Seite 184 von 239

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Dez 2023, 13:28
von Thüringer
Der Demo-Diesel ist doch subventioniert, und die restlichen Fahrtkosten werden von der Steuer abgesetzt.

Speditionen z. B., ohne die die Landwirtschaft alt aussehen würde, möchten auch derart subventioniert werden.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Dez 2023, 13:35
von sempervirens
Bristlecone hat geschrieben: 19. Dez 2023, 08:02
lerchenzorn hat geschrieben: 19. Dez 2023, 07:48
Der hält sich einfach nicht an die Gendereiverbote seines Chefs? Frechheit

Für den "Nährstand" bringt diese Partei doch gerne Opfer. ;)
.
Etwas OT, aber wo du es ansprichst:
Die Stromproduktion aus Wind und Sonne wird weiter unter Druck geraten, d.h. es werden mehr Tage werden, an denen deren Strom nur noch zu " Negativpreisen" absetzbar sein wird. Zugleich fällt die Förderung in der Photovoltaik weitgehend weg.
Da das Merit-Order-Prinzip bleibt, werden aber insgesamt die teuren Gaskraftwerke weiterhin den Strompreis dominieren.
Dagegen gibt es dann Strompreisermäßigungen für das "produzierende Gewerbe", deren Großbetriebe mit Abwanderung drohen können.
Letzteres - um die Kurve zu kriegen - können große Agrarproduzenten übrigens auch.


Bezogen auf Spitzenlastkraftwerke wie Gas, habe ich gelesen das ehemalige KKW Blöcke nun mit Batterie speichern ausgefüllt werden sollen die eine ähnliche Nennleistung haben wie die KKW's die dort standen die Batteriespeicher haben dann bspw eine Speicherkapizität von 1,6 GW

Finde ich eine sinnvolle Idee denn durch die ehemaligen Kraftwerke dort hat man schon eine Menge an Infrastruktur parat.

Dann gibts ja noch die Konzepte wie Power to x und x wieder zurück zu power

Kosten für Batterien gehen ja soweit ich weiß auch stetig runter und neure Arten von Batterietypen könnten die Kosten in Zukunft weitersenken. Mittelfristif wird Gas sicherlich über Merit-Order den Strompreis bestimmen, aber ich sehe durch aus Potenzial, das dies kein Dauerzustand sein muss

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Dez 2023, 15:12
von dmks
Subventionen werden immer einseitig gesehen ;) Jeder hier in der Runde zahlt - und bekommt etwas.
Steuern sind nicht zweckgebunden.
Auch ein Landwirt in Bayern oder dem Saarland zahlt Steuern!
Und subventioniert damit die Berliner S-Bahn 8) Oder die Elbphilharmonie. Oder Deine Corona-Prämie. ;)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Dez 2023, 15:25
von zorro
Was heißt "Deine"?
Ich kriege weder Prämien für oder gegen Irgendwas noch bekomme ich irgendwelche Subventionen.
Steuern zahlen wir alle.
Es geht um Subventionen für eine bestimmte Berufsgruppe.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Dez 2023, 17:34
von dmks
"Deine" bezog sich nicht auf einen konkreten Beitrag oder Person, (maximal auf Beiträge davor ;D) sorry wenn das so ankam - sondern richtet sich an alle, die davon Nutzen hatten. Betrifft halt nicht jeden. "Du" im Sinne von 'Leser'
Genau wie Inflationsausgleich und ähnliches ;)
Zum Teil zahlen das Betriebe freiwillig, teils kommt es aus öffentlichen Geldern (Verwaltungen wurden satt bestückt) oder man hat halt nix davon gesehen.

Ja klar geht es hier um eine bestimmte Berufsgruppe ;) Dennoch bekommt jede Berufsgruppe, jeder Einzelne von uns irgendwas aus dem großen Steuertopf - in den auch jeder einzahlt.
Wenn die 9 Milliarden Zuschüsse für die Bahn gestrichen würden - gucken alle dumm aus der Wäsche! ;)


Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 19. Dez 2023, 20:43
von LadyinBlack
Landwirtschaftsgesetz:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Um der Landwirtschaft die Teilnahme an der fortschreitenden Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft und
um der Bevölkerung die bestmögliche Versorgung mit Ernährungsgütern zu sichern, ist die Landwirtschaft mit
den Mitteln der allgemeinen Wirtschafts- und Agrarpolitik - insbesondere der Handels-, Steuer-, Kredit- und
Preispolitik - in den Stand zu setzen, die für sie bestehenden naturbedingten und wirtschaftlichen Nachteile
gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen auszugleichen und ihre Produktivität zu steigern. Damit soll gleichzeitig
die soziale Lage der in der Landwirtschaft tätigen Menschen an die vergleichbarer Berufsgruppen angeglichen werden[/quote]

[quote]Die Bundesregierung legt alle vier Jahre - erstmals ab dem Jahre 2011 - dem Bundestag und dem Bundesrat
einen "Bericht über die Lage der Landwirtschaft" vor. Der Bericht enthält eine Stellungnahme dazu, inwieweit
a) ein den Löhnen vergleichbarer Berufs- und Tarifgruppen entsprechender Lohn für die fremden und
familieneigenen Arbeitskräfte - umgerechnet auf notwendige Vollarbeitskräfte -,
b) ein angemessenes Entgelt für die Tätigkeit des Betriebsleiters (Betriebsleiterzuschlag) und
c) eine angemessene Verzinsung des betriebsnotwendigen Kapitals
erzielt sind; dabei ist im wesentlichen von Betrieben mit durchschnittlichen Produktionsbedingungen
auszugehen, die bei ordnungsmäßiger Führung die wirtschaftliche Existenz einer bäuerlichen Familie nachhaltig
gewährleisten.


Gewinn Haupterwerbsbetriebe

Ja im letzten Geschäftsjahr war es besser, war es richtig gut. Aber in den Jahren davor war das anders. Auch 21/22 war schon ganz ordentlich, aber was sagt ein Gewinn von 81 000 Euro denn aus? Im Schnitt müssen davon 1,4 nicht entlohnte Familienarbeitskräfte - inkl. des Betriebsleiters- entlohnt werden. Wie hoch wäre denn der Vergleichslohn für einen diplomierten Landwirt? Darüber hinaus muss es eine angemessene Verzinsung für das eingesetzte Kapital( Machinen etc.) geben und für den Boden im Eigentum. Anders können keine Rücklagen gebildet werden, keine Investitionen getätigt werden . Wer heute Landwirtschaft betreiben möchte, muss ein großes Vermögen mitbringen.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Dez 2023, 18:44
von thuja thujon
Manche schreiben die Steuererhöhung plus Zulassungspflicht wäre nun amtlich.
https://www.topagrar.com/betriebsleitung/news/maehdrescher-hotracs-gabelstapler-rasenmaeher-bundestag-beschliesst-kfz-versicherungspflicht-13556557.html

Das betrifft übrigens auch die Gärtner hier mit Rasenmäher, auf denen man sitzen kann.
Evtl mal mit dem Hersteller reden, ob der eine Vorrichtung entwickelt für das Nummernschild, die auch vom TÜV abgenommen wird.
Danach prüfen ob der Mäher eine Straßenzulassung hat, wenn nicht Anhänger kaufen oder Spedition beauftragen, um ihn zum TÜV zu bekommen.

Viel Spaß bei der ganzen Geschichte.

PS: warum die Traktoren so groß sind wird hier gut erklärt.
https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/haetten-sies-gewusst/pflanzenbau/warum-werden-landmaschinen-immer-groesser
Es ist also notwendig wegen der Schlagkraft, um billiger produzieren zu können. Eine Investition, die nicht jeder stemmen kann. Man überlegt sich drei mal, ob man so eine Investition noch tätigt oder sich vielleicht doch eher einen Job außerhalb der Landwirtschaft sucht.
Also der alte ILO Einachser mit Pflug hintendran reicht unter den Marktbedienungen aktuell nicht mehr. Das geht höchstens wenn man einen Hofladen oder anderen Direktabsatz mit ausreichend Zahlungswilligen Kunden hat. Ist aber auch schwierig geworden seit letztem Jahr.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Dez 2023, 20:13
von dmks
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
Ich bin da hin- und hergerissen,
Subventionen - ...

Aber dass die Landwirte ...
Kulturen anbauen, die einen starken Humusverlust zur Folge haben ( "Bio"-Gas),
das kann doch so nicht weiter gehen?!


Ich möchte mal kurz auf dieses immer wiederkehrende Argument zurückkommen:

Ja, Mais im Anbau zur Biogasgewinnung ist humuszehrend. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Es wird oberirdisch alles inclusive des Unkrautes abgeerntet, und die Wurzel ist echt nicht viel Masse. Wem das als Info genügt der kann das auch gern weiter so halten! 8)

Wer aber verstehen will wie Feldbau funktioniert muß sich auch die restlichen 6 Monate auf dem selben Acker anschauen ;) Denn Mais belegt diese Fläche nur 6 bis 8 Monate.
Danach erfolgt beispielsweise die Einsaat von massebildenden Grünkulturen - um eben den Humusverlust auszugleichen, Nährstoffe zu halten und die Flächen über Winter zu begrünen. Der Humushaushalt wird mehr als ausgeglichen.
Nebeneffekt: zahlreiche Blüten- und Äsungspflanzen.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Dez 2023, 20:19
von dmks
Eine weitere Variante ist die Einsaat von Futterroggen. Ebenso als pflugfreie Bearbeitung.
Der erste Schnitt als Futtersilo erfolgt schon im Herbst, der zweite Schnitt im Frühjahr. Der Roggen bildet dabei enorm viel Wurzelmasse und oberirdisch bis zur Bearbeitung im Frühjahr nach dem Schnitt ausreichend Grünmasse. Ackerunkräuter inclusive.

Ebenfalls am Ende eine ausreichende Humusversorgung.
(die beiden fotos sind von heute!)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 20. Dez 2023, 20:25
von dmks
Die Gründungfläche sah bis zum ersten Frost so aus:

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Dez 2023, 08:33
von RosaRot
Ein Landwirt schickte mir heute früh diese Petition : "Unveränderte Beibehaltung der Agrardieselrückvergütung und der KfZ-Steuerbefreiung für Land- und Forstwirte vom 17.12.2023" beim Deutschen Bundestag zur Mitzeichnung, was ich eben tat.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Dez 2023, 08:35
von thuja thujon
Ja, das ist die wichtigere, nicht die von change.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Dez 2023, 08:43
von RosaRot
Genau dies betonte der Landwirt!

Wem also das Thema am Herzen liegt, der möge bitte dort unterzeichnen.

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Dez 2023, 09:12
von Monti
thuja hat geschrieben: 20. Dez 2023, 18:44
Manche schreiben die Steuererhöhung plus Zulassungspflicht wäre nun amtlich.
https://www.topagrar.com/betriebsleitung/news/maehdrescher-hotracs-gabelstapler-rasenmaeher-bundestag-beschliesst-kfz-versicherungspflicht-13556557.html

Das betrifft übrigens auch die Gärtner hier mit Rasenmäher, auf denen man sitzen kann.
Evtl mal mit dem Hersteller reden, ob der eine Vorrichtung entwickelt für das Nummernschild, die auch vom TÜV abgenommen wird.
Danach prüfen ob der Mäher eine Straßenzulassung hat, wenn nicht Anhänger kaufen oder Spedition beauftragen, um ihn zum TÜV zu bekommen.
[...]
[/quote]
Ich kann zwar den Artikel nicht lesen wegen der Bezahlsperre aber im Titel zumindest steht nur was von Versicherungspflicht. Das heißt noch lange nicht Zulassungspflicht!
[quote]B. Lösung[...]Durch den Änderungsantrag der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
und FDP soll unter anderem das Inkrafttreten der im Gesetzentwurf vorgesehenen
modifizierten Versicherungspflicht für zulassungsfreie selbstfahrende Arbeitsma-
schinen
und Stapler bis 20 km/h (§ 1 in Verbindung mit § 2a Absatz 3 PflVG-E),
die bisher nach § 2 Absatz 2 Nummer 6 Buchstabe b PflVG alte Fassung allge-
mein von der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungspflicht befreit sind, bis zum
1. Januar 2025 hinausgeschoben werden, um hinreichend Zeit für eine Anpassung
der Versicherungsbedingungen bestehender Privat- und Betriebshaftpflichtversi-
cherungen oder zum erstmaligen Abschluss des gesetzlich geforderten Versiche-
rungsschutz zu verschaffen. Darüber enthält der Änderungsantrag Klarstellungen
zum Verhältnis der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung und alternativer Haft-
pflichtversicherungen sowie hinsichtlich der Satzung der Verkehrsopferhilfe und
der Verwaltungskosten der Verkehrsopferhilfe

https://dserver.bundestag.de/btd/20/097/2009767.pdf
(Unterstreichung und Kursiv durch mich)

Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Verfasst: 21. Dez 2023, 09:31
von thuja thujon
Ok, da gibts Unterschiede.
Demnach wären auch Hänger, Wasserfässer und anderes ohne Motor raus. Wenn es nicht in der Zukunft doch geändert wird.