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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 219244 mal)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich tippe auf Körnermais.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- Bauerngarten93
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wenn man Körnermais haben will, wird der Mais noch länger stehen gelassen, um die Feuchte aus den Körnern zu holen. Durch warten kann man dann bares Geld verdienen. Die Preise sind nach Feuchte gestaffelt. Je weniger Feuchte desto mehr Geld pro dt.
- Bauerngarten93
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ansonsten muss um es lagerfähig zu machen runter getrocknet werden, was dieses Jahr sowieso schwierig ist.
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Dieses Jahr ist er oft vertrocknet.
Wenn ernten, hätte man es rechtzeitig machen müssen, wie du schon sagst. Hat dann was mit Schlagkraft zu tun. Erntemaschinen können auch nur maximal 24 Stunden am Tag laufen.
Wildfütterung wird es zu ASP Zeiten und in der Menge nicht gewesen sein.
Körnermais sollte nicht schon so braun sein, eher gelblicher wenn `vital´ abgereift.
Wenn ernten, hätte man es rechtzeitig machen müssen, wie du schon sagst. Hat dann was mit Schlagkraft zu tun. Erntemaschinen können auch nur maximal 24 Stunden am Tag laufen.
Wildfütterung wird es zu ASP Zeiten und in der Menge nicht gewesen sein.
Körnermais sollte nicht schon so braun sein, eher gelblicher wenn `vital´ abgereift.
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
"Angemäht" ist er als Silomais.
Bei der Körnermaisernte liegt die Fläche dicke voll Material.
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Heute war gut!
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Beim Silomais wird möglichst jedes Blättchen Pflanzenmaterial auf- und mitgenommen 8) bei der Körnerernte fliegt alles, das nicht Korn ist hinten wieder raus ;)
Das tut dem Boden echt besser!
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Nochmal zum Vergleich: Hier wurde heute Silomais geerntet ;)
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Re: Maisfeld Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Felcofan hat geschrieben: ↑14. Okt 2022, 15:44
An die Kenner unter euch, ging da was schief oder anders?
Ich dachte immer, Futtermais- oder auch der fürs Biogas- wird geerntet, bevor er so strohig wird, weil er später deutlich weniger Eiweiß hat. nur so aus reiner Neugierde,
danke, F
Okay, den Einen muß ich noch nachsetzen! ;)
Für Neugierige gibt es hier mitunter kleine Hinweise...schwer zu entdecken aber Neuzeit!!! ;D
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- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Letzten Freitag war mal wieder Pfälzer Gemüsebautag der amtlichen Beratung.
Gemüse `ist ja in aller Munde´. Es gilt als Gesund, gut fürs Klima, es müssen dafür keine Tiere geschlachtet werden usw.
Ein noch besseres Image hat Biogemüse.
Zurecht?
Die EU bzw Bundesregierung hat konkrete Pflanzenschutzreduktionsziele. Gefährliche Mittel und Mittel mit Wirkung auf Bestäuberinsekten sollen reduziert werden, Ziel sind 50%.
Wie das praktisch gehen soll weiß noch keiner. Die Leute kaufen ja gerne makelloses Gemüse.
Hier ein Ausschnitt aus dem Vortrag `Pflanzenschutz – quo vadis Europa?´
https://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/71d722c50f66ecc3c12581210042df58/435d9a9862101b40c125890b0051b237/$FILE/07_Fabich_%202022_Pflanzenschutz%20-%20quo%20vadis%20Europa.pdf
Die Biomöhren schneiden hier im Vergleich zu den konventionellen also relativ schlecht ab. Die eingesetzten Bio-Pflanzenschutzmittel sind nicht `die Guten´. Das ist nicht überraschend, weil im Bioanbau ja nur Wirkstoffe eingesetzt werden dürfen, die in der Natur vorkommen. Sie wurden also nie durch Menschenhand optimiert, zB auf bessere Wirksamkeit gegenüber Schaderregern bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit für Nichtzielorganismen und Umweltverhalten.
Wenn man bedenkt, dass bei den Möhren noch mehr Ausschuss als bei den konventionellen dazu kommt und weniger kg/Fläche geerntet werden kann, zudem durch das häufige Hacken noch mehr Humus zu schädlichem CO2 abgebaut wird, dann muss man eigentlich die Frage stellen, auf welcher fachlichen Grundlage der gute Ruf von Biomöhren oder Gemüse im Allgemeinen basiert.
Und dann ist da ja noch die Geschichte mit dem Wasser...
Gemüse `ist ja in aller Munde´. Es gilt als Gesund, gut fürs Klima, es müssen dafür keine Tiere geschlachtet werden usw.
Ein noch besseres Image hat Biogemüse.
Zurecht?
Die EU bzw Bundesregierung hat konkrete Pflanzenschutzreduktionsziele. Gefährliche Mittel und Mittel mit Wirkung auf Bestäuberinsekten sollen reduziert werden, Ziel sind 50%.
Wie das praktisch gehen soll weiß noch keiner. Die Leute kaufen ja gerne makelloses Gemüse.
Hier ein Ausschnitt aus dem Vortrag `Pflanzenschutz – quo vadis Europa?´
https://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/71d722c50f66ecc3c12581210042df58/435d9a9862101b40c125890b0051b237/$FILE/07_Fabich_%202022_Pflanzenschutz%20-%20quo%20vadis%20Europa.pdf
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Bsp. Waschmöhren – Jochen Kreiselmaier
Vergleich Faktorpunke [g/ha] Waschmöhrenproduktion konventionell-ökologisch
Anbauzeitraum Faktorpunkte (konventionell) Faktorpunkte (ökologisch)
Frühjahr (Vlies) 39.372 194.487
Sommer 64.606 246.343
Herbst 96.206 240.352
konventioneller Anbau: hohe Faktorpunkte v.a. bei Herbiziden
Ökoanbau: hohe Faktorpunkte v.a. bei Bioinsektiziden (Micula, Neudosan), aber auch Fungiziden
(Kumar, Cuprozin).
Die Biomöhren schneiden hier im Vergleich zu den konventionellen also relativ schlecht ab. Die eingesetzten Bio-Pflanzenschutzmittel sind nicht `die Guten´. Das ist nicht überraschend, weil im Bioanbau ja nur Wirkstoffe eingesetzt werden dürfen, die in der Natur vorkommen. Sie wurden also nie durch Menschenhand optimiert, zB auf bessere Wirksamkeit gegenüber Schaderregern bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit für Nichtzielorganismen und Umweltverhalten.
Wenn man bedenkt, dass bei den Möhren noch mehr Ausschuss als bei den konventionellen dazu kommt und weniger kg/Fläche geerntet werden kann, zudem durch das häufige Hacken noch mehr Humus zu schädlichem CO2 abgebaut wird, dann muss man eigentlich die Frage stellen, auf welcher fachlichen Grundlage der gute Ruf von Biomöhren oder Gemüse im Allgemeinen basiert.
Und dann ist da ja noch die Geschichte mit dem Wasser...
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ökobilanzen jeglicher Form sind des Teufels.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Auch uns betrifft das komplette Verbot der Pflanzenschutzmittel in Vogelschutz- und Landschaftsschutzgebieten sehr - wenn es denn genauso kommt. (Von dem Verbot in Naturschutzgebieten wurden wir in 2021 voll überfahren - betrifft übrigens auch schon 10 ha). Wir werden uns den Herausforderungen stellen, der Kauf eines Striegels steht als nächstes an. Aber das bedeutet, mehrere Male mit Schlepper und Striegel über den Acker fahren. Bezahlt bekommen wir das vermutlich nicht. Und Diesel braucht es viel, abgesehen davon, dass jede Bodenbewegung Kohlendioxid freisetzt....
Und wenn der Boden unbefahr ist, weil nass, haben wir ein weiteres Problem, das unerwünschte wächst und die Kulturpflanze auch, bei zuviel Regen ist es dann schnell zu spät für weiteren maschinelle Herbizidverfahren...Unsere Nischenprodukte werden wir dort nicht mehr anbauen, die kriegen wir niiieee wieder weg!Der Schlag wäre für die Zukunft fast verloren!
Unser Ansatz wäre ein anderer: wir glauben, was wichtig ist, sind verschiedene Habitate. Und die Anlage und Pflege dieser Strukturen müsste bezahlt werden.
Das haben wir in unserem kleinen Dorf mit seiner ausgeräumten Landschaft in den vergangenen Jahren zusammen mit den Landwirtskollengen umgesetzt: Die Landwirte haben sich abgesprochen, dass die Feldränder nicht mehr gemulcht werden. Feldwege, die nicht mehr genutzt werden, werden auch nicht befahren. Durch die Vernetzung von Blühstreifen, die leider wegen der Förderung spätestens alle 2 Jahre gemulcht werden müssen!!!, wollen wir erreichen, dass sich Rebhühner bei uns wieder wohlfühlen. Nahrung für die Kükenaufzucht sowie Deckung gibt es dort und sie können sich relativ geschützt fortbewegen.
Aber kann mir jemand sagen, warum in NRW diese Streifen nur so schmal sein dürfen??Und die Flächen sind auch nur auf 25% der Gesamtfläche des Schlages begrenzt (ich hoffe, dass diese Angabe jetzt stimmt, habe ich nicht nachgesehen).!! Wir würden größere Flächen bevorzugen, weil sie effektiver sind und die Prädatoren es dort schwerer hätten, ihr Begierdeobjekt zu finden.
Bei mir schlagen da 2 Herzen in einer Brust: ich bin auf jeden Fall für die Verminderung des Pestitzideinsatzes, auf der anderen Seite sind wir nicht mehr so jung, dass wir alles über den Haufen werfen, auf Bio umstellen und dann nicht wissen, wohin mit dem Bio-Erzeugnissen (ist der Markt wirkilch bereit für noch mehr Bio?).
Wachrütteln der Landwirte und Sensibilisierung ist sehr wichtig!
Leider ist der Deutsche Bauernverband in diesem Bereich "Wachrütteln" sehr verschlafen. Die Großgrundbesitzer dort sitzen lieber auf ihren riesigen Schlägen, denen Strukturen wie Hecken o. ä. sehr gut tun würden. Wir sind schon seit 15 Jahren nicht mehr in dem Verein...
Und noch mehr schreiben und dokumentieren ist geplant?? Wer soll das leisten?? Okay, wenn Du keine Pflanzenschutzmittel einsetzt, musst du auch nichts dokumentieren... Hm, aber dafür musst Du ja hacken und striegeln....
Das Ziel muss doch sein, den Mitteleinsatz zu reduzieren. Das geht meiner Einschätzung nach mit dem Einsatz von Robotern, die punktuell das Unerwünschte bekämpfen müssen. Und Schlägen, die nicht 100 ha groß sind. Und Hecken, Biotope und auch mal stillgelegte Flächen. Aber statt den Landwirten immer mehr Verbote vorzusetzen, könnte man doch mal wirklich MIT ihnen arbeiten und nicht gegen sie. Warum sitzt am Kopf des Landwirtschaftsministeriums jemand, der nicht aus der Landwirtschaft kommt? (Aber das betrifft leider sooo viele Ressorts..)
OH, jetzt habe ich mich aber so richtig ausgekotzt! (Entschuldigt den Ausdruck). Und dennoch sooo vieles vergessen.
Vieles von dem, was ich geschrieben habe, ist sicherlich nur von einer Seite beleuchtet, wir glauben aber festgestellt zu haben, dass es das Niederwild wie Rebhühner und Hasen bei uns gefällt und der Bestand zugenommen hat. Und dass unser Weg der richtige Weg ist. Dass das Ende des Weges noch lange nicht erreicht ist, steht außer Frage. Und UNSER Weg ist bald Zuende. Wir müssen nur noch wenige Jahre bis zur Rente...
Mein Mann ist gern Landwirt und unser Sohn möchte den Betrieb sehr gern übernehmen, aber wir raten ihm ab!
Und das, obwohl wir flächenmäßig sehr gut ausgestattet sind!
Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Viele Grüße Knautie
Und wenn der Boden unbefahr ist, weil nass, haben wir ein weiteres Problem, das unerwünschte wächst und die Kulturpflanze auch, bei zuviel Regen ist es dann schnell zu spät für weiteren maschinelle Herbizidverfahren...Unsere Nischenprodukte werden wir dort nicht mehr anbauen, die kriegen wir niiieee wieder weg!Der Schlag wäre für die Zukunft fast verloren!
Unser Ansatz wäre ein anderer: wir glauben, was wichtig ist, sind verschiedene Habitate. Und die Anlage und Pflege dieser Strukturen müsste bezahlt werden.
Das haben wir in unserem kleinen Dorf mit seiner ausgeräumten Landschaft in den vergangenen Jahren zusammen mit den Landwirtskollengen umgesetzt: Die Landwirte haben sich abgesprochen, dass die Feldränder nicht mehr gemulcht werden. Feldwege, die nicht mehr genutzt werden, werden auch nicht befahren. Durch die Vernetzung von Blühstreifen, die leider wegen der Förderung spätestens alle 2 Jahre gemulcht werden müssen!!!, wollen wir erreichen, dass sich Rebhühner bei uns wieder wohlfühlen. Nahrung für die Kükenaufzucht sowie Deckung gibt es dort und sie können sich relativ geschützt fortbewegen.
Aber kann mir jemand sagen, warum in NRW diese Streifen nur so schmal sein dürfen??Und die Flächen sind auch nur auf 25% der Gesamtfläche des Schlages begrenzt (ich hoffe, dass diese Angabe jetzt stimmt, habe ich nicht nachgesehen).!! Wir würden größere Flächen bevorzugen, weil sie effektiver sind und die Prädatoren es dort schwerer hätten, ihr Begierdeobjekt zu finden.
Bei mir schlagen da 2 Herzen in einer Brust: ich bin auf jeden Fall für die Verminderung des Pestitzideinsatzes, auf der anderen Seite sind wir nicht mehr so jung, dass wir alles über den Haufen werfen, auf Bio umstellen und dann nicht wissen, wohin mit dem Bio-Erzeugnissen (ist der Markt wirkilch bereit für noch mehr Bio?).
Wachrütteln der Landwirte und Sensibilisierung ist sehr wichtig!
Leider ist der Deutsche Bauernverband in diesem Bereich "Wachrütteln" sehr verschlafen. Die Großgrundbesitzer dort sitzen lieber auf ihren riesigen Schlägen, denen Strukturen wie Hecken o. ä. sehr gut tun würden. Wir sind schon seit 15 Jahren nicht mehr in dem Verein...
Und noch mehr schreiben und dokumentieren ist geplant?? Wer soll das leisten?? Okay, wenn Du keine Pflanzenschutzmittel einsetzt, musst du auch nichts dokumentieren... Hm, aber dafür musst Du ja hacken und striegeln....
Das Ziel muss doch sein, den Mitteleinsatz zu reduzieren. Das geht meiner Einschätzung nach mit dem Einsatz von Robotern, die punktuell das Unerwünschte bekämpfen müssen. Und Schlägen, die nicht 100 ha groß sind. Und Hecken, Biotope und auch mal stillgelegte Flächen. Aber statt den Landwirten immer mehr Verbote vorzusetzen, könnte man doch mal wirklich MIT ihnen arbeiten und nicht gegen sie. Warum sitzt am Kopf des Landwirtschaftsministeriums jemand, der nicht aus der Landwirtschaft kommt? (Aber das betrifft leider sooo viele Ressorts..)
OH, jetzt habe ich mich aber so richtig ausgekotzt! (Entschuldigt den Ausdruck). Und dennoch sooo vieles vergessen.
Vieles von dem, was ich geschrieben habe, ist sicherlich nur von einer Seite beleuchtet, wir glauben aber festgestellt zu haben, dass es das Niederwild wie Rebhühner und Hasen bei uns gefällt und der Bestand zugenommen hat. Und dass unser Weg der richtige Weg ist. Dass das Ende des Weges noch lange nicht erreicht ist, steht außer Frage. Und UNSER Weg ist bald Zuende. Wir müssen nur noch wenige Jahre bis zur Rente...
Mein Mann ist gern Landwirt und unser Sohn möchte den Betrieb sehr gern übernehmen, aber wir raten ihm ab!
Und das, obwohl wir flächenmäßig sehr gut ausgestattet sind!
Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Viele Grüße Knautie
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Es ist halt ein ganz gewaltiger Unterschied, ob man Natur-, Umwelt- und Klimaschutz vom Schreibtisch oder gar Sofa aus macht oder direkt vor Ort ist. Die Leute in den Behörden, die auch mal rauskommen, sind oft überraschend praxisnah.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich Rede nur mal vom Weinbau. Ich war 1 Jahr in einem bioland Betrieb. Da waren zb. Noch 2kg/ ha/ Jahr reinkupfer erlaubt. Dann kamen 0,8kg. Das soll nochmal halbiert werden mit gleichzeitigem Verbot von phosphoriger Säure.
Im Weinbau geht es nicht um makellose Früchte aber gesund müssen sie sein schon allein weil der Einsatz von so2 beim wein auch weiter reduziert wird.
Ich halte das für unverantwortlich. Das mag im Süden Frankreichs Spanien oder sonst wo gehen wo das Wetter mitspielt. In D reden wir nicht von geringeren Erträgen sondern in vielen Jahren vom totalen ertragsausfall vieler Sorten.
Und das geht ja bei herbiziden, anderen Fungizide, Düngung, co2 Bilanz usw weiter.
Wenn die Leute 20€ aufwärts pro 0,75l zahlen ok aber wer macht das. Ein 20ha weingut muss mindestens 120 000 Flaschen umsetzen im Moment bei der aktuellen preisstruktur. In Supermarkt gibt's für 4€ biowein aus Spanien.
Schaut mal wo das biogemüse und obst herkommt.... Ich seh da eine Katastrophe auf D zukommen. Bio war früher eine Nische für die ich gern mehr bezahlt hab. Heutzutage soll es nur noch Bio sein. Das lassen die Erträge und die Preise gar nicht zu.
Bio = mehr mascineneinsatz, weniger Ertrag, mehr Handarbeit, mehr Bürokratie uvm
Im Weinbau geht es nicht um makellose Früchte aber gesund müssen sie sein schon allein weil der Einsatz von so2 beim wein auch weiter reduziert wird.
Ich halte das für unverantwortlich. Das mag im Süden Frankreichs Spanien oder sonst wo gehen wo das Wetter mitspielt. In D reden wir nicht von geringeren Erträgen sondern in vielen Jahren vom totalen ertragsausfall vieler Sorten.
Und das geht ja bei herbiziden, anderen Fungizide, Düngung, co2 Bilanz usw weiter.
Wenn die Leute 20€ aufwärts pro 0,75l zahlen ok aber wer macht das. Ein 20ha weingut muss mindestens 120 000 Flaschen umsetzen im Moment bei der aktuellen preisstruktur. In Supermarkt gibt's für 4€ biowein aus Spanien.
Schaut mal wo das biogemüse und obst herkommt.... Ich seh da eine Katastrophe auf D zukommen. Bio war früher eine Nische für die ich gern mehr bezahlt hab. Heutzutage soll es nur noch Bio sein. Das lassen die Erträge und die Preise gar nicht zu.
Bio = mehr mascineneinsatz, weniger Ertrag, mehr Handarbeit, mehr Bürokratie uvm
- thuja thujon
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- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Knautie, ich bin eigentlich d´accord mit deinen Ausführungen. Es ist schlicht unglaublich was da läuft.
Macht ihr Ackerbau oder was spezielles?
Die Nische die ihr auf dem Schlag bisher angebaut habt, wird die durch Mais mit Striegel ersetzt werden? Manche haben schnell noch Silphie gepflanzt, damit sie wenigstens nach der Pflanzung einmal Herbizid einsetzen können.
@Traubenfreund, hier in der Pfalz sind rund 21500ha Weinfläche betroffen. Da würde eine ganze Branche umgekrempelt werden, aber nicht so wie es gewollt ist. Weg von kleinen Nebenerwerbswinzern, hin zu groß. Die Erträge der 21500ha wären natürlich weg und müssten durch Importe ersetzt werden. Das geht aber nicht, Pfälzer Wein wächst nicht in Kalifornien.
Macht ihr Ackerbau oder was spezielles?
Die Nische die ihr auf dem Schlag bisher angebaut habt, wird die durch Mais mit Striegel ersetzt werden? Manche haben schnell noch Silphie gepflanzt, damit sie wenigstens nach der Pflanzung einmal Herbizid einsetzen können.
@Traubenfreund, hier in der Pfalz sind rund 21500ha Weinfläche betroffen. Da würde eine ganze Branche umgekrempelt werden, aber nicht so wie es gewollt ist. Weg von kleinen Nebenerwerbswinzern, hin zu groß. Die Erträge der 21500ha wären natürlich weg und müssten durch Importe ersetzt werden. Das geht aber nicht, Pfälzer Wein wächst nicht in Kalifornien.
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