Anfangs war ich auch etwas zögerlich mit der Fütterung. Im alten Garten im milderen Klima hab ich es jahrzehntelang auch nur selten und wenn, nur bei extremen Bedingungen gemacht. Ich war auch skeptisch wegen der Hygiene und ob man den Vögeln vielleicht mehr schadet, als nutzt. Klar auch, dass die Evolution auch zum Zuge kommen sollte.Hier im neuen Garten (wir liegen mitten im Naturpark, der Wald ist direkt nebenan) aber bin ich überwältigt von der Vielfalt der Vögel, die es hier gibt (Neben den üblichen "Verdächtigen" besuchten mich schon Kernbeisser, Gimpel, Wintergoldhähnchen, Zaunkönig, Girlitz, immer wieder die Mittelspechte, Baumläufer, Hauben- und Schwanzmeisen). Viele Arten, die ich bisher nur aus dem Buch kannte, bevölkern den großen Garten hier und nisten auch teilweise. Ich kann gar nicht anders, als einige Futterstellen einzurichten, die auch alle sofort besucht werden. Katzenüberfälle oder Sperber hatten wir bisher nicht, das Häuschen wird regelmäßig gesäubert, ich glaube, ich muss kein schlechtes Gewissen haben, den Vögeln zu schaden. Auf jeder Etage liegt bei uns ein Fernglas, es macht soviel Spaß, die Tiere zu beobachten. Die Nachbarn füttern auch, wenn ich´s also nicht mache, sie werden trotzdem zu Ernuss-Junkies...

!Von mir aus dürfen auch die vielen Eichhörnchen kommen, fressen darf, wer Hunger hat. Sie bedienen sich immer, letztes Jahr haben sie gelernt, einen Futterautomaten zu knacken, Kunststoff war kein Problem für ihre Zähne.Vor zwei Tagen hab´ ich einen Eimer nicht aus ihren Blütenständen gepulter Haselnüsse in den Laubsilo unter die großen Fichten gelegt. Als hätten sie´s gerochen und wären wach geworden bedienen sich jetzt ein schwarzes und ein rotes Hörnchen und betätigen sich als kleine Baumpflanzer.Angefangen mit der Fütterung hab´ ich auch erst, als der Boden gefroren war, zwischendurch auch mal wieder ausgesetzt, aber die Vögel waren, als es wärmer war, auch nicht hier, man merkt, dass sie sich erst bei Frost wieder hier blicken lassen.Heute Nacht hatten wir fast -8°C, tagsüber -5°C, da nehmen sie das Futter schon gerne an, bei geschlossener Schneedecke sowieso.Die Glocken sind mir sympatischer, als das Häuschen, Eichhörnchen, Amseln, Häher und Krähen holen nicht gleich alles in einer Hau-Ruck-Aktion weg, Meisen, Kleiber und Specht (manchmal auch geschickte Amseln) picken soviel ab, dass die unten herumspazierenden Vögel, wie z.B. Buchfinken und Amseln auch etwas abbekommen. Außerdem erscheint mir diese Art der Fütterung hygienischer.Und einfach gemacht sind sie auch, als Fett benutze ich mittlerweile kein Flomen mehr oder Kokosfett, sondern ganz einfach eine Stange normales Pflanzenfett aus dem Supermarkt, ich kann mir nicht vorstellen, dass das schlechter ist. Die Körnermischung kann man so gestalten wie man mag (Mischfutter, Sonnenblumenkerne, Weichfutter, Nüsse), ich hab´ diesmal auch noch ungeschwefelte Rosinen untergemischt, mal schauen, ob sie´s mögen.edit: die Amseln bekommen jeden Tag einige ungefrorene Äpfel, die im Lager schrumpelig geworden sind, ich weiß, es gibt dazu kritische Stimmen, aber nebenan auf den Wiesen liegen auch überall alte, gefrorene Äpfel, die Amseln werden schon wissen, was sie da tun...die Glocken werden auch nicht alle gleichzeitig aufgehängt, erst nacheinander, schubweise, wenn andere leer sind.