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Reisebericht Kalifornien (Gelesen 50743 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #285 am:

Der Mono Lake, mit einem Alter von 750.000 Jahren einer der ältesten Seen Nordamerikas:BildAn mehreren Stellen ragen weiße Sintergesteine aus dem See auf.BildWas es mit diesen "tufas" auf sich hat?Fortsetzung folgt!
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RosaRot
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m

Re:Reisebericht Kalifornien

RosaRot » Antwort #286 am:

Wie ist das spannend Deine Reise mitzuerleben! Ich liebte es immer, wenn jemand eine Reise tat und danach den Zurückgebliebenen Lichtbilder vorführte.... heute geht das mit einem Beamer auch sehr gut.Im Kopf habe ich mir Deine Bilder groß vorgestellt.Vielen Dank! :-*Sind die Häuser aus Kiefernholz? Und das Ding im Drugstore mit den beiden großen Rädern? Ist das eine Kaffeemühle vielleicht?
Viele Grüße von
RosaRot
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #287 am:

Was in dieser Mühle gemahlen wurde, weiß ich leider auch nicht.Die Holzhäuser dürften aus Kiefernholz gebaut worden sein. Kiefern sind die einzigen Nadelbäume, die nicht weit entfernt - Richtung Sierra Nevada - in größerer Menge wachsen. Siehe auch #284 die dunklen Bäume, die weiter hinten zu sehen sind.
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Staudo
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Re:Reisebericht Kalifornien

Staudo » Antwort #288 am:

Wieso sind die Häuser eingeräumt, als hätten die Leute einfach alles stehen- und liegengelassen und wieso wurde die Einrichtung mittlerweile nicht von Sammlern ausgeräumt? Weißt Du das?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Landpomeranze †
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Re:Reisebericht Kalifornien

Landpomeranze † » Antwort #289 am:

Mit deinen Bildern kann ich Erinnerungen auffrischen - wir fuhren damals von Palo Alto aus über Sacramento->Lake Tahoe->Mono Lake in den Yosemite-Park :)Die Häuser sind zum Teil mit Redwood gebaut, wurde mir erzählt. Der Mono Lake hat wieder relativ viel Wasser, verglichen mit dem Stand vor 10 Jahren.
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Landpomeranze †
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Re:Reisebericht Kalifornien

Landpomeranze † » Antwort #290 am:

Wieso sind die Häuser eingeräumt, als hätten die Leute einfach alles stehen- und liegengelassen und wieso wurde die Einrichtung mittlerweile nicht von Sammlern ausgeräumt? Weißt Du das?
Die Stadt bzw die Überreste stehen unter Denkmalschutz, das ganze Gebiet wird von xx Beamten und auch Freiwilligen betreut. Die rücken vermutlich auch die Sessel wieder gerade, falls notwendig.
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #291 am:

So ist es. Es gibt nur eine Zufahrtsstraße, am Eingang ist ein Häuschen, wo man Eintritt zahlt, und das Gebiet darf nur tagsüber (von 9 - 16 Uhr) betreten werden. Es wird wohl auch ziemlich genau kontrolliert.Auch jetzt tagsüber waren einige Mitarbeiter vom Denkmalschutz unterwegs. Bei den Häusern, in die man hinein darf, sind die Räume mit Einrichtungsgegenständen durch Drahtgitter oder Glasscheiben abgetrennt.@Landpomeranze: Ja, es könnte sein, dass man auch Redwood-Holz verwendet hat. Allerdings wird das dann Holz der Coast Redwoods gewesen sein, das man dann über die Gebirgspässe herbeischaffen musste. Das Holz der Gebirgsmammutbäume eignet sich nicht als Bauholz für Balken etc.
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Zirbe
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Ich lebe gerne im Burgenland

Re:Reisebericht Kalifornien

Zirbe » Antwort #292 am:

Herzlichen Dank für die Reiseführung !!LG Zirbe
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #293 am:

Bleiben wir ein wenig am Mono Lake.BildEinstmals war der See um ein Vielfaches größer als heute. Nach dem Ende der letzten Eiszeit wurde es in der Gegend sehr viel trockener, und Fläche und Volumen des Sees schrumpften. Da der See zwar mehrere Zuflüsse hat, aber in einer abflusslosen Senke liegt, ist das Wasser des Sees sehr salzhaltig und stark alkalisch. Es hat einen pH-Wert von 9-10, das entspricht etwa Seifenwasser!Nichtsdestotrotz leben in dem See Bakterien und Algen, die wiederum einer endemischen Art des Salinenkrebses als Futter dienen. Am oberen Ende der Nahrungspyramide im See selbst steht eine Fliegenart, deren Larven das Waser besiedeln. Im Sommer und Herbst schwirren Myriaden dieser Fliegen am See und in der Umgebung herum - landpomeranze hatte die schon erwähnt.
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #294 am:

Durch die Massenvorkommen von Salinenkrebschen und Alkalifliegen ist der See ein bedeutendes Refugium für Wasser- und Sumpfvögel, von denen einge dort brüten, vielen anderen dient der See als Zwischenstation auf dem Zug.BildBild
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #295 am:

Besonders diese sumpfigen Uferzonen sind voller Fliegen.Bild
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #296 am:

An einigen Stellen am Ufer und im See selbst erheben sich 1 - 2 m hohe, grauweiße Kalksteingebilde, so genannte Tufas. Bild
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #297 am:

Diese tufas sind in den Abendstunden ein beliebtes Ziel von Fotografen. An den Tagen, an denen wir da waren, teilten wir uns das Seeufer jedesmal mit so um die 100 anderen Fotografen, hier ein paar davon: Bild
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #298 am:

Aber diese tufas sind auch wirklich sehr schöne Motive:BildIhre Entstehung, genauer gesagt, dass sie heutzutage so schön sichtbar aus dem See aufragen, geht auf eine Umweltkatastrophe zurück, die heute ein glückliches Ende gefunden hat:Im See gibt es an einigen Stellen kleine Quellen mit stark calcium- und magnesiumhaltigem Wasser - beim Zusammentreffen mit dem alkalischen Seewasser entstehen wasserunlösliche Ca- und Mg-carbonate, die sich über die Jahrtausende zu Kalkformationen entwickelten. Diese lagen ursprünglich unterhalb der Wasseroberfläche, "stiegen" dann aber aus dem Wasser auf, genauer gesagt, der Seespiegel sank: Nachdem schon um 1913 die Stadt Los Angeles begonnen hatte, die Wasserrechte im etwas südlich gelegenen Owens Valley aufzukaufen und das Wasser in die rasch wachsende Stadt abzuleiten, griff man in den 1930er auch auf die Zuflüsse zum Mono Lake zurück und leitete sie in das Wassernetz der Stadt Los Angeles um. Als Folge davon fiel der Seespiegel in den nächsten Jahrzehnten um mehrere Meter, der See wurde so alkalisch und salzhaltig, dass fast alles Leben darin erstarb, und vom austrocknenden Seeufer wehte der Wind den stark alkalischen Staub durch die Gegend und die anliegenden Ortschaften.Ende der 1970er wurde der Protest gegen diese Wassernutzung intensiver, und nach jahrzehntelangem Ringen mit der Stadt Los Angeles und diversen Gerichtsprozessen wurde die Stadt dazu verpflichtet, die entnommene Wassermenge aus den Zuflüssen soweit zu drosseln, dass der See wieder an Volumen und Fläche zunahm.
Poison Ivy

Re:Reisebericht Kalifornien

Poison Ivy » Antwort #299 am:

Ein paar dieser tufas im Abendlicht:BildBildBild
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