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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2428488 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Von was Boskoops Glorie abstammt, ist ungeklärt, vitis Labrusca ist nur eine Vermutung. Was nach Europa als Labrusca kam, war meist bereits eine Kreuzung, häufig aus vitis riparia und labrusca. Erstere hat keinen Fox-Ton. Daneben gibts es noch weitere sechs vitis-Arten, die für Kreuzungen verwendet wurden und werden.Gespannt bin ich, ob vielleicht neue gute Sorten aus modernen Züchtungsmthoden zu erwarten sind. Gensequenzierung, Kreuzungsauswahl mit Hilfe markierter Gene, vielleicht bringt das noch Verbesserungen bei erwünschten Eigenschaften bei gutem Geschmack. Sorten wie Muskateller sind meiner Ansicht nach geschmacklich unerreicht. Da ist noch Luft drin bei den Kreuzungen.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die "japanische Isabella" ist auch bekannt als Early Campellhttp://sortenhandbuch.arche-noah.at/arten/95-weintraube
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Vielen Dank Sandor, Dein Hinweis paßt gut, Early Campbell war gerade heute bei mir in der Lieferung von Schmidt.Ich hab gerade gesehen, dass die Gärtnerei Hick "Campell" (großbeerige Isabella) und "Japanische Isabella" als verschiedene Sorten mit deutlich abweichender Reifezeit (letztere ab Ende Juli, Campell ab Anfang September) verkauft. Mir reicht meine von Schmidt, man muß ja auch nicht jeden Klon haben.Die "japanische Isabella" ist auch bekannt als Early Campellhttp://sortenhandbuch.arche-noah.at/arten/95-weintraube
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die gleiche Sorte hat bei unterschiedlichen Standorten und selbst unterschiedlichem Mikroklima sehr unterschiedliche Reifezeiten. Wird z.B. eine osteuropäische Sorte hier eingeführt, dann muss sich die deutsche Rebschule auf die Datenbank aus der Ukraine bzw. Russland verlassen oder was dortige Verkäufer angeben. Dort ist aber ein ganz anderes Klima. Nicht umsonst werden z.B. in der LWG Bayern Anbauversuche gemacht.Schon hier in D gibt es sehr verschiedene Standorte und die gleiche Rebsorte reift z.B. bei mir 4 .... 6 Wochen später als in einem süddeutschen Weinbaugebiet.... Sorten mit deutlich abweichender Reifezeit
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die amerikanischen Reben haben in Millionen von Jahren "gelernt", mit den beiden Mehltausorten klar zu kommen. Die Reben, die das nicht geschafft haben, befinden sich in den ewigen Jagdgründen.Durch die "Entdeckung" Amerikas wurden diese beiden Pilzkrankheiten, aber auch die Reblaus hier eingeschleppt. Da die europäischen und asiatischen Rebsorten vorher nie Kontakt mit den beiden Mehltausorten hatten, konnten sie auch keine Abwehrmechanismen entwickeln.Ich bin deshalb mehr als skeptisch, wenn jemand behauptet, mit der Einkreuzung asiatischer Rebsorten könne man die Pilzfestigkeit spürbar verbessern. Das ist einfach unlogisch und deshalb sehr unwahrscheinlich.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dass Reifezeiten standortabhängig sind, ist ja nun Allgemeingut, aber als Händler hole ich meine Angaben für die eine Sorte nicht aus Mittelitalien und für die nächste Sorte aus einem norddeutschen Kälteloch. Dass man bei dem eigenen Standort meistens ordentlich draufpacken kann, wissen wir aus den kälteren Regionen doch ohnehin.Die gleiche Sorte hat bei unterschiedlichen Standorten und selbst unterschiedlichem Mikroklima sehr unterschiedliche Reifezeiten. Wird z.B. eine osteuropäische Sorte hier eingeführt, dann muss sich die deutsche Rebschule auf die Datenbank aus der Ukraine bzw. Russland verlassen oder was dortige Verkäufer angeben. Dort ist aber ein ganz anderes Klima. Nicht umsonst werden z.B. in der LWG Bayern Anbauversuche gemacht.Schon hier in D gibt es sehr verschiedene Standorte und die gleiche Rebsorte reift z.B. bei mir 4 .... 6 Wochen später als in einem süddeutschen Weinbaugebiet.... Sorten mit deutlich abweichender Reifezeit
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich bin ja zone 6a und trotzdem wurde meine m. Bleu ende August reif und das auf fast 700m ;)Das ist mir dann doxh lieber als zone 8 in norddeutschland 

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die Zone sagt nur aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Tiefsttemperatur im Winter erreicht wird. Sie ist also wichtig für die Frostfestigkeit.Die Zone sagt aber nichts über den Sommer aus und damit auch nichts zum SAT-Wert. Die Trauben wachsen nun einmal nicht im Winter, sondern im Sommer.Ich bin ja zone 6a und trotzdem wurde meine m. Bleu ende August reif und das auf fast 700mDas ist mir dann doxh lieber als zone 8 in norddeutschland
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dass was du schreibst, stimmt bei hohem Befallsdruck sicherlich. Ich gärtner aber in einem Rasen- und Kirschlorbeeranbaugebiet. Mir reicht es, wenn die Rebe ohne oder mit 2/3 Spritzungen gesund über die Runden kommt.Ich habe fast 20 Jahre 2 nicht resistente Reben aus dem damaligen Sortiment der Gartencenter an der Hauswand, die nicht einmal krank waren, direkt daneben der Rote Gutedel hatte fast immer Mehltau. Es ist wohl nicht nur die Resistenz in deinem Sinne, auch andere Faktoren der Sorte und nicht nur des Standortes bestimmen, ob eine Rebe an Mehltau erkrankt oder nicht. Das glaube ich wenigstens, es muss ja nicht stimmen. Ich werde allerdings auch bei mir mit Sicherheit in Zukunft kein Mehltaublatt mehr dulden. Von Nachbargrundstücken kann bei mir auch kaum was kommen. Dann hat man glaube ich auch in regnerischen Jahren eine gute Chance.Die amerikanischen Reben haben in Millionen von Jahren "gelernt", mit den beiden Mehltausorten klar zu kommen. Die Reben, die das nicht geschafft haben, befinden sich in den ewigen Jagdgründen.Durch die "Entdeckung" Amerikas wurden diese beiden Pilzkrankheiten, aber auch die Reblaus hier eingeschleppt. Da die europäischen und asiatischen Rebsorten vorher nie Kontakt mit den beiden Mehltausorten hatten, konnten sie auch keine Abwehrmechanismen entwickeln.Ich bin deshalb mehr als skeptisch, wenn jemand behauptet, mit der Einkreuzung asiatischer Rebsorten könne man die Pilzfestigkeit spürbar verbessern. Das ist einfach unlogisch und deshalb sehr unwahrscheinlich.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
I know ;)Genau das wollte ich doxh damit sagen
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ein Problem mit Norddeutschland bei Reben ist, dass man ein verkorkstes Frühjahr mit einem Herbst so gut wie sicher nicht ausgleichen kann. Manche Reben reichern ihren Zucker hier auch im Herbst noch etwas an, manche Sorten aber deutlich weniger. NY Muscat an einer Ostwand hat im belaubten Zustand von Ende September bis Mitte November kaum zugelegt. Der ausfallende frühe Spätfrost hilft hier in dieser Hinsicht kaum. Andererseits ist natürlich der meist fehlende strenge Frost ein Segen, selbst letztes Jahr überlebten Reben im Topf – Venus und Muscat Bleu - bei mir den Winter, sie traten den Dienst nur zum Teil deutlich später an.Die Zone sagt nur aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Tiefsttemperatur im Winter erreicht wird. Sie ist also wichtig für die Frostfestigkeit.Die Zone sagt aber nichts über den Sommer aus und damit auch nichts zum SAT-Wert. Die Trauben wachsen nun einmal nicht im Winter, sondern im Sommer.Ich bin ja zone 6a und trotzdem wurde meine m. Bleu ende August reif und das auf fast 700mDas ist mir dann doxh lieber als zone 8 in norddeutschland
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das wissen wir doch. An deine künftige große Tafeltraubensammlung ohne Spritzungen glaub ich aber noch nicht. Pilzsporen sind unschöne Gegner. Es regnet zur falschen Zeit und schon ist man schachmatt.I know ;)Genau das wollte ich doxh damit sagen
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich bin eher ein Feinschmecker und jede Chemie ist mir beim Essen ein Graus. Ich spritze nicht exzessiv, weil mir das Spaß macht, sondern sehr zurückhaltend, weil es erforderlich ist. Ich spritze so wenig und so verantwortungsbewusst wie möglich und meine Wartezeiten sind immer viel länger als die geforderten.In den letzten Monaten nehme ich nur unbedenkliche Spritzmittel wie Molke und Kaliumphosphid.Aber in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode verwende ich Profimittel. Alles andere hat sich bei mir nicht bewährt.Mir reicht es, wenn die Rebe ohne oder mit 2/3 Spritzungen gesund über die Runden kommt.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dass sehe ich auch so, nach der Ernte gehe ich allerdings auch noch einmal durch. Ansonsten so wenig wie möglich, andere Obstsorten -außer Birnen - spritze ich garnicht.MAber in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode verwende ich Profimittel. Alles andere hat sich bei mir nicht bewährt.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich habe rund 50 Obstbäume , die ich nicht spritze und hab auch nicht geschrieben, mit was ich spritze, Belehrungen über Chemie brauch ich mir glaube ich nicht anhören. Ich spritze nur, wenn es nicht anders geht. Und dann ist meine erste Frage zuvor, brauch ich die Pflanze wirklich, oder verzichte ich dann lieber.Ich bin eher ein Feinschmecker und jede Chemie ist mir beim Essen ein Graus. Ich spritze nicht exzessiv, weil mir das Spaß macht, sondern sehr zurückhaltend, weil es erforderlich ist.Mir reicht es, wenn die Rebe ohne oder mit 2/3 Spritzungen gesund über die Runden kommt.