hobbygarten noch mehr oder weniger akzeptiert, aber spätestens wenn halb Italien überdacht ist, wirds wieder Proteste und größere ökologische Auswirkungen geben. Das großräumige ist das eigentliche Problem, egal ob Stadt oder Acker, Lebensräume wollen kleinräumig sein. Dann wird von der Artenvielfalt auch gerne etwas mehr Chemie oder intensivere Bewirtschaftung vertragen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Sternrenette

Re: Frage zu Glyphosat

Sternrenette » Antwort #2211 am:

Wir haben seit 1970 Vollversorgung in Westdeutschland, vorher nicht. Über Glyphosat kann man streiten, Fungizide halte ich für notwendig. Die weltweiten Lebensmittelvorräte sind nicht gross.
Finto

Re: Frage zu Glyphosat

Finto » Antwort #2212 am:

Sternrenette hat geschrieben: 18. Sep 2016, 21:03
Wir haben seit 1970 Vollversorgung in Westdeutschland,


Na ja, mit der Million Willkommen Geheissener wohl nicht mehr.
Ohne China, Indien und Brasilien würdet ihr hungern.
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2213 am:

Finto hat geschrieben: 18. Sep 2016, 21:02
dmks hat geschrieben: 18. Sep 2016, 21:01
Was machst Du beruflich?


Ich bin Jurist.


Dann verzichte doch einfach auf Papier und Energie - das würde die Landwirtschaft schon sehr entlasten. ;)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Finto

Re: Frage zu Glyphosat

Finto » Antwort #2214 am:

Papier geht schon recht gut, Energie nicht.
Aber wir brauchen im Büro weder Herbizide noch Fungizide!
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2215 am:

und in der Straßenbahn keinen Strom...
Mal weiter gedacht: Ein Teil des Stroms kommt aus Biomasse, Kleidung aus Naturfaser, Essen von Tier und Pflanze (was anderes gibt's nicht) Papier ist ein Pflanzenprodukt, selbst so mancher Kaffeebecher ist schon Bio-Plastik! Wer kann da noch von sich behaupten keine Pflanzenschutzmittel zu brauchen?

:o Hab ich in der Aufzählung den Kaffee im Kaffeebecher vergessen? Nebst Milch und Zucker?

Nachtrag: ...und die Tapete an der Wand samt Kleister, Farbstoffe, Dämmstoffe im Auto, Leder des Bürostuhls, Kartoffelchips...

Sicher braucht nicht jeder Pflanzenschutzmittel - aber die Dinge die andere für Dich damit herstellen schon ;D
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #2216 am:

Finto hat geschrieben: 18. Sep 2016, 20:58
Staudo hat geschrieben: 18. Sep 2016, 20:55
Vor exakt 100 Jahren gab es die letzte große Hungersnot in Deutschland.


Dann kam der Bioanbau und alles wurde gut.

Schiete, ne Niete! Da kam nicht der Bio-Anbau sondern da fing man ungefähr an synthetische Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Angefangen mit Kupfer, Schwefel, Quecksilber, Bleiarsenat, Carbolineum, Natriumchlorat und Co, über danach folgende Wuchsstoffe, CKW-Insektizide (DDT, Lindan etc. pp), org. Phosphorsäureester, Dithiocarbamate, Triazine etc. und in Zwischenschritten zu den Harnstoffderivaten, Azolen, Strobilurinen, Sulfonylharnstoffen, Carotinoid-Biosynthesehemmern, Glyphosat, Pyrethroiden, Häutungshemmern und diversen anderen selektiven Wirkungsmechanismen heute.
Einiges ist geblieben (Dithiocarbamate, die meisten Wuchsstoffe, einige Triazine, wenige Phosphorsäureester und Carbamate z.B.), Vieles ist verschwunden (aus überwiegend gutem Grund) und doch haben wir heute bessere Wirkungsgrade und bessere Umweltverträglichkeit bei deutlich geringeren Wirkstoffmengen je Flächeneinheit.

Der Bio-Anbau kam etliche Jahre später ins Spiel, ist sicher ein guter Weg in seinen Grenzen aber sicher kein Allheilmittel für die Übel dieser Welt. Ganz abgesehen von seinen Schattenseiten.....
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
Finto

Re: Frage zu Glyphosat

Finto » Antwort #2217 am:

[URL=https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologische_Landwirtschaft#Die_Anf.C3.A4nge_des_.C3.B6kologischen_Landbaus] Bio gabs ab den 1920er-Jahren...[/url]
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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #2218 am:

Bestreite ich nicht, hat aber ganz sicher nicht die nächste Hungersnot verhindert!
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #2219 am:

Vor allem konnte man sich die Bio-Landwirtschaft leisten, weil die anderen Bauern ausreichend Nahrungsmittel produzierten.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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